Ratgeber
Wand- und Deckenlüfter kommen überall dort zum Einsatz, wo eine Be- und Entlüftung über ein Fenster nicht möglich oder nicht ausreichend ist. Das kann beispielsweise in Umkleideräumen, Duschräumen im Keller oder Innenräumen ohne Fenster der Fall sein. In unserem Ratgeber erfahren Sie, welche Arten von Wand- und Deckenlüftern es gibt und worauf es beim Kauf zu achten gilt.
Lüfter sind eine Art von Ventilatoren, die feuchte oder verbrauchte Luft durch einen Durchbruch in der Wand absaugen. Sie finden sich häufig in Badezimmern, die keine Fenster haben. Grund: Ohne Lüftungssystem würde die feuchte Luft schnell zur Bildung von Schimmel und schlechten Gerüchen führen. Auch in der Küche, im Waschraum oder in Kellerräumen verrichten Lüfter zuverlässig ihren Dienst.
Meist werden sie mit dem Einschalten des Lichts aktiviert und laufen nach dem Ausschalten der Lampe noch eine Weile nach. Das Gehäuse eines Lüfters muss nicht zwangsläufig aus weißem Kunststoff bestehen, wie es zu früheren Zeiten üblich war.
Im Handel finden Sie ein großes Angebot an Wandventilatoren in verschiedenen Designs und aus unterschiedlichen Materialien, beispielsweise Edelstahl.
Nicht nur im privaten Bereich werden Lüfter für Wand und Decke eingesetzt. Auch in Bürogebäuden entlüften die Ventilatoren Großküchen, Lagerräume oder sanitäre Anlagen. Befindet sich das Gebäude an einer stark befahrenen Straße, ist ein adäquater Luftaustausch auch bei geschlossenem Fenster möglich. Lärm und Schadstoffe bleiben draußen.
Zur Belüftung größerer Räume ist ein einzelner, herkömmlicher Wandventilator in der Regel nicht ausreichend. In einem solchen Fall wird ein Rohrleitungssystem unter der Decke montiert. Einer oder mehrere Rohrventilatoren werden an die Verrohrung angeschlossen und führen die Abluft ab.
Eine weitere Option stellt ein zentraler Rohrventilator dar, der an der Außenwand angebracht wird. Hier wird die Abluft ebenfalls über ein Rohrleitungssystem abgesaugt. Diese Variante hat den Vorteil, dass es im zu entlüftenden Raum eine deutlich geringere Lärmbelästigung gibt, da der Ventilator sich außen an der Wand und nicht im Zimmer befindet.
Axialventilator
Wand- und Deckenlüfter sind in verschiedenen Bauformen erhältlich, darunter Axial- und Radialventilatoren.
Bei einem Axialventilator befinden sich die Flügel an einer Achse, die von einem Motor in Rotation versetzt wird. Der Luftstrom verläuft parallel zu Motorachse, also axial. Die Vorteile von Axiallüftern sind die geringen Kosten sowie der überschaubare Platzbedarf.
Radiallüfter
Bei einem Radiallüfter sind die Flügel in Form einer Trommel angebracht. Die Luft wird parallel zur Antriebsachse angesaugt und um 90 Grad umgelenkt.
Radiallüfter sind in besonders kompakten Ausführungen erhältlich und erzeugen im Vergleich zu Axiallüftern einen deutlich höheren Druck. Dadurch sind sie besonders gut geeignet für industrielle Anwendungen. Genutzt werden die Ventilatoren beispielsweise auch bei Abzugshauben in der heimischen Küche.
Beim Kauf von Wand- und Deckenlüftern ist der Luftdurchsatz eines der wichtigsten Kriterien. Wenn der Durchsatz zu gering gewählt wurde, ist keine ausreichende Entlüftung möglich. Darüber hinaus sind der Durchmesser des Lüfters und die benötigte Nennspannung von Bedeutung.
Bei Rohrlüftern muss zudem der Durchmesser des Rohrsystems berücksichtigt werden. Beachten Sie auch, dass nicht jeder Rohrlüfter an jeder Stelle des Rohrverlaufes installiert werden kann. Je nach Umgebungsbedingungen kann ein spritzwassergeschütztes Modell mit einer entsprechenden IP-Zertifizierung nötig sein. Beim Einsatz unter extremen Bedingungen muss die maximale Fördermitteltemperatur beachtet werden.
Nicht jeder Lüfter kann in jeder Lage eingebaut werden. Vergewissern Sie sich vor dem Kauf, ob das von Ihnen gewünschte Modell in der erforderlichen Einbauposition betrieben werden kann.
Die Lebensdauer des Ventilators sollte ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden. Gewöhnlich verkraften hochwertigere Modelle mit robustem Kugellager mehr Betriebsstunden als ein besonders günstiger Lüfter.
Bei einem kleinen Badlüfter stellt sich die Frage nach dem erzeugten Luftdruck sicherlich nicht, im professionellen Bereich kann das allerdings schnell ein wichtiger Punkt werden. Grundsätzlich gilt, dass Radiallüfter einen höheren Luftdruck ermöglichen als Axiallüfter.
Unser Praxistipp: Wandventilator mit eingebautem Feuchtigkeitssensor verwenden
Wandventilatoren mit integriertem Feuchtigkeitssensor erweisen sich als überaus praktisch. Wann immer ein vorgegebener Schwellenwert erreicht wird, aktivieren sich solche Lüfter selbstständig, bis der Wert wieder in den tolerablen Bereich fällt. Das ist besonders vorteilhaft für Räume, die nicht häufig benutzt werden und bei denen eine gewisse Grundfeuchtigkeit herrscht, beispielsweise im Keller.
An welcher Position sollte ein Rohrventilator am besten montiert werden?
Die Montage eines Rohrlüfters erfolgt idealerweise möglichst weit oben unter der Decke. Dort sammelt sich gewöhnlich die warme Luft. Bei Duschen oder anderen Einrichtungen, wo Dampf entsteht, sollte sich der Lüfter dagegen am besten direkt über der Quelle befinden.
Was gibt es bei der Installation eines Badlüfters zu beachten?
Bei einem Badlüfter handelt es sich in der Regel um einen Axiallüfter, der nur einen geringen Luftdruck erzeugen kann. Die Länge der Rohrleitungen im Bad darf daher nicht mehr als 3 Meter betragen. Wird dieser Wert überschritten, kann die feuchte Luft nicht bis zum Ende der Verrohrung geleitet werden. In der Folge entsteht Kondensat, das sich im Inneren der Rohre sammelt. Dadurch wird die Bildung von Schimmel und unangenehmen Gerüchen begünstigt. Für den Fall, dass zwingend eine Rohrlänge von mehr als 3 Metern erforderlich ist, empfiehlt sich der Einsatz eines Radiallüfters, der einen stärkeren Luftdruck erzeugen kann.