Ratgeber
Der DSL-Standard ermöglicht schnelle Datenübertragungen und hat sich für die Internetnutzung im professionellen und Heimbereich etabliert. Zur Herstellung einer DSL-Verbindung dienen DSL-Modems beziehungsweise -Karten. In unserem Ratgeber erklären wir, wie sie funktionieren und zeigen beispielhafte Anwendungen sowie wichtige Begriffe rund um DSL auf.
Die Abkürzung DSL wird heute oft als Synonym für den Zugang zu schnellem Internet gebraucht. DSL steht für „Digital Subscriber Line“, auf Deutsch: digitaler Teilnehmeranschluss.
Mit DSL ist möglich, auf ein- und derselben Leitung im Internet zu surfen und zu telefonieren – gleichzeitig. Die DSL-Technik nutzt dafür einen freien Frequenzbereich der Anschlussleitung zum Senden und Empfangen der Datenpakete. Dieses Verfahren ist wesentlich schneller im Vergleich zur ISDN-Technik. Die Übertragungsgeschwindigkeit geht bis in den Bereich von 100 Megabit pro Sekunden (VDSL2). Zum Vergleich: ISDN erreicht nur 64 Kilobit pro Sekunde.
Um die beiden Vorgänge des Telefonierens und Surfens technisch voneinander zu treffen, wird ein Splitter (Trenner) für die beiden Signale eingesetzt. Dieser arbeitet wie eine Frequenzweiche. Das waren bis vor kurzem noch separate Boxen, die aber inzwischen üblicherweise in die Modems integriert sind. Für IP-Telefonie, die zunehmend Verbreitung findet, ist gar kein Splitter mehr nötig.
Was ist ein Modem?
Der Begriff Modem ist ein zusammengesetztes Wort aus Modulator und Demodulator. Das beschreibt den Vorgang, Datensignale über eine analoge Telefonleitung zu übertragen. An der Sendestelle werden sie moduliert, um sich vom Telefonsignal „abzuheben“ und an der Empfangsstelle wieder demoduliert, damit ein angeschlossener Rechner die Daten „versteht“. Erste Modems gab es hierzulande bereits in den 1960er Jahren. Der technische Vorgang ist im Prinzip derselbe geblieben, mit dem Unterschied, dass heutzutage wesentlich höhere Geschwindigkeiten, also viel mehr Datenvolumen pro Zeiteinheit, als vor über 50 Jahren übertragen werden können.
Ein DSL-Modem setzt die (angeforderten) Daten aus der ankommenden Informationsleitung in Signale um, die der Rechner verarbeiten kann, und vollführt genau das auch in umgekehrter Richtung beim Senden von Daten, wenn zum Beispiel Dateien hochgeladen, Formulare von Webseiten abgeschickt oder eine Chatnachricht gesendet wird. DSL-Karten sind nichts anderes als Modems, die gleich in die Rechner verbaut sind, so dass ein PC direkt an die Telefonleitung angeschlossen werden kann.
Das Modem selbst hat an seinem Ausgang eine voreingestellte, feste IP-Adresse. Über diese ist meist eine Administrations-Oberfläche erreichbar, oft realisiert über ein integriertes Betriebssystem. Damit kann das Modem konfiguriert werden.
Wichtige Begriffe rund um DSL kurz erklärt
Es gibt eine Reihe an Abkürzungen und Fachbegriffen rund um das Thema DSL und dazugehöriger Hardware, die wir Ihnen im Folgenden kurz erläutern möchten:
IP-Adresse steht für Internetprotokoll-Adresse. Jedes Gerät, das mit dem Internet verbunden wird, bekommt eine eindeutige IP-Adresse zugewiesen. In lokalen Netzwerken werden feste IP-Adressen vorgegeben, die Geräte im Netzwerk anhand der „xxx“ (zum Beispiel 192.168.1.xxx) identifizieren.
IPv4 ist das „alte“ Protokoll, wie bei IP-Adresse beschrieben. Es hat 32 Bit Auflösung und ermöglicht damit 232 verschiedene Adressen. Der Adressbereich von 192.168.0.0 bis 192.168.255.255 ist einer von mehreren für den privaten Gebrauch (sozusagen hinter dem Modem).
IPv6: IPv4 ist nicht mehr ausreichend, um genügend Adressen zu generieren. Die Version 6 hat 128 Bit. Die Adressen sehen dann zum Beispiel so aus: 2581:0dpp:79s3:0000:0000:7c9i:2071:6655. Damit können 2128 verschiedene Adressen vergeben werden.
NTBBA ist die Abkürzung für Network Termination Broad Band Access, Deutsch: Netzwerk-Abschlusspunkt des Breitbandanschlusses.
Router: Das ist Gerät, mit dem in Netzwerken Datenpakete ausgetauscht (Senden/Empfangen) und weitere Teilnehmer ins Netz eingebunden werden können.
TAL: Teilnehmeranschlussleitung.
VDSL: Very High Speed Digital Subscriber Line mit höheren Datenübertragungsraten.
Vectoring: Eine Erweiterung von VDSL2. Vectoring verringert das „Übersprechen“ zwischen benachbarten Teilnehmeranschlussleitungen und steigert zugleich deutlich die Übertragungsrate.
Neben der Anbindung an das Internet kommen solche Modems und Karten auch dort zum Einsatz, wo Datensignale über größere Entfernungen (bis zu drei Kilometern) übertragen werden sollen. Dazu werden die Datenpakete in transportfähige Signale umgesetzt (moduliert) und am Empfangsort wieder zurückübersetzt (demoduliert). Somit ist es möglich, leistungsfähige Breitband-Multimedia-Dienste beispielsweise für Hotels, Krankenhäuser, in der Videoüberwachung und Telekommunikation bereitzustellen.
Unser Praxistipp
DSL-Modems sind in der Regel ununterbrochen in Betrieb und dementsprechend dauerhaft an das Niederspannungsnetz angeschlossen. Daher ist es von Vorteil, den Stromverbrauch bei der Anschaffung zu berücksichtigen. Er beträgt bei einem DSL-Modem, je nach Modell, üblicherweise circa zwischen 5 und 15 Watt.
Das richtige DSL-Modem finden
Internetanwendungen sind mit der Übertragung von umfangreichen Datenmengen verbunden. Jeder Nutzer erwartet störungsfreies Streaming, selbst von aufwendigen Inhalten, sowie funktionierende Sicherheitslösungen zur Überwachung und zum Schutz sensibler Bereiche in Industrie, Gewerbe und im privaten Bereich. Die erreichbare Datenrate in Megabit pro Sekunde (Mbit/s) ist daher ein wesentliches Kaufkriterium. Achten Sie darüber hinaus auf die am Modem verfügbaren LAN- und USB-Anschlüsse, über die weitere Peripherie-Geräte angeschlossen werden können.
In unserem Onlineshop können DSL-Modems und DSL-Karten nach der maximalen Bit-Rate auswählen. Mit „Anzahl Gigabit-LAN“ und „Anzahl LAN“ werden zudem die maximal verfügbaren Anschlüsse zum Betrieb eines lokalen Netzwerkes angezeigt.
Nicht zuletzt können Sie bei uns Modems nach der Kategorie DSL und VDSL aussuchen.
Worauf sollten Sie beim Einsatz von DSL-Modems achten?
Achten Sie auf die Sicherheit Ihres Netzwerkes speziell hinsichtlich der Zugangsdaten. Sehr zu empfehlen ist ein regelmäßiger Wechsel der Passwörter, die außerdem möglichst komplex ausfallen sollten.
Nicht zu vergessen: das Wärmemanagement. Achten Sie darauf, dass die Belüftungsöffnungen sauber und nicht verschlossen sind, um einer Überhitzung vorzubeugen.