Ratgeber
Auch wenn wir sie oft nicht sehen, sind Einbaulautsprecher vielerorts im öffentlichen Raum zu finden. So sorgen sie beispielsweise in Supermärkten für die Musikbeschallung im Hintergrund oder übermitteln in Seniorenheimen, Krankenhäusern oder Bahnhöfen wichtige Durchsagen. Alles Wissenswerte zum Thema Einbaulautsprecher erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Im Vergleich zu normalen Stand- oder Regallautsprechern haben Einbaulautsprecher einige Vorteile. Im Heimbereich steht die Ästhetik im Vordergrund: Einbaulautsprecher verschwinden nahezu unsichtbar in Decke oder Wand und lassen sich auf diese Weise diskret unterbringen.
Außerdem nehmen sie keinen Platz weg. Darüber hinaus kann durch geschickt positionierte Wand- und Deckenlautsprecher ein Klang erzeugt werden, der den kompletten Raum füllt.
Im geschäftlichen Umfeld sprechen noch andere Gründe für die Verwendung von Einbaulautsprechern. Ausladende Verkaufsflächen sind mit normalen Lautsprechern aufgrund der Regale und der ausgestellten Ware nur schwer adäquat zu beschallen.
Durch den Einsatz von Deckeneinbaulautsprechern kann selbst zwischen einzelnen Regalreihen ein optimales Klangbild in Kombination mit einem stimmigen Design realisiert werden.
Wie bei konventionellen Stand- und Regallautsprechern werden auch bei Wand- und Deckenlautsprechern, die für den Einbau vorgesehen sind, Chassis mit unterschiedlichem Aufbau verwendet. Verbreitet sind sogenannte Breitbandlautsprecher. In diesem Fall kommt der Speaker ohne zusätzlichen Hochtöner aus und gibt das gesamte hörbare Frequenzspektrum quasi alleine wieder. Ebenfalls häufig anzutreffen sind Koaxiallautsprecher: Hierbei handelt es sich um ein Chassis, bei dem sich direkt vor der Membran des Tiefmitteltöners ein separater Hochtöner befindet. Diese Anordnung sorgt für ein homogenes Abstrahlverhalten des Hochtonbereiches, was dem Klang zugutekommt.
Zu guter Letzt gibt es noch die sogenannten Mehrwegesysteme. Bei einem 2-Wege-System sind Tiefmitteltöner und Hochtöner physikalisch voneinander getrennt, während es bei einem 3-Wege-System ein extra Chassis für Hoch-, Mittel- und Tieftonbereich gibt. Mehrwegesysteme findet man häufig bei HiFi-Lautsprechern aus dem High-End-Segment. Der Vorteil dieser Bauart liegt darin, dass jedes Chassis seinen festen Frequenzbereich hat, während beispielsweise ein Breitbandlautsprecher alle Frequenzen vom Hochton bis zum Tiefton wiedergeben muss.
Einbaulautsprecher werden wie externe Lautsprecher in passive und aktive Varianten unterschieden. Passive Lautsprecher sind am geläufigsten. Für den Betrieb benötigen Sie zwingend einen separaten Verstärker. Aktive Einbaulautsprecher sind dagegen mit einem integrierten Verstärker ausgestattet.
Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile: Der Vorteil passiver Lautsprecher ist das breite Angebot über alle Preisklassen hinweg. Dank der großen Auswahl können Sie das für Sie optimale System zusammenstellen. Als nachteilig erweist sich die schwierigere Montage sowie die aufwendige Verkabelung.
Aktive Lautsprecher sind gewöhnlich deutlich teurer, dafür aber einfacher zu installieren und zu verkabeln. Allerdings muss jeder einzelne Lautsprecher an eine eigene Stromquelle angeschlossen werden, was sich gerade bei Wand- und Deckenlautsprechern für den Einbau als schwierig erweisen kann. Möchten Sie Musik auf HiFi-Niveau genießen, bietet sich die Anschaffung passiver Einbaulautsprecher, vielleicht auch in Kombination mit einem Exciter an. Soll es möglichst schnell und unkompliziert gehen, sind die aktiven Varianten eine gute Alternative.
Ein Exciter ist ein Gerät, das einem Lautsprecher sehr ähnlich ist. Es handelt sich um einen Körperschallwandler, der keine eigene Membran besitzt, sondern eine schwingfähige Masse als Resonanzkörper. Das kann eine Schreibtischplatte, ein Schrank oder auch eine Glasscheibe sein. Möchte man Musik hören, vibriert die Masse, an der der Exciter montiert ist, im Takt mit und strahlt das Audiosignal ab.
Die Größe der Montageplatte steht in Zusammenhang mit der zu erwartenden Klangcharakteristik: Je größer die Platte, desto höher ist der Anteil an tieffrequenten Klanganteilen, was zu einem vollen Klang beiträgt. Eine kleine Montageplatte erzeugt im Gegenzug einen eher helleren und dünnen Klang. Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die Akustik eines Exciter-Lautsprechers stark von den Abmessungen, dem Material und der Form der Montageplatte abhängt.
Der Einsatz eines Körperschallwandlers ist immer dann sinnvoll, wenn es um Schutz vor Vandalismus geht. Da es keinen sichtbaren Lautsprecher gibt, kann auch nichts beschädigt werden. Ebenfalls werden Exciter oder Körperschallwandler im Kino genutzt, um Klangeffekte auf das Publikum zu übertragen. In Kombination mit Surround-Sound verstärken Exciter die Immersion im Kinosessel. Der Einbau gestaltet sich einfach; ein Exciter muss lediglich an einer geeigneten Oberfläche fest montiert werden. Danach kann die Verkabelung mit normalem Lautsprecherkabel erfolgen.
Exciter-Lautsprecher haben aber auch Nachteile. Zum einen haben sie einen niedrigeren Wirkungsgrad im Vergleich zu herkömmlichen Lautsprechern, so dass der Verstärker mehr Leistung erbringen muss. Zum anderen kann es passieren, dass Bauteile während des Betriebs in Kontakt mit der Montageplatte kommen und dadurch Störgeräusche verursachen.
Um den Einbau eines Deckenlautsprechers zu bewerkstelligen, ist es wichtig, die baulichen Gegebenheiten zu kennen. Am einfachsten ist es, wenn eine abgehängte Decke vorhanden ist. In diesem Fall ist bereits ein großes Volumen für die Klangerzeugung vorhanden. Besteht die Decke aus Beton, ist eine Einbaudose nötig, die dem Lautsprecher entsprechendes Volumen zur Verfügung stellt.
Die Beschaffenheit der Decke und die Bausubstanz sollten bei der Auswahl eines Deckeneinbaulautsprechers von Vornherein berücksichtigt werden. Da im Fall von abgehängten Decken ausreichend Klangvolumen existiert, ist die Wahl eines geeigneten Deckenlautsprechers eher unkritisch. Ein Lautsprecher, der seine Arbeit in einer Einbaudose verrichten soll, muss dagegen über einen möglichst starken Magneten verfügen, damit auch in dem vorherrschenden kleinen Raum noch ein ansprechender Tiefton erzeugt werden kann.
Zunächst ist zu klären, in welcher Umgebung Sie den Einbaulautsprecher einsetzen werden. Bei einer Verwendung im Außenbereich oder in einem Raum mit einer hohen Feuchtigkeit wie einem Badezimmer sollten Sie grundsätzlich nur Lautsprecher in Erwägung ziehen, die wasserresistent sind und über eine entsprechende IP-Zertifizierung verfügen.
Ebenfalls ist zu entscheiden, ob Sie aktive oder passive Einbaulautsprecher verwenden möchten und wozu die Lautsprecher konkret genutzt werden sollen.
Für Sprachdurchsagen und leise Hintergrundmusik sind in den meisten Fällen Breitbandlautsprecher ausreichend. Bei einer Verwendung im Multimedia-Bereich oder wenn der Klang auch mal etwas lauter sein soll, sollten Sie zu besser ausgestatteten Einbaulautsprechern greifen.
Neben elektrischen und technischen Parametern wie der Betriebsspannung, der maximalen Belastbarkeit in Watt, dem Schalldruck und dem Frequenzbereich spielen gerade in Bezug auf den Einbau die individuellen Abmessungen eine Rolle.
Deshalb werden für Wandlautsprecher und Deckenlautsprecher im Regelfall der Einbaudurchmesser und die Einbautiefe angegeben. Zu guter Letzt kann auch das Design ein Auswahlkriterium sein, selbst wenn nach der Montage nicht viel vom Einbaulautsprecher zu sehen ist.
Generell lohnt es sich, in Qualität zu investieren, denn gerade bei in Wand und Decke eingebauten Lautsprechern ist ein Austausch im Fall eines Defekts mit Aufwand verbunden.
Achten Sie beim Kauf eines Lautsprechers immer auf die Impedanz und prüfen Sie, ob diese zu Ihrem Verstärker passt. Die Impedanz von Einbaulautsprechern liegt in der Regel bei 4 Ω oder 8 Ω. Ist die Impedanz zu niedrig, hat das zur Folge, dass der Verstärker mehr Strom bereitstellen muss, was den Klang beeinträchtigen und schlimmstenfalls zu Überhitzung und Ausfällen führen kann.
Was ist eine IP-Zertifizierung und warum ist sie wichtig?
Nicht jeder Einbau-Lautsprecher ist für jeden Einsatzbereich geeignet: Achten Sie vor dem Kauf darauf, dass Sie zu einem Modell greifen, das eine passende IP-Schutzart aufweist. Diese wird gewöhnlich mit zwei Ziffern und gegebenenfalls einem Zusatzbuchstaben angegeben. So ist ein Einbau-Lautsprecher der Schutzklasse IP68 zum Beispiel staubdicht und gegen Berührung sowie dauerhaftes Untertauchen geschützt. Ein Lautsprecher, der nach IP44 zertifiziert ist, weist einen Schutz gegen feste Fremdkörper ab 1 mm Durchmesser und allseitiges Spritzwasser auf. IP0 gibt an, dass kein spezieller Schutz gegen Wasser, Fremdkörper oder Staub besteht.
Wie viele Decken-Einbaulautsprecher braucht man in einem Raum?
Das hängt von der Lautsprecherqualität und von der Raumgröße ab. Gute Lautsprecher können einen relativ großen Bereich gleichmäßig beschallen, so dass ein oder zwei Modelle für einen Raum möglicherweise schon ausreichen. Generell gilt: Je kleiner das Zimmer, desto weniger Lautsprecher sollten verbaut werden und desto kleiner sollten sie gegebenenfalls sein. Umgekehrt können Lautsprecher größer ausfallen oder in höherer Anzahl integriert werden, je größer ein Raum ist.
Ich möchte Wandlautsprecher in das Surround-Sound-System meines Heimkinos integrieren. Eignen sich passive oder aktive Modelle besser?
In dem Fall eignen sich passive Wandlautsprecher besser, weil Sie damit ein einheitlicheres Klangbild erzielen.