Ratgeber
Für die professionelle Durchführung von Montageaufgaben, Reparaturen oder Servicearbeiten sind die unterschiedlichsten Handwerkzeuge erforderlich.
Selbst augenscheinlich banale Tätigkeiten, wie das Anziehen einer Schraube, das Einschlagen eines Nagels oder das Abschneiden eines Drahtes, sind ohne geeignetes Werkzeug nicht möglich.
Dabei wären die Aufgaben oft schnell erledigt, wenn das erforderliche Werkzeug griffbereit verfügbar ist.
Doch oftmals geht mit der Suche nach einem Hammer, Seitenschneider oder Schraubenschlüssel mehr Zeit verloren, als es eigentlich sein müsste. Dabei gibt es eine einfache und praxiserprobte Lösung.
Wir zeigen Ihnen, wie praktisch Lochwände sind und welche Vorteile sie im täglichen Arbeitseinsatz bieten.
Professionelle Fachkräfte legen sehr großen Wert auf hochwertiges Werkzeug. Auch dann, wenn der Preis dafür etwas höher ist. Aber auch Leute mit handwerklichem Geschick, die gerne basteln, schrauben oder reparieren, wissen gutes Handwerkzeug zu schätzen. Doch wohin mit den teilweise recht teuren Gebrauchsgegenständen, wenn sie im Moment nicht benötigt werden? Meist wird die erste Antwort wohl eine Schublade oder der Werkzeugkasten sein. Aber ist das wirklich eine gute Wahl?
Zu Beginn vielleicht schon, wenn das Werkzeugsortiment noch überschaubar ist. Aber spätestens, wenn die Anzahl der unterschiedlichen Zangen, Schraubendreher, Schraubenschlüssel, Bit-Sätze und Co. größer wird, geht das Kramen nach dem richtigen Teil los. Schnell holt man sich bei solchen Aktionen kleine Kratzer oder auch schmerzhafte Stich- oder Schnittwunden.
Und was ist, wenn zudem dann auch noch der extralange Schraubendreher oder die große Handsäge nicht in die Schublade oder in den Werkzeugkasten passen? Dann sind Alternativen gefragt!
Handwerklich geschickte Personen haben bereits vor Jahren begonnen, ihre Werkzeuge an Holzbrettern aufzuhängen.
Die Anfertigung solcher Bretter war mühsam und umständlich. Denn das Holz musste zum Schutz vor Fett, Öl und Feuchtigkeit lackiert werden. Anschließend wurden Haken oder Werkzeughalter an der passenden Stelle montiert. Damit man auch genau wusste, wo welches Werkzeug hinkommt, wurden zum Teil die Silhouetten von Zangen, Schraubendrehern und Co. auf das Holz mit aufgepinselt.
Soweit so schön, aber wenn neues Werkzeug hinzukam, passten die Haken und Werkzeughalter nicht mehr. Das Brett musste komplett umgestaltet werden.
Wesentlich einfacher geht es mit einer Werkzeugwand, die letztendlich denselben Zweck erfüllt und dabei aber weitaus flexibler ist. Deshalb haben sich Lochwände mit Haken und Werkzeughalter für die Werkstatt, den Hobbykeller oder auch die Garage als ideale Helfer für die Werkzeugaufbewahrung herausgestellt.
Eine Lochwand wird oft auch als Lochplatte, Werkzeugwand oder Werkzeugtafel bezeichnet. Sie besteht aus einer oder mehreren aneinandergereihten Platten, die an die Wand geschraubt werden. Die Platten aus Stahlblech haben in genau definierten Abständen Löcher, die entweder rund oder auch schlüssellochförmig sind.
Bei genormten Lochwänden mit Euro-Lochung beträgt der seitliche Lochabstand der Rundlöcher 15/30 mm und der Schlüssellochabstand 45 mm. Es gibt aber auch Lochwände mit 25 mm Abstand und Wände mit gemischten Abständen (z.B. eine Reihe mit 15 und eine Reihe mit 25 mm). In die Löcher werden dann verschiedene Haken, Werkzeughalter, Ösen oder auch Kästen für Kleinteile eingehakt.
Alternativ zu den Lochwänden aus Stahlblech gibt es auch Lochplatten in Gitterform, die aus Kunststoff gefertigt werden. In die Gitterlöcher werden spezielle Systemhalter bzw. Werkzeughalter eingesetzt und durch eine Drehung um 90° fixiert.
Clever
Beim Einsatz einer Lochwand wird für die Werkzeugablage ein Bereich der Werkstatt genutzt, der sonst ungenutzt bleiben würde.
Praktisch
Wenn ein Werkstück mit einer Hand gehalten werden muss, ist es vorteilhaft mit der anderen Hand nach dem richtigen Werkzeug greifen zu können.
Flexibel
Lochwände können individuell an die zu lagernden Werkzeuge und Gegenstände angepasst werden. Selbst große Teile werden perfekt verstaut.
Übersichtlich
Wenn die Werkzeuge nach Größe geordnet angebracht wurden, reicht bereits ein kurzer Blick und schon sieht man, ob das benötigte Werkzeug griffbereit ist.
Ausbaufähig
Durch die Kombination von mehreren Platten ist die Werkzeugwand problemlos erweiterbar, sobald neue Geräte zusätzlichen Platz brauchen.
Vielseitig
Neben den üblichen Handwerkzeugen können Lochplatten auch diverse Kleinteilekästen für Schrauben oder Nägel aufnehmen.
Halten Ordnung
Wenn nach Abschluss einer Arbeit wieder alle Werkzeuge an der Lochwand hängen, weiß man, dass die Werkzeuge komplett sind.
Schonen das Werkzeug
An Haken aufgehängt können die Werkzeuge nicht aneinanderschlagen, sich gegenseitig verkratzen, abnutzen oder beschädigen.
Mit Sicherheit wird es Mittel und Wege geben, so ziemlich jedes Werkzeug an einer Lochwand unterzubringen. Aber ob das wirklich Sinn ergibt, muss jeder Anwender für sich selber entscheiden. Doch wir haben einen praktischen Tipp:
Unser Praxistipp:
Da eine Werkzeug Lochwand ein stationäres Hilfsmittel ist, sollten nur die Werkzeuge daran untergebracht werden, die auch vor Ort an der Werkbank oder in der Garage benötigt werden. Eine Schlagbohrmaschine in der Garage an einer Werkzeugwand unterzubringen wäre demzufolge weniger sinnvoll. Hier wäre ein Werkzeugkasten, in dem neben der Bohrmaschine auch Bohrer, Dübel, Schrauben und Haken untergebracht sind, die bessere Lösung. Wenn man dann noch die passenden Schraubendreher beilegt, reicht ein Griff und man hat alles dabei, um an den unterschiedlichen Stellen im Gebäude Lagerregale zu befestigen oder Lampen aufzuhängen.
Im Gegensatz zu Werkzeugen werden Gartengeräte dort gelagert, wo sie eingesetzt werden. Aber auch in diesem Fall macht der Einsatz einer Werkzeuglochwand durchaus Sinn.
Denn wenn Rechen, Harke, Besen und Co. an der Wand hängen, nehmen sie weit weniger Platz ein, als wenn sie schräg an die Wand angelehnt werden.
Die Gartenwerkzeuge können nicht ständig umfallen und der Boden unter den gelagerten Gartengeräten kann leicht gekehrt werden ohne die Geräte umstellen zu müssen.
Auch nicht unwichtig: Besen halten länger und funktionieren besser, wenn sie nicht ständig auf den Borsten stehend gelagert werden.
Neben der Normlochung gibt es leider keine verbindlichen Richtlinien, die bei der Produktion von Lochwänden Einfluss nehmen. Demzufolge entwickelt jeder Hersteller sein eigenes System.
Bei der Auswahl einer Werkzeuglochwand muss man deswegen neben der Größe auch die zusätzlich angebotenen Gerätehalter und Werkzeughaken berücksichtigen. Speziell bei einem Lochwand-Set sollten die Erweiterungsmöglichkeiten der Werkzeugwand genau geprüft werden. Bei Bedarf müssen weitere Informationen zum Ausbau des Systems oder nach speziellen Werkzeughaken gezielt nachgefragt werden.
Übrigens: Es gibt in unserem Online-Shop auch Lochwände, die neben der Wandmontage auch zum Einsatz in Werkzeugschüben geeignet sind. Dadurch wird das Werkzeug im Schub übersichtlich und rutschfest gelagert. Besonders bei Werkzeugwagen, die ständig bewegt und zum aktuellen Einsatzort gerollt werden, ist das ein großer Vorteil.
Lochwände mit Werkzeughaltern haben einerseits ihren Preis, sorgen aber auf der anderen Seite für Übersicht und Ordnung. Zudem sparen sie noch richtig Zeit, wenn nicht ständig nach dem benötigten Werkzeug gesucht werden muss. Und beim Aufräumen nach Abschluss der Arbeiten erkennt man sofort, wenn ein Schraubendreher, ein Gabelschlüssel oder eine Zange am Einsatzort versehentlich zurückgelassen wurde. Speziell in Fahrzeugen können vergessene Werkzeuge beim späteren Betrieb einen oft nicht unerheblichen Schaden anrichten. Deshalb wird jeder, der schon einmal eine Werkzeugwand im Einsatz hatte, auf diesen praktischen Helfer nicht mehr verzichten wollen.