Ratgeber
Viele Privathaushalte verfügen über praktische Alltagshelfer wie Wischmopp und Akku-Staubsauger. Seltener im regelmäßigen Einsatz ist dagegen der Dampfreiniger. Doch genau dieser stellt eine ideale Ergänzung zu den übrigen Geräten dar. Das Reinigen ist bequem und vor allem intensiv. Davon profitieren nicht nur Privathaushalte, sondern auch Reinigungsfirmen, zu deren Equipment häufig industrielle Dampfreiniger zählen.
Welche Formen der Dampfreiniger es für den privaten und professionellen Einsatz gibt und wie die Geräte im Detail arbeiten, beleuchtet dieser Ratgeber. Mit dem Hintergrundwissen ausgestattet, können Sie den passenden Dampfreiniger für Ihren Einsatzzweck kaufen.
Was ist ein Dampfreiniger und welche Formen gibt es?
Die Geräte dienen der Oberflächenreinigung und setzen dafür auf heißen Dampf. Der Dampf ist in der Lage, auch vergleichsweise festen Schmutz von einer Oberfläche zu lösen. Wo ein Staubsauger nicht zum gewünschten Ergebnis führt, ist der Dampfreiniger zur Stelle – und das ohne chemische Reinigungsmittel.
Da Flächen unterschiedliche Anforderungen haben, gibt es verschiedene Modelle von Dampfreinigern. Fenster beispielsweise werden am einfachsten mit einem Handgerät gereinigt, während Böden rückenschonend mit einem Dampfbesen zu reinigen sind.
Die vier Geräte-Typen im Überblick:
Hand-Dampfreiniger
Diese Modelle sind darauf ausgelegt, bequem mit einer Hand angehoben und geführt zu werden. Auf diese Weise lassen sich Fugen an der Wand im Badezimmer oder auch komplette Fenster reinigen. Die Geräte sind entsprechend klein und besitzen ein geringes Eigengewicht.
Praxis-Tipp: Auch Orte, an denen mit größeren Geräten nur umständlich oder gar nicht gearbeitet werden kann, etwa in engen Duschkabinen, sind leichter zu reinigen. Die geringe Größe bringt allerdings auch mit sich, dass der Wassertank vergleichsweise klein ausfallen muss. Oft ist ein Volumen von 200 bis 500 Millilitern vorgesehen.
Dampfbesen
Wer ein Gerät sucht, das die Reinigung von Böden mit Dampf ermöglicht, wählt diese Modelle. Sie erinnern an einen handlichen Staubsauger, der ebenfalls mit den Händen geführt wird.
Dank des langen Mittelkörpers erlauben die Dampfbesen das Arbeiten mit geradem Rücken.
Um das Reinigen mit wenig Armkraft zu ermöglichen, sind auch diese Geräte eher leicht und bieten einen relativ kleinen Wassertank.
Dieser ist meist so groß wie bei Hand-Dampfreinigern.
Boden-Dampfreiniger
Sollen nicht nur kleinere Flächen gereinigt werden, empfiehlt sich ein Boden-Dampfreiniger. Dieser erinnert wiederum an klassische Staubsauger, dessen Geräteeinheit recht groß und daher auf Rollen montiert ist. Sie wird über den Boden gezogen, während das Saugrohr über einen Griff mit den Händen geführt wird. Der Kopfteil wird wie beim Dampfbesen auf Böden angewandt oder kann angehoben an Wänden, Fenstern und Spiegeln zum Einsatz kommen.
Dank der größeren Maße ist ein Boden-Dampfreiniger mit größerem Wassertank ausgestattet und kann daher länger am Stück im Einsatz bleiben. Viele Modelle verfügen auch über ein 2-Tank-System.
Industrie-Dampfreiniger
Diese Geräte heben sich noch einmal deutlich von Boden-Dampfreinigern ab, die eher für den privaten Gebrauch oder den Einsatz in Kleinunternehmen gedacht sind. Industrie-Dampfreiniger verfügen über ein Gestell, das mehreren Litern Wasser zu Reinigung Platz bietet und einen leistungsstarken Dampfkessel besitzt. Darin lassen sich hohe Temperaturen erzeugen und halten, um mit heißem Dampf beste Reinigungsergebnisse zu erzielen.
Die Reiniger nutzen ein Gestell mit Rollen, um flexibler im Einsatz zu sein. Die meisten Hersteller nutzen das Gestell, um gleichzeitig Raum für weiteres Reinigungsequipment wie Reinigungsmittel, Tücher, Düsen etc. zu bieten.
Dampfreiniger besitzen einen internen Dampfkessel, in dem eingefülltes Wasser erwärmt wird. Die dafür notwendige Energie wird über Strom zugeführt. Daher besitzen Dampfreiniger ein Kabel, das mit einer Haushaltssteckdose verbunden werden muss. Die Reichweite ist entsprechend beschränkt und die Kabellänge ein wichtiges Kaufkriterium.
Das im Dampfkessel befindliche Wasser wird auf 100 Grad Celsius erwärmt, sodass es den Aggregatzustand wechselt und zu Dampf wird. Wie lange die Aufheizzeit dauert, ist unterschiedlich. Kleinen Ausführungen mit entsprechend geringem Wasservolumen reicht meist eine kurze Aufheizzeit von 30 bis 60 Sekunden. Große Industriegeräte benötigen hingegen mehrere Minuten. Der Wasserdampf wird im Anschluss über das Kopfstück abgegeben.
In welcher Form die Abgabe im Detail geschieht, ist von der gewählten Düse abhängig. Der Wasserdampf kann beispielsweise über eine Punktstrahldüse sehr konzentriert austreten. Eine solche Düse eignet sich beispielsweise besonders, um Fugen zu reinigen. Polsterdüsen dagegen sind besonders gut für die sanfte Reinigung von Sofas und Sesseln geeignet.
Die gewählte Düse beziehungsweise das aufgezogene Reinigungstuch löst den Schmutz. Entweder wird dieser über einen Dampfsaugschlauch abgesaugt oder in einem Tuch gebunden. Letzteres muss entsprechend regelmäßig ausgetauscht werden.
Leistungsaufnahme in Watt |
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Wassertank in Milliliter oder Liter |
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Dampfdruck in Bar |
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Welche zusätzlichen Funktionen sind nützlich?
Die meisten Geräte besitzen eine mehrstufige Dampfmengenregulierung, um auf die Stärke einer Verschmutzung reagieren zu können. Ideal sind Modelle mit stufenloser Dampfregulierung, sodass die Anwender noch gezielter reinigen können.
Der Hersteller Kärcher bietet Anwendern die VapoHydro-Funktion. Hierbei wird neben dem eigentlichen Dampf auch Heißwasser beim Reinigen zugeführt. Das löst besonders festen Schmutz leichter. Das Sättigungsverhältnis ist dabei einstellbar.
Für Dampfreiniger im Privathaushalt sind Geräte mit Kindersicherung nützlich, damit die Gefahr für Verletzungen minimiert wird. Neben Sicherheitsverschlüssen sind Elemente wie ein Spritzwasserschutz oder ein Überhitzungsschutz wichtig, um den Umgang allgemein sicherer zu gestalten.