Ratgeber
Kaum ein Küchengerät ist so allgegenwärtig und dennoch so unterschätzt wie der Wasserkocher. Er ist unser ständiger Begleiter bei der Zubereitung von Tee, Kaffee und anderen heißen Getränken. Doch hinter seiner schlichten Erscheinung verbirgt sich eine Welt voller Vielfalt und Innovation.
Früher ein einfaches Gerät zum Erhitzen von Wasser, hat sich der Wasserkocher zu einem vielseitigen Küchengerät entwickelt. Ob klassisch in Edelstahl oder modern in Glas, mit zahlreichen Funktionen ausgestattet oder minimalistisch gehalten – die Auswahl ist riesig. Doch welche Kriterien sind bei der Kaufentscheidung entscheidend? Welche Materialien sind besonders langlebig? Und welche Funktionen machen den Wasserkocher zum unverzichtbaren Helfer im Alltag?
Von den klassischen Modellen mit einer einfachen An-Aus-Funktion bis hin zu den modernen Geräten mit integrierten Filtern und Warmhaltefunktionen – wir haben alles im Blick. Wir erklären Ihnen, welche Vorteile die verschiedenen Materialien bieten und welche Funktionen für welche Bedürfnisse besonders geeignet sind.
Elektrische Wasserkocher mögen auf den ersten Blick eher unscheinbar wirken, doch ihr Nutzen im Alltag ist nicht zu unterschätzen. In modernen Haushalten, in Teeküchen in Betrieben und in der Gastronomie sind sie zu unverzichtbaren Helfern geworden, wenn es darum geht, schnell und unkompliziert Wasser zu erhitzen. Im Vergleich dazu, wie viel Zeit und Energie es kostet, einen Topf mit Wasser auf dem Herd zum Kochen zu bringen, ist ein Wasserkocher deutlich effizienter und energiesparender. Da heißes Wasser in der Küche häufig gebraucht wird, sei es für die Zubereitung von Tee, Kaffee oder Instantprodukten, finden Wasserkocher vielfach Verwendung. Sie sind einfach zu bedienen und erleichtern den Küchenalltag ungemein. Auch auf Reisen und bei Campingurlauben leisten Wasserkocher gute Dienste. Ob klein, groß, aus Edelstahl oder Kunststoff, mit oder ohne Beleuchtung – die Auswahl an Wasserkochern ist groß, so dass sich für jeden Bedarf ein passendes Modell findet.
Wasserkocher haben einen kannenähnlichen Behälter, in den das Wasser gefüllt wird. Dieser besteht aus Metall (rostfreier Edelstahl), Kunststoff oder Glas. Im unteren Bereich ist ein Heizelement verbaut, das frei liegen oder verdeckt sein kann. Das Heizelement wird durch die Zufuhr von Strom erhitzt und überträgt die Wärme mittelbar oder unmittelbar auf das Wasser, welches dadurch zum Kochen gebracht wird. Die dafür nötige Energie erhält das Heizelement meist über einen Kontaktfuß oder Sockel, der per Stromkabel an eine Steckdose angeschlossen wird. Solche Wasserkocher bezeichnen Hersteller oft als kabellos, weil die Kanne abnehmbar ist und nicht selbst per Kabel mit Strom versorgt wird. Es gibt aber auch einteilige Wasserkocher ohne separaten Sockel, etwa speziell fürs Camping konzipierte Modelle. Manche davon haben nicht einmal einen Ein-/Ausschalter, sondern starten den Kochvorgang, sobald das Kabel in die Steckdose eingesteckt wird. Selbiges muss auch von Hand herausgezogen werden, um den Kochvorgang zu stoppen.
Wasserkocher mit automatischer Abschaltung schalten sich dagegen eigenständig ab, sobald der Kochvorgang abgeschlossen ist. Realisiert wird das über einen Sprungschalter mit einem Bimetall. Er ist so platziert, dass sich das Bimetall nur durch den entstehenden Dampf erwärmt, nicht durch das Wasser im Kochgefäß. Der Dampf bildet sich, sobald das Wasser seinen Siedepunkt erreicht – der richtige Moment für den Wasserkocher, sich auszuschalten. Durch das Verbiegen des Bimetalls kommt der Sprungschalter in Kontakt mit dem Ein-/Ausschalter, wodurch die Stromzufuhr unterbrochen wird und sich das Heizelement abkühlt.
Damit der Wasserkocher ordnungsgemäß funktioniert und sich bei Erreichen des Siedepunkts abschaltet, muss der Deckel geschlossen sein. Der Wasserdampf würde sonst komplett entweichen und nicht in Kontakt mit dem Bimetall kommen. Daneben sorgt der Deckel dafür, dass die Wärme im Gefäß bleibt. Um den Behälter mit Wasser zu füllen, kann der Deckel meist hochgeklappt oder ganz abgenommen werden. Über einen Ausgießer lässt sich das Wasser dosiert ausgießen. Dieser ist bei manchen Modellen mit einem Permanent-Wasserfilter zum Schutz vor Kalk ausgestattet.
Neben klassischen Wasserkochern gibt es sogenannte Heißwasserspender. Diese verfügen über einen Wassertank und eine Pumpe. Über Bedienelemente stellen Sie ein, wie viel heißes Wasser Sie benötigen. Die entsprechende Menge wird aus dem Tank herausgepumpt und auf die eingestellte Temperatur erhitzt. Heißwasserspender verfügen entweder über einen integrierten Wasserkocher, in dem das Wasser erwärmt wird, bevor die Maschine es ausgibt, oder einen Durchlauferhitzer.
Geht es um die Küchenausstattung, sollten Sie einen kabel- bzw. schnurlosen Wasserkocher mit separatem Sockel vorziehen. Zweiteilige Geräte sind deutlich praktischer als einteilige, da am Kochgefäß kein Kabel hängt. So müssen Sie beispielsweise beim Befüllen mit Wasser keine Sorge haben, dass der Stecker nass wird. Bei schnurlosen Wasserkochern ist häufig die Rede von 360°-Sockeln. Damit ist gemeint, dass der Kochbehälter aus jeder Richtung auf die Kontaktstation gestellt werden kann, was die Handhabung noch einfacher und komfortabler gestaltet.
Des Weiteren haben Sie die Wahl zwischen Wasserkochern mit verdecktem oder freiliegendem Heizelement. Liegt das Heizelement frei, erhitzt sich das Wasser schneller, da es keinen Boden gibt, der Heizstab und Wasser trennt. Zudem sind Wasserkocher dieser Bauart im Regelfall günstiger in der Anschaffung. Dafür sind Geräte mit verdecktem Heizelement pflegeleichter, da sich der Kalk lediglich auf dem Boden absetzt. Es ist deutlich mühsamer, verkalkte Heizspiralen von Hand zu reinigen.
Ein weiterer entscheidender Faktor ist das Material. Viele Wasserkocher bestehen aus Kunststoff. Wer dabei an billige Plastikgeräte mit chemischem Geruch denkt, täuscht sich: Wasserkocher im mittleren und höheren Preissegment bestehen aus hochwertigem Kunststoff, der geruchsneutral und langlebig ist, und zeichnen sich durch eine wertige Optik aus. Ebenfalls verbreitet sind Wasserkocher aus Edelstahl. Hier sind mehrere Ausführungen zu unterscheiden. Bei manchen Wasserkochern ist der komplette Korpus innen wie außen aus Edelstahl gefertigt, bei anderen ist nur die Außenwand mit Edelstahl beschichtet. In dem Zusammenhang spricht man auch von Edelstahl-Optik. Wieder andere bestehen innen aus Edelstahl und haben eine Außenhülle aus Kunststoff. Grundsätzlich gilt, dass Wasserflecken und oft auch Fingerabdrücke auf Edelstahl eher sichtbar sind als auf Plastik, was bei regelmäßigem Gebrauch störend sein kann. Bedenken Sie, dass Edelstahl Wärme sehr gut leitet. Es kann passieren, dass man sich die Finger verbrennt, wenn man das Gehäuse in heißem Zustand anfasst. Wird mit einem Cool-Touch-Gehäuse geworben, bedeutet das, dass die äußere Hülle jederzeit ohne Bedenken berührt werden kann. Alternativ gibt es Wasserkocher aus Glas oder Keramik.
Wie schnell das Wasser zu kochen beginnt, hängt von der Leistung ab. Die Bandbreite reicht von 600 bis 3.000 Watt. Mehr Leistung bedeutet einen höheren Energieverbrauch, aber auch eine kürzere Betriebszeit, bis das Wasser kocht. Zur Orientierung: Bei einer Leistung von 2.000 bis 2.400 Watt benötigt man etwa zwei bis drei Minuten, um einen Liter Wasser zum Kochen zu bringen. Das Fassungsvermögen ist ebenfalls ein wichtiges Kaufkriterium. Standard sind 1,7 Liter, es gibt aber auch Wasserkocher mit größerer und geringerer Kapazität. Wasserkocher für die Reise sind zugunsten der besseren Transportabilität meist kleiner und bieten Füllmengen von 0,5 bis 1 Liter Platz. Umgekehrt sind Wasserkocher für Großküchen und den Gastronomiebedarf mit 10 oder sogar 20 Litern Fassungsvermögen erhältlich.
Ausstattung und Funktionsumfang sind bei der Auswahl eines Wasserkochers ebenfalls in den Blick zu nehmen. Wichtig sind ein Wasserfilter zum Schutz vor Kalk und eine Wasserstandsanzeige, um beim Einfüllen und Ausgießen schnell ablesen zu können, wie viel Wasser sich im Behälter befindet. Eine automatische Abschaltung und ein Überhitzungsschutz sind wesentliche Sicherheitsfunktionen, die unbedingt zur Ausstattung gehören sollten. Praktisch ist zudem eine Warmhaltefunktion. Sie sorgt dafür, dass das erhitzte Wasser für eine bestimmte Zeit warmgehalten wird. Eine Alternative sind Wasserkocher mit Doppelwand oder Wärmeisolierung. Sie verhindern, dass das gekochte Wasser allzu schnell abkühlt und die Außenwand heiß wird. Von Vorteil ist auch eine Temperatureinstellung. Dann können Sie bestimmen, wie heiß das Wasser werden soll. Neben Wasserkochern mit Display, das die wichtigsten Einstellungen gut ablesbar darstellt, gibt es "smarte" Wasserkocher, die per App gesteuert werden können. Das bietet die Möglichkeit, den Wasserkocher aus der Ferne einzuschalten, falls man sich den Weg in die Küche ersparen möchte.
Früher oder später lagert sich im Inneren jedes Wasserkochers Kalk ab. Das passiert zwangsläufig und umso schneller, je kalkhaltiger das Wasser ist. Sind der Boden oder die Heizspirale des Wasserkochers mit Kalk zugesetzt, wirkt sich das negativ auf die Heizleistung aus. Das Wasser vorab zu filtern, kann dabei helfen, frühzeitigem Verkalken vorzubeugen. Ganz verhindern lässt es sich jedoch nicht. Deswegen sollte ein Wasserkocher regelmäßig gereinigt werden. Um den Kalk loszuwerden, gibt es einen einfachen Trick: Mischen Sie in einer Tasse Essig oder Essigessenz und Wasser. Normalen Essig können sie im Verhältnis 1:1 mit Wasser mischen, bei Essigessenz sollte es 1:5 sein. Kippen Sie den Tasseninhalt in den Wasserkocher und lassen Sie ihn dann aufkochen. Anschließend lassen Sie die Lösung 30 bis 45 Minuten einwirken. Danach gießen Sie sie aus und spülen den Wasserkocher mehrmals aus, um den Essiggeruch zu entfernen und zu verhindern, dass das eingefüllte Wasser später den Essiggeschmack annimmt.
Wie oft sollte ich meinen Wasserkocher entkalken?
Das hängt davon ab, wie hart das Leitungswasser ist. Spätestens wenn Sie eine Kalkschicht im Innern des Wasserkochers bemerken, ist es an der Zeit, ihn zu entkalken.
Was ist besser: Glas oder Metall?
Glas ist transparent, was den Vorzug mit sich bringt, dass Sie den Füllstand des Wasserkochers jederzeit im Blick haben. Allerdings kann das auch von Nachteil sein, denn entkalkt man den Wasserkocher nicht regelmäßig, kann das Glas trübe und milchig werden. Zudem ist Glas nicht so belastbar, mitunter anfällig für Fingerabdrücke und wird schnell heiß, wenn das Wasser kocht. Die letzten beiden Punkte gelten auch für Edelstahl, wobei dieser den Vorteil mit sich bringt, robuster und bruchsicher zu sein. Ob man sich für Glas oder Metall entscheidet, ist letztlich eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Wie sinnvoll ist ein Wasserkocher mit Temperaturwahl?
Ein Wasserkocher mit Temperatureinstellung lohnt sich, wenn bestimmte Zubereitungstemperaturen eingehalten werden sollen. Das kann beispielsweise bei verschiedenen Teesorten, aber auch bei Instantprodukten der Fall sein.
Was bedeutet es, wenn ein Wasserkocher BPA-frei ist?
BPA steht für Bisphenol A. Das ist eine Chemikalie, die für die Herstellung von Kunststoffen und Harzen verwendet wird, die dadurch formstabil, leicht und transparent werden. BPA ist kein unbedenklicher Stoff, deswegen ist es sinnvoll, zu BPA-freien Produkten zu greifen.