Ratgeber
Wasser und Strom vertragen sich bekanntlich nicht. Das gilt vor allem für Spannungen oberhalb von 24 Volt. Da Pumpen mit Elektromotor konstruktionsbedingt auf elektrischen Strom angewiesen sind, lassen sie sich im Niedervoltbereich sicherer betreiben. Das gilt vor allem für Durchlaufpumpen im mobilen Betrieb.
Lesen Sie hier, wie Niedervolt-Durchlaufpumpen funktionieren und welche Auswahlkriterien bei der Beschaffung gelten sollten.
Durchlaufpumpen mit Elektroantrieb laufen generell mit Spannungen weit unter der üblichen Netzspannung. Typisch sind 6, 12 oder 24 Volt. Diese Art von Wasserpumpen wird oft in Anwendungen eingesetzt, bei denen eine niedrigere Spannung aus Sicherheitsgründen bevorzugt wird. In vielen Fällen aber auch dann, wenn nur eine begrenzte Stromversorgung zur Verfügung steht, aus einer Kfz-Batterie beispielsweise. Sie lassen sich aber ebenso gut mit Netzstrom an einem Netzteil mit geeigneter Ausgangsspannung betreiben.
Diese Art Wasserpumpen können zudem energieeffizienter sein, besonders in Systemen, die nicht ständig hohe Leistung benötigen. Dazu gehören zum Beispiel Anwendungen in Wasserumwälzsystemen für Wohnmobile, in solarbetriebenen Anlagen oder in kleinen Brunnen. Gerade in solarbetriebenen Bewässerungssystemen sind Niedervolt-Systeme ideal: Sie lassen sich direkt mit den geringen Spannungen von Solarpaneelen versorgen.
In einigen Niedertemperatur-Heizungs- und Kühlsystemen finden sich ebenfalls häufig Niedervolt-Pumpen. Dazu gehören jene Bereiche, die für den Betrieb in sensiblen Umgebungen wie Laboren oder spezialisierten industriellen Anwendungen konzipiert sind. Niedervolt-Systeme eigen sich auch sehr gut für tragbare Wasserversorgungssysteme. Typische Aufbauorte sind Baustellen oder temporäre Unterkünfte.
Niedervolt-Durchlaufpumpen – zu denen auch Niedervolt-Tauchpumpen gehören – funktionieren prinzipiell wie andere Pumpsysteme, sie sind allerdings für den Betrieb mit niedriger Spannung ausgelegt. Kernelement ist der Motor, der typischerweise Gleichstrom verwendet. Mit Impeller oder Rotor wird das rotierende Element bezeichnet, das sich im Gehäuse befindet. Wenn der Motor den Impeller antreibt, bewegt sich das Wasser durch Zentrifugalkraft vom Zentrum des Impellers nach außen. Dadurch entsteht ein Sog, der weiteres Wasser ansaugt. Das Pumpengehäuse umschließt den Impeller und leitet das Wasser in die gewünschte Richtung. Das Design des Gehäuses ist daher entscheidend für die Effizienz des Geräts.
Größter Vorteil der Niedervolt-Technologie sind die niedrigeren Betriebsspannungen, die das Risiko von Stromschlägen erheblich reduzieren. Außerdem sind sie energieeffizient: Ihre Gleichstrom-Motoren bieten in der Regel hohe Leistungen bei geringem Energieverbrauch. Nicht zuletzt lassen sie sich durch den Betrieb mit Batterien oder Solarstrom sehr flexibel einsetzen.
Bei der Beschaffung von Niedervolt-Durchlaufpumpen sind einige wichtige Aspekte zu berücksichtigen. Dazu gehört zunächst die Fördermenge. Sie bestimmt, wie viel Wasser die Pumpe pro Stunde oder Minute fördern kann. Im Allgemeinen liegt der Wert zwischen 250 und rund 13.000 Litern pro Stunde. Ebenso entscheidend ist die Förderhöhe, also die maximale Höhe, aus der das Gerät arbeiten kann. Sie ist vor allem dann wichtig, wenn das Wasser über längere vertikale Distanzen zu transportieren ist. In diesem Zusammenhang ist auch der Förderdruck wichtig. Er kann zwischen 0,12 und 7,00 bar liegen.
Zu beachten sind auch die Materialien. Sie sollten chemisch verträglich mit den zu pumpenden Flüssigkeiten sein. Dies spielt eine große Rolle bei korrosiven Flüssigkeiten oder dort, wo Trinkwasser gefördert wird. Außerdem sollte die Konstruktion robust genug sein, um den spezifischen Umgebungsbedingungen wie Temperatur und Feuchtigkeit standzuhalten. Installation und Wartung sind ebenfalls wichtige Kriterien. Die Wasserpumpe sollte leicht zu installieren sein und zum vorhandenen Equipment passen. Modelle mit geringem Wartungsaufwand können überdies langfristig kosteneffizienter sein.
FAQ – häufig gestellte Fragen
Was ist der Unterschied zwischen einer Niedervolt-Durchlaufpumpe und einer Hochleistungs-Außenpumpe?
Niedervolt-Durchlaufpumpen und Hochleistungs-Außenpumpen unterscheiden sich in mehreren wesentlichen Aspekten. So arbeiten Niedervolt-Geräte mit einer niedrigeren Spannung, typischerweise 6, 12 oder 24 Volt. Sie sind für kleinere, weniger intensive Aufgaben konzipiert und ideal für Anwendungen, bei denen Sicherheit die wichtigste Rolle spielt. Hochleistungs-Außenpumpen arbeiten dagegen in der Regel mit höheren Spannungen, oft 230 Volt. Sie bieten eine stärkere Leistung, um größere Wassermengen zu bewegen. Haupteinsatzgebiet sind intensive, industrielle oder kommerzielle Anwendungen, in denen hohe Durchflussraten und Drücke nötig sind.
Was bedeutet Trockenlaufen bei einen Durchlauf- oder Tauchpumpe?
Das Trockenlaufen bezieht sich auf den Zustand, in dem die Pumpe in Betrieb ist, aber kein Medium durch sie hindurch fließt. Das kann auftreten, wenn der Zufluss des Mediums unterbrochen oder die Pumpe falsch bedient wird. Trockenlaufen kann für viele Pumpentypen problematisch sein, es droht Überhitzung, da die Flüssigkeit in einer Pumpe normalerweise auch zur Kühlung des Motors und der beweglichen Teile dient. Ohne die schmierende Wirkung der Flüssigkeit erhöht sich außerdem der Verschleiß an mechanischen Komponenten wie dem Impeller und der Welle.
Trockenlaufschäden sind beispielsweise durch einen Trockenlaufschutz zu verhindern. Er schaltet die Pumpe automatisch ab, wenn kein Medium gefördert wird. Dieser Schutz kann auf verschiedenen Technologien basieren, wie zum Beispiel Flüssigkeitssensoren oder Drucküberwachung, Details verrät die Beschreibung des Geräts.
Wie groß ist der übliche Schlauchanschluss bei Niedervolt-Durchlaufpumpen?
Kleine bis mittlere Pumpen verfügen oft über Schlauchanschlüsse, die zwischen 1/4 Zoll bis 1 Zoll – etwa 6 bis 25 Millimeter – im Durchmesser liegen. Diese Größe ist üblich bei Anwendungen in Wohnmobilen oder Aquarien. Bei größeren Pumpen, die einen höheren Durchfluss erfordern, können die Anschlüsse auch größer sein, etwa 1 bis 2 Zoll, also etwa 25 bis 50 Millimeter.
Was ist der Unterschied zwischen Kreiselpumpen und Membranpumpen?
Kreiselpumpen nutzen die Zentrifugalkraft zur Förderung von Flüssigkeiten. Ein Impeller mit Schaufeln treibt die Flüssigkeit an und beschleunigt sie radial nach außen in das Pumpengehäuse, wodurch ein kontinuierlicher Fluss erzeugt wird. Membranpumpen verdrängen dagegen Flüssigkeiten durch die periodische Dehnung und Kontraktion einer flexiblen Membran. Diese Bewegung erzeugt einen Unterdruck, der Flüssigkeit ansaugt. Beim Zurückziehen der Membran wird die Flüssigkeit ausgestoßen. Während Kreiselpumpen ideal für den Transport von Wasser sind, zeigen Membranpumpen ihre Stärke beim Umgang mit chemisch aggressiven oder schmutzigen Flüssigkeiten, hochviskosen Medien oder Flüssigkeiten mit Feststoffen.