Ratgeber
Erneuerbare Energien werden immer wichtiger und die über Solarthermie oder Wärmepumpe erzeugte Wärme kann kostengünstig das Heizungswasser oder Trinkwasser erhitzen. Doch im Alltag schwankt der Bedarf an Wärme, sodass die erzeugte thermische Energie im Idealfall dank Speicher für den späteren Einsatz bereitsteht. Ein Pufferspeicher ermöglicht dies. Worauf es vor dem Kauf zu achten gilt, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Es handelt sich um einen Behälter mit einer Rundum-Wärmedämmung, der als Bindeglied zwischen Wärmeerzeuger (z. B. Solarthermie) und Heizsystem (Heizkörper oder Fußbodenheizung) sitzt. Im Behälter befindet sich Heizungswasser und optional in einer abgegrenzten Frischwasserstation auch Trinkwasser. Von Wärmeerzeugern ankommende Energie, die aktuell nicht benötigt wird, erwärmt das Wasser und dank guter Isolierung bleibt es bis zum Bedarfsfall heiß.
Genutzt wird die Technik sowohl bei Holzheizungen und Blockheizkraftwerken als auch bei Solaranlagen, Wärmepumpen und Hybridheizungen. Darüber hinaus können Pufferspeicher auch unterschiedliche Wärmeerzeuger untereinander verbinden, also beispielsweise einen älteren Heizkessel mit einer neuen Solarthermie-Anlage.
Was ist der Unterschied zwischen Pufferspeicher und Warmwasserspeicher?
Diese Frage kommt auf, sobald Hausbesitzer sich näher mit dem Thema Wärmespeicher beschäftigen. Die kurze Antwort lautet: Jeder Pufferspeicher ist eine Form des Warmwasserspeichers, denn die Speicher sind mit Wasser gefüllt, das vom Wärmeerzeuger erhitzt wurde und nun im Speicher bis zum Abruf der Heizungsanlage bereitsteht. Im Detail können jedoch mehrere Unterarten der Pufferspeicher unterschieden werden.
Insgesamt werden vier Formen voneinander abgegrenzt.
Konventionelle Warmwasserspeicher
Das „Beladen“ der Tanks erfolgt über Wärmetauscher. Wärmetauscher nehmen die thermische Energie von Solaranlage, Wärmepumpe und Co. auf und das Wasser erhitzt sich. Beim „Entladen“ wird das warme Wasser entnommen, indem es über Anschlüsse an das Heizsystem weitergegeben wird. Das Heizwasser kühlt beim Heizen ab und fließt mit deutlich gesunkener Temperatur in den Speicher zurück. Dort kann es im Kreislauf dank Wärmeerzeuger und Wärmetauscher neu erhitzt werden. Verbliebenes Wasser im Tank und nachfließendes kaltes Wasser werden durchmischt, sodass die Gesamttemperatur im Behälter sink. Der Wärmeerzeuger muss den Speicher entsprechend neu mit thermischer Energie erwärmen.
Schichtenpufferspeicher
Während klassische Speicher das Heizungswasser im Behälter durchmischen, besitzt der Schichtenpufferspeicher mehrere Zonen mit je anderen Temperaturen. Dies funktioniert dank der physikalischen Gesetzmäßigkeit, nach der warmes Wasser leichter ist und nach oben steigt. Der Vorteil dieser Speicher: Warmes Wasser steht auch dann noch zur Verfügung, wenn der Puffer eigentlich fast leer ist, denn das neu zugeführte kalte Wasser verbleibt in der unteren Schicht und das noch übrige Warmwasser wird erst aufgebraucht. Es muss seltener nachgeheizt werden, was Energie spart.
Kombispeicher
Die Speicher besitzen einen zusätzlichen Tank innerhalb des Behälters, der als Brauchwasserblase bezeichnet wird. Der integrierte Tank wird mit Brauchwasser gefüllt und kann ebenfalls erwärmt werden. Das Nutzwasser wird streng vom Trinkwasser getrennt, um die Hygienevorschriften einzuhalten. Dank Kombispeicher steht Wärme für die Heizung ebenso zur Verfügung wie warmes Trinkwasser und das bei vergleichsweise geringem Platzbedarf.
Hygiene-Kombispeicher
Zur Funktion des Warmwasserspeichers kommt die hygienische Aufbereitung hinzu. Der Wärmetauscher besteht meist aus Edelstahl, der Behälter selbst aus Edelstahl, Emaille oder Kunststoff. Dank Durchlauferhitzung bleibt die Gefahr für Legionellen im Trinkwasser selbst bei längerer Nichtbenutzung sehr gering.
Abgrenzung Boiler
Boiler sind keine Warmwasserspeicher, sondern eigenständige Warmwassererzeuger, die über einen eigenen Heizstab verfügen und das Wasser in sich direkt aufheizen. Anstelle eines Heizstabes kamen in alten Boilern auch Brennstoffe wie Holz und Kohle zum Einsatz.
Älterer Systeme mit Heizkessel, Blockheizkraftwerke und Pelletöfen profitieren stark von einem Speicher. Die Heizung wird bei sinkenden Kosten für die benötigte Energie deutlich effizienter. Anstelle eines ständigen Anlaufens kann auf das gespeicherte Warmwasser zurückgegriffen werden.
Auch für Häuser, die für ihre Warmwasserbereitung auf Solarthermie setzen, ist ein Pufferspeicher nahezu unentbehrlich. Die meiste Wärmeenergie wird gewonnen, wenn die Sonne auf die Solarpanels scheint. Benötigt werden Heizungsanlage und Warmwasserbereitung fürs Duschen vor allem am Abend, wenn alle zu Hause sind. Der Pufferspeicher überbrückt diesen Zeitraum.
Abgrenzung Fotovoltaik und Solarspeicher
Eine Solarthermie nutzt die Sonnenstrahlung für Heizung und Warmwasser und den Pufferspeicher als Zwischenspeicher. In Abgrenzung dazu greift die Photovoltaik zwar auch auf Sonnenenergie zurück, allerdings zur Stromerzeugung. Ein Solarspeicher wiederum ist ein großer Akku, der diesen Strom für den späteren Gebrauch bereithält.
Beim Betrieb einer Wärmepumpe kommt es darauf an, ob noch klassische Heizkörper in den Räumen stehen oder eine Fußbodenheizung das gesamte Haus versorgt. Der Pufferspeicher ist nötig, wenn einzelne Heizkörper die Wärme verteilen, ansonsten kommt die Fußbodenheizung ohne Speicher aus. Soll jedoch abseits der Heizung eine Warmwasserbereitung erfolgen, wird ein Speicher mit Frischwasserstation nötig.
Darüber hinaus sind Pufferspeicher als Schnittstellen zwischen Hybrid-Heizungen nötig und verbinden so unterschiedliche Wärmeerzeuger wie Wärmepumpe und Gas-Heizung.
Kann man mit dem Pufferspeicher heizen?
Ja, aber nicht als alleiniges Gerät, denn Zweck eines Pufferspeichers ist es, als Schnittstelle zwischen Heizanlage und Heizkörpern zu fungieren. Dank eingebauten Wärmetauscher wird die ankommende Energie genutzt, um das Heizungswasser auf eine höhere Temperatur zu bringen und zu den Heizkörpern weiterzuleiten.
Wie viel Liter Fassungsvermögen benötigt der Speicher?
Steht zu wenig Volumen zur Verfügung, kann das System überhitzen, zu große Tanks hingegen sorgen dafür, dass selbst mit dem besten Wärmetauscher das Wasser im Behälter nicht ausreichend warm wird und die Abnahmetemperaturen daher nicht passen. Grundsätzlich gibt es Tanks zwischen 100 und 1.500 Liter. Der Bedarf muss zur Hausgröße, Anzahl der Menschen und dem individuellen Wärmebedarf passen. Soll nur Brauchwasser für die Heizung erwärmt werden, können 100 bis 300 Liter reichen, in großen Häusern werden schnell 600 bis 1.000 Liter nötig. Wer zusätzlich eine Frischwasserstation für erwärmtes Trinkwasser besitzt, bewegt sich im oberen Bedarfsbereich bei bis zu 1.500 Litern Fassungsvermögen.
Wie lange hält ein Pufferspeicher das Wasser warm?
Je nach Leistung kann Warmwasser für mehrere Tage gespeichert werden.
Wie schwer sind die Tanks?
Das Leergewicht ist abhängig von der Größe des Behälters und beginnt bei circa 20 Kilogramm für kleine 100-Liter-Systeme. Befüllt erreicht ein solcher Tank entsprechend 120 Kilogramm Eigengewicht. Ein großer Pufferspeicher, der 1.500 Liter fassen soll, wiegt im Leerzustand circa 200 Kilogramm und kommt befüllt auf rund 1.700 Kilogramm.