Ratgeber
Outdoor-Navigationsgeräte sind praktische Begleiter bei Fahrrad- oder Wandertouren. Sie beruhen in der Regel auf GPS und führen Sie zuverlässig an das gewünschte Ziel. Wir verraten Ihnen in unserem Ratgeber, wie die Navigation mit einem GPS-Gerät funktioniert, welche Ausstattungsmerkmale ein gutes Wander-Navi haben sollte und was bei der Anschaffung zu beachten ist.
Navigationsgeräte sind mittlerweile fester Bestandteil unserer hochtechnisierten Welt. In vielen Fahrzeugen ist bereits ab Werk ein fest installiertes Auto-Navi eingebaut. Darüber hinaus kann heute mit jedem halbwegs modernen Smartphone über eine passende App navigiert werden. Einen Sonderstatus nehmen Outdoor-Navigationsgeräte ein: Sie sind im Regelfall sehr robust, meist gegen Spritzwasser geschützt oder sogar komplett wasserdicht. Ein Outdoor-Navigationsgerät ist perfekt fürs Geocaching oder für ausgedehnte Wandertouren geeignet. Für Radtouren hält der Handel spezielle Fahrrad-Outdoor-Navigationsgeräte bereit, die sich mit einer Halterung am Radlenker befestigen lassen. Doch nicht nur bei Outdoor-Aktivitäten im Freizeitbereich leisten GPS-Geräte wertvolle Dienste. Vermessungstechniker greifen beispielsweise ebenfalls auf GPS-Navigation zurück, um ihre Arbeit präzise durchführen zu können. Auch bei weitläufigen Bauvorhaben und in der Forstwirtschaft wird die Outdoor-Navigation genutzt.
Damit Sie auf dem Display Ihres Navigationsgeräts oder Smartphones Ihre aktuelle Position sehen, muss Kontakt zu mindestens drei GPS-Satelliten bestehen. Wenn zusätzlich zur Position die exakte Höhe erfasst werden soll, sind wenigstens vier Satelliten erforderlich. Je mehr Satelliten in Reichweite eines GPS-Empfängers sind, desto zuverlässiger ist die Positionsbestimmung. Während ein Satellit die Erde umkreist, sendet er dauerhaft seine exakte Position und die aktuelle Zeit an die GPS-Antenne des Navis. Die empfangenen Daten mehrerer Satelliten dienen dem GPS-System als Grundlage. Anhand von Signallaufzeit und Position des Satelliten bestimmt es seinen eigenen Standort und die aktuelle Geschwindigkeit. Die Position wird dann mit den im internen Speicher des Navigationsgerätes hinterlegten topografischen Karten abgeglichen und schließlich auf dem Display des Geräts dargestellt.
Viele Wander-Navis können deutlich mehr als nur den aktuellen Standort anzeigen. Speziell bei ausgedehnten Wanderungen kann beispielsweise ein eingebauter Kompass nützlich sein, falls sich doch einmal keine Verbindung zu den GPS-Satelliten herstellen lässt. Weitere praktische Funktionen für den Outdoor-Bereich sind ein barometrischer Höhenmesser oder eine Wettervorhersage. Mit der Funktion Live-Tracking können Sie eine zurückgelegte Route später am heimischen PC aufarbeiten. Dabei werden die gewonnenen Daten allerdings nicht auf dem internen Speicher des Navigationsgeräts, sondern auf einem speziellen Portal, das über das Internet erreichbar ist, gespeichert. Das hat den Vorteil, dass auch Freunde und Verwandte Ihre Route online nachverfolgen können. Vor allem in abgelegenen Gebieten ist das Live-Tracking ein aktiver Beitrag zu Ihrer Sicherheit. Bei einem Unfall können Freunde die aktuelle Position beispielsweise an die Rettungskräfte weitergeben. Es handelt sich übrigens um das gleiche System, das Logistikdienstleister zu Nachverfolgung von Paketen einsetzen. Mit einigen Geräten ist es zudem möglich, selbst einen Notruf abzusetzen und sogar über auf dem Display dargestellte Textnachrichten mit der Einsatzzentrale zu chatten. Um diese Funktion nutzen zu können, ist kein Mobilfunknetz erforderlich, die gesamte Kommunikation läuft ausschließlich über Satellit.
Für eine kurze Wandertour am Nachmittag ist die Navigation mit einer Smartphone-App oder einem einfachen Fahrrad-Navigationsgerät gewöhnlich ausreichend. Aber spätestens, wenn Sie Touren planen, die über mehrere Tage gehen und die Sie in abgelegene Gebiete führen, ist ein zuverlässiges GPS-Navi eine sinnvolle Investition. Ein solches Gerät sollte möglichst robust und wasserdicht sein und über ein großes Display verfügen, um eine gute Ablesbarkeit sicherzustellen. Viele Profigeräte sind ohne Touchscreen-Displays konstruiert und werden stattdessen durch Tasten bedient. Diese lassen sich auch mit Handschuhen und nassen Fingern problemlos drücken. Zusätzlich sollte immer ein zusätzlicher Kompass integriert sein, der eine Orientierung ermöglicht, falls das Navi einmal keinen Empfang haben sollte und die GPS-Navigation ausfällt.
Wichtig ist auch eine möglichst lange Batterielaufzeit. Gute Geräte können bis zu 200 Stunden dauerhaft betrieben werden. Mittlerweile sind fast alle Outdoor-Navis mit einem eingebauten Akku ausgestattet, der meist ausgetauscht werden kann. Bei einigen Navis ist alternativ ein Betrieb mit konventionellen AA-Batterien möglich. Die Größe des eingebauten Speichers ist relevant für das mitgeführte Kartenmaterial. Je mehr Länder und Regionen Sie auf dem Gerät abspeichern möchten, desto größer muss der Speicher sein. Bei Outdoor-Navis sind Speicherkapazitäten zwischen 2 und 15 Gigabyte gängig. Viele Geräte bieten darüber hinaus die Möglichkeit, den internen Speicher mit einer SD-Karte zu erweitern. Eine Verbindung zu einem Computer kann bei nahezu allen Geräten über ein USB-Kabel realisiert werden. Manche Navis ermöglichen zudem eine Verbindung über Bluetooth oder WLAN.
In Gebirgen, Canyons oder in Gegenden mit hoher Bebauungsdichte und hohen Gebäuden können bei einem Navigationsgerät sogenannte Multipath-Effekte auftreten, die die Genauigkeit der Positionsbestimmung beeinträchtigen. Um in solchen Umgebungen die Ortung zu verbessern, sollte neben GPS das GLONASS-System parallel genutzt werden.
Was ist eigentlich Geocaching?
Unter Geocaching versteht man ein Spiel, das im Prinzip eine moderne Art der Schnitzeljagd darstellt. Im Internet werden die GPS-Koordinaten eines kleinen Behälters (der Cache) veröffentlicht. Anhand der Koordinaten kann die Suche nach dem Cache beginnen. Der Finder des Caches trägt sich in das enthaltene Logbuch ein und versteckt den Behälter anschließend wieder am Fundort. Im Internet kann der Fund vermerkt werden.
Wie hoch ist die Genauigkeit eines Outdoor-GPS-Gerätes?
Die maximale Genauigkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab: Bei einem Navigationsgerät, das ohne Korrektur arbeitet, ist unter guten Empfangsbedingungen eine Genauigkeit zwischen 5 bis 20 Metern erreichbar. Falls das eingesetzte Navi in der Lage ist, WAAS/EGNOS-Korrektursignale zu verarbeiten, verbessert sich die Genauigkeit auf 1 bis 3 Meter.
Welche Alternativen gibt es zum GPS-System?
Neben dem amerikanischen GPS kreisen in der Erdumlaufbahn Satelliten des europäischen Galileo-, des russischen GLONASS und des chinesischen BeiDou-Systems.
Was ist eine OSM-Karte?
OSM steht für Open Street Map. Es handelt sich dabei um Karten, die unter den geltenden Bedingungen auch kommerziell kostenfrei genutzt werden dürfen.