Ratgeber
Rundzellen-Ladegeräte dienen dazu, leere oder teils entladene Rundzellen-Akkus wieder aufzufüllen. Sie sind in unterschiedlichen Preisklassen und mit diversen Zusatzfunktionen und Ausstattungsmerkmalen erhältlich.
In unserem Ratgeber erfahren Sie, welche Typen von Rundzellen-Ladern es gibt und welche Kriterien beim Kauf eine Rolle spielen.
Als Rundzellen bezeichnet man Batterien oder Akkus mit einer zylindrischen Bauform. Sie sind in vielen Standardgrößen erhältlich, die nach IEC-Norm 60086 (IEC = International Electrotechnical Commission) definiert sind. Ihrer Gestalt nach unterscheiden sich Rundzellen zwar von flachen und quadratischen Zellen, ihre Einsatzgebiete sind jedoch nahezu deckungsgleich, denn sie dienen überwiegend der Energieversorgung elektrischer Geräte. Das können Kleingeräte wie Radios, Fernbedienungen, Uhren oder Taschenlampen, aber auch Installationen wie Warnmelder sein.
Rundzellen-Akkus sind umweltfreundlicher als Rundzellen-Batterien, da sie mithilfe eines Ladegeräts aufgeladen und somit wiederverwendet werden können. Rundzellen-Ladegeräte sind für diesen Zweck konzipiert. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich dabei um Energiestationen, in die die Akkus eingelegt werden, um sie aufzufüllen.
Rundzellen-Ladegeräte unterscheiden sich im Hinblick auf ihre Ausstattung. Einfache Rundzellen-Ladegeräte sind auf ihre Funktion reduziert, den Akku zu laden, und kommen ohne zusätzliche Features aus. Aus diesem Grund sind sie in der Anschaffung sehr günstig. Zum Aufladen wird das Ladegerät an das Stromnetz angeschlossen und muss nach Gebrauch wieder davon getrennt beziehungsweise ausgeschaltet werden, denn eine Abschaltautomatik gibt es in der Regel nicht.
Die Bedienung einfacher Akku-Ladegeräte gestaltet sich zwar unkompliziert, es besteht jedoch die Gefahr, dass die Akkus überladen oder nicht vollständig geladen werden, da ihre Leistungsdaten und ihr aktueller Ladezustand unberücksichtigt bleiben.
Einfachen Akku-Ladegeräten stehen sogenannte intelligente Akku-Ladegeräte gegenüber. Darunter sind nicht etwa „smarte“ Ladestationen zu verstehen, die via App oder Smartphone gesteuert werden, sondern Ladegeräte, die mit einer komplexeren Elektronik oder einem Mikrocontroller ausgestattet sind und über zahlreiche Sicherheitsmechanismen verfügen. Die zugeführte Menge an Ladestrom wird an Leistung und Ladestatus des Akkus angepasst. ,
Dadurch können Überladungen gar nicht erst entstehen und die Akkus laden vollständig auf. Nach Beendigung des Ladeprozesses schalten viele intelligente Ladegeräte in einen Erhaltungsmodus um, damit sich die Rundzellen nicht wieder entladen. Intelligente Ladegeräte sind teurer als einfachere Modelle, aber für den regelmäßigen Gebrauch besser geeignet.
Rundzellen-Ladegeräte sind in der Regel für einen Akku-Typ konzipiert, beispielsweise für Lithium-Ionen-Akkus (Li-Ion-Akkus), Nickel-Cadmium-Akkus (NiCd-Akkus) oder Nickel-Metallhybrid-Akkus (NiMH-Akkus) Wenn verschiedenartige Akku-Typen aufgeladen werden sollen, erweisen sich Universal-Ladegeräte als praktisch. Sie sind oftmals auch für mehrere Akkugrößen ausgelegt und ermöglichen es beispielsweise, sowohl Mikrozellen (AAA-Akkus) und Mignonzellen (AA-Akkus) als auch Monozellen (D-Akkus) und 9-Volt-Blöcke aufzuladen.
Die Anschaffungskosten variieren je nachdem, ob es sich um ein einfaches oder intelligentes Universal-Ladegerät handelt. Aber auch mit teureren Modellen kommt man am Ende oft günstiger, als wenn man für jeden Akku-Typ ein separates Ladegerät kaufen würde.
Vor dem Kauf eines Rundzellen-Ladegeräts gilt es zunächst einmal zu überlegen, ob es sich um ein Spezial- oder Universal-Ladegerät handeln soll. Wenn Sie vorwiegend einen bestimmten Akku-Typ (z.B. NiMH-Akkus) aufladen , lohnt sich der Griff zu einem Spezialgerät.
Umgekehrt ist ein Universal-Ladegerät empfehlenswert, wenn Sie häufig unterschiedliche Akku-Typen mit Energie versorgen möchten. Die Anzahl der Ladeschächte bemisst sich an der Menge der aufzuladenden Akkus. Für den kleinen Bedarf reicht ein Ladegerät mit 4 Ladeplätzen aus, wohingegen Ladegeräte mit bis zu 16 Schächten für den großen Bedarf besser geeignet sind.
Einfache Akku-Ladegeräte sind bei geringfügiger Nutzung und kleinem Budget eine gute Option. Grundsätzlich sind aber intelligente Ladegeräte zu bevorzugen, schon allein deswegen, weil sie ein schonendes Aufladen ermöglichen, wodurch die Lebensdauer der Akkus nicht negativ beeinflusst wird. Wenn Sie den Kauf eines intelligenten Ladegeräts in Erwägung ziehen, sollten Sie überlegen, welche konkreten Ausstattungsmerkmale und Zusatzfunktionen Ihnen wichtig sind. Ein Überhitzungsschutz beispielsweise wirkt zu großer Wärmeentwicklung entgegen und bewahrt damit nicht nur das Ladegerät, sondern auch die eingelegten Akkus vor Schaden.
Ein Überladungsschutz verhindert, dass die Akkus nach vollständigem Laden weiter mit Ladestrom versorgt werden. Das Ladegerät schaltet sich dann entweder ganz aus oder wechselt in einen Erhaltungsmodus, in dem die Batterien konstant auf ihrem Ladestatus gehalten werden. Das verbraucht zwar Strom, allerdings können Sie dann sicher sein, vollständig aufgeladene Akkus zur Verfügung zu haben.
Eine im Ladegerät integrierte Akku-Defekt-Erkennung dient dazu, schadhafte Akkus zu identifizieren. Schließlich nützt es wenig, einen Akku aufzuladen, wenn er aufgrund eines Defekts nicht in der Lage ist, Energie aufzunehmen oder zu speichern. Einen ähnlichen Zweck erfüllt eine Akkutest-Funktion, mit deren Hilfe der Zustand eines Akkus im Hinblick auf seine Leistung analysiert werden kann. Gerade ältere Akkus verlieren irgendwann zunehmend an Speicher- und Fassungsvermögen. Via Einzelschachtüberwachung kann jeder eingelegte Akku auf seinen Ladestatus überprüft und durch eine Anpassung des Ladestroms bedarfsgerecht aufgeladen werden.
Nützlich, aber nicht unbedingt zwingend notwendig ist ein Display, das den Ladezustand und die voraussichtliche Ladedauer anzeigt. Dadurch behalten Sie stets den Überblick und können den Zeitaufwand besser abschätzen. Wer häufig unterwegs ist oder flexibel bleiben möchte, kann auf Ladegeräte für den Kfz-Betrieb zurückgreifen. Sie sind über einen 12-V-Anschluss im Auto nutzbar.
Flexibilität bieten auch Rundzellen-Lader mit USB-Ladeausgang, die am USB-Port des Computers oder Laptops angeschlossen und darüber mit Strom versorgt werden. Da sie nicht das Maß an Energie ziehen können, wie es an der Steckdose möglich ist, ist die Anzahl an Ladeschächten meist begrenzt.
Intelligente Akku-Ladegeräte zeigen die voraussichtliche Ladedauer des Akkus an oder signalisieren, wenn der Akku vollständig aufgeladen ist und entnommen werden kann. Bei einfachen Ladegeräten gibt es diese Funktion nicht. In diesem Fall können Sie sich mit einer Formel zur Berechnung der ungefähren Ladedauer behelfen. Dazu müssen Sie die Kapazität des Akkus (mAh) und den Ladestrom des Ladegeräts (mA) kennen. Indem Sie die Akkukapazität durch den Ladestrom teilen und mit dem Faktor 75 multiplizieren, erhalten Sie einen Wert, der der voraussichtlichen Ladezeit in Minuten entspricht.
Sind Ladegeräte mit Schnellladefunktion sinnvoll?
Das kommt drauf an. Mithilfe einer Schnellladefunktion können Akkus in deutlich kürzerer Zeit laden, als es im normalen Betrieb der Fall ist. Gerade in Notfällen erweist sich dieses Feature als äußerst praktisch. Nachteilig ist allerdings, dass sich aufgrund des hohen Ladestroms die Anzahl der maximal möglichen Ladezyklen verringert.
Wie viel Strom verbraucht ein Rundzellen-Ladegerät?
Der Stromverbrauch variiert je nach Typ und Anzahl der eingelegten Rundzellen. Ein durchschnittliches Gerät verbraucht ca. 10 Watt pro Stunde.
Wie oft kann man Akkus mit einem Rundzellen-Ladegerät aufladen?
Intakte Rundzellen können bis zu 1000 Mal aufgeladen werden.