Ratgeber
Mithilfe von Druckmessgeräten lässt sich der Druck von Luft, anderen Gasen und Flüssigkeiten zuverlässig bestimmen. Sie sind als mobile Handgeräte sowie als fest montierte Manometer erhältlich. Wo Druckmessgeräte überall eingesetzt werden und was Sie bei der Anschaffung berücksichtigen sollten, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Druck-Messgeräte sind heute elementarer und unverzichtbarer Bestandteil der industriellen Druckmesstechnik. Sie ermitteln beispielsweise die auftretenden Drücke in hydraulischen und pneumatischen Systemen. Mögliche Einsatzgebiete sind Produktionsstraßen, Baumaschinen oder Pressen in der Automobilindustrie. In der chemischen Industrie tragen die Messgeräte maßgeblich zur Sicherheit bei und überwachen den Druck von Gasen sowie diversen, zum Teil giftigen Flüssigkeiten mit einer hohen Genauigkeit. Bei der Trinkwasserversorgung ist die Druckmessung obligatorisch, damit in den einzelnen Haushalten auch wirklich Wasser aus der Leitung kommt. im Alltag spielt das Manometer ebenfalls eine wichtige Rolle, zum Beispiel wenn Sie an der Tankstelle den Reifendruck Ihres Fahrzeugs überprüfen wollen.
Als physikalischen Druck bezeichnet man eine Kraft, die senkrecht auf eine Fläche von einem Quadratmeter einwirkt.
Druck kann bei Flüssigkeiten und Gasen, aber auch bei festen Körpern auftreten und wird häufig in Pascal oder bar gemessen.
Ein Pascal entspricht 0,00001 bar. Weitere verbreitete Maßeinheiten sind die technische Atmosphäre (at), die physikalische Atmosphäre (atm), Torr und Pound Force Square Inch (psi).
In der Druckmesstechnik gibt es Messgeräte mit unterschiedlichem Aufbau. Im Handel finden Sie mechanische Druckmessgeräte und immer häufiger auch digitale Druckmessgeräte. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle mechanische Geräte mit federelastischem Messglied näher vorstellen. Zur Druckmessung werden Manometer mit Rohrfeder oder Plattenfeder genutzt. Bei einem Gerät mit Rohrfeder besteht das im Gehäuse befindliche Messglied aus einer aufgewickelten Feder. Bei ansteigendem Druck wickelt sich die Feder langsam ab. Die zurückgelegte Strecke wird auf einen Zeiger übertragen. Anhand der Messskala kann der anstehende Druck abgelesen werden. Bei einem Druckmessgerät mit Plattenfeder besteht das Messglied aus einer Membranfeder, die zwischen zwei Flansche gespannt ist. Wird das Messgerät mit einem Druck beaufschlagt, biegt sich die Membranfeder durch. Diese Bewegung kann anschließend an einen Zeiger weitergegeben werden.
Bei digitalen Messgeräten wird der Druck von einem Messfühler aufgenommen und an die Anzeige weitergeleitet. Um den vorherrschenden Druck zu ermitteln, gibt es unterschiedliche Methoden: Möglich ist beispielsweise die piezoresistive Messung, bei der sich veränderbare Widerstände an der Messmembran befinden, die ihren Wert durch Dehnung oder Stauchung verändern. Eine andere Möglichkeit stellt die Spannungsänderung durch Piezoeffekte dar. Hierbei wird durch Druck eine Ladungstrennung erzeugt, die zu einer Spannung in einem Kristall führt. Weitere Methoden, um eine Druckmessung mit einem digitalen Gerät durchzuführen, basieren auf Kapazitäts- oder Induktivitätsänderung sowie dem Hall-Effekt.
Was muss ich beim Kauf von Druckmessgeräten beachten?
Bei Geräten der Druckmesstechnik haben Sie die Wahl zwischen digitalen und analogen Modellen.
Der Einsatz eines Digital-Messgerätes bietet den Vorteil, dass die Anzeige immer direkt auf einen Blick ablesbar ist. Dafür benötigen mechanische Messgeräte keine Batterien. Hinsichtlich der Genauigkeit liegen die digitalen Modelle vorn. Die Messergebnisse werden bis auf mehrere Stellen nach dem Komma genau ausgegeben.
Vor dem Kauf eines Druckmessgerätes sollte klar sein, wozu es konkret genutzt werden soll. Nicht jedes Messgerät eignet sich beispielsweise für die Messung von Gasen oder gar korrosiven Gasen. Von besonderer Bedeutung ist der Messbereich, den das Manometer abdecken soll, und dessen Genauigkeit.
Bedenken Sie, dass Druckmessgeräte in einigen Bereichen eine zertifizierte Kalibrierung benötigen. Tragbare Messgeräte sind empfindlich und sollten daher ausschließlich in einem passenden Koffer transportiert werden. Falls dieser nicht bereits zum Lieferumfang gehört, sollten Sie einen Kauf direkt mit einplanen.
Unser Praxistipp: Vor der Messung Druckfreiheit herstellen!
Vor einer Druckmessung mit einem Handgerät muss auf der zu prüfenden Leitung grundsätzlich immer erst Druckfreiheit hergestellt werden. Hierfür können zum Beispiel zwischengeschaltete Ventile zum Einsatz kommen. Wird dagegen eine Messung ohne Druckfreiheit durchgeführt, können schwerwiegende Verletzungen die Folge sein.
FAQ – häufig gestellte Fragen zu Druckmessgeräten
Wie funktioniert ein Druckschalter?
Unterschieden wird zwischen mechanischem und elektronischem Druckschalter. Bei einem mechanischen Druckschalter wirkt der Druck einer Flüssigkeit auf ein Messelement, setzt dieses in Bewegung und betätigt schließlich einen Schaltkontakt. Dagegen werden bei einem elektronischen Druckschalter Schaltsignale erzeugt, die bei einem vordefinierten Schaltpunkt den Schaltkontakt auslösen. Im Handel finden Sie Modelle mit vorgegebenen Schaltpunkten und Modelle, die individuell programmiert werden können.
Was ist der Unterschied zwischen Absolutdruck, Differenzdruck und Relativdruck?
Der Absolutdruck nimmt den Druck Null, also ein perfektes Vakuum, als Bezugspunkt. Bei einem Differenzdruck handelt es sich um die Differenz zwischen zwei beliebigen Drücken. Dagegen wird beim Relativdruck die Differenz zum gerade vorherrschenden Umgebungsdruck ermittelt. Der Relativdruck unterliegt einer ständigen Veränderung und wird durch das Wetter und den Abstand zum Meeresspiegel beeinflusst.
Was versteht man unter einem Barometer?
Mit einem Barometer kann der Luftdruck in Pascal (Pa) oder HektoPascal (hPa) gemessen werden. Verwendung finden Barometer zum Beispiel im Bereich der Meteorologie. Üblicherweise messen diese Messgeräte den Absolutdruck.