Ratgeber
Ein Diascanner ist in der Lage, mit einem speziellen Reproduktionsverfahren aus einem Diapositiv (dem bekannten alten Dia-Bild mit Rahmen) eine digitale Datei herzustellen. Viele der Geräte können nicht nur aus einem Diapositiv, sondern auch aus Negativfilmen digitale Bilder machen. Die handlichen Geräte tasten die beleuchtete Vorlage Stück für Stück ab und wandeln die verschiedenen Helligkeiten und Farbtöne Pixel für Pixel in digitale Signale um.
Ein Fotoscanner arbeitet wie ein herkömmlicher Scanner im Büro und sorgt dafür, dass Rechnungen in Papierform zum Beispiel per Mail versandt werden können. Diese Universal-Scanner sind auch in der Lage, Bilder zu digitalisieren, allerdings nicht in besonders guter Qualität. Spezielle Fotoscanner für Papierbilder oder Filme arbeiten präziser und liefern wesentlich schneller hochwertige Ergebnisse.
Insgesamt eignen sich sowohl Dia- als auch Fotoscanner hervorragend dafür, veraltetes Bildmaterial fit für die Neuzeit zu machen. Kaum jemand holt noch Fotoalben hervor oder baut gar den Projektor für einen Dia-Abend auf. Um einen Abend lang in Erinnerungen zu schwelgen, können Sie die digitalisierten Bilder ganz einfach mit Ihrem modernen Fernseher samt Zubehör abspielen.
Die Geräte lassen sich übergeordnet in drei Kategorien unterscheiden: Diascanner, Fotoscanner und Negativscanner. Der Begriff vor dem Wort „Scanner“ weist jeweils auf die Spezialisierung hin. Darüber hinaus lassen sich die Geräte nach ihren Besonderheiten unterteilen:
Digitalisierung ohne PC
Bei diesen Modellen weist der Name bereits auf die wichtigste Besonderheit hin. Wer ohne PC seine Bilder digitalisieren will, kann dazu spezielle Diascanner, Negativscanner und Fotoscanner nutzen. Manche Geräte bieten sogar alle drei Funktionen in nur einem einzigen Gerät. Die Vorlagen, also Dia, Negativfilm oder Foto werden in das Gerät eingeführt, während Sie auf einem 2,4 Zoll Display den Überblick behalten und vielleicht auch das eine oder andere Bild aussortieren. Die digitalisierten Ergebnisse werden auf SD, SDHC, MMC, MS und MS Pro Speicherkarten gesammelt. Über ein USB-Kabel können die gespeicherten Daten an PCs oder andere Geräte mit einem entsprechenden Anschluss übertragen werden, falls die Speicherkarte sich nicht direkt zur Übertragung nutzen lässt. Sie benötigen keinerlei spezielle Software und können mit den Geräten in praktischen Formaten sofort mit der Digitalisierung beginnen.
Akku- oder Batteriebetrieb
In dieser Kategorie tauchen Modelle auf, die sich hinsichtlich ihrer Energiequelle vom Wettbewerb abheben. Mit Halterungen für Dias und Negative ausgestattet, gewährt ein Display Ihnen gute Übersicht, während ein integrierter, aufladbarer Akku die Digitalisierung fast überall möglich macht. Sie werden so unabhängig von Räumlichkeiten oder PCs und nutzen auch im Keller oder Garten die Gelegenheit, in Sekundenschnelle veraltetes Bildmaterial zu digitalisieren.
Automatikbetrieb
Diese Geräte eignen sich besonders für alle, die wirklich viele Dias komfortabel und professionell digitalisieren wollen. Durch eine Stapelverarbeitung direkt aus dem Magazin, können bis zu 100 Dias im Automatikbetrieb digitalisiert werden. Diese enorm professionell arbeitenden Geräte erleichtern nicht nur die Arbeit, sondern liefern auch extrem gute Ergebnisse mit einer sehr hohen Auflösung bis zu 5.000 dpi. Modelle mit Infrarot-Technologie erkennen Staubpartikel und kleine Kratzer automatisch und entfernen diese auf der digitalen Datei.
Display
Hierbei handelt es sich lediglich um einen Zusatz, dessen praktischer Hintergrund hier erläutert werden soll. Foto-, Dia- oder Negativscanner, bei denen einzelne Bilder eingelesen werden, erleichtern Ihnen beim Erfassen der Vorlage die Auswahl. Sehr häufig gibt es doppelte Bilder, beschädigte Bilder oder auch unscharfe Stücke. Verfügt Ihr Scanner über ein Display, wird die Vorlage direkt vor Ihren Augen vergrößert, sodass Sie eine bequeme Auswahl treffen können. Gerade bei Geräten, die ohne PC betrieben werden können, kann ein Display gute Dienste leisten.
Mittelformatfilme
Hier handelt es sich um sogenannte Rollfilme, bei denen ein etwas größeres Format als beim gängigen Kleinbild-Film verwendet wurde. Mittelformatfilme haben sich unabhängig von den verwendeten Objektiven sehr beliebt gemacht, da sie wesentlich weniger stark vergrößert werden mussten und Farbverläufe „cremiger“ darstellen konnten. Für alle, die Ihr Bildmaterial aus diesen Zeiten heute digitalisieren wollen, eignen sich Scanner besonders gut, die Filmrollen in diesem Format aufnehmen können.
Pocketfilme
Auch bei diesem Format handelt es sich um eine besondere Lösung der Firma Kodak, die in speziellen Pocketkameras verwendet wurde. Die Pocketfilme entsprechen konzeptionell den größeren Instamaticfilmen. Pocketfilme wurden in kleinen, handlichen und einfach aufgebauten Kameras gerade unterwegs gerne genutzt, sodass heute viele Erinnerungen an Urlaube und schöne Erlebnisse auf Pocketfilm gebannt in Schubladen schlummern, die sich mit darauf ausgelegten Scannern unkompliziert digitalisieren lassen.
Super 8 Rollfilme
Als die ersten Kameras für bewegte Bilder auf den Markt kamen, waren diese im privaten Bereich überwiegend mit sogenannten Super-8-Filmrollen ausgestattet. Familienfeiern, Urlaube und besondere Momente wurden bis in die 1980er Jahre mit Super-8-Kameras gefilmt, bis sie von der modernen Videotechnik abgelöst wurden. Damit die Filme aus vergangenen Tagen nicht bis heute mit einem entsprechenden Projektor gezeigt werden müssen, lohnt sich eine Digitalisierung. Hierbei wird der Scanner über ein Netzkabel angeschlossen und über ein USB-Kabel mit dem PC verbunden. Nach Installation der mitgelieferten Software wird der Film automatisch weitertransportiert und Bild für Bild abfotografiert. Die Software erstellt im Anschluss den Film, der abgespielt und gespeichert werden kann.
Zunächst sollten Sie die Wahl des Scanners von dem vorhandenen Bildmaterial abhängig machen. Wählen Sie Diascanner mit Einzug und Automatik, falls Sie sehr viele Dias digitalisieren möchten. Sollten Sie eher Negativfilme oder Fotos digitalisieren wollen, wählen Sie Scanner, die sich auf diese Funktionen spezialisiert haben. Neben der Datenquelle sollten Sie auf eine einfache Handhabung und die entsprechenden Schnittstellen zur Speicherung und Wiedergabe achten.
Gibt es Geräte, die sowohl Dias als auch Negative und Fotos digitalisieren können?
Ja, manche Modelle können aus allen drei Vorlagen hochwertige, digitale Dateien machen. Abgerundet wird das Portfolio solcher Geräte durch die automatische Entfernung von Staub und Kratzern, während die Software eine Bearbeitung mit Adobe Photoshop Elements 8.0 zulässt.
Über welche Schnittstellen verfügen Diascanner und Fotoscanner?
Die Schnittstellen reichen von Cinch (Video) über Klinke, MMC, SD, SDHC bis hin zu USB. Filtern Sie gezielt nach den benötigten Schnittstellen und lassen sich passende Scanner anzeigen.
Unser Praxistipp
Gerade dann, wenn Sie nicht Ihre eigenen Bilder oder große Mengen an Dias digitalisieren, könnte ein Gerät mit Automatik die richtige Wahl sein. Sie geben einfach bis zu 100 Vorlagen ein, während das Gerät im Anschluss automatisch die Arbeit inklusive Korrekturen vornimmt.
Nachdem Sie ein Gerät entsprechend der bei Ihnen vorhandenen Vorlagen gewählt haben, sollten Sie beim Preisleistungsverhältnis die Funktionalität hinterfragen. Schon günstige Geräte liefern hochwertige Ergebnisse ab, die für den privaten Gebrauch absolut genügen. Der Profi sollte hingegen für die Digitalisierung von Bildern auf eine besonders hohe Auflösung achten, um die Bilder im Zweifelsfall auch für die Werbung nutzen zu können. Sollten Sie sich unsicher sein, welches Gerät zu Ihren Filmen, Rollen oder Dias passt, nehmen Sie diese mit in eine Filiale von Conrad und lassen Sie sich vor Ort beraten.