Ratgeber
Eine Sirene erklingt aus dem Modellauto und ein Lautsprecher im Kinderspielzeug lässt Geräusche einer Laserpistole erklingen. Tauchen Sie in die faszinierende Welt der Soundmodule ein und entdecken Sie die vielen Möglichkeiten, sich mit Elektronik im Allgemeinen und der Umsetzung von Soundideen im Speziellen auseinanderzusetzen.
Anstelle vorgefertigter Systeme bieten Bausätze eine spannende Chance, Sound-Anwendungen einen ganz individuellen Charakter zu verleihen. Dabei kommen viele Fragen auf: Gibt es Soundmodul-Bausätze mit Lautsprechern? Wie werden Soundmodule angeschlossen? Und kann man Soundmodule mit eigenen Sounds bespielen? Lesen Sie Antworten auf die häufigsten Fragen in unserem Ratgeber.
Es handelt sich um eine elektronische Baugruppe, die durch ihre Komponenten in die Lage versetzt wird, mit Audio-Dateien zu arbeiten. Daher ist gelegentlich auch die Bezeichnung Geräuschmodul zu lesen. Akustische Signale können wiedergegeben, aufgezeichnet oder als Signal interpretiert werden. In Detail unterscheidet man die folgenden Arten:
1. Als Modul zur reinen Wiedergabe werden Töne abgespielt. Hierfür müssen sich die Dateien entweder bereits auf dem Modul befinden, oder die Sounds werden über Schnittstellen eingespielt. Die Geräte sind teils über Computer wie Arduino steuerbar.
2. Tonaufzeichnungsmodule bieten dank Mikrofon die Möglichkeit, eigene digitale Aufnahmen zu machen, etwa eine Sprachnachricht oder Gesang. Manche Modelle bieten Features wie das Verzehren des Sounds und andere Effekte.
3. Eine Sondergruppe der Soundmodule reagiert auf akustische Signale und wird daher gern als akustischer Schalter für die Bedienung angeschlossener Geräte genutzt (Klatschschalter).
4. Die Verarbeitung akustischer Signale kann auch genutzt werden, um das Modul als vu-Meter mit LEDs zu nutzen. Die Buchstaben „vu“ stehen für „volume units“, die Lautstärkeeinheit. Meist wird der Pegel in Dezibel gemessen und über eine LED-Anzeige optisch umgesetzt. Grüne LEDs zeigen einen guten Dezibel Pegel an, gelbe LEDs einen Grenzbereich und rote LEDs dienen als Warnung. Alternativ zum LED-Pegelmesser gibt es die VFD-Anzeige (Fluoreszenzanzeige) und Retro-Modelle mit analoger Balkenanzeige.
Neben vorgefertigten Baugruppen gibt es Bausätze, mit denen Technikinteressierte die Schaltung samt Steuerung, Klangausgabe und Aufnahmefunktion selbst umsetzen können. Die Komponenten wie Lautsprecher, LEDs und Co. werden als einzelne Bauteile geliefert und auf eine Leiterplatte gelötet. Die Arbeit mit Bausätzen vermittelt nicht nur praxisnahes Wissen, sondern bietet Flexibilität in den Einsatzmöglichkeiten.
Digitale Informationen werden von einem internen Speicherchip oder einem extern angeschlossenen Speichermedium abgerufen. Danach erfolgt die Sound-Ausgabe über einen angeschlossenen Lautsprecher, beziehungsweise über die Weitergabe an angeschlossene Audiogeräte.
Module samt Lautsprecher
Häufig gehört ein Kompaktlautsprecher zum Grundaufbau und wird als Komponente mit Anschlussdrähten direkt auf die Platine gelötet.
Module ohne Lautsprecher
Für manche Anwendungsfälle ist es gewünscht, anstelle eines integrierten Lautsprechers eine Schnittstelle anzubieten, über die externe Wiedergabegeräte angeschlossen werden
Wie werden Soundmodule mit Energie versorgt?
Die Elektronik benötigt Strom, der je nach Bausatz entweder über ein Kabel samt Netzteil geliefert oder über Akku, andernfalls Batterie umgesetzt wird. Die mobile Energielösung setzt je nach Größe der Konstruktion auf Knopfzellen, Micro (AAA), Mignon (AA) oder einen 9V-Block als Zubehör.
Wichtig: Nicht alle Module lassen sich individuell bespielen. Es sollte daher im ersten Schritt nachgesehen werden, ob Hersteller dieses Feature anbieten oder nur vorinstallierte Sounds abrufbar sind.
Besteht die Möglichkeit zu eigenen Tonaufnahmen, gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen:
- Verfügt das Soundmodul über ein eigenes Mikrofon, können Sprachaufnahmen direkt eingesprochen werden. Die maximale Aufnahmelänge liegt häufig zwischen 30 Sekunden und zwei Minuten.
- Sind Schnittstellen für USB-Stick oder SD-Karte vorhanden, können vorab aufgenommene Audio-Dateien auf diese Medien übertragen und an das Modul weitergegeben werden. Wichtig ist hier aber das passende Audioformat.
- Über eine MIDI- oder USB-Schnittstelle kann die Programmierung via Computer erfolgen. Dafür sind einige Programmierkenntnisse und der Einsatz passender Software nötig. Häufig gibt es in diesem Kontext Soundbibliotheken, die umfangreiches Material bieten.
Wo werden Soundmodule überall eingesetzt?
Es gibt viele praktische Anwendungsfälle:
- im RC-Modellbau
- in Spielzeugen
- in Haushaltsgeräten für akustische Benachrichtigungen
- als Verstärker beim Musikhören
- für Business-Präsentationen und effektvolles Marketing
- für individualisierte Sound-Grußkarten zu Geburtstagen, Jubiläen etc.
Brauche ich für einen Soundmodul-Bausatz weiteres Werkzeug oder Zubehör?
Wer sich nicht für ein fertiges Modul entschieden hat, benötigt Werkzeug für den Zusammenbau. Ein Lötkolben und Lötzinn als Zubehör sollten zur Hand sein, darüber hinaus meist auch ein Seitenschneider für Drähte und Kabel sowie ein Schraubendreher.
Wichtig:
Ist als Stromquelle eine Batterie beziehungsweise ein Akku vorgesehen, sollte beim Lieferumfang darauf geachtet werden, ob dieses Zubehör beiliegt oder zusätzlich erworben werden muss.
Gibt es auch einsteigerfreundliche Soundmodul-Bausätze?
Ja, in diesen Fällen ist der Umfang der Komponenten bewusst überschaubar gehalten und es müssen nur wenige bis gar keine Lötarbeiten vorgenommen werden. Die häufigste Alternative zum Anschließen der Bauteile ist das Nutzen von Steckverbindungen. Die Anleitungen sind zudem anfängerfreundlich formuliert und oft mit Bildern oder Zeichnungen versehen. Außerdem liegt für einen unkomplizierten Start häufig Zubehör bei.
Wie gut ist die Soundqualität der Soundmodule?
Die Klangausgabe fällt unterschiedlich aus. Realistisch sollte jedoch davon ausgegangen werden, dass die Qualität für Geräusche wie Sirenen oder kleine Sprachaufnahmen ausreichend ist. Der Ton von abgespielten Songs bleibt jedoch hinter dem Qualitätsanspruch großer Soundsysteme zurück. Vor allem tiefe Frequenzen verlieren an Fülle.