Ratgeber
Glimmlampen erzeugen durch Gasentladung einen schwachen Lichtschein, sobald eine ausreichende elektrische Spannung angelegt wird. In unserem Ratgeber erfahren Sie Wissenswertes über ihren Aufbau und ihre Funktionsweise. Darüber hinaus erläutern wir Ihnen alle wichtigen Merkmale, auf die es beim Kauf von Glimmlampen zu achten gilt.
Aufbau von Glimmlampen
Die Bestandteile von Glimmlämpchen sind überschaubar. Im Prinzip bestehen sie aus einem Glasrohr, in dem sich zwei Elektroden befinden. Hervorzuheben ist, dass die Elektroden zwar sehr nahe beieinander liegen, sich aber in keinem Zustand berühren.
Im Inneren des Glasrohrs ist ein Gas mit niedrigem Druck eingefüllt. In den meisten Fällen wird hierfür das Edelgas Neon verwendet. Es sorgt für die warm wirkende orange-rote Leuchtfarbe klassischer Glimmlampen. Allerdings werden auch viele andere Gase verwendet, die Einfluss auf die Leuchtfarbe nehmen. So können Glimmlampen zum Beispiel in Reinweiß (klar), Warmweiß, Grün, Gelb oder Blau leuchten.
Funktionsweise von Glimmlampen
So gänzlich ohne Spannung passiert im Inneren des Glasrohres erst einmal nichts. Alles bleibt, wie es ist, bis eine Spannung anliegt. Erst dann ist ein schwacher Lichtschein – ein Glimmen – wahrzunehmen, was sich in der Physik durch Gasentladung erklären lässt.
Im Inneren des Glasrohrs entstehen elektrische Felder, die die beiden Elektroden umgeben. Es kommt zu einer Stoßionisation des Edelgases. Beschleunigte Elektronen treffen auf Edelgas-Teilchen, wodurch letztere zum Leuchten angeregt werden. Dieser Vorgang springt nach und nach auf weitere Teilchen über, so dass auch diese ionisieren und anfangen zu glimmen. Eine Glimmlampe leuchtet immer an der negativen Elektrode, es sei denn, es wird Wechselspannung angelegt. In dem Fall leuchtet es an beiden Elektroden wechselseitig.
Wie viel Spannung nötig ist, um die Lämpchen zum Leuchten zu bringen, ist vom verwendeten Gas, dem Innendruck und dem Abstand der beiden Elektroden zueinander abhängig. Bei Standardmodellen mit Neon und einem Gasdruck von 1 mbar sind etwa 100 V notwendig, um ein Glimmlicht zu erzeugen. Aber Achtung: Eine zu hohe Spannung kann einzelne Bauteile beschädigen.
Für große Beleuchtungsaufgaben werden üblicherweise keine Gasentladungslampen eingesetzt, dennoch sind Glimmlampen in vielen Bereichen des Alltags vertreten. Im Regelfall übernehmen sie die Funktion von Anzeigelampen. Sie kommen in zahlreichen Elektrogeräten im Haushalt vor, um zu signalisieren, dass ein Gerät in Betrieb ist. Zwar werden sie vermehrt durch Leuchtdioden ersetzt, in vielen einfachen Kaffeemaschinen und Bügeleisen sind sie dennoch häufig anzutreffen.
Außerdem werden sie als Orientierungslampen in Tastschaltern integriert. Ist das Licht aus, lässt sich der Lichttaster im Treppenhaus aufgrund des Glimmens schnell finden. Auch in Steckdosen, vor allem ein- und ausschaltbaren Mehrfach-Steckdosen und Steckdosen-Leisten, sind Glimmlampen vorzufinden, um Aufschluss über den Betriebszustand zu geben.
Übrigens wurden Glimmlampen früher sogar in elektronischen Musikinstrumenten eingesetzt, beispielsweise im Trautonium, dem Vorläufer des Synthesizers. Hier wurde das aus der Physik bekannte Prinzip der Kippschwingung von Glimmlampen ausgenutzt.
Bekannt ist das sanfte Licht außerdem von Phasenprüfern: Mit diesen Hilfsmitteln, die als Schraubenzieher mit integrierter Glimmlampe und Vorwiderstand realisiert werden, können Anwender spannungsführende Phasen überprüfen. Leuchtet die Lampe im Inneren eines Phasenprüfers, so können Sie davon ausgehen, dass hier keine Spannungsfreiheit vorliegt. Als Schalter mit Vorschaltgerät kommen Glimmlampen auch in Leuchtstoffröhren zum Einsatz.
Da nach Arbeitsstättenverordnung bestehende Anlagen über selbstleuchtende Lichtschalter verfügen müssen, können Sie viele Modelle von Gira und anderen namhaften Herstellern nachrüsten. Zahlreiche Wipp-Kontrollschalter von Gira sind mit Glimmlampenelementen (ebenfalls vom Hersteller Gira) erweiterbar. Je nach Modell können die Schalter von Gira alternativ mit LEDs ausgestattet werden.
Möchten Sie einen Tastschalter oder Wippschalter von Gira mit einem Glimmlicht erweitern, finden Sie für die verschiedensten Modelle und Schalterprogramme passende Glimmlampenkomponenten vor. Hierfür genügt es, beim Kauf die Tast-Kontrollschalter Art.-Nrn. beziehungsweise Tastschalter Art.-Nrn. oder die Wipp-Kontrollschalter Art.-Nrn. und Wippschalter Art.-Nrn. parat zu haben, um abzugleichen, ob die favorisierte Glimmlampe kompatibel zum Schalterprogramm von Gira ist beziehungsweise zum Einsatz passt.
Wenn Sie Glimmlampen kaufen möchten, um bestehende Schalterprogramme von Gira oder anderer Anbieter nachzurüsten, sollten Sie in erster Linie auf die Kompatibilität der Produkte achten.
Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick über weitere wichtige Kaufkriterien:
Glimmlampen sind in verschiedenen Bauformen erhältlich. So werden sie etwa als Lämpchen mit Drahtenden oder mit Sockel (zum Beispiel E10 oder E14) realisiert. Je nach vorgesehenem Einsatzzweck gilt der Leistung und dem integrierten Vorwiderstand besonderes Augenmerk. Bei Bedarf kann ein Widerstand separat dazu bestellt werden.
Prüfen Sie unbedingt, für welchen Nennstrom und welche Nennspannung die Lampen ausgelegt sind. Damit es beim Einbau zu keinen Problemen kommt, ist ein Blick auf die Abmessungen empfehlenswert. Im Regelfall finden Sie zu jedem Glimmlämpchen Angaben zur Länge und zum Durchmesser in der Produktübersicht vor.
Nicht zuletzt spielt die Leuchtfarbe eine wichtige Rolle. In unserem Online-Shop stehen Ihnen Lampen zur Auswahl, die in den Farben Warmweiß oder Reinweiß, Orange und/oder Rot, Grün, Gelb oder Blau leuchten, so dass Sie für jeden Einsatzzweck das passende Glimmlicht finden.
Benötigen Sie mehr als eine Lampe, lohnt sich der Griff zu Glimmlampensets. Neben Einzelstücken bieten wir in unserem Online-Shop auch Industrieverpackungen mit 5 bis 20 Stück an.
Unser Praxistipp: Lampenzieher – praktisches Hilfsmittel für den Glimmlampentausch
Zwar haben Glimmlampen eine sehr lange Lebensdauer, dennoch kann ein Lampentausch irgendwann notwendig sein. Modelle mit Steck- oder Schraubsockeln lassen sich prinzipiell komplikationslos wechseln, schwieriger gestaltet es sich bei Produkten, die sehr klein gebaut oder an schwer zugänglichen Stellen angebracht sind. Hier empfiehlt es sich, sogenannte Lampenzieher zur Hilfe zu nehmen, mit denen man ohne Weiteres Signal-, Anzeige- oder Orientierungslampen tauschen kann.
Wie lang ist die Lebensdauer von Glimmlampen?
Glimmlampen punkten nicht nur mit niedrigen Herstellungs- und Betriebskosten, sondern auch mit einer langen Lebensdauer, die mit bis zu 100.000 Stunden beziffert wird. Wie lang die Lebensdauer konkret ist, hängt vom Einzelfall ab. Die Herstellerangaben für Modelle von Gira beispielsweise reichen von 10.000 bis 100.000 Stunden.
Was ist der Unterschied zwischen Glimm- und Glühlampen?
Glimm- und Glühlampen nutzen völlig unterschiedliche Methoden zur Lichterzeugung. Bei Glimmlampen sind hierfür jeweils ein bestimmtes Gas, zwei voneinander unabhängige Elektroden und Strom notwendig.
Bei Glühlampen hingegen durchfließt der Strom einen sehr dünnen leitenden Faden, der dabei so stark erhitzt wird, dass er anfängt zu glühen und ganze Räume erleuchtet. Das Glimmen herkömmlicher Gasentladungslampen würde hierfür nicht ausreichen.
Kann mit Glimmlampen elektrische Ladung nachgewiesen werden?
Ja! Mithilfe einer Glimmlampe können Sie nachweisen, welche Art von elektrischer Ladung an einem Objekt vorliegt. So lässt sich überprüfen, ob ein Objekt negativ oder positiv geladen ist. Diese Methode wird gern in der Physik und in vielen Bildungseinrichtungen genutzt.