Ratgeber
Antennendosen sind Bestandteil zahlreicher Hausinstallationen. Sie verfügen klassischerweise über Anschlüsse fürs Antennen- oder Kabelfernsehen und UKW-Radio, können aber auch der Anbindung von SAT-Receivern oder Kabelmodems dienen. Welche Typen von Antennensteckdosen es gibt und worauf beim Kauf zu achten ist, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Ein Fernseher oder Radio gehört zur Grundausstattung vieler Haushalte. Um TV- und Radiosignale empfangen und darstellen zu können, müssen jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.
In erster Linie ist die Bereitstellung geeigneter Empfangstechnik erforderlich. Dazu zählen neben Antennen, SAT-Anlagen, Receivern, Koaxialkabeln und dergleichen auch Antennendosen.
Antennendosen sind Steckdosen, die mehrere Anschlussmöglichkeiten für Empfangsgeräte bieten. Sie werden auch als Anschlussdosen bezeichnet und können als Knotenpunkt zwischen Hausanschluss und Rundfunkgeräten betrachtet werden.
Aufgabe von Antennendosen ist es, Radio- und TV-Signale beziehungsweise Frequenzen zur Verfügung zu stellen, die mithilfe von Koaxialkabeln auf die Empfangsgeräte übertragen werden.
Antennendosen sind genormt aufgebaut und mit standardisierten Anschlüssen ausgestattet. Zu früheren Zeiten waren zwei Anschlüsse üblich: ein Anschluss fürs Kabelfernsehen oder Antennenfernsehen und ein Anschluss für den UKW-Rundfunk. Heute sind Antennendosen vermehrt als SAT-Antennendosen ausgeführt. Das heißt, dass sie neben einem Radio- und TV-Anschluss über einen zusätzlichen SAT-Anschluss verfügen.
Grund für die Anpassung ist, dass Rundfunkangebote seit einigen Jahren verstärkt via Satellitenempfang genutzt werden und daraus ein entsprechender Bedarf erwachsen ist.
Während Radio- und TV-Anschlüsse im Regelfall als Buchsen für die Aufnahme von Belling-Lee- bzw. IEC-Steckern ausgeführt sind, ist ein SAT-Anschluss immer als F-Buchse realisiert, in die ausschließlich SAT-Anschlusskabel passen.
SAT-Kabel sind eine Variante von Koaxialkabeln, die im Gegensatz zu normalen Antennenkabeln mit einem F-Stecker an jedem Ende ausgestattet sind.
Neben SAT-Antennendosen und klassischen Antennendosen für den Empfang von Kabel- oder Antennenfernsehen gibt es Multimedia-Antennendosen.
Sie bieten einen oder zwei zusätzliche Anschlüsse für ein Kabelmodem bzw. einen Router (DATA).
Multimedia-SAT-Dosen haben dementsprechend sowohl einen DATA- als auch einen SAT-Anschluss.
Antennendosen können einzeln genutzt, aber auch kombiniert werden. Eine Kombination ist aber nicht mit jedem Steckdosentyp möglich. Wir geben Ihnen einen kurzen Überblick, welche Ausführungen von Antennendosen es gibt und wofür sie sich eignen:
Einzeldosen
Einzeldosen werden auch als Stichdosen bezeichnet. Sie bieten im Gegensatz zu Durchgangsdosen keine Anschlussmöglichkeiten für weitere Antennendosen, da sie nur eine Eingangsklemme aufweisen. Aus diesem Grund sind sie nicht kombinierbar und werden einzeln genutzt.
Durchgangsdosen
Sollen mehrere Antennendosen in Reihe hintereinandergeschaltet werden, sind Durchgangsdosen die richtige Wahl. Sie sind mit einer ankommenden und einer abgehenden Anschlussklemme ausgestattet, greifen das vorhandene Signal ab und leiten es an die nachfolgenden Dosen weiter. Eine Durchgangsdose an letzter Position eines Strangs muss immer mit einem Abschlusswiderstand (75 Ohm) ausgestattet sein. Nur so ist sichergestellt, dass die Antennenleitung mit der richtigen Impedanz abschließt und Reflexionen und Störungen vermieden werden. Alternativ greift man zu einer Enddose.
Enddosen
Enddosen werden an letzter Position hinter einer oder mehreren Durchgangsdosen installiert. Sie verfügen bauseits über einen Abschlusswiderstand am Ausgang. Prinzipiell kann jede Durchgangsdose durch Integration eines Widerstands in eine Enddose umgewandelt werden.
Zunächst geht es an die Präparation des Antennenkabels. Es ist im Regelfall bereits verlegt und ragt ein Stück aus der Wanddose heraus. Im ersten Schritt wird das Kabel 1 bis 1,5 cm abgemantelt. Dazu nehmen Sie einen Cutter, ein Kabelmesser oder ein Abisolierwerkzeug zur Hand, schneiden den Kabelmantel vorsichtig ein – ohne das darunterliegende Abschirmgeflecht zu beschädigen – und ziehen ihn ab. Anschließend schieben Sie das Abschirmgeflecht über das Kabel, so dass die innere Isolierung zum Vorschein kommt. Dann schneiden Sie die Isolierung in einem Abstand von 8 bis 10 mm zum Kabelende ein und entfernen das betreffende Stück, um den Innenleiter freizulegen. Gehen Sie behutsam vor, damit der Innenleiter intakt bleibt.
Im nächsten Schritt entfernen Sie die Abdeckung der Antennendose und lockern Fixierschraube und Zugentlastung so weit, dass das präparierte Ende des Antennenkabels hindurchpasst.
Dann schieben Sie das Kabelende hinein. Zur Orientierung: Antenneneingang und -ausgang sind meist mit Pfeilen gekennzeichnet. Ein Pfeil in Richtung Dose markiert den Eingang, ein Pfeil weg von der Dose den Ausgang. Ist das Kabel eingelegt, ziehen Sie die Fixierschraube wieder fest. Hier bedarf es etwas Fingerspitzengefühl.
Das Kabel muss gut befestigt sein, darf aber nicht abgeklemmt werden. Des Weiteren ist darauf zu achten, dass keine Faser des Abschirmgeflechts miteingeschlossen wird. Innenleiter und Abschirmung dürfen einander nicht berühren, da sonst Kurzschlussgefahr besteht. Als nächstes schrauben Sie die Zugentlastung fest.
Dadurch legt sich das Abschirmgeflecht dicht ans Gehäuse der Antennendose und hält elektromagnetische Störungen fern, was sich positiv auf die Empfangsqualität auswirkt. Zum Schluss positionieren Sie die Antennendose an der Wand, schrauben sie fest und setzen die Abdeckung wieder auf.
Wichtige Kriterien bei der Auswahl einer geeigneten Antennendose sind die Art der Montage, die Art und Anzahl der Anschlüsse und die konkrete Bauform.
Die meisten Antennendosen sind für die Unterputz- oder Aufputz-Montage vorgesehen. Sollen Antennendosen unter Putz verlegt werden, können zusätzliche Unterputz-Dosen (kurz: UP-Dosen) erforderlich sein.
Sie sind in verschiedenen Abmessungen erhältlich und verfügen über eine unterschiedliche Anzahl an Kabeleinführungen.
Unterputz-Dosen werden in die Wand eingemörtelt oder -gegipst und dienen quasi als Gehäuse, in das die Antennendose eingesetzt wird.
Des Weiteren ist festzulegen, welche Anschlüsse (TV, UKW, SAT, DATA) und wie viele davon benötigt werden. Möchte man beispielsweise mehrere Fernseher an der Dose anschließen, wählt man eine Ausführung mit mehreren TV-Eingängen.
Welche Bauform eine Antennendose aufweisen sollte, hängt von der konkreten Anwendung ab. Reicht eine Antennendose aus, greift man zu einer Einzeldose. Sollen mehrere Dosen kombiniert werden, sind Durchgangsdosen und Enddosen zu wählen.
Typisch für Antennendosen ist eine frequenzspezifische Anschlussdämpfung, also eine Signalabschwächung zwischen Eingang und Anschlussstecker. Die Dämpfung sorgt für einen Ausgleich der Signalstärke, damit der richtige Pegel bei der jeweiligen Anschlussdose ankommt.
Werden mehrere Antennendosen kombiniert, sollte an allen Anschlüssen idealerweise ein gleich hoher Signalpegel vorliegen. Um das zu erreichen, ist beim Hintereinanderschalten darauf zu achten, Dosen mit höherer Dämpfung an den Anfang, also nahe der Signalquelle, und Dosen mit geringerer Dämpfung am Ende des Strangs zu positionieren.
Das hat den Vorteil, dass Dämpfungen, die durch die vorgeschalteten Dosen und die Kabellänge entstehen, besser kompensiert werden.
Was versteht man unter einem DC-Durchlass?
Als DC-Durchlass oder DC-Durchgang bezeichnet man die Fähigkeit, Gleichspannung bzw. Gleichstrom (DC) durchzulassen. Dieses Feature ist bei SAT-Durchgangsdosen relevant und sichert die Signalübertragung im Fall einer Reihenschaltung. Wird die SAT-Antennensteckdose am Ende eines Strangs bzw. als Enddose eingesetzt, muss der Abschlusswiderstand zwingend DC-entkoppelt sein, um eine Überlastung der Steuerspannung und damit einhergehende Funktionsstörungen zu vermeiden.
Wozu benötigt man einen Multischalter?
Ein Multischalter ermöglicht den Betrieb mehrerer SAT-Receiver an einer SAT-Anlage.
Er agiert als Bindeglied, indem er die gelieferten Signale erst zusammenführt und dann an die einzelnen Receiver verteilt.
Worin besteht der Unterschied zwischen einem IEC-Stecker und einem F-Stecker?
Als IEC-Stecker bezeichnet man umgangssprachlich den klassischen Antennenstecker (Belling-Lee-Typ), wobei genau genommen auch F-Stecker zur Gruppe der IEC-Stecker zählen. Der Antennenstecker verfügt über einen Dorn in der Mitte, der in die dazu passende Hülse vom IEC-Anschluss hineingesteckt wird. F-Stecker sind hingegen klassische SAT-Stecker. Sie sind ohne Dorn konzipiert und werden nicht gesteckt, sondern geschraubt.
Was kann ich im Fall eines schwachen Empfangssignals tun?
Ein schwaches Empfangssignal kann entstehen, wenn Hausanschluss und Antennen-Steckdose zu weit auseinander liegen. In dem Fall empfiehlt es sich, einen Signal- bzw. Antennenverstärker zur Hilfe zu nehmen. Gerade im Bereich des Kabelfernsehens (DVB-C) und des terrestrischen Fernsehens (DVB-T) werden Verstärker häufig genutzt. Die Installation gestaltet sich unkompliziert. Zuerst steckt man ein Koaxialkabel mit dem einen Ende in den TV-Ausgang der Antennen-Dose und mit dem anderen Ende in den Eingang des Verstärkers. Dann nimmt man ein zweites Koaxialkabel, um eine Verbindung zwischen dem Ausgang des Antennenverstärkers und dem Fernseher oder Receiver herzustellen. Zum Schluss schließt man den Verstärker zur Stromversorgung an eine Steckdose an.