Ratgeber
Lautstärkeregler ermöglichen es, elektroakustische Anlagen (ELA) dezentral zu steuern. Somit müssen Sie nicht jedes Mal den Gang zur Sound-Anlage antreten, wenn Sie die Lautstärke anpassen möchten. Wissenswertes zur Benutzung von Lautstärkereglern und nützliche Tipps zum Kauf verraten wir Ihnen in unserem Ratgeber.
An jedem Gerät mit Tonwiedergabe lässt sich die Lautstärke regeln – sei es eine Hi-Fi-Anlage, ein Fernseher, ein Computer oder ein Smartphone. Dafür gibt es entweder Knöpfe bzw. einen Schiebe- oder Drehschalter direkt am Gerät oder man macht den Sound per Fernbedienung lauter oder leiser. Es gibt aber auch separate Lautstärkeregler. Der Markt bietet autarke Geräte, Ausführungen für den Einbau in Racks und Modelle, die für die Installation in der Wand vorgesehen sind. Diese Lautstärkeregler sind primär für die Integration in ELA-Systeme gedacht. ELA steht für elektroakustische Anlage. Dabei handelt es sich um Beschallungsanlagen, die vor allem zur Informationsweitergabe eingesetzt werden. Verwendung finden ELA-Systeme beispielsweise in Supermärkten und Einkaufszentren, um Durchsagen zu machen und Hintergrundmusik laufen zu lassen. Auch in Krankenhäusern, Flughäfen, Bahnhöfen, Hotels, Schulen, Universitäten und vergleichbaren Einrichtungen sind sie zu finden. Die Lautstärke lässt sich am zentralen Wiedergabegerät beziehungsweise Verstärker regulieren. Separate Lautstärkeregler haben den Vorteil, dass sie eine dezentrale Steuerung ermöglichen. Erhältlich sind Mono- und Stereolautstärkeregler sowie Exemplare für analoge und für digitale Audiogeräte. In den meisten Fällen wird die Lautstärke über einen Drehknopf hoch- oder runterregelt, es gibt aber auch Regler, die per Fernbedienung gesteuert werden.
Lautstärkeregler reduzieren oder erhöhen die Lautstärke eines Audiosignals, bevor es zum Endverstärker gelangt. Sie sind dann sinnvoll, wenn es mehrere Audioquellen gibt, die jeweils voneinander getrennte Endstufen haben. Mithilfe eines Lautstärkereglers können Sie alle Endstufen ansteuern. Das eröffnet viel Komfort, da man nicht ständig den Gang zur ELA-Anlage antreten muss.
Je nach Bauart und gewünschter Bedienung lassen sich mehrere Vorrichtungen zur Regelung der Lautstärke unterscheiden:
- Mechanische Dreh- oder Schiebepotentiometer: Die meisten HiFi-Anlagen setzen hierbei auf einen Drehknopf. Je nach Ausstattung ist zur Fernsteuerung ein Motorpotentiometer verbaut.
- Widerstands-Arrays: DIese sind mit festen und über Relais schaltbaren Widerständen realisiert.
- Tonfrequenzübertrager: Sie ermöglichen mehrere sekundäre Abgriffe von unterschiedlichen Signalpegeln.
- Elektronische Potentiometer: Hier lässt sich die Lautstärke mithilfe einer Fernbedienung oder einer Bedienungssoftware regeln.
Im Alltag haben sich vor allem mechanische und elektronische Potentiometer durchgesetzt.
Entscheidend ist zunächst, dass ein Lautstärkeregler mit den anzusteuernden Lautsprechern kompatibel ist. Das bedeutet nicht nur, dass er die passenden Anschlüsse bieten muss, auch die elektrischen Spezifikationen müssen stimmen. Wichtige Parameter sind vor allem die Belastbarkeit (in Watt) und Impedanz (in Ohm). Der Regler sollte die Audiosignale nicht mit mehr Watt ausgeben, als die Lautsprecher vertragen können, um sie nicht zu überlasten. Zugleich darf die Ausgangsleistung nicht zu niedrig sein, weil das in einer schlechteren Tonqualiät resultieren würde. Die Impedanz, also der elektrische Widerstand des Lautstärkereglers, sollte zu der Impedanz der Lautsprecherboxen passen, damit eine optimale Leistungsübertragung möglich ist. Andernfalls würde die Audioqualität leiden. Typischerweise liegt die Impedanz von Lautsprechern zwischen 4 und 8 Ohm.
Ein weiterer Faktor hinsichtlich der Kompatibilität ist die Anzahl an Kanälen. Lautstärkeregler sind entweder für Stereo- oder Monosysteme bestimmt. Bei ELA-Systemen, die zur Beschallung mehrerer oder großer Räume dienen, wird in der Regel mit Monolautsprechern gearbeitet. Jede Box gibt also das gleiche Audiosignal aus. In solchen Fällen genügen Regler mit einem Kanal. Wird hingegen mit Lautsprechern gearbeitet, die den Ton in Stereo ausgeben, benötigen Sie einen Lautstärkeregler, der zwei Kanäle unterstützt.
Die Art und Weise, wie Sie mit dem Lautstärkeregler die Lautstärke verändern, variiert von Modell zu Modell. Viele Exemplare sind als Drehschalter realisiert, andere als Schieberegler. Welche der beiden Varianten Sie nehmen, hängt von Ihrer persönlichen Präferenz ab. Besonders viel Komfort bieten Lautstärkeregler, die per Fernbedienung gesteuert werden. So sparen Sie sich den Gang zum Schalter. Für die Installation in der Wand benötigen Sie einen Lautstärkeregler für den Wandeinbau.
Übrigens: Es gibt Lautstärkeregler, mit denen sich nicht nur die Lautstärke regulieren, sondern der Ton auch per Mute-Knopf stummschalten lässt. Das ist jedoch nicht der Standard.
Um die optimale Lautstärke einzustellen, gehen Sie wie folgt vor: Stellen Sie den Lautstärkeregler des Verstärkers beziehungsweise Wiedergabegeräts auf ein mittleres Niveau, damit der Ton weder zu leise noch zu laut ist. Somit haben Sie einen Referenzpegel. Passen Sie die Lautstärke dann über den externen Lautsprecherregler so an, bis das gewünschte Level erreicht ist.
Kann ich einen externen Lautstärkeregler auch für Kopfhörer verwenden?
Wenn ein Lautstärkeregler vollständig kompatibel mit den Kopfhörern ist (also einen 3,5-mm-Klinkenausgang bietet und die elektrischen Eigenschaften passen), geht das theoretisch. Ob es in der Praxis jedoch sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt.
Was sind die üblichen Anschlüsse von Lautstärkereglern?
In der Regel hat ein Lautstärkeregler entweder Klinke (3,5 mm oder 6,3mm), Cinch, XLR oder optische Audioanschlüsse.