Ratgeber
Analoge Wetterstationen vereinen Thermometer, Barometer und Hygrometer in einem Gerät. Die Daten, die die Messinstrumente liefern, können für Wetterbeobachtungen und lokale Wettervorhersagen, aber auch zur Kontrolle des Raumklimas genutzt werden. Was analoge Wetterstationen konkret auszeichnet, worin die Vorteile analoger Technik bestehen und worauf Sie beim Kauf achten sollten, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Wetterstationen kommen zum Einsatz, um für das Raumklima oder für Wetterprognosen relevante Daten zu messen. Unterschieden werden digital und analog ausgeführte Wetterstationen. Sie basieren zwar auf unterschiedlicher Technik, erfüllen aber dieselbe Funktion. Analoge Wetterstationen sind wie digitale Modelle mit mehreren Messinstrumenten ausgestattet, die in einem Gehäuse zusammengefasst sind. Dazu zählen Thermometer zur Messung der Temperatur, Barometer zur Bestimmung des Luftdrucks und Hygrometer zum Messen der Luftfeuchtigkeit.
Analoge Wetterstationen haben eckig oder rund gestaltete Gehäuse, in denen Thermometer, Hygrometer und Barometer nebeneinander oder untereinander präsentiert werden. In runden analogen Wetterstationen sind die Instrumente häufig wie die Komplikationen einer Uhr dargestellt, also als zusätzliche Ziffernblätter innerhalb eines Ziffernblatts.
Hauptinstrument kann beispielsweise ein Thermometer sein, in dessen Anzeigefeld Barometer und Hygrometer als Nebenanzeigen integriert sind. Sind nur ein Thermometer und Hygrometer, dann spricht man übrigens von einem Thermo-Hygrometer.
Nostalgische Design-Wetterstationen verfügen häufig über ein Gehäuse aus Holz, beispielsweise Buche. Sie eignen sich vorrangig für den Gebrauch in Innenräumen. Modernere analoge Wetterstationen haben ein Gehäuse aus Edelstahl oder Aluminium. Diese Materialien sind rostfrei und witterungsbeständig, weshalb sie häufig für Außenwetterstationen verwendet werden. Thermometer, Barometer und Hygrometer sind jeweils durch ein Glas geschützt. Die Messdaten werden auf einer Skala mithilfe eines Zeigers angegeben.
Eine analoge Wetterstation kann prinzipiell sowohl im Außen- als auch im Innenbereich verwendet werden. Eine Außenwetterstation ist empfehlenswert, wenn Wetterdaten zum Zweck einer Wettervorhersage erhoben werden sollen. Die Daten beziehen sich immer auf den jeweiligen Standort. Demzufolge sind nur lokale Prognosen möglich. Analoge Wetterstationen für den Innenbereich dienen dazu, das Raumklima zu messen. Sie sind häufig als Wohnklima-Hygrometer mit Thermometer ausgeführt.
Der Begriff Thermometer hat seinen Ursprung in dem griechischen Wort thermo. Thermo bedeutet "Hitze" oder "Wärme". Ein Thermometer zeigt anhand der Temperatur an, wie warm oder kalt es an dem jeweiligen Ort ist, an dem es sich befindet. Es kann innen oder außen verwendet werden. Als Bestandteil einer Außen-Wetterstation sollte das Thermometer in der Lage sein, Temperaturen in einem entsprechend dimensionierten Minusbereich abzubilden. Die Temperatur wird in Grad Celsius (°C) ausgewiesen, in den USA ist die Einheit Fahrenheit üblich. Die Temperaturermittlung erfolgt bei einem analogen Thermometer unter anderem mithilfe einer Flüssigkeit, die sich bei Wärme ausdehnt und bei Kälte zusammenzieht. In Kombination mit einer Feder wird der Messwert auf einer Skala abgebildet. Mit einem Thermometer allein lässt sich keine Vorhersage des Wetters treffen.
Der Ursprung des Begriffs Hygrometer liegt ebenfalls im Griechischen. Das Wort hygro bedeutet "feucht" oder auch "Feuchtigkeit". So wird ein Hygrometer verwendet, um die relative Luftfeuchtigkeit, den Wasserdampfanteil der Luft, zu messen. Die Luftfeuchtigkeit wird in Prozent (%) angegeben. Analoge Hygrometers arbeitet mit Haaren, Synthetikfasern oder Spiralfedern, die sich bei hoher Luftfeuchtigkeit ausdehnen und bei niedriger Luftfeuchtigkeit zusammenziehen. Auch mit einem Hygrometer können Sie keine Vorhersage über das Wetter treffen. Die Luftfeuchtigkeit außen gibt im Zusammenspiel mit der Außentemperatur jedoch Aufschluss darüber, wie die jeweilige Temperatur empfunden wird. Bei einer hohen Luftfeuchtigkeit und einer hohen Temperatur spricht man beispielsweise von schwülem Wetter, bei niedrigen Temperaturen und einer hohen Luftfeuchtigkeit wird das Wetter als nasskalt empfunden.
Ein Barometer misst den Luftdruck und wird als Hilfsinstrument zur Wettervorhersage genutzt. Der Begriff des Messinstruments leitet sich aus dem griechischen barýs ab, was so viel wie "schwer" oder "gedrückt" bedeutet. Gebräuchlich sind sogenannte Dosenbarometer. Eine leere Metalldose wird bei steigendem Luftdruck zusammengedrückt, bei sinkendem Luftdruck dehnt sie sich aus. Die Anzeige des Messergebnisses erfolgt auf einer Skala in Pascal (Pa) oder Hecto-Pascal (hPa). Wenn der Luftdruck ansteigt, ist mit schönem Wetter ohne Niederschlag und angenehmen Temperaturen zu rechnen. Wenn der Luftdruck sinkt, dann können auch die Temperaturen sinken und Niederschlag auftreten.
Analoge Wetterstationen zeichnen sich durch eine rein mechanische Funktionsweise aus. Sie benötigen keinen Strom und sind einfach zu handhaben, wobei das Ablesen analoger Hygrometer und Barometer etwas Übung erfordert. Da analoge Wetterstationen sowohl mit Gehäusen aus Edelstahl oder Aluminium als auch mit Gehäusen aus Holz erhältlich sind, finden sich für unterschiedliche Designansprüche passende Ausführungen. Allerdings lassen sich mit analogen Wetterstationen ausschließlich Daten des jeweiligen Standortes erheben und ablesen. Auch eine Übertragung der Daten, beispielsweise an einen Computer, ist nicht möglich.
Digitale Wetterstationen bestehen aus einer Basisstation und aus einem oder mehreren Sensoren. Die Sensoren können innen oder außen platziert werden. Über Funk leiten sie die Daten an die Basisstation weiter, an der Sie die entsprechenden Messdaten ablesen können. Die Basisstation verfügt über ein Display, das die Daten meist schon in ausgewerteter und interpretierter Form abbildet. Der Vorteil einer digitalen Wetterstation liegt in der Präzision der Sensoren, der gleichzeitigen Messung von Daten an mehreren Standorten sowie in der digitalen Anzeige und Auswertung der Daten. Allerdings benötigt eine digitale Wetterstation für die Datenerhebung und die Datenübertragung per Funk immer eine Stromquelle.
Beim Kauf einer analogen Wetterstation spielt zunächst eine Rolle, welche Daten konkret erhoben werden sollen. Entscheiden Sie sich für eine klassische Kombination aus Barometer-Hygrometer-Thermometer, erhalten Sie Daten zu Luftdruck, Luftfeuchtigkeit und Temperatur, die im Zusammenspiel Rückschlüsse auf Wetterentwicklungen zulassen.
Für die Kontrolle des Raumklimas im Innenbereich muss es keine Hygrometer-Barometer-Thermometer-Lösung sein, denn der Luftdruck ist in erster Linie für Wettervorhersagen relevant. Ein Thermo-Hygrometer kann für den Innengebrauch daher schon ausreichend sein.
Möchten Sie die Wetterstation vorrangig zur Wetterbeobachtung und -vorhersage nutzen, benötigen Sie ein Modell für den Außenbereich, das sie beispielsweise im Garten oder auf der Terrasse platzieren können.
Wasserdichte Außen-Wetterstationen mit einem Gehäuse aus Edelstahl oder Aluminium sind dafür gut geeignet. Praktisch sind Modelle mit einer kleinen Überdachung, die zusätzlich verhindert, dass Feuchtigkeit in die Instrumente eindringt und das Glas beschlägt.
Der Standort einer Messstation sollte so gewählt werden, dass die Messdaten durch Umgebungseinflüsse nicht verfälscht werden. Im Innenbereich sollte eine analoge Wetterstation nicht neben der Heizung stehen, da die abstrahlende Wärme ansonsten mitgemessen wird. Gleiches passiert bei Standorten, die der prallen Sonne ausgesetzt sind. Im Außenbereich, etwa im Garten oder auf der Terrasse, benötigt eine analoge Wetterstation einen schattigen Platz. Da gepflasterte Wege und Hauswände Wärme speichern können, sollte die Wetterstation abseits davon angebracht werden, beispielsweise an einem Baum oder Vordach. Der Standort sollte zudem wind- und regengeschützt sein.
Kann man die analogen Messinstrumente einer Wetterstation auch einzeln kaufen?
Ja. Analoge Thermometer, Barometer und Hygrometer einer Wetterstation sind auch als einzelne Instrumente erhältlich.
Gibt es analoge Wetterstationen mit Uhr?
Ja. Analoge Wetterstationen sind auch mit Uhr erhältlich. Diese benötigt aber unter Umständen eine Batterie.
Muss eine analoge Wetterstation kalibriert werden?
Bei einer analogen Wetterstation muss nur das Barometer kalibriert werden. Und zwar immer dann, wenn Sie die Wetterstation nicht auf Meereshöhe verwenden. Mit zunehmender Höhe nimmt der Luftdruck ab, so dass die Anzeige des Barometers entsprechend voreingestellt werden muss.