Ratgeber
Ein moderner Arbeitsplatz bringt Sicherheit und Wohlbefinden der Belegschaft mit. Eine oft übersehene, aber bedeutende Ergänzung zu einem guten Arbeitsumfeld sind Arbeitsplatzmatten. In unserem Ratgeber erfahren Sie, warum Arbeitsplatzmatten wichtig sind und wie Sie die richtigen Matten für verschiedene Steharbeitsplätze auswählen.
Arbeitsplatzmatten sind spezielle Bodenbeläge, die dazu dienen, den Arbeitsplatz ergonomischer und komfortabler sowie sicherer zu gestalten. Sie werden in verschiedenen Arbeitsumgebungen eingesetzt, insbesondere in Bereichen, in denen Mitarbeiter längere Zeit stehen müssen.
Handelt es sich um trockene Arbeitsbereiche wie den Boden im Büro, kommen andere Matten zum Einsatz als in Werkstätten und im Outdoor-Bereich. Die Gestaltung soll jedoch immer drei grundlegende Funktionen erfüllen:
Ergonomie
Ein bewusster Dämpfungseffekt der Materialien sorgt für gesunde Steharbeitsplätze und lässt die Arbeit ergonomisch werden. Langes Stehen wird für die Beine nicht zum Problem, sondern unterstützt vielmehr eine gesunde Körperhaltung.
Sicherheit
Indem die Matten einen rutschfesten Untergrund bieten, wird die Arbeit dank sicherem Stand für Mitarbeiter risikoärmer, denn die Unfallgefahr sinkt.
Wirtschaftlichkeit
Sind die Oberflächen ergonomisch und sicher, steigert dies die mögliche Arbeitsleistung. Hinzu kommt eine geringere Verschmutzung der Böden, sodass kostenintensive Reinigungen seltener werden.
Grundsätzlich können drei Mattentypen unterschieden werden. Weit verbreitet für einzelne Arbeitsplätze an Stehschreibtisch oder Werkbank sind Einzelmatten mit fixen Maßen. Sie sind nach dem Kauf sofort einsatzbereit.
Für große Arbeitsflächen ist der Kauf vieler Einzelmatten jedoch nicht wirtschaftlich und kann durch entstehende Kanten zur Stolpergefahr werden. In diesem Fall sollte Rollware zum Einsatz kommen. Die Bahnen besitzen eine fixe Breite und erlauben in der Länge einen individuellen Zuschnitt. Auf diese Weise können lange Gänge, Hallen und Outdoor-Bereiche sicherer gestaltet werden. Je nach Hersteller ist das Verlegen der Bahnen auch ohne Klebstoff möglich.
Wo weder Einzelmatten noch Rollware die erste Wahl sind, sind Module gefragt. Sie funktionieren nach einem Stecksystem, sodass Mattenelemente individuell verlegt werden können. Für in sich verschachtelte Räume oder Arbeitsinseln sind sie perfekt geeignet.
Arbeitsplatzmatten gibt es in verschiedenen Varianten, die den spezifischen Anforderungen unterschiedlicher Arbeitsplätze gerecht werden.
Anti-Ermüdungsmatten
Eine Anti-Ermüdungsmatte bietet eine weiche Unterlage, um den Druck auf Füße und Beine zu minimieren und die allgemeine Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern.
Die federnde Wirkung entlastet aber nicht nur die Gelenke: Anti-Ermüdungsmatten fordern durch ihre Elastizität die gesamte Muskulatur. Diese muss kleinste Ausgleichsbewegungen vollbringen, sodass auch an Steharbeitsplätzen der Bewegungsapparat nicht komplett still steht. Auf diese Weise regen Anti-Ermüdungsmatten die Durchblutung an und beugen einer Ermüdung bei der Arbeit vor.
Je nach Hersteller besitzen Anti-Ermüdungsmatten weitere Eigenschaften und sind beispielsweise kälteisolierend, rutschfest und lärmdämmend.
Klassische Antirutschmatten und Bodenroste
Anders als bei Anti-Ermüdungsmatten steht hier nicht der ergonomische Aspekt, sondern die Sicherheit in Nassbereichen im Zentrum.
Die Matten werden unter anderem draußen bei Regen und Schnee, aber auch in Schwimmbädern und in der Gastronomie als Anti-Rutschmatten eingesetzt. Klassische Modelle aus Gummi werden dank Noppen rutschfest.
Bei Bodenrosten kann über Drainage-Löcher im Material Wasser oder Öl von der Oberfläche nach unten abgeleitet werden.
Die Drainagefunktion einer Gummimatte verhindert Staunässe, belüftet den Boden und verringert das Schimmelrisiko. Das ist für Arbeitsbereiche in der Industrie sowie in Lager- und Kühlhäusern wichtig.
ESD-Matten
ESD-Arbeitsplatzmatten kommen überall dort zum Einsatz, wo elektrostatische Entladung zum Problem werden kann. Stromschläge werden entweder über einen leitfähigen Unterboden oder ein verlegtes Ableitkabel abgeleitet, sodass sowohl Mitarbeiter als auch die Elektronik aufgestellter Geräte geschützt werden. Die meisten ESD-Matten sind durch ihre Bauweise zugleich Anti-Ermüdungsmatten und somit ergonomische Arbeitsplatzmatten.
Bei Isolationsmatten wird die sogenannte Durchschlagfestigkeit in Volt angegeben. Zudem geben die Hersteller an, wie häufig ein Austausch zum Erhalt der Sicherheit empfohlen wird.
Arbeitsplatzmatten reduzieren das Unfallrisiko und tragen zu einem angenehmeren Arbeitsumfeld bei. Um diese Funktionen zuverlässig erfüllen zu können, achten Sie vor dem Kauf auf folgende Kriterien:
Material
Die Materialvielfalt ist aufgrund der unterschiedlichen Anwendungsschwerpunkte groß. Anti-Ermüdungsmatten und Antirutschmatten bestehen häufig aus Vinyl (PVC), PE-Schaumstoff oder sind als PVC-freie Alternative aus Naturkautschuk gefertigt.
Wichtig für eine Pufferwirkung ist die Materialdicke, die zwischen zehn und 30 Millimetern liegen sollte. Als Matten für den Trockenbereich sind sie mindestens temperatur- und UV-beständig sowie abriebfest. Wichtig für die Gummimatte in der Industrie sind Oberflächen, die gegen Chemikalien wie Lösungsmittel, Laugen und Säuren beständig sind.
Größe
Die Standflächengröße ist entscheidend für den geplanten Einsatz. Eine Anti-Ermüdungsmatte kann bereits mit 50 x 50 Zentimeter groß genug sein, um einem Menschen als ergonomische Arbeitsplatzmatte zu dienen. Sollen auch Geräte auf der Gummimatte stehen, werden schnell Größen wie 200 x 90 Zentimeter benötigt.
Gewicht
Je nach Größe und Materialdicke unterscheidet sich das Gewicht der Matten deutlich. Einzelmatten wiegen teilweise weniger als ein Kilogramm, Rollware kann 15 Kilogramm und mehr wiegen.
Design
Viele Matten setzen auf dezente Unifarben wie Schwarz und Grau. Für moderne Büros und das Home-Office werden auch Anti-Ermüdungsmatten in hellen Farben oder mit Mustern angeboten.
Wichtiger als die Farbwahl ist beim Design jedoch die Frage, ob Matten mit abgeschrägten Kanten ausgestattet sind, da diese die Stolpergefahr reduzieren.