Ratgeber
Der CB-Funk kann im Gegensatz zum Amateurfunk ohne Funklizenz betrieben werden und ist kostenfrei nutzbar. Er eignet sich für viele Anwendungszwecke und erfreut sich nicht nur bei Hobbyfunkerinnen und Hobbyfunkern großer Beliebtheit. In unserem Ratgeber erfahren Sie, welche Gerätetypen für den CB-Funk es gibt und wie Sie das passende Gerät für Ihre Ansprüche finden.
Unter CB-Funk versteht man eine private und nicht kommerzielle Funkanwendung zur Nachrichten- und Datenübermittlung zwischen einem Sender und einem Empfänger. Die Abkürzung CB steht für Citizen Band, auf Deutsch „Bürgerfunk“. Der CB-Funk wird öfter als Jedermannfunk bezeichnet, da Funkbegeisterte gebührenfrei kommunizieren können und dafür lediglich ein geeignetes Funkgerät benötigen. Wer hingegen z. B. am Amateurfunk aktiv teilnehmen und einen Sendebetrieb aufnehmen möchte, muss zuvor eine Prüfung ablegen und eine Lizenz erwerben.
Die Lizenzfreiheit ist ein Grund für die große Beliebtheit des CB-Funks, der bereits seit 1975 in Deutschland zugelassen ist. Ein weiterer Vorteil der Funkanwendung ist, dass sie die moderne digitale Kommunikation sinnvoll ergänzen kann. Wenn Internet und Handynetz überlastet sind oder in Krisensituationen ausfallen, kann der CB-Funk sogar Leben retten. Darüber hinaus ist er in vielen Bereichen einsetzbar: CB-Funkgeräte gehören zur Standardausstattung vieler Wasserfahrzeuge. Auch in vielen Firmen und in der Landwirtschaft werden sie genutzt, um über CB-Funk schnell und günstig zu kommunizieren. Bei Sportveranstaltungen und anderen großen Events verhelfen CB-Funkgeräte zu einer reibungslosen Organisation. Viel- und Langstreckenfahrer und -fahrerinnen können sich via Funk über den Straßenzustand und Staus informieren. Mit der sogenannten Länderumschaltung nutzen sie die Funkstandards für CB sogar europaweit. Zudem finden Hobbyfunker und Hobbyfunkerinnen in ihrer Freizeit schnell Gleichgesinnte, die ebenfalls die beliebte Funktechnik nutzen.
Im Bereich des Jedermannfunks ist die Kommunikation mittels CB besonders leistungsfähig. Beim ebenfalls lizenz- und gebührenfreien Personal Mobile Radio (kurz: PMR oder PMR 446) muss man sich mit einer maximalen Sendeleistung von 0,5 Watt begnügen. Werden hingegen beim Funken via CB die Amplitudenmodulation (AM) oder die Frequenzmodulation (FM) genutzt, liegt die Leistungsgrenze bei 4 Watt. Nutzen Geräte die Modulationsart SSB (Abkürzung von Englisch: Single-Sideband Modulation), steht sogar eine maximal zugelassene Sendeleistung von 12 Watt zur Verfügung.
CB-Funk findet in einem bestimmten Frequenzbereich statt, der am oberen Ende der Kurzwelle angesiedelt ist. In Deutschland nutzen CB-Funker und -Funkerinnen das Frequenzband um 27 MHz (11-Meter-Band). In dem Bereich von 26,565 MHz bis 27,405 MHz stehen 80 Kanäle in bis zu drei Modulationsarten (AM-FM, SSB) zur Verfügung, einige davon sind für digitale Betriebsarten freigegeben. In anderen Ländern können sie bis zu 40 Kanäle FM und oft auch bis zu 40 AM- und SSB-Kanäle nutzen. 9 AM zählt in Deutschland zu den bekanntesten Kanälen für CB, da er bevorzugt als Notruf- und Fernfahrerkanal genutzt wird.
Für das Senden und Empfangen mittels CB benötigen Sie spezielle Geräte, die für die Funkanwendung zertifiziert sind. Es gibt Handfunkgeräte sowie tragbare und kompakte CB-Mobilfunkgeräte. Daneben werden vereinzelt Stationsgeräte angeboten, die auch Feststationen oder Heimstationen genannt werden.
Handgeräte und kompakte CB-Mobilfunkgeräte sind die täglichen Begleiter von CB-Funkern und CB-Funkerinnen und vielseitig einsetzbar. Sie sind ideal für Touren, Reisen oder kleinere Ausflüge geeignet. Mit einem CB-Handfunkgerät gelingt ein unkomplizierter Einstieg in den CB-Funk. Besonders einfach zu bedienen sind in der Regel Modelle mit Display und einer übersichtlichen Tastatur. Unterwegs reicht die übliche Sendeleistung von 4 Watt für viele Anwendungen aus. Sie schont die Stromversorgung und verlängert die Betriebsdauer.
CB-Mobilfunkgeräte gibt es ebenfalls in verschiedenen Ausführungen. Erhältlich sind Transceiver mit fest verbautem Bedienteil. Andere Geräte haben ein abnehmbares Bedienteil oder ein multifunktionales Handmikrofon, in das ein komplettes Bedienteil samt Display eingebaut ist. Einige Mobilgeräte sind für die Montage in Fahrzeugen konzipiert. Aufwendiger ausgestattete Mobil- und Heimgeräte eignen sich vor allem für CB-Funker und CB-Funkerinnen, die eine höhere Reichweite bevorzugen und auf möglichst vielen Frequenzen die technischen Möglichkeiten das CB-Funks ausreizen möchten. Ergänzt werden Funkgeräte mit umfangreichem Zubehör, zu dem unter anderem Antennen, Tischmikrofone, Taschen, Lautsprecher und Headsets zählen.
Die Grenze zwischen den Gerätetypen ist teils fließend. So kann ein Handfunkgerät, das beispielsweise mit einer leistungsfähigeren CB-Antenne und einem besseren Mikrofon ausgestattet wird, wie eine stationäre CB-Funkanlage genutzt werden. Die Stromversorgung erfolgt auf unterschiedliche Weise. CB-Funkgeräte verwenden Netzteile für die heimische Steckdose, Batterien oder wiederaufladbare Akkus. Zudem gibt es flexible Lösungen für den Einsatz in Fahrzeugen. So ist es unter Zuhilfenahme spezieller Netzadapter möglich, ein Funkgerät über den Zigarettenanzünder mit einer Gleichspannung von 12 Volt zu versorgen.
Beim Kauf eines CB-Funkgeräts sollten Sie bei vorwiegend mobiler Nutzung auf die Größe und das Gewicht achten. Das CRT One aus Frankreich ist beispielsweise kaum größer als eine Zigarettenschachtel und damit aktuell eines der kleinsten Mobilgeräte, an das Sie ein Mikrofon anschließen können.
Die Betriebsdauer von CB-Geräten verlängern Sie mit Zusatzakkus und einer Stromsparfunktion. Ein Wasserschutz ist sinnvoll, wenn das Gerät regelmäßig mit Feuchtigkeit in Berührung kommt. Verwenden Sie das Gerät im Auto, sollte eine Freisprechfunktion (VOX-Funktion) an Bord sein.
Ebenfalls nützlich ist ein S-Meter, mit dem Sie unterwegs oder zu Hause die Stärke und Qualität der empfangenen Signale messen. Bei einem zu schwachen Signal sind die Sprachverständlichkeit und die Stabilität der Funkverbindung beeinträchtigt. In solchen Fällen sollten Sie nach Möglichkeit einen erhöhten Standort mit besserem Empfang aufsuchen. Die Empfangs- und Audioqualität kann außerdem eine automatische Rauschsperre (Squelch-Funktion) verbessern, da sie Störgeräusche wie Rauschen herausfiltert.
Für große Reichweiten empfiehlt sich ein Gerät, das neben FM und AM die Modulationsart SSB beherrscht. Im Vergleich etwa zu einem FM-Gerät kann ein SSB-Gerät ungefähr eine doppelt so hohe Reichweite erzielen. Eine Reichweitenerhöhung ermöglichen auch leistungsfähigere Antennen und Geräte mit einer HF-Verstärkung sowie mit integrierten Repeater- oder Relais-Funktionen. Besonders flexibel unterwegs ist man mit einem CB-Multinormgerät. Bei längeren Reisen und Autofahrten können Sie damit über Ländergrenzen hinweg auf zahlreichen europäischen Frequenzen funken.
Auch beim lizenzfreien CB-Funk müssen Sie sich an bestimmte Regeln halten. Sie sollten die Funkanwendung nur nutzen, wenn eine konkrete Kommunikationsabsicht besteht. Sinn- und zweckfreie Aussendungen ohne Nachrichteninhalt sind beispielsweise nicht erlaubt. Um die vorhandenen Kapazitäten nicht zu überlasten, dürfen keine rundfunkähnlichen Sendungen oder Daueraussendungen via CB-Funk verbreitet werden.
Was ist die VOX-Funktion?
Viele Funkgeräte bieten eine VOX-Funktion. VOX ist die englische Abkürzung für Voice Operated Exchange. Hierzulande nennt man die Funktion auch „sprachgesteuerte Sende-Empfangsumschaltung“. Ist diese aktiviert, kann das Funkgerät automatisch auf Sendung gehen. Ausgelöst wird die VOX-Funktion, wenn Sie in der Nähe des Geräts beispielsweise durch lauteres Sprechen einen gewissen Geräuschpegel erzeugen und dadurch einen voreingestellten Schwellenwert überschreiten. Besonders hilfreich ist die Funktion, wenn für eine bestimmte Tätigkeit beide Hände gebraucht werden (z. B. beim Autofahren oder bei der Gartenarbeit). Babyfone nutzen ebenfalls die VOX-Funktion. Hinweis: Beachten Sie bitte die aktuelle Rechtslage bei der Nutzung von CB-Funkgeräten in Fahrzeugen!
Welche Reichweiten sind mit CB-Funkgeräten möglich?
Geräte, die die technischen Spezifikationen für den Funkstandard CB nutzen, haben unterschiedliche Sendeleistungen. Handgeräte erzielen eine Reichweite von bis zu 5 km. Bei Mobilgeräten kann die Reichweite auf ca. 15 Kilometer im Freifeld gesteigert werden. Von Heimgerät zu Heimgerät sind sogar 50 Kilometer Reichweite möglich. Allerdings ist die Reichweite nicht nur von den technischen Leistungsdaten eines Funkgeräts abhängig. Weitere Faktoren sind beispielsweise das Wetter (meteorologische Bedingungen), die Antennenbauart (speziell die Länge der Antenne), die umliegende Bebauung und der aktuelle Standort. Befinden Sie sich beispielsweise auf einer Anhöhe, sind höhere Reichweiten möglich, in einem Tal mit umliegenden Bergen ist der Empfang in der Regel schlechter.