Ratgeber
Sie gehört in vielen Betrieben zu den unverzichtbaren Werkzeugen und ermöglicht eine effiziente Produktion: die Werkstattpresse. Die Fertigungsmaschine gibt es in verschiedenen Unterformen und Leistungsstärken, sodass Modelle passend zum Fertigungsprozess gewählt werden können.
Erfahren Sie in unserem Ratgeber die wichtigsten Informationen vor dem Kauf.
Eine Werkstattpresse ist eine Vorrichtung, die in Fertigungsanlagen eingesetzt wird, um verschiedene Materialien zu formen, zu biegen, zu pressen oder zu stanzen.
Man unterscheidet bei der Funktionsweise drei Formen: mechanische, pneumatische und hydraulische Kraftübertragung.
Pneumatische Werkstattpresse
Hier wird Druckluft verwendet, um Kraft auf das zu bearbeitende Material auszuüben. Die Presse arbeitet mit einem Zylinder, dessen Kolben durch die Druckluft bewegt wird.
Hydraulische Werkstattpresse
Die hydraulische Werkstattpresse nutzt eine Flüssigkeit, um große Kräfte auf das Werkstück zu übertragen. Hydrauliksysteme sind besonders leistungsfähig und eignen sich für schwere Anwendungen.
Mit einer Werkstattpresse können präzise Kräfte auf Materialien wie Metall, Kunststoff oder Holz ausgeübt werden, um es in die gewünschte Form zu bringen. Durch die Kräfte können zum Beispiel Buchsen, Gelenke und Lager sowie Zahnräder und Riemenscheiben installiert beziehungsweise wieder entfernt werden.
Daraus ergibt sich eine Vielzahl von Bereichen der Verwendung:
Automobilindustrie
Holzindustrie
Kunststoffindustrie
Lebensmittelindustrie
Elektronikindustrie
Luftfahrtindustrie
Für die Arbeitsschritte im Einzelnen kommt es darauf an, mit welchem Zubehör die Maschine ausgestattet ist. Praktisch ist ein mehrteiliger Druckdornsatz samt Lochplatte, um beispielsweise Radlager zu installieren.
Nützliche Features einer Presse
Eine Werkstattpresse kann diverse Besonderheiten mit sich bringen.
Dazu zählen:
mehrere Antriebsgeschwindigkeiten
Pressdruckmanometer für exakte Druckausübung
Überlast-Sicherheitsventil
Pressentisch mit Absteckbolzen
Auffangschale im Untergestell
seitlich verstellbare Zylinder (für Arbeiten mit nicht mittig ausrichtbaren Werkstücken)
FAQ
Gibt es bei Werkstattpressen Hand- und Standgeräte?
Ja, der vorgesehene Arbeitsbereich entscheidet darüber, welche Bauform benötigt wird. Die meisten Werkstattpressen sind große Standgeräte, die entsprechend der Namensgebung dauerhaft in Werkstätten aufgestellt werden. Sie sind höhenverstellbar und bestehen typischerweise aus einem Rahmen und einem parallel dazu montierten Tisch. Als schwere Standgeräte besitzen diese Pressen oft ein Gewicht von über 1.000 Kilogramm. Demgegenüber stehen Handgeräte mit wenigen Kilogramm Gewicht, die mobil auf Baustellen im Einsatz sind. Ihre maximale Presskraft fällt geringer aus und sie dienen beispielsweise zum Verpressen von Kabeln.
Wie groß sollte eine Stand-Werkstattpresse sein?
Die Abmessungen der Maschinen sind entscheidend, damit sie zum einen Platz in der Werkstatt finden und zum anderen zu den Maßen der Werkstücke passen. Wichtige Abmessungen sind entsprechend Maschinenhöhe, -länge und -breite für die Positionierung in der Werkstatt und minimale sowie maximale Einlasshöhe, -breite und -länge für Werkstücke. Hinzu kommt das Maß für den möglichen Kolbenhub.
Wie viel Presskraft hat eine Hydraulikpresse?
Ein entscheidendes Kaufkriterium ist die Frage, welche Presskraft ein Gerät aufbringen kann. Bei der Orientierung helfen folgende Richtwerte:
Kleine und mobile Werkstattpressen können Presskräfte von 5 bis 20 Tonnen haben. Dies genügt für viele Arbeiten an Pkws und macht die Modelle zu beliebten Geräten in Autowerkstätten.
Mittelgroße hydraulische Werkstattpressen, die in kleineren Fertigungsanlagen eingesetzt werden, können Presskräfte von 20 bis 100 Tonnen aufbringen.
Große Werkstattpressen, die in schweren Fertigungsanwendungen verwendet werden, können Presskräfte von bis zu 1.000 Tonnen haben.
Welches Öl für die Werkstattpresse verwenden?
Während mechanische und pneumatische Werkstattpressen kein Öl benötigen, ist es für die Arbeit einer Hydraulikpresse zwingend erforderlich. Dabei ist es wichtig, ein hochwertiges Hydrauliköl zu wählen, das die erforderliche Viskosität sowie Schmier- und Dichtungseigenschaften aufweist. Es handelt sich um ein Spezial-Öl, das nicht mit Motoröl oder Speiseöl verwechselt werden darf. Auch Flüssigkeiten wie Alkohol, Wasser oder Bremsflüssigkeit sind unpassend.