Ratgeber
Heckenscheren » Das richtige Werkzeug zur Gartenpflege
Um hohen Hecken einen passenden Schnitt zu geben, ist der Einsatz professioneller Werkzeuge gefragt. Wer im privaten Garten eine Hecke bearbeitet, kann mit Hand-Heckenscheren auskommen.
Auf größeren Grundstücken und spätestens im beruflichen Kontext rund um Garten- und Landschaftsbau sind Benzin- und Elektro-Heckenscheren im Einsatz. Welche Unterformen es gibt und auf welche Merkmale Sie achten sollten, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Wie funktioniert eine Heckenschere? Grundsätzlich können die Gartengeräte in zwei Kategorien eingeordnet werden. Die einfachsten Modelle sind mechanische Heckenscheren. Sie werden über Muskelkraft geöffnet und geschlossen. Für kleine Flächen oder einfache Korrekturen an der Hecke sind sie ausreichend und benötigen weder Benzin noch Strom.
Die zweite Kategorie setzt auf einen Motor. Dadurch wird Ihnen die Kraftanstrengung abgenommen. Eine große Fläche lässt sich in kürzerer Zeit bearbeiten und auch dickere Äste sind kein Problem. Der Motor benötigt eine Energiequelle, weshalb diese Antriebsart in drei Unterformen aufgeteilt wird.
Benzin-Heckenschere
Sie haben in Sachen Leistungsstärke die Nase vorn. Mit einem Zweitaktmotor ausgestattet, lassen sie selbst verwilderte Hecken schnell ordentlich aussehen.
Benzin-Heckenscheren funktionieren ohne Kabel und können daher frei auf dem Gelände bewegt werden. Allerdings sind diese Modelle im Vergleich zu elektrischen Heckenscheren lauter und durch das Öl-Gemisch im Inneren geruchsintensiver.
Elektro-Heckenschere
Der Motor wird mit Strom betrieben. Es muss weder regelmäßig Benzin nachgefüllt werden, noch sind Abgase in der Luft.
Die klassische Elektro-Heckenschere wird einfach über ein Kabel mit einer Steckdose am Haus verbunden. Aufgrund der Verkabelung kann eine Elektro-Heckenschere allerdings nur einen eingeschränkten Radius abdecken.
Ist der Garten groß, ist zusätzlich ein Verlängerungskabel gefragt. Der große Vorteil der Elektro-Heckenscheren: Dank Stromkabel muss bei der Nutzung weder auf den Füllstand des Benzins noch auf den Akkustand geachtet werden.
Achtung: Wird für eine Elektro-Heckenschere ein Verlängerungskabel genutzt, muss dieses für den Outdoor-Einsatz geeignet sein. Mindestens spritzwassergeschützt sollten die Kabel sein.
Akku-Heckenschere
Wer eine Hecke nicht von Hand schneiden, aber auch nicht auf eine Benzin- oder kabelgebundene Elektro-Heckenschere setzen möchte, greift alternativ auf eine Akku-Heckenschere zurück.
Der Einsatzradius im Garten ist nun unbegrenzt, allerdings wird die Leistung an den Akku gekoppelt. Verlässt ihn die Kraft, muss die Arbeit unterbrochen werden. Viele Anbieter verkaufen Akku-Heckenscheren direkt mit einem Ladegerät.
Hochwertige Modelle sorgen dank Schnellladegerät dafür, dass die Arbeit an der Hecke binnen einer Stunde weitergehen kann. Zudem gibt es die Möglichkeit, einen Zweitakku zu kaufen.
Neben der Wahl der Antriebsart kommt es auf verschiedene Ausstattungsmerkmale an.
Schnittlänge
Je länger die Messer sind, desto mehr Schnittlänge kann mit einer Heckenschere abgedeckt werden. Kleine Geräte arbeiten mit einer Schneide von 20 bis 50 Zentimetern. Das genügt für den Privatgebrauch. Die Schwertlänge professioneller Modelle beträgt bis zu 75 Zentimeter.
Schnittstärke
Sie beantwortet die Frage, welchen Messerabstand die Gartengeräte haben. Die Schnittstärke wird in Zentimeter angegeben und beschreibt damit die Dicke der Äste, die problemlos abgeschnitten werden können. Hand- und kleine Elektro-Heckenscheren bewegen sich um 1,5 Zentimeter. Starke Benzin-Heckenscheren starten bei zwei Zentimetern.
Gewicht
Ein sehr wichtiges Kriterium ist das Gewicht der Werkzeuge. Hand- und Elektro-Heckenscheren bringen mit unter zwei Kilogramm am wenigsten Gewicht mit. Modelle mit Benzin und Akku-Heckenscheren wiegen schnell mehr, da der gefüllte Tank beziehungsweise der Akku mehr Eigengewicht haben. Rechnen Sie insgesamt mit fünf Kilogramm Gewicht.
Leistung
Abseits der Hand-Heckenscheren ist die Leistung ein wichtiges Merkmal. Elektrische Heckenscheren bewegen sich zwischen 400 und 900 Watt. Die Angabe für Benzin-Modelle erfolgt entweder in PS oder in kW. Werte um 0,5 kW und einem PS sprechen für gute Maschinen.
Akkukapazität
Bei der Arbeit mit einer Akku-Heckenschere ist die Leistung der Akkus und die Geschwindigkeit beim Laden entscheidend. Die Hersteller geben ungefähre Zeiten an. 45 Minuten Arbeitszeit und ein Laden binnen drei bis vier Stunden sind gute Mittelwerte. Eine Orientierung gibt auch die Angabe der Kapazität in Ampere.
Lärmpegel
Während handgeführte Geräte nahezu lautlos sind, erzeugen elektrische Heckenscheren immer Geräusche. Mit 70 Dezibel ist bei Elektro-Heckenscheren zu rechnen. Mit Benzin betriebene Modelle liegen mit 100 Dezibel und mehr noch darüber.
Sicherheitsausstattung
Die meisten über Motor betriebenen Ausführungen besitzen eine Zwei-Hand-Sicherheitsschaltung. Es müssen für den Betrieb zwei Schalter gedrückt sein, die mit einer Hand allein nicht bedienbar wären. So wird sichergestellt, dass beide Hände am Gartengerät liegen. Zudem sorgt ein Messerstopp dafür, dass beim Ausschalten die Messer nicht nachlaufen.
Extras
Praktisch ist es, wenn das Gartenwerkzeug mit Zusatzequipment ausgestattet ist. Dazu gehört beispielsweise eine Messerabdeckung für Transport und Lagerung. Manche Modelle sind auch als Teleskop-Heckenscheren konzipiert. Dank Teleskopstiel sind hohe Heckenbereiche ohne Leiter gut erreichbar. Gehört ein Auffangsack zum Zubehör, kann das Schnittgut direkt gesammelt werden.
Elektrische Heckenscheren und Modelle mit Benzinmotor sollten nicht an Sonn- oder Feiertagen und nicht in den Mittagsstunden genutzt werden. Handgeräte ohne Lärmbelästigung können jederzeit benutzt werden, solange sich Nachbarn nicht gestört fühlen.
Ob Hand-Modell, Benzin- oder Elektro-Heckenschere, setzen Sie die Gartenwerkzeuge nicht während der Brutzeit regionaler Vögel ein.
Nach jeder Nutzung verlängert die Reinigung die Lebensdauer Ihrer Werkzeuge deutlich. Grober Schmutz wird mit einer Bürste entfernt. Danach sollten die Metallteile mit Öl gepflegt werden.
Wichtig: Ziehen Sie zur Sicherheit immer den Zündkerzenstecker bei Benzin-Heckenscheren und entfernen Sie Akku beziehungsweise das Kabel aus der Steckdose bei Elektro-Heckenscheren.
Sie fragen sich nach der intensiven Nutzung: Wie schärft man eine Heckenschere? Dafür kommt nach der Reinigung ein Schärfstein oder eine Flachfeile zum Einsatz.
Ohne großen Druck wird das Werkzeug wiederholend in Richtung Schneidkante geführt. Achten Sie dabei auf einen möglichst gleichbleibenden Winkel.
Wie oft schärft man die Messer?
Die Antwort hängt von der Nutzungsdauer ab. Lässt die Leistung der Heckenschere deutlich nach, ist ein Austausch oder Schleifen der Messer angebracht.