Ratgeber
Ob klassischer elektronischer Gong oder Türklingel mit zahlreichen Klingeltönen – kabelgebundene Klingeln, Gongs und Klingelanlagen sind Bestandteil zahlreicher Häusern und Wohnungen. Moderne Ausführungen bieten praktische Zusatzfunktionen und lassen sich leicht ins Smart Home einbinden. Welche Arten von Klingeln und Gongs es gibt und worauf beim Kauf zu achten ist, verraten wir Ihnen in unserem Ratgeber.
Eine rein mechanisch betätigte Türklingel oder Glocke ist ein Relikt aus vergangenen Tagen und wird heute in der Regel nicht mehr verwendet.
Die Nachfolger der alten Klingel erzeugen Töne entweder elektromechanisch oder elektronisch. Bei einem elektromechanischen Gong oder Läutewerk wird ein sogenanntes Klangeisen verwendet, das einen sehr natürlichen Klang erzeugt.
Es gibt einfache mechanische Gongs und Zweiklang-Gongs, die Melodie ist bei beiden allerdings nicht veränderbar. Demgegenüber verfügen vollelektronische Gongs über einen Tongenerator, der die Wiedergabe komplexer und verschiedener Melodien ermöglicht. Der Klang kann je nach Türklingel etwas synthetisch klingen.
Türklingeln und Gongs lassen sich auf unterschiedliche Art und Weise anschließen. Der Anschluss kann entweder drahtlos oder über ein Kabel erfolgen. Klingelanlagen mit vielen Tastern werden meist über einen Draht angeschlossen.
Der Vorteil einer mit Kabel angebundenen Türklingel besteht in erster Linie in der Wartungsfreundlichkeit. Da kein Batteriebetrieb erfolgt, entfallen regelmäßige zusätzliche Kosten. Außerdem kann es nicht zu einem Ausfall der Anlage aufgrund leerer Energiezellen kommen.
Der Aufwand. das benötigte Kabel in einem bestehenden Gebäude zu verlegen, sollte allerdings nicht unterschätzt werden. Hier sind Funk-Türklingeln oder Funk-Türgongs die praktischere Alternative. In der Regel ist eine einfache Aufputz-Montage möglich.
Beim Einsatz einer Türklingel, die kabellos über Funk arbeitet, muss allerdings die Reichweite zwischen Sender und Empfänger berücksichtigt werden. Je nach den individuellen baulichen Gegebenheiten können Holzbalken oder Stahlträger in Wänden und Decken das Signal massiv dämpfen. Dafür ist die Installation eines Funk-Tasters kinderleicht, größere Umbauarbeiten fallen nicht an. Aber auch bei einem Funk-Gong gibt es Nachteile: Batterien sind für den Betrieb des Senders nötig und müssen rechtzeitig nachgekauft werden, um einen Funktionsverlust zu vermeiden. Dagegen kann der Empfänger direkt an einer Steckdose betrieben werden und lässt sich problemlos in verschiedene Räume mitnehmen. In einem solchen Fall kann die Lautstärke leiser ausfallen als bei einer fest installierten kabelgebundenen Klingel. Zu guter Letzt kann es in der Umgebung Störquellen geben, die das Signal negativ beeinflussen können.
Clevere Zusatzfunktionen moderner Klingeln und Gongs
Kabelgebundene Türklingeln und solche ohne Kabel bieten gleichermaßen interessante Zusatzfunktionen.
So sind etwa Klingeltaster mit einer integrierten Sprechanlage und Kamera mittlerweile weit verbreitet. Manche Systeme können mit einer Smartphone App gesteuert werden. Dabei ist es möglich, dass Sie auf Ihrem Mobiltelefon anhand eines Live-Video sehen, wer gerade vor der Tür steht. Und nicht nur das: Sie können sogar über das Telefon direkt mit Ihrem Besuch kommunizieren und die Tür öffnen.
Gerade bei Klingelanlagen, die über viele Klingeltaster verfügen, ist eine LED-Beleuchtung sinnvoll, damit auch am späten Abend schnell die richtige Klingel gefunden wird. Ist eine Kamera Bestandteil des Klingeltasters, ist es von Vorteil, wenn eine LED-Lampe den Bereich vor der Optik erhellt. Eine Alternative stellen Modelle mit einer speziellen Infrarot-Nachtsicht-Funktion dar.
Wenn eine über Kabel angebundene Türklingel verbaut werden soll, sollten Sie sichergehen, dass ein Draht mit der benötigten Anzahl an Adern verlegt wurde. Weiterhin ist es wichtig, die Anzahl der benötigten Klingelknöpfe zu kennen. Ein mit LED-Beleuchtung versehenes Namensschild ist gerade bei Mehrfamilienhäusern sinnvoll. Gleiches gilt für Gegensprechanlagen. Da sich das Läutewerk oder der Lautsprecher des Systems meist im Flur eines Hauses oder einer Wohnung befindet, muss eine ausreichende Lautstärke erreicht werden. Ist das nicht der Fall, kann die Türglocke bei geschlossenen Zimmertüren leicht überhört werden.
Ob eher eine drahtlose Klingel für Sie infrage kommt, ist eine Frage der Reichweite. Sender und Empfänger kommunizieren über Funk miteinander. Damit alles reibungslos funktioniert, müssen sich beide Komponenten störungsfrei miteinander verständigen können. Das gilt auch dann, wenn die Klingel das heimische WLAN nutzt. In letzterem Fall kann die Reichweite mit einem Repeater erweitert werden. Eine Funkklingel arbeitet im Bereich von 433 MHz. Entsprechende Frequenzen werden auch von einer Vielzahl anderer Geräte verwendet, die die den Betrieb der Klingel empfindlich stören können. In einem solchen Fall sollten Sie Ausschau nach einem Modell halten, das mit einer Frequenz von 868 MHz funkt, oder doch lieber eine kabelgebundene Variante wählen.
Unser Praxistipp: Beim Klingeltaster auf Wetterfestigkeit achten!
Bei vielen günstigen Klingeln bestehen die Taster häufig aus Kunststoff, der weder wetterfest noch UV-beständig ist. Unter Sonneneinstrahlung wird das Material relativ schnell brüchig. Kommt helles Plastik zum Einsatz, sind zudem unschöne Verfärbungen die Folge. Greifen Sie daher lieber zu Tastern aus Metall oder Modellen, die vom Hersteller als wetterfest ausgewiesen sind.
FAQ – häufig gestellte Fragen zu Klingeln und Gongs
Aus welchen Teilen besteht eine Klingelanlage?
Der Aufbau einer Klingelanlage unterscheidet sich abhängig davon, ob sie drahtlos oder via Funk funktioniert. Bei einer batteriebetriebenen Funkklingel gibt es den Taster und den Funk-Gong beziehungsweise den Lautsprecher. Dagegen benötigt ein kabelgebundenes System zusätzlich einen Klingeltrafo.
Mit welcher Spannung arbeitet eine Draht-Klingel?
Bei einer kabelgebundenen Klingel muss die 230-Volt-Netzspannung auf eine Anschlussspannung von 8 bis 12 Volt, je nach Modell, reduziert werden.
Was gibt es hinsichtlich der Reichweite einer Funkklingel zu beachten?
Bei manchen drahtlosen Klingeln werben die Hersteller mit Reichweiten von 500 oder sogar 1000 Metern. Diese Angaben beziehen sich grundsätzlich auf die Reichweite auf freiem Feld und ohne Hindernisse. Beachten Sie, dass die Reichweite in einem Gebäude erheblich geringer ausfällt! Jede Tür und jede Wand dämpfen das Signal deutlich.