Ratgeber
Wer am Fernseher das Programm der öffentlich-rechtlichen oder der privaten Sender anschaut, möchte das in bester Ton- und Bildqualität. Den TV-Sendern ist es dank moderner Technik möglich, ihr Angebot in HD oder UHD auszustrahlen. Für den Empfang muss das Endgerät aber gegebenenfalls aufgerüstet werden. Dasselbe gilt für das Anschauen von Pay-TV auf dem heimischen Fernseher. Hier kommen CI-Module ins Spiel. Wofür CI steht, wie die Module installiert werden und was es insgesamt bei CI-Modulen beachten gibt, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Es handelt sich um ein kleines, flaches Bauteil, das optisch an eine Karte erinnert und daher nicht nur CI-Modul, sondern auch CI-Card genannt wird.
Das Kürzel CI steht für Common Interface, denn es handelt sich um eine Schnittstelle.
Die Karte wird in den vorgegebenen CI-Schacht eines Empfangsgerätes gesteckt. Dies ist in den meisten Fällen ein TV-Gerät. Das Modul kann aber auch in Computern und Receivern eingebaut werden.
Empfang am Computer über USB-CI-Adapter
Sollen die Funktionen nicht am Fernsehgerät, sondern an einem Computer empfangen werden, gibt es USB-CI-Adapter. Ein USB-Modul kann die DVB-Signale entschlüsseln, indem es nur an den USB-Anschluss gesteckt wird.
Trotz der genutzten Abkürzungen CI und CI-Modul lautet die offiziell korrekte Bezeichnung eigentlich anders: CA-Modul. CI betont nur die wichtige Funktion der gemeinsamen Schnittstelle, doch technisch betrachtet handelt es um ein Conditional-Access-Modul, kurz CAM (manchmal auch CAM-Modul).
Das Modul selbst besitzt ebenfalls einen Steckplatz. Es handelt sich um einen CI-Slot für eine Smartcard. Mit dieser wiederum können Pay-TV-Sender freigeschaltet werden.
Die Smartcard ähnelt einer Chipkarte und hält auf ihrem Mikroprozessor einen Kryptoschlüssel bereit, um verschlüsselte Programme freizugeben.
Die bekanntesten Anbieter sind HD Plus, Freenet TV, Neotion und Smart vom Provider Kabel Deutschland.
Während sich Neotion und Smart an Menschen mit Kabelanschluss (DVB-C) richten, ist HD Plus für SAT-Empfang (DVB-S) und Freenet TV für den terrestrischen Übertragungsweg (DVB-T2).
Was unterscheidet CI+ vom klassischen Modul CI?
Auf der Suche nach einem Modul werden Ihnen beide Abkürzungen begegnen. Ein klassisches CI-Modul ist der Standard. Das Modul ist in der Lage, die eingehenden Signale zu entschlüsseln und für die HD-Wiedergabe auf dem Fernseher freizugeben.
In Abgrenzung zur klassischen CI-Karte gibt es CI-Plus (Alternativschreibweise CI+). Es handelt sich um eine besondere Weiterentwicklung des Systems. Die vier Herstellerfirmen Samsung, Philips, Panasonic und Sony einigten sich mit CAM-Herstellern darauf, eine verbesserte Verschlüsselung zu entwickeln. Bietet ein Modul CI+, ist die Vielfalt der Sender gegen Bezahlung oft bedeutend größer.
Prinzipiell ist CI+ vor allem für Sender interessant. Sie haben über die Verschlüsselungswege mehr Kontrolle über ihre Programminhalte und können beispielsweise die Aufnahmefunktion einschränken.
Sie fragen sich: Wofür benötigt man ein CI-Modul? Grundsätzlich werden zwei Einsatzbereiche unterschieden.
Mehr HD-TV
ARD, ZDF und viele weitere Sender strahlen ihr Programm ohne Zusatzkosten aus. Bei Privatsendern sieht das anders aus. Sie bieten CI-Module an, damit Sie auch deren Programm in HD sehen können. Meist werden die Module entsprechend ihrer Funktion mit HD Plus beziehungsweise HD+ beschriftet.
Pay-TV-Sender
Während das Modul mehr HD-Qualität ermöglicht, können damit allein nur die frei verfügbaren Sender ein HD-Upgrade erhalten. Möchten Sie Bezahlfernsehen empfangen, beispielsweise Sportsender, wird in den freien Slot am Modul die gewünschte Smartcard gesteckt. Die Karte muss vorab gekauft und registriert werden. Hier bieten Anbieter verschiedene Abo-Angebote.
Kombi-Angebote
Wer an verschlüsselten Sendern nicht interessiert ist, sondern nur das Modul für mehr HD-Genuss sucht, benötigt keine Smartcard. Anbieter verkaufen reine Module für alle, die an Pay-TV nicht interessiert sind. Sollte später der Wunsch nach einem Bezahlsender aufkommen, können auch Smartcards einzeln erworben werden.
Jetzt muss allerdings vorab in Erfahrung gebracht werden, ob ein vorhandenes Modul und die gewünschte Smartcard kompatibel sind! Einfacher haben es alle, die vorab wissen, ob sie Pay-TV in Anspruch nehmen wollen. Hier verkaufen Anbieter CI-Modul und Smartcard als Bundle.
Um in den gewünschten HD-Genuss zu kommen, muss im ersten Schritt das Modul in Betrieb genommen werden. Die einfache Installation: Die Karte wird auf der Rückseite eines Fernsehers mit Tuner in den vorgesehenen Schlitz geschoben. Besitzen Sie keinen HD-fähigen Fernseher, wird ein HD-Receiver genutzt, der dem Fernsehgerät vorgeschaltet ist. Auch hier kann die CI-Karte einfach in den vorgegebenen Slot geschoben werden. Alternativ nutzen Sie einen Computer mit TV-Modul.
Informieren Sie sich vor der Nutzung unbedingt über die anbieterspezifischen Basis- oder Zusatzleistungen. Freenet TV beispielsweise schaltet das Modul erst frei, wenn ein Kundenkonto angelegt wurde. In der Regel gibt es eine Gratisphase nach der Freischaltung, danach entstehen monatliche Kosten. Eine Smartcard wird bei Freenet TV nicht benötigt, da für das HD-Erlebnis der frei empfangbaren Sender alles Nötige in der CI-Hardware steckt.
Soll zusätzlich ein Pay-TV-Sender empfangen werden, muss noch die passende Smartcard in das CI-Modul gesteckt werden. Die Ver- und Entschlüsselung der HD-Signale erfolgt nach der Anmeldung automatisch. Welche Möglichkeiten Ihnen bei der Nutzung im Detail offen stehen, hängt vom gewählten Tarif ab. Der Anbieter kann Möglichkeiten wie Record oder Time Shift freigeben oder auch einschränken.