Ratgeber
Ob Bart oder nicht ist bei vielen Männern eine einfache Entscheidungsfrage. Doch wie die Entscheidung auch ausfällt, für ein gepflegtes Aussehen ist eine glatte Rasur oder ein exakt getrimmter Bart eine unbedingte Notwendigkeit. Gut, dass es dafür eine Vielzahl an praktischen und effizienten Hilfsmitteln gibt. Doch leider fällt dadurch auch die Produktauswahl deutlich schwerer. Deshalb erklären wir Ihnen gerne die Unterschiede zwischen den verschiedenen Rasiertypen und verraten Ihnen, worauf Sie beim Kauf achten müssen.
Während sich unsere Urahnen mit Muschelschalen, geschliffenen Steinen oder Steinmessern rasierten, haben Herren heute die Wahl zwischen einer Vielzahl unterschiedlicher Rasierermodelle.
Einige Männer schwören auf die traditionelle Nassrasur, andere lieber greifen zu elektrischen Rasierapparaten, die seit der ersten Patentierung im Jahr 1898 eine enorme Entwicklung vollzogen haben.
Nassrasierer
Nassrasierer besitzen zur Rasur bis zu 5 Rasierklingen. Bekannte Marken sind beispielsweise Rasierer von Wilkenson oder Gillette.
Sie bestehen in der Regel aus zwei Teilen: Einem Griff und einem Wechselkopf, in den eine oder mehrere Klingen aus rostfreiem Stahl eingesetzt sind. Manche haben auch ein darüber liegendes Schutzgitter, welches dann den Nutzer vor Verletzungen schützt. Der Scherkopf ist häufig beweglich, damit er sich den individuellen Gesichtskonturen gut anpassen kann. Hochwertige Modelle verfügen zusätzlich über einen Konturenschneider an der Rückseite des Wechselkopfes sowie beschichtete Streifen. Diese sorgen dafür, dass der Scherkopf besser über die Haut gleitet.
Wet&Dry Rasierer
Beide Grundformen der elektrischen Rasierer, also Rotations- und Folienrasierer gibt es auch als komplett wasserdichte Geräte. Diese können unter anderem normal zur Trockenrasur genutzt werden, zusätzlich aber auch zur hautschonenden Nassrasur mit speziellen Gels oder Rasierschaum. Diese Wet&Dry Rasierer können dann auch unter der Dusche verwendet werden.
Elektrische Nassrasierer
Diese Rasierer sind eine Hybridform zwischen den Nassrasierern und den elektrischen Rasierern. Sie kombinieren die Schnelligkeit der Trockenrasur mit der Gründlichkeit der Nassrasur. Einige Geräte verfügen sogar über einen integrierten Spender für eine Rasieremulsion, sodass kein Rasierschaum zusätzlich benötigt wird. Ein bekannter Vertreter hier ist der Philips One Blade Pro. Er bietet elektrischen Nassrasierer und Bartstyler in einem.
Wichtig: Nicht jeder elektrische Nassrasierer kann auch unter der Dusche verwendet werden. Hier sind die Anweisungen des Herstellers unbedingt zu beachten.
Folienrasierer
Folienrasierer gelten im Vergleich zu Rotationsrasierern als wesentlich hautverträglicher. Bei diesen Modellen schützt eine Scherfolie über dem Klingenblock die Haut. Für eine gründliche Rasur muss ein Folienrasierer gerade über das Gesicht geführt werden. Die Kontrolle über Bartkonturen ist damit wesentlich besser möglich, als bei Rotationsrasierern. Marktführend sind hier Modelle der Marke Braun.
Rotationsrasierer
Bei einem Rotationsrasierer ist der Scherkopf überwiegend mit drei rotierenden Klingen versehen, die eine großflächige Rasur erlauben und die Barthaare von mehreren Seiten aus erreichen. Damit ist eine sehr schnelle und gründliche Rasur möglich, allerdings wird empfindliche Gesichtshaut dabei mehr beansprucht. Rotationsrasierer, deren Schersystem beweglich gelagert ist, haben den Vorteil, dass sie auch schwer zugängliche Gesichtsteile gut erreichen. Marktführend sind hier die Modelle von Philips.
Je nachdem, ob Sie die Nass- oder die Trockenrasur bevorzugen, muss der passende Rasierapparat unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Wichtige Kriterien für elektrische Modelle sind neben dem Schersystem:
Energieversorgung
- Ein integrierter Akku erlaubt mehr Bewegungsfreiheit als ein Elektrokabel.
- Rasierer mit Netzanschluss liefern eine konstante Leistung.
- Die Ladedauer der einzelnen Herrenrasierer ist sehr unterschiedlich – üblich ist eine Stunde.
- Empfehlenswert sind Rasierer mit Schnell-Ladefunktion für die rasche Rasur zwischendurch.
- Die Lebensdauer der wiederaufladbaren Akkus kann stark variieren: Lithium-Ionen-Akkus halten in der Regel drei bis fünf Jahre, bei NiMH-Akkus hängt die Lebensdauer von der Anzahl der Ladezyklen ab, die bei 500 bis 1.000 Mal liegen.
- Dockingstationen erleichtern das Aufladen.
Zusatzfunktionen
- Ein Trimmaufsatz hilft bei der Bart- oder Haarpflege.
- LED oder Display zeigen den aktuellen Akkustand an.
Reinigung
- Abnehmbare Schersysteme erleichtern die Reinigung.
- Hygienisch sauber werden Herrenrasierer in Stationen mit automatischer Reinigungsfunktion.
- Elektrische Rasierer mit komplett wasserdichtem Gehäuse sind nicht nur leicht zu reinigen, sondern können auch unter der Dusche verwendet werden.
Unser Praxistipp
Bei der Anschaffung eines Rasierers sollten Sie nicht nur auf den Handelspreis achten. Verschleißteile, wie die Scherfolien oder die Schermesser, müssen regelmäßig gewechselt werden, um den Rasierapparat einsatzfähig zu erhalten. Vor der endgültigen Entscheidung für ein Gerät lohnt sich daher ein Vergleich der Preise für dieses Zubehör.
Welche Rasierer sind empfehlenswert für Anfänger?
Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten, da für die Auswahl des Rasierermodells auch der Bartwuchs und die Hautempfindlichkeit entscheidend sind. Junge Männer mit wenig Barthaar sind mit einem Folienrasierer gut bedient. Männer mit stärkerem Bartwuchs greifen bevorzugt zu einem Rotationsrasierer. Für sehr empfindliche Haut eignen sich hingegen elektrische Nassrasierer, die Kühlaggregate im Scherkopf oder einen Spender für eine Rasierlotion haben.
Welchen Vorteil haben Reinigungsstationen?
Das Säubern von Scherkopf und Klingen erfolgt in einer Reinigungsstation mithilfe einer alkoholhaltigen Reinigungslotion, die Keime abtötet. Das ist hygienischer als das Abspülen mit Wasser und wesentlich komfortabler, denn für den Reinigungsvorgang ist nur ein Knopfdruck notwendig. Dafür muss allerdings die Kartusche mit der Reinigungslösung regelmäßig ausgewechselt werden.
Wie oft müssen die Schermesser oder Scherfolien gewechselt werden?
In der Regel empfehlen Hersteller, diese Verschleißteile alle 18 Monate auszutauschen. Je nach Rasierer-Modell und Beanspruchung kann der Turnus davon abweichen. Hinweise dazu lesen Sie in der Bedienungsanleitung des gewählten Gerätes oder auf der Website des Herstellers nach.
Die Auswahl an Rasierapparaten für Herren ist sehr groß. Bevor Sie sich auf die Suche nach einem Gerät machen, sollten Sie daher die grundlegenden Fragen klären. Neben der Entscheidung für die Nass- oder die Trockenrasur spielen die Art des Scherkopfes und die Zusatzfunktionen eine wichtige Rolle. Wer den Rasierer auch auf Reisen nutzen möchte, achtet am besten auf kompakte Abmessungen, Akkubetrieb und ein Etui im Lieferumfang.