Ratgeber
Bleiakkus sind sehr empfindlich gegenüber Tiefenentladungen, daher ist es sinnvoll, sie rechtzeitig aufzuladen, bevor ein kritischer Spannungswert unterschritten wird. Bleiakku-Ladegeräte sind speziell zum Aufladen von Bleiakkumulatoren gedacht. Es gibt Varianten für den privaten und den professionellen Bedarf sowie für unterschiedliche Akkutypen.
Mehr Details dazu erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Bleiakkumulatoren kommen je nach Bauart in unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz, zum Beispiel als Starterbatterien in Kraftfahrzeugen, zur Stromversorgung beim Camping, in Notstromanlagen oder im Bereich der Solartechnik. Sie können innerhalb kurzer Zeit hohe Stromstärken generieren, sind robust und in der Anschaffung verhältnismäßig günstig.
Ein Nachteil ist allerdings, dass Bleiakkus Tiefenentladungen nicht gut vertragen. Selbst eine einzige übermäßige Entladung kann einen Bleiakku so stark schädigen, dass er nicht mehr verwendbar ist.
Bleiakku-Ladegeräte können dabei helfen, diesem Problem vorzubeugen, indem sie die Batterie rechtzeitig aufladen oder als Retter in der Not fungieren, wenn es doch zu einer Tiefenentladung gekommen ist. Das kann beispielsweise bei Autobatterien passieren, wenn häufig kurze Strecken gefahren, so dass der Akku während der Fahrt nicht vollständig aufgeladen werden kann, und noch ungünstige Faktoren wie kalte Außentemperaturen hinzukommen.
Ein Klassiker ist das über Nacht angelassene Licht am Kfz, das die Batterie leergesaugt hat, so dass das Auto am Morgen nicht mehr anspringt. Anstatt auf den Pannendienst warten zu müssen, können Sie den Bleiakkumulator Ihres Fahrzeugs mit einem Ladegerät wieder einsatzbereit machen.
Die meisten Bleiakku-Ladegeräte sind für alle gebräuchlichen Standard-Akkus geeignet, also für Blei-Vlies-Akkus beziehungsweise AGM-Akkus, Blei-Gel-Akkus und herkömmliche Blei-Säure-Akkus. Unterscheiden kann man die Geräte unter anderem danach, für welche Akku-Spannungen und -Kapazitäten sie geeignet sind, was wiederum darauf schließen lässt, in welchen Bereichen sie zum Einsatz kommen können.
So eignen sich Geräte für Bleiakkumulatoren mit 12 V in der Regel gut zum Aufladen von Fahrzeugbatterien in Autos, während Varianten für 24-V-Akkus zum Aufladen von LKW-Fahrzeugbatterien dienen können. Kleine und größere Werte sind ebenfalls möglich, zum Beispiel gibt es passende Ladegeräte für 4-V-Gel-Akkus, die nicht etwa als Starterbatterien dienen, sondern in anderen Bereichen Anwendung finden, etwa für Notstromversorgungen oder Alarmanlagen.
In der Regel handelt es sich um intelligente Ladegeräte, die ans Stromnetz angeschlossen werden und durch Anschluss an den Akku (beziehungsweise an die Pole) den Ladeprozess beginnen. Der Laderegler, eine elektronische Schaltung, steuert den Vorgang und verhindert eine Überladung. Das bedeutet, dass der Akku aufgeladen wird, bis die Spannung in der Zelle einen Wert von ca. 2,35 V erreicht.
Anschließend folgt eine kurze „Boost“-Phase, in der die Spannung nochmals leicht erhöht wird, bevor das Ladegerät in den Ladeerhaltungsmodus wechselt, der die Spannung auf den Ladeerhaltungsspannungswert reduziert. Sinn dieser Abfolge ist es, den Akku während der Aufladung zu schonen.
Eine zu schnelle Aufladung mit hohen Ladeströmen kann schädlich für die Batterie sein, insbesondere wenn eine Tiefenentladung vorliegt. Außerdem dient die intelligente Aufladung durch automatische Ladegeräte der Vermeidung einer Überladung und der Einschränkung von Gasungen, die auftreten können, wenn die Spannung einen Wert von 2,4 V überschreitet.
Da die meisten Automatik-Ladegeräte für wartungsfreie Bleigel-Akkus und Blei-Vlies-Akkus sowie für klassische Blei-Säure-Akkus gleichermaßen geeignet sind, also quasi Universal-Ladegeräte für Bleiakkus darstellen, spielt der Akkutyp bei der Auswahl des passenden Modells nur eine untergeordnete Rolle.
Wichtig ist, dass Sie ein Gerät passend zur Akku-Spannung und Akku-Kapazität auswählen. Die Kapazität gibt Auskunft darüber, wie viel Strom ein Akku abgeben kann, bis er aufgeladen werden muss. Für welche Akku-Spannung und -Kapazität ein Akku-Ladegerät geeignet ist, ist im Regelfall in der Produktbeschreibung bzw. im Datenblatt angegeben. Es gibt es viele Modelle, die auf unterschiedliche Werte angepasst werden können beziehungsweise die Anpassung sogar automatisch übernehmen, sofern sie mit einer Akku-Erkennungsfunktion ausgestattet sind.
Wenn Sie sich für die Anschaffung eines Akku-Ladegeräts entscheiden, empfiehlt es sich, auf nützliche Zusatzfeatures zu achten, die zu einer langen Akkulaufzeit beitragen können. Dazu gehören:
Erhaltungsladung
Im Erhaltungsladungs-Modus wird verhindert, dass es aufgrund einer Selbstentladung des Bleiakkumulators zu einer Tiefenentladung kommt. Das ist zum Beispiel bei Saisonfahrzeugen wie Motorrädern, die im Winter abgestellt und nicht genutzt werden, von großer Bedeutung.
Überladungsschutz
Ein Überladungsschutz zählt zur Standardausstattung von intelligenten Automatik-Ladegeräten. Ein Laderegler sorgt dafür, dass die Akku-Spannung die Ladeendspannung nicht übersteigt. Das ist wichtig, um den Akku zu schonen bzw. seine Lebenszeit nicht zu verkürzen und zudem Ausgasung einzudämmen.
Verpolungsschutz
Das Laden eines Bleiakkus mit falscher Polarität (Vertauschen der Klemmen) kann sowohl das Ladegerät als auch den Akku beschädigen. Ist das Gerät mit einem Schutz vor Verpolung ausgestattet, schaltet es sich bei einem fehlerhaften Anschluss der Klemmen ab und zeigt eine Störungsmeldung an.
Schnellladung
Darunter ist allgemein eine schnellere Aufladung zu verstehen, als dies standardmäßig üblich ist, wobei es keine genaue Definition gibt, ab wann genau ein Ladegerät als Schnellladegerät bezeichnet werden kann. Eine erhebliche Verkürzung der Ladezeit ist prinzipiell möglich, indem der Ladestrom erhöht wird, allerdings kann ein schnelles Aufladen dem Akku schaden und zu einer Verringerung der Lebensdauer führen – insbesondere gilt das für Bleiakkus, die vom Hersteller nicht ausdrücklich als schnellladefähig deklariert sind, sowie für Bleiakkus, die bereits weit entladen oder zu heiß sind. Eine schonende Aufladung ist immer ratsam.
Testfunktion
Ladegeräte mit Analyse- und Testfunktion überprüfen, ob ein entladener Akku überhaupt noch verwendet werden kann oder defekt ist. Der Ladestatus wird während des gesamten Ladevorgangs überwacht und je nach Modell auf einem Display oder mittels Leuchten angezeigt. Die Akku-Spannung können Sie alternativ mithilfe eines einfachen Voltmeters oder Multimeters überprüfen.
Wenn Sie Ihre Autobatterie laden möchten, ist das mit einem elektronischen Blei-Akku-Ladegerät im Prinzip unkompliziert und ohne großes fachliches Know-how möglich, allerdings gibt es einiges zu beachten, um Kurzschlüsse sowie Sach- und Personenschäden zu vermeiden. Zunächst ist es wichtig, die Kfz-Batterie abzuklemmen, also vom Bordnetz zu trennen: erst das schwarze Minuskabel, dann das rote Pluskabel lösen. Anschließend wird das Ladegerät mit den Klemmen in entsprechenden Farben angeschlossen – wichtig: das Akku-Ladegerät erst an die Stromzufuhr anschließen, wenn es mit der Batterie verbunden ist. Nach dem Ladevorgang gilt die umgekehrte Reihenfolge: erst den Netzstecker des Ladegeräts ziehen, dann die Klemmen von der Batterie lösen und zu guter Letzt die Batterie wieder anklemmen (erst das rote Pluskabel, dann das schwarze Minuskabel).
Wie lange braucht ein Ladegerät, um einen Blei-Akku aufzuladen?
Das hängt vom Ladestrom des Akku-Ladegeräts, der Kapazität des Blei-Akkus und davon ab, in welchem Modus die Aufladung erfolgt. Je nach Funktionsumfang bieten Akku-Ladegeräte diverse Modi, etwa zur Schnellladung, wenn die Zeit knapp ist, oder zur Regeneration des Blei-Akkus nach einer Tiefenentladung. Dann erfolgt das Laden langsam und behutsam.
Muss ich einen Blei-Akkumulator immer voll aufladen?
Um die Lebensdauer eines Blei-Akkus zu verlängern, empfiehlt es sich, ihn gelegentlich voll aufzuladen, auch wenn er noch einigermaßen geladen ist. In Notsituationen, wenn Sie etwa schnell zur Arbeit müssen und das Auto nicht anspringt, reicht es aus, den Blei-Akku eine kurze Zeit zu laden. Wenige Minuten mit einem Ladestrom von 4 oder 5 Ah sind normalerweise ausreichend, damit der Anlasser wieder genügend Energie zur Verfügung hat. Springt der Motor nicht sofort beziehungsweise nach 1 bis 2 Sekunden an, brechen Sie den Zündvorgang ab, laden den Blei-Akku weiter auf (einige Minuten länger als beim ersten Versuch) und probieren es erneut. Achtung: Beim Starten des Fahrzeugs alle stromverbrauchenden Extras (Sitzheizung etc.) ausschalten! Außerdem muss das Akku-Ladegerät immer abgeklemmt werden, bevor Sie versuchen, den Motor zu starten, da es ansonsten zu einem Kurzschluss kommen kann.