Ratgeber
Prüfspitzen sind elektrische Messgeräte, die unterschiedliche Parameter wie Spannung, Widerstand oder Stromstärke messen. Prüfspitzen zeichnen sich dabei durch ihre sehr filigrane, nadelähnliche Messspitze aus, die es dem Anwender ermöglicht, auch schwer erreichbare Bereiche zu prüfen und dünne Isolierschichten zu durchdringen. Wegen dieser Eigenschaften sind sie ideal für Messungen im Bereich der Mikroelektronik.
Sie sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich, um unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden zu können. So können Sie auf gewöhnliche Prüfspitzen zurückgreifen, die nur für das Anlegen an Stromkreisen ohne direkte Verbindung zum Stromnetz geeignet sind. Diese Prüfspitzen sind mit der Messkategorie „CAT I“ ausgezeichnet und sind so für die Anwendung an batteriebetriebenen Geräten oder an Pkw-Elektrik geeignet.
Sicherheitsprüfspitzen hingegen sind für das Anlegen an Stromkreisen mit direkter Verbindung zum Stromnetz geeignet. Die Messkategorien werden von „CAT II“ bis „CAT IV“ eingeteilt. Sie geben an, an welchen Stromkreisen Sie gefahrlos messen können.
- CAT I: nicht direkt mit dem Netz verbundene Stromkreise (batteriebetriebene Geräte, Pkw-Elektrik)
- CAT II: mit Stecker an Netz verbundene Stromkreise (Haushaltsgeräte)
- CAT III: Messungen innerhalb der Gebäudeinstallation (Verbraucher mit nicht steckbarem Anschluss, Unterverteilung
- CAT IV: Messungen an Quelle der Niederspannungsinstallation (Stromzähler, Hausanschlusskasten)
Beachten Sie, dass die Kategorien zusätzlich in Spannungshöhen 300V, 600V und 1.000V unterteilt werden. Es gibt auch Sicherheits-Prüfspitzen, die durch einen Drehmechanismus die Spitze weiter ausfahren können, um so die zugelassene Messkategorie zu verändern. Informieren Sie sich vorher umfassend über die Bedingungen, an denen Sie arbeiten. Nutzen Sie Geräte mit einem ungenügenden Sicherheitsstandard, drohen Unfälle mit schwerwiegenden Folgen.
Darüber hinaus können Prüfspitzen über bestimmte Mechanismen verfügen, die Sie bei der Anwendung der Prüfspitzen unterstützen. So können Sie beispielsweise auf gefederte Prüfspitzen zurückgreifen, bei der die Spitze erst bei Manipulation der Federung hervortritt.
Um in der Messtechnik mittels Prüfspitzen die Spannung, den Widerstand oder die Stromstärke an einem Stromkreis bestimmen, müssen zunächst die Prüfspitzen über eine Messleitung mit einem entsprechenden Messgerät verbunden werden. Da zur Messung zwei Prüfspitzen benötigt werden, eignen sich die Messleitungs-Sets besonders gut, da sie mit zwei farblich gekennzeichneten Spitzen und der Messleitung ausgestattet sind.
Diese müssen nun an die Leitung angebracht werden. Dies funktioniert über das direkte Anlegen an die Leitung, wobei die Prüfspitzen aufgrund ihrer Bauweise unterschiedlich angebracht werden. Einige verfügen über Nadeln, die auch dünne Isolierschichten durchstoßen können, um so unkompliziert und sicher an die zu messende Leitung zu gelangen. Andere sind magnetisch und eignen sich für die Messung an Schraubenköpfen in Anschlussblöcken.
Durch das Anlegen zweier Prüfspitzen an eine zu messende Leitung und das Verbinden der beiden Prüfspitzen beispielsweise an einem Oszilloskop oder Multimeter können nun am Messgerät bestimmte Parameter abgelesen werden. Mittels Prüfspitzen muss dabei nicht in die Schaltung eingegriffen werden, da diese lediglich angelegt werden, um den Kontakt herzustellen.
Welche Vorteile bieten Prüfspitzen?
Prüfspitzen sind durch ihre Bauweise prädestiniert für den Einsatz an schwer zugänglichen Stellen. Durch die lange, schmale Bauweise gelangen sie tief in elektronische Bauteile und können mit der Nadelspitze Isolierungen durchstoßen. Dadurch wird auch das Freilegen der zu messenden Leitung überflüssig und spart so zusätzlich Zeit.
Einige Prüfspitzen bieten darüber hinaus zusätzlichen Schutz beim Anlegen der Kontakte und bei der Messung. Durch ihre Isolierung und die Möglichkeit einiger, besonderer Prüfspitzen, die Länge der Spitze durch einen Drehmechanismus an die Messkategorie anzupassen, bietet sie ein zusätzliches Maß an Sicherheit für den Anwender und umliegende Bauteile. Des Weiteren ist durch die eindeutige Messkategorisierung der Sicherheits-Prüfspitzen genau definiert, für welche Stromkreise sich welche Prüfspitzen genau eignen.
Prüfspitzen sind in Messkategorien unterteilt, die ihre Widerstandsfähigkeit angeben. Für Prüfspitzen, die keiner Messkategorie zugeordnet wurden, gilt CAT I. Zudem sollten Sie innerhalb der Kategorien darauf achten, welcher Spannungsbereich dem jeweiligen Produkt zugewiesen ist.
Belastungen, die über die angegebenen Belastungsgrenzen der jeweiligen Prüfspitze hinausgehen, können zu schwerwiegenden Unfällen führen.
Bringen Sie vorab in Erfahrung, ob bei Ihrer Messung Spannungsspitzen auftreten können und in welcher Höhe diese auftreten können.
Benötigen Sie noch mehr Zubehör, gehen Sie mit einem Prüfspitzen-Set auf Nummer Sicher.
Achten Sie auch bei einem Sicherheits-Messleitungs-Set auf die Messkategorie, die für Ihren Anwendungsbereich notwendig ist.
Müssen Sie während der Messung die Hände frei haben, greifen Sie besser auf Abgreifklemmen zurück.
Fazit: Prüfspitzen für die passende Anwendung
Prüfspitzen eignen sich für Messungen an bestimmten Stellen von Stromkreisen. Durch Kategorisierung in Messkategorien von CAT I bis CAT IV soll eine sichere Anwendung für Mensch und Bauteil sichergestellt werden. Legen Sie vor dem Kauf höchste Sorgfalt an die Überprüfung Ihrer Anforderungen und lassen Sie sich im Zweifel persönlich beraten. Unser Kundendienst steht Ihnen dafür gern zur Verfügung.