Ratgeber
Die unterschiedlichen Bezeichnungen der eigentlich sehr ähnlichen Geräte kommen daher, dass eine Ständer- oder auch Säulenbohrmaschine direkt auf dem Boden steht, während eine Tischbohrmaschine einen Unterbau benötigt. Die Unterkonstruktion ist zumeist ein Tisch, woraus sich auch der Name herleitet. Die Tischbohrmaschine ist im Vergleich zur bodenstehenden Ständerbohrmaschine also etwas mobiler und flexibler einsetzbar. Eine Ständerbohrmaschine hat einen eigenen Standfuß und einen eingebauten Bohrtisch, wodurch sie vergleichsweise autark verwendbar ist.
Verwendet werden beide Geräte zum Bohren von Löchern, verfügen darüber hinaus jedoch über zahlreiche weitere Funktionen. Reiben, senken oder die Ausführung kleiner Fräsarbeiten geht mit den Alleskönnern effektiv und professionell von der Hand. Bei diesem Werkzeug wird das Werkstück aus Stahl, Aluminium, Kunststoff, Holz oder anderen Materialien im Schraubstock eingespannt und ist bereit zur Bearbeitung. Ein Getriebe überträgt die Kraft des Elektromotors beim Bohren an die sogenannte Bohrpinole. Durch einen maschinellen oder manuellen Vorgang wird die Pinole zum Material hinbewegt und der Bohrvorgang wird durchgeführt. Die Geräte ermöglichen genaues und präzises Arbeiten bei deutlich reduziertem Kraftaufwand im Vergleich zu einer Handbohrmaschine. Millimetergenau werden zum Beispiel Löcher exakt in der gewünschten Tiefe gebohrt.
Eine Tischbohrmaschine besteht aus einem Befestigungsmechanismus, mit der sie am Tisch, der Werkbank oder anderswo fixiert werden kann. Ein Motor treibt den Bohrkopf an, die Bohrsäule überträgt die Kraft auf die Pinole mit Bohrfutter und Bohrspindel. Durch eine Auf- und Ab-Bewegung nähert sich der Bohrer dem zuvor fest justierten Werkstück.
Eine Ständerbohrmaschine besteht aus einem Bohrtisch, auf dem das Werkstück platziert werden kann. Dieser Tisch ist eine Platte aus Eisen, in deren Mitte sich ein Loch befindet. Der höhenverstellbare Tisch lässt sich bei vielen Herstellern auch zur Seite drehen oder bis zu einem gewissen Grad neigen. Auf dem eigenen Standfuß stehend werden die Geräte häufig fest mit dem Werkstattboden verbunden. Die Bohrspindel wird über ein Getriebe in variablen Drehzahlen angetrieben. Über einen sogenannten Vorschubhebel wird der Bohrer in Richtung Werkstück gesenkt, wobei sich die genaue Bohrtiefe im Vorfeld einstellen lässt.
Tisch- oder Ständerbohrmaschine
Beide Geräte eignen sich für präzises und kraftsparendes Arbeiten. Tischbohrmaschinen lassen sich variabel mit einem Unterbau verwenden und sind dadurch flexibel einsetzbar. Ständerbohrmaschinen sind eher ortsgebunden.
Leistung
Das Leistungsspektrum der angebotenen Geräte beginnt bei 85 W, in Form von handlichen Tischbohrmaschinen für die Hobbywerkstatt. Diese Geräte arbeiten extrem genau mit einer präzisionskugelgelagerten Bohrspindel dreifach spielfrei. In drei unterschiedlichen Drehzahlen und verschiedenen Bohrfutter-Größen ein ideales Einsteigergerät. Profigeräte beeindrucken mit einer Leistung von bis zu 1.100 W, die über ein 24-Gang-Getriebe wahre Höchstleistungen vollbringen. So eine Ständerbohrmaschine wiegt allerdings auch über 140 Kilogramm und benötigt einen Starkstromanschluss. Für Profi-Handwerker ist so eine Maschine ein echter Alleskönner, der viele Arbeiten leichter und präziser macht. Bohrfutter von 1 mm bis 16 mm können integriert werden und arbeiten auf einer großzügigen Arbeitsfläche bis zu einer Bohrtiefe von 120 mm millimetergenau. Mit zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten ausgestattet ist die Maschine in der Lage, sehr präzise Ergebnisse abzuliefern.
Strom
Tisch- und Ständerbohrmaschinen können im häuslichen oder privaten Gebrauch ihren Strom von herkömmlichen 230 V-Steckdose beziehen. Bodenstehende Profi-Geräte benötigen hingegen häufig einen Starkstromanschluss, da sie mit 400 V betrieben werden und eine stärkere Leistung erbringen.
Größe / Platzbedarf
Auch hier unterscheiden sich die handlichen Geräte für Hobby-Handwerker deutlich von den Profi-Modellen für die Werkstatt. Das kleinste Modell mit einer Gesamthöhe von 59 cm findet Platz auf der kleinsten Werkbank und lässt sich bei Nicht-Gebrauch mühelos im Schrank aufbewahren. Ständerbohrmaschinen mit einer großen Leistungsstärke können bis zu 1,70 m hoch sein und sollten in geeigneten Räumen aufgestellt werden. Ein sicherer Stand ist für Modelle dieser Größenordnung unbedingt empfehlenswert.
Details
Schnellspannbohrfutter kommen ohne Bohrfutterschlüssel aus und bringen besonders beim häufigen Wechsel der Bohrer entscheidende Vorteile. Ein Zahnkranzbohrfutter ist die gebräuchlichste Art der Spannfutter für Bohrmaschinen, bei dem ein Bohrfutterschlüssel verschiedene Spannbacken durch Innenverzahnung öffnet oder sicher verschließt. An Hobby-Geräten befinden sich häufig auch Spannzangen, die das gewählte Werkzeug aufnehmen.
Unser Praxistipp
Um sich beim heimischen Werkeln keiner unnötigen Gefahren auszusetzen, sollten Sie stets darauf achten, dass Sie keine weiten Kleidungsstücke tragen, mit denen Sie irgendwo hängen bleiben könnten. Des Weiteren empfiehlt sich eine Schutzbrille, die herumfliegende Späne von Ihren Augen fernhält und auch ein Gehörschutz sollte stets zu Ihrer Ausrüstung zählen.
Wofür werden Tisch- und Ständerbohrmaschinen eingesetzt?
Beide Geräte eignen sich zum kraftsparenden und präzisen Bohren unterschiedlicher Werkstücke. Stahl, Aluminium, Kunststoff, Holz oder andere Materialien werden eingespannt und die gewünschte Bohrtiefe und weitere Angaben werden vorher genau eingestellt.
Was kostet eine Tisch- oder Ständerbohrmaschine?
Die einfachsten Tischbohrmaschinen für den Hobby-Handwerker gibt es in guter Ausstattung bereits für weniger als 100 Euro. Profi-Geräte mit ausgeklügelten Funktionen und einer hohen Leistungsstärke können weit über 1.000 Euro kosten. Das Preisleistungsverhältnis hängt neben der Energieeffizienz auch immer von der jeweiligen Auslastung der Maschine ab.
Nachdem Sie Ihren persönlichen und tatsächlichen Bedarf ermittelt haben, können Sie mit den zahlreichen Filterfunktionen im Conrad-Online Shop Geräte anzeigen lassen, die den gewählten Kriterien entsprechen. Berücksichtigen Sie neben den Funktionen auch die Größe der Maschine sowie die benötigte Spannung.