Ratgeber
Während im privaten Arbeitszimmer klassische Ringbuchordner ausreichen können, setzt die professionelle Buchhaltung mit vielen Dokumenten auf Bindegeräte. Diese schaffen mit wenig Zeitaufwand saubere und stabile Bindungen und stellen daher ein nützliches Zubehör für den Office-Alltag dar.
Welche Formen der Bindegeräte gibt es? Wie viele Blätter können gebunden werden? Auf diese und weitere Fragen gibt unser Ratgeber Antwort.
Wird ein Sachverhalt auf mehreren Seiten Papier dokumentiert, soll das angesammelte Wissen nicht als lose Blattsammlung bestehen bleiben. Vielmehr soll es als Dokument in einer Mappe gesammelt vorliegen. Damit die einzelnen Seiten sauber miteinander verbunden sind, kann jedes Blatt gelocht und über ein Bindeverfahren mit den anderen Blättern zusammengeführt werden.
Ein Bindegerät kann für diesen Prozess entweder zunächst eine Lochung der Blätter und dann ein Binden mit Draht oder Plastik ermöglichen oder alternativ ein Thermoverfahren zum Verkleben des Papiers nutzen.
Ein Profi-Bindegerät kann mit unterschiedlichen Materialien arbeiten, um eine Bindung unter den Blättern herzustellen. Folgende Bindegeräte-Typen haben sich durchgesetzt:
Das Plastikbindegerät
Im ersten Schritt wird eine Lochung durchgeführt. Ein Blatt im DIN A4 Format wird meist mit 21 Löchern versehen. Im Vergleich zur Nutzung eines Lochers, der zwei bis vier Ausstanzungen vornimmt, sorgen 21 Löcher für ein deutlich stabileres Binden.
Nachdem entsprechend der DIN-A4-Teilung die Stanzungen vorgenommen worden sind, werden die Blätter durch eine Kunststoffspirale verbunden. Kleine Plastikzähnchen greifen durch die Löcher und umschließen einander. Das Bindegerät stellt auf diese Weise eine Bindung her, die stabil ist, jedoch bei Bedarf wieder geöffnet werden kann.
Ein vergleichsweise breites Kunststoffband verhindert, dass die entstandene Mappe eine 360°-Öffnung besitzt. Das ist in den meisten Fällen ohnehin nicht erwünscht. Doch soll beispielsweise ein Wandkalender entstehen, können die Blätter nicht umgeschlagen werden.
Eine Sonderform stellt das Plastikbindegerät nach dem ibiClick-Bindesystem dar. Die Plastikzähnchen greifen nicht ineinander, sondern liegen aufeinander. Der ibiClick-Rücken ist ähnlich wie ein Reißverschluss zu öffnen.
Das Draht-Bindegerät
Wer ein Bindeverfahren bevorzugt, das nicht auf Plastik setzt, kann mit diesem Bindegeräten arbeiten. Die Funktionsweise ist vergleichbar, doch anstelle einer Spirale aus Kunststoff kommt ein dünner Draht zum Einsatz.
Anders als bei den meisten Plastikbindegeräten lässt sich der Binderücken jedoch nicht wieder öffnen. Das führt dazu, dass die einmal erstellte Mappe von Dauer ist.
Je nach Arbeitsaufgabe ist dies von Vorteil, da viele sensible Daten unverändert bleiben sollen. Dem Entfernen oder Hinzufügen neuer Blätter wurde so vorgebeugt. Ohne Kunststoffband kann zudem eine 360°-Öffnung erfolgen.
Multi-Bindemaschine
Wissen Sie bereits, dass Sie im Arbeitsalltag sowohl Draht- als auch Plastikbindegeräte verwenden wollen, bieten Hersteller auch Multi-Bindemaschinen an. Diese Allrounder bieten beide Bindeverfahren.
Das Thermobindegerät
Eine unveränderbare Bindung kann auch mit einem Thermobindegerät erzielt werden. Hierbei wird kein Draht durch Stanzungen geführt, sondern das Dokument via Klebeverfahren erzeugt. Das ist immer dann von Vorteil, wenn das Stanzen nicht erwünscht ist.
Im Inneren der Geräte befindet sich ein Keramik-Heizelement. Beim Starten wird dieses Element binnen circa einer Minute vorgeheizt. Während dieser Vorgang läuft, kann das Papier gemäß der gewünschten Form (etwa in DIN A4 Teilung) in eine sogenannte Thermobindemappe eingelegt werden.
Diese Mappen sind das wichtigste Zubehör für diese Form der Bindemaschinen. Sie enthalten den Klebstoff, der beim Einsatz des Bindegerätes verflüssigt werden soll. Sobald das Bindegerät bereit ist, können die einzelnen Seiten in der Mappe zu einem Band zusammengefügt werden.
Beschränkte DIN-A4-Blattanzahl
Die Thermobindegeräte können aufgrund des Klebeverfahrens nur eine bestimmte Anzahl an Blättern fest verbinden. Die Hersteller geben diese Maximalzahl stets an. Diese Bindekapazität sollte nie überstiegen werden, um eine dauerhafte Verbindung zu erhalten.
Die Blattanzahl
Die maximale Anzahl der Blätter richtet sich nach den Herstellern. Es lassen sich jedoch je nach gewähltem Bindeverfahren drei wichtige Zahlen zur Orientierung nennen:
Bindegeräte mit Plastikelementen können bis zu 450 Blätter binden. Ein Drahtbinderücken beschränkt die Anzahl stärker, zum Teil bis auf 125 Blatt.
Thermobindegeräte können eine mittlere Blattzahl binden: Die maximale Anzahl liegt bei 300 Blatt. Je nach verwendetem Kleber kann die Obergrenze jedoch auch schon bei 200 Blatt liegen.
Die Stanzkapazität
Wird nicht auf das Thermoverfahren gesetzt, muss das Gerät jedes Blatt stanzen. Wer häufiger große Blattmengen zu Dokumenten zusammenfügen möchte, sollte auf Geräte setzen, die viele Blätter auf einmal stanzen können.
Praktisch ist es in diesem Zusammenhang, wenn das Bindegerät über ein Zentriersystem verfügt. Dieses verhindert, dass Blätter unpassend eingelegt werden und das Dokument am Ende schief und unprofessionell wirkt.
Ergänzende Locherfunktion
Für das Plus an Komfort verfügen manche Geräte zusätzlich über einen integrierten Locher. Mit ihm können Dokumente für klassisches Einheften gelocht werden.
Diese Funktion hat nichts mit dem eigentlichen Binden zu tun, erleichtert jedoch die Büroarbeit, da ein Gerät für mehrere Aufgaben genutzt werden kann. Entsprechend entsteht mehr Platz und Übersicht am Schreibtisch.