Ratgeber
Action Cams sind leicht, robust und wetterfest konstruiert und eignen sich daher hervorragend zum Filmen von Outdoor-, Sport- und Freizeitaktivitäten. Ob zu Land, im Wasser oder in der Luft – die kompakten Geräte bieten in jeder Situation eine hervorragende Bildqualität. Welche Features Action Cams bieten und worauf es beim Kauf ankommt, verraten wir Ihnen in unserem Ratgeber.
Ob beim Skifahren, Mountainbiking, Tauchen, Surfen oder Klettern – Action-Camcorder, kurz Action Cams genannt, sind die perfekten Begleiter für rasante Outdoor-Abenteuer. Die kleinen Kameras sind ohne bewegliche Mechanik wie Zoom-Objektive ausgestattet und daher besonders widerstandsfähig. Sie verfügen im Regelfall über ein wasserdichtes Gehäuse und halten widrigen Witterungsbedingungen wie Regen, Hagel oder Sturm problemlos stand. Manche Modelle können sogar als Unterwasserkameras verwendet werden.
Action Cams nehmen eindrucksvolle Bilder und Videos aus der Bewegung auf und ermöglichen es somit, Erlebnisse, Abenteuer und sportliche Herausforderungen aufzuzeichnen und mit anderen zu teilen. Doch was unterscheidet sie konkret von handelsüblichen Foto- und Videokameras? Oft sind Action Cams mit Weitwinkel-Objektiven ausgestattet, die einen Sichtbereich von 180°, teilweise sogar 200° abdecken und dadurch viel von der Peripherie erfassen.
Auf diese Weise erhalten Sie einen Eindruck von der Gesamtsituation und können die Handlung in einen Kontext setzen. Gute Action Cams bieten hohe Bildraten und leistungsstarke Bildstabilisatoren, die wackelfreie Aufnahmen ermöglichen, wenn es mal etwas unruhiger zugeht. Im Regelfall kann das Bildmaterial auf einer SD-Karte abgespeichert werden. Moderne Kameras verfügen über einen USB-C-Port, um die Daten bequem auf den Computer zu übertragen.
GoPro der Pionier unter den Action-Cams
Das US-amerikanische Unternehmen GoPro gilt als Pionier unter den Action-Cam-Herstellern. Es wurde 2002 von Nick Woodman gegründet und setzt bis heute neue Maßstäbe in Sachen Kameratechnik und -ausstattung.
Im Hinblick auf Bild- und Videoqualität ist die GoPro bis heute ungeschlagen, obwohl Modelle anderer Hersteller mittlerweile ernstzunehmende Alternativen darstellen. Dazu gehören unter anderem die Sony Remote, Drift Stealth und Rollei Actioncams.
Helmkameras
Action Cams sind häufig als Helmkameras konzipiert, das heißt, sie werden mithilfe von Gurten oder anderen Befestigungsvorrichtungen beispielsweise am Fahrrad- oder Skihelm angebracht.
In dieser Position kann die Kamera Videos aus der Ich-Perspektive aufzeichnen.
Eine Fixierung am Sportgerät, etwa dem Fahrradlenker, oder am Armaturenbrett des Autos ist mithilfe passenden Zubehörs ebenfalls möglich.
Verschiedene Modi
Viele Action Cams, darunter die GoPro, bieten die Möglichkeit, einen Zeitraffer-Effekt (Time-Lapse) zu erzeugen, um zu lang geratene Parts eines Videos in aller Kürze zusammenzufassen und die Aufmerksamkeit der Betrachtenden aufrechtzuerhalten. Gerade wenn die Längen inhaltlich relevant sind und aus Kontextgründen nicht übergangen werden können, erweist sich ein Zeitraffer als überaus praktisch.
Zeitlupen- bzw. Slow-Motion-Aufnahmen sind mit den meisten Action Cams ebenfalls möglich. Im Gegensatz zu Time-Lapse-Videos, die Aufnahmen in sehr schneller Abfolge zeigen, werden bei einem Slow-Motion-Video die Einzelbilder mit geringerer Geschwindigkeit hintereinander abgespielt. So können beispielsweise spektakuläre Stunts wie Flugphasen oder Stürze in ihrer ganzen Dramatik dargestellt werden. Außerdem hilft eine Zeitlupenfunktion dabei, Dinge wahrzunehmen, die in Normalgeschwindigkeit für das menschliche Auge gar nicht erfassbar wären.
Manche Action Cams sind mit einem integrierten GPS-Empfänger ausgestattet, mit dessen Hilfe die Koordinaten jedes Standorts erfasst werden, an dem ein Video aufgenommen wurde. Auf diese Weise lässt sich rückblickend nachvollziehen, wo die besten Aufnahmen entstanden. Außerdem kann können nachträglich Distanz- und Geschwindigkeitsmessungen vorgenommen und Routenverläufe nachvollzogen werden.
Beim Kauf einer Action Cam spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Wichtige Parameter sind die Auflösung und die Bildwiederholungsrate. Moderne Kameras liefern mindestens eine Full-HD-Auflösung. Full HD ist für die Wiedergabe am Computer und auf dem Smartphone vollkommen ausreichend, wird allerdings zunehmend von Ultra HD ersetzt. Immer mehr Modelle sind in der Lage, Videos in 4K aufzunehmen. Solche Ausführungen sind die richtige Wahl, wenn die Wiedergabe auf einem 4K-fähigen Fernseher oder Bildschirm erfolgen soll. Ein weiterer Vorteil an Videos in 4K-Auflösung ist, dass eine bessere Ausschnittvergrößerung vorgenommen werden kann. Das heißt, beim Ausschneiden und Vergrößern einzelner Sequenzen ist immer noch eine sehr gute Bildqualität gegeben.
Neben der Auflösung hat die Bildwiederholungsrate entscheidenden Einfluss auf die Bildqualität. Sie gibt an, wie viele Bilder pro Sekunde (frames per second = fps) eine Action-Kamera aufnehmen kann. Das menschliche Auge nimmt Aufnahmen erst ab einer Framerate von 24 fps als flüssiges Video wahr.
Bei hoher Auflösung und zu niedriger Bildwiederholungsrate können schnelle Bewegungen ruckelig wirken. Je höher also die Framerate, desto flüssiger ist die Aufnahme. Eine gute Action Cam muss außerdem in der Lage sein, sich schnell an verändernde Lichtverhältnisse anzupassen und sowohl beim Filmen gegen das Licht als auch bei Dämmerung zu fokussieren und scharfe Bilder aufzunehmen.
Zu bedenken ist, dass eine hohe Auflösung und eine hohe Wiederholungsrate mehr Speicherplatz und mehr Akkukapazität in Anspruch nehmen. Praktisch ist es, wenn die Action Cam über einen Wechselakku verfügt, der bei Bedarf gegen einen voll aufgeladenen Akku getauscht werden kann.
Was die Speicherlösung betrifft, sind die meisten Action-Kameras mit einem Slot für eine microSD-Karte ausgestattet. Allerdings ist nicht jede Cam für jedes Speicherformat geeignet. Unterschieden wird vor allem zwischen microSDHC (HC = High Capacity) und microSDXC (XC = Extended Capacity). Die microSDHC bietet eine maximale Speicherkapazität von 32 GB, wohingegen die microSDXC bis zu 2 TB Speicherplatz zur Verfügung stellt und bis zu 300 MB pro Sekunde überträgt. Für Videos in 4K-Qualität ist eine microSDXC zu bevorzugen.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Bedienung. Touch-Screens sind für Aufnahmesituationen, die mit Sport und Action zu tun haben, nicht immer die beste Wahl. Üblicherweise verfügen Action Cams über wenige große Tasten oder Knöpfe, die guten Grip bieten und sich auch mit Handschuhen problemlos betätigen lassen. Manche Kameras kommen sogar mit nur einem Knopf aus, hier braucht es allerdings etwas Geduld beim Konfigurieren. Viele Modelle ermöglichen eine App-Steuerung und lassen sich via Wi-Fi oder Bluetooth mit dem Smartphone verknüpfen, um dessen Display als Kontrollmonitor zu nutzen.
Unser Praxistipp: Action Cam am Körper befestigen
Erschütterungen und Vibrationen, die beim Sport naturgemäß vorkommen, haben oft verwackelte Bilder zur Folge. Bildstabilisatoren können dem nur bis zu einem gewissen Grad entgegenwirken. Da der Körper als zusätzlicher Dämpfer fungiert, empfiehlt es sich, eine Action Cam nicht unmittelbar am Sportgerät befestigen, sondern sich beispielsweise mit einem Gurt vor die Brust, um den Arm oder um den Kopf zu schnallen.
Welche Features bietet die GoPro Hero9 Black?
Die GoPro Hero9 Black ist einem 23,6 MP auflösenden CMOS-Sensor ausgestattet und zeichnet Videos in 5K auf. An der Frontseite befindet sich ein Farb-LC-Display, das die Aufnahme von Selfies und das Vloggen erleichtert. Der elektronische Bildstabilisator wurde im Vergleich zu den GoPro-Vorgängermodellen optimiert – perfekt für die Aufnahme action- und bewegungsreicher Sequenzen. Die Akkulaufzeit beträgt bis zu 76 Minuten.
Wann brauche ich eine Action Cam mit WiFi?
Eine Cam mit WiFi lohnt sich, wenn Sie die Aufnahmen via Smartphone schnell und unkompliziert in den sozialen Medien oder via Messenger teilen möchten. Für Live-Streams eignen sich Geräte mit WiFi ebenfalls sehr gut.
Welchen Vorteil bietet ein externes Mikrofon im Vergleich zu einem integrierten Mikrofon?
Die meisten Action Cams verfügen über integrierte Mikrofone. Das stellt zwar eine kompakte, aber nicht in jedem Fall praktische Lösung dar. Wird die Kamera beispielsweise am Fahrradlenker angebracht, befindet sich das Mikrofon ziemlich weit weg von dem Sprecher oder der Sprecherin. Umgebungsgeräusche werden dann deutlich lauter aufgenommen als die Stimme. Aus diesem Grund bieten viele Kameras die Möglichkeit, ein externes Mikrofon anzuschließen. Dieses kann näher am Gesicht, beispielsweise am Helm, fixiert werden.
Kann ich eine Action Cam als Webcam nutzen?
Das geht, wenn die Kamera über eine Webcam-Funktion verfügt. Viele neuere Action Cams von Sony und anderen Herstellern bringen einen Webcam-Modus mit und können via USB- oder HDMI-Kabel an den PC angeschlossen werden.