Ratgeber
Dockingstationen für Festplatten und SSD-Laufwerke sind eine praktische Alternative zu externen USB-HDD-Gehäusen. In Bereichen, die sich mit der Wartung und Reparatur von Computern befassen, kommen sie ebenfalls zum Einsatz, beispielsweise um HDDs zu testen. Erfahren Sie in unserem Ratgeber, welche Arten von HDD-Dockingstationen es gibt und welche Funktionen sie bieten.
Wenn ein Desktop-PC oder Notebook einen Defekt aufweist, lässt sich die Festplatte beziehungsweise HDD mithilfe einer Dockingstation ohne großen Aufwand prüfen.
Dabei handelt es sich um ein Dock, in das eine oder mehrere Speichermedien ohne zusätzliche Kabel oder Adapter eingeschoben werden können. Dank der Hot-Plug-Fähigkeit von SATA-Festplatten lassen sich die Datenträger bei laufendem Rechner nach Bedarf tauschen. Angeschlossen wird die Dockingstation über USB, FireWire oder eSATA.
Eine Prüfung mehrerer interner Festplatten in kurzer Zeit ist mit einer solchen Dockingstation kein Problem. Aber nicht nur zu Testzwecken ist eine HDD-Docking-Station praktisch. Viele Modelle bieten auch eine Kopierfunktion. Darüber hinaus kann eine Festplatte oder SSD ohne externes Gehäuse einfach als USB-Laufwerk verwendet werden. Für das Backup von wichtigen oder sensiblen Daten ist eine Dockingstation ebenfalls eine gute Wahl: Nach erfolgter Datensicherung kann die SATA-Festplatte bei Bedarf in einem Tresor sicher verwahrt werden. Abhängig vom Modell lässt sich ein Festplatten-Dock mit 2,5 Zoll und 3,5-Zoll-Datenträgern bestücken. Im Handel erhalten Sie Modelle, mit denen sogar ältere Festplatten mit IDE-Schnittstelle verwendet werden können.
Viele Festplatten-Docking-Stationen ermöglichen das Kopieren ganzer Festplatten, bei einigen Modellen funktioniert das sogar ganz ohne Computer. Die Sicherung einer bestehenden Installation ist in wenigen Minuten erledigt. Wenn beispielsweise die Arbeitsumgebung eines Notebooks auf einem Desktop-PC genutzt werden soll, können die Daten inklusive Betriebssystem von der 2,5-Zoll-Notebook-HDD schnell auf eine 3,5-Zoll-Desktop-HDD geklont werden und umgekehrt. Ebenfalls denkbar ist das Kopieren einer langsamen Festplatte auf ein schnelles SSD-Laufwerk. Einige Dockingstationen ermöglichen zudem eine sichere AES-256 Verschlüsselung der Datenträger. Zu diesem Zweck verfügen entsprechende Docks über eine eingebaute Zehnertastatur, mit der ein Code für die SATA-HDD festgelegt wird. Eine derart gesicherte Festplatte kann nur genutzt werden, wenn der Nutzer vorher den korrekten Code eingibt. Häufig sind Dockingstationen mit einem integrierten USB-Hub oder einem Cardreader ausgestattet. So sparen Sie sich die Anschaffung eines zusätzlich USB-Hubs oder eines Kartenlesergerätes und haben gleichzeitig mehr freien Platz auf Ihrem Schreibtisch zur Verfügung.
Der SATA-Standard
Serial ATA ist mittlerweile die Standardschnittstelle für Festplatten und SSD-Laufwerke. SATA ist der Nachfolger von ATA, bei dem die Datenübertragung noch parallel erfolgte. Bis heute sind insgesamt drei Versionen des SATA-Standards erschienen: SATA I bietet einen Datendurchsatz von bis zu 150 MB/s. Bei SATA II konnte der Datendurchsatz auf bis zu 300 MB/s verdoppelt werden. Bei SATA III erfolgte im Vergleich zum Vorgänger eine Verdopplung des Datendurchsatzes auf 600 MB/s. Die breiten und sperrigen ATA-Kabel wurden bei SATA durch eine nur noch 8 Millimeter schmale, 7-polige-Leitung ersetzt. Die zum Einsatz kommenden Stecker sind mit SAS identisch. Tatsächlich lassen sich SATA-Festplatten auch an einem SAS-Controller verwenden. Allerdings können keine SAS-Datenträger an einem SATA-Anschluss genutzt werden.
Es kann nicht schaden, eine SATA-HDD-Dockingstation zu wählen, mit der Sie 2,5"- und 3,5"-Festplatten verwenden können. Zwar gibt es Geräte, die sich für nur ein Format eignen, die Kosteneinsparung ist im Vergleich zu einem Dock, das beide Größen verarbeiten kann, aber gering. Sie sollten nur ein Dock kaufen, das über USB 3.0 an den Computer angeschlossen wird. Gerade das Kopieren von größeren Dateien erfolgt dadurch mit einer erheblich höheren Geschwindigkeit als mit USB 2.0. Generell sollten Sie USB 3.0 den Vorzug gegenüber FireWire oder eSATA geben, da ein USB-Anschluss an jedem Computer vorhanden ist. Auch für die Verbindung über USB-C sind passende Dockingstationen erhältlich. Alternativ lässt sich USB-C über ein passendes USB-Kabel oder einen einfachen Adapter realisieren. Praktisch sind am Dock angebrachte USB-Ports. Damit ist es Ihnen möglich, Daten von einer Festplatte auf einen USB-Stick oder einen MP3-Player zu verschieben. Bedenken Sie, dass ein HDD-Dock immer ein zusätzliches Netzteil benötigt, eine Spannungsversorgung über den USB-Port ist in der Regel nicht ausreichend. Nicht jede Dockingstation kann Festplatten mit einer beliebigen Kapazität aufnehmen. Während einige Hersteller HDDs bis 4 TB unterstützen, können andere Geräte auch mit 6, 8 oder 10 TB großen Festplatten umgehen.
Unser Praxistipp: Festplatten vorsichtig behandeln!
Festplatten sind besonders empfindliche Hardware-Komponenten. Im Gegensatz zu einer externen Festplatte mit Gehäuse stecken die Datenträger quasi blank im Dock. Achten Sie darauf, dass Sie nicht die Platine an der Unterseite mit den Fingern berühren. Eine statische Entladung kann sonst das schnelle Ende der HDD bedeuten!
Was bedeutet UASP-Unterstützung bei einer Dockingstation?
Die Abkürzung UASP steht für USB Attached SC SI Protocol. Dabei handelt es sich um ein Protokoll, das bei einer SSD für höhere Transferraten sorgt, wenn sie an einem USB 3.0-Port angeschlossen wird. Hierbei ist eine Geschwindigkeit von bis zu 450 MB/s möglich.
Mit welchen Betriebssystemen sind HDD-Dockingstationen kompatibel?
Die meisten HDD-Docks sind für alle gängigen Windows Versionen, MAC OS X sowie Linux geeignet. Das gilt allerdings nicht für jedes Modell. Vor allem Linux wird nicht immer unterstützt, die Kompatibilität sollte daher vor dem Kauf geprüft werden.