Ratgeber
Der Carport ist eine beliebte Alternative zur Garage und bietet Platz für Auto, Motorrad oder Fahrrad. Sobald es dunkel wird, sind hier im Außenbereich passende Lichtquellen gefragt. Bei der Beleuchtung eines Carports geht es um Fragen der Sicherheit, um die benötigte Helligkeit und Zusatzfunktionen wie einen Bewegungsmelder.
Was bedeutet IP65? Wie viel Belichtung ist sinnvoll?
In unserem Ratgeber schauen wir genauer auf die Möglichkeiten rund um die Carport-Ausleuchtung.
Der Carport im Garten bietet Stauraum, einen Unterstellplatz für Fahrzeuge. Auf dem Dach können Solarpanels montiert werden, die E-Fahrzeugen direkt Strom liefern. Die individuelle Ausgestaltung ist sehr unterschiedlich, doch alle Carports sind auf mindestens einer Seite permanent offen und zählen daher trotz Überdachung zum Außenbereich. Sollen sie mit künstlichem Licht versorgt werden, handelt es sich daher um Außenbeleuchtung.
Carport vs. Garage
Beide Stellplatzarten am Haus sind beliebt, doch in einer Garage ist der Schutz vor Diebstahl oder wilden Tieren besser. Eine Garage hält zudem Schmutz besser ab, hat jedoch auch Nachteile: Sie besitzt eine schlechtere Belüftung, ist teurer und kann nicht im Selbstaufbau umgesetzt werden.
Zur Beleuchtung gehören drei Bereiche:
Decke
Mindestens ein Strahler sollte als Deckenbeleuchtung für Licht von oben sorgen. Je nach Größe des Unterstellplatzes sind auch mehrere Lichtquellen ratsam, um sich wirklich gut orientieren zu können und in allen Ecken des Carports genügenend Licht zu erhalten.
Seitenwände
Befindet sich an mindestens einer Wand eine weitere Lichtquelle, wird der Schattenwurf verringert, was für Arbeiten unter dem Carport praktisch ist. Auch in Garagen sind aus diesem Grund häufig Decken- und Wandleuchten kombiniert im Einsatz. Neben hellen Strahlern bieten mehrere kleine Außen-Spots und LED-Strips Alternativen.
Zufahrt
Es ist ratsam, eine Beleuchtung auf dem Anfahrtsweg zum Carport hin umzusetzen, sodass Fahrzeuge sicher bis zum Abstellplatz gelangen. Besonders beliebt sind Pollerleuchten für die beste Höhe.
Wichtig ist in allen drei Bereichen eine blendfreie Beleuchtung. Nur so ist garantiert, dass Fahrer auf dem Weg durch den Garten nicht durch das Licht gestört werden. Blendfreie Beleuchtung verfügt über einen eingebauten Diffusor, um das Licht auf angenehme Weise zu streuen.
In der Mehrheit der Fälle wird das Licht mittels LED-Technik erzeugt. LED-Leuchten haben mehrere Vorteile:
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Leuchtmittel auf LED-Basis verbrauchen weniger Energie und damit weniger Strom. Das ist gut für die Umwelt und schont die Finanzen.
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LEDs setzen den Strom effektiver in Licht um, weshalb die Wärmeentwicklung gering bleibt und zugleich der Verschleiß der LED-Leuchten langsam erfolgt. Einmal erworbene LEDs sind daher sehr langlebig.
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Sofort nach dem Einschalten erreichen die LEDs eine hundertprozentige Helligkeit.
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Die Beleuchtung kann durch die Energieeffizienz prinzipiell auch über Solar betrieben werden.
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LED-Beleuchtung kann enorm kompakt gebaut werden, was für Wand- oder Deckenleuchten in engen Bereichen hilfreich ist.
Kabelgebundene Beleuchtung
Bei der kabelgebundenen Variante wird jede LED-Lampe mit dem Haushaltsstrom aus der Steckdose versorgt. Der Aufwand, die benötigte Verkabelung zu legen, ist folglich höher als bei den beiden übrigen Möglichkeiten.
Kabellose Beleuchtung
Um auf Kabel zu verzichten, gibt es Varianten mit eingelegten Batterien beziehungsweise Akkus. Diese müssen nach der Entladung ausgetauscht werden, was vor allem bei hohen Deckenleuchten umständlich wird.
Solar
Die dritte Möglichkeit sind Carport-Außenleuchten mit Solarpanel. Der eingebaute Akku kann sich über das einfallende UV-Licht eigenständig aufladen und die LEDs stehen bei Bedarf zur Verfügung.
Achten Sie vor der Entscheidung auf die folgenden sechs Punkte, um eine zufriedenstellende Beleuchtungslösung zu finden:
Lumen und Lichtfarbe
Damit die gewünschte Helligkeit entsteht, spielt die Angabe Lumen eine entscheidende Rolle. 700 bis 1.000 Lumen sind ein guter Orientierungswert, wobei die umgesetzte Helligkeit von der Anzahl der Leuchten und Größe der zu beleuchtenden Fläche abhängt. Auch die Wirkung der Lichtfarbe spielt eine Rolle. Die meisten Menschen empfinden warmweißes Licht (unter 3.300 Kelvin) wohnlicher, während kaltweißes Licht (über 5.300 Kelvin) besser zum Arbeiten geeignet ist.
IP-Schutzart
Als Außenbeleuchtung müssen die LED-Lampen über eine ausreichende Schutzart verfügen. Durch die Überdachung sind Leuchten an der Decke und an Wänden allerdings besser vor der Witterung geschützt als solche auf dem offenen Grundstück. Die Innenbeleuchtung des Carports benötigt daher eine niedrigere Schutzart als Leuchten, die vor dem Haus als reine Außenbeleuchtung dienen. Mindestens IP44 gilt für Leuchten im Carport, damit ein Schutz gegen Spritzwasser aus allen Richtungen vorhanden ist. Ideal sind IP65-Modelle, welche die Elemente vor Staub und Strahlwasser schützt.
Bewegungsmelder
Damit die Carport-Beleuchtung bereits bei der Annäherung mit dem Fahrzeug erstrahlt und nicht erst manuell eingeschaltet werden muss, lohnen sich Modelle mit Bewegungsmelder.
Dämmerungssensoren
Neben einem Bewegungsmelder sind Lampen mit Sensoren für die Dämmerung praktisch. Sie schalten sich eigenständig an, sobald das Tageslicht nachlässt. Modelle mit Bewegungsmelder sind unmittelbar unter dem Carport beliebt, jene mit Dämmerungssensoren für die Zufahrt.
Zubehör
Nur in seltenen Fällen soll die LED-Carport-Beleuchtung über lediglich eine Lampe umgesetzt werden. Für die Verknüpfung mehrerer Leuchten und die smarte Steuerung gibt es verschiedene Zubehörteile. Verbinder führen beispielsweise die Leuchten an verschiedenen Plätzen innerhalb des Carports zusammen und Controller wie ein Zigbee-Adapter erlauben die Einbindung des Beleuchtungssystems in das Smart Home.
Tipp: Erwerben Sie eine Beleuchtungslösung als Paket oder kaufen Sie einzelne Elemente vom selben Hersteller, um sicherzugehen, dass alle Elemente kompatibel sind. In den meisten Fällen können LED-Leuchten, Kabel und Zubehörteile gesteckt werden.