Ratgeber
Einige Stromverbraucher benötigen beim Einschalten mehr Energie als im Betrieb. So kann es dazu kommen, dass beim Einschalten dieser Geräte der Leitungsschutzschalter – auch Sicherung genannt – ausgelöst wird. Dabei wird die Stromverbindung gekappt und das Gerät startet nicht.
Ein zu hoher Anlaufstrom, der die Sicherung auslöst, kann verschiedene Ursachen haben. Bei starken Motoren, wie zum Beispiel bei einer Kreissäge, muss der Motor erst das Sägeblatt in Bewegung versetzen. Dieser Beschleunigungsvorgang kann sehr schnell eine haushaltsübliche Stromleitung überfordern.
Auch bei kleineren Stromverbrauchern kann es geschehen, dass diese beim Einschalten eine kurzzeitige Stromspitze verursachen. So besitzen beispielsweise Glühbirnen beim Einschalten, wenn der Draht noch nicht glüht, einen sehr geringen Innenwiderstand. So fließt kurzzeitig sehr viel Strom – ähnlich wie bei einem Kurzschluss. Wenn viele Glühbirnen, besonders helle Lampen oder Halogenstrahler an einer Stromleitung angeschlossen sind, kann sich dort ein Anlaufstrombegrenzer lohnen.
Ein Einschaltstrombegrenzer wird hinter die Sicherung und vor die betroffenen Geräte geschaltet. Dafür kommen zwei Bauweisen infrage. Eine Art von Begrenzern wird direkt an die Steckdose angeschlossen – so lassen sie sich einfach und flexibel verwenden und von Ort zu Ort mitnehmen. Die anderen Begrenzer werden fest in die Stromleitung eingebaut. Sie lassen sich einfach in der Wand verstecken, aber nur umständlich wieder entfernen.
Anlaufstrombegrenzer sind recht simpel aufgebaut. Im Normalzustand ist im Begrenzer ein kleiner ohmscher Widerstand (meist zwischen 5 und 30 Ohm) zwischengeschaltet, solange der Strom nicht oder nur in geringen Mengen fließt. Wird nun ein starker Verbraucher angeschlossen, begrenzt dieser Widerstand künstlich den maximalen Stromfluss. So hält er die Stromstärke im zulässigen Rahmen der Stromleitung und verhindert das Auslösen der Sicherung. Nach kurzer Zeit – meist etwa einer halben Sekunde – trennt der Einschaltstrombegrenzer per internem Leitungsrelais den Widerstand von der Stromleitung und koppelt den Verbraucher direkt an das Stromnetz – somit gibt es ab da keine Begrenzung des Stroms mehr. Damit wird die Stromaufnahme im ersten Moment reguliert, der normale Betrieb aber nicht durch den Anlaufstrombegrenzer beeinflusst.
Einschaltstrombegrenzer werden eingesetzt, um Problemlasten zu vermeiden, welche die Sicherung der Stromleitung auslösen können. Verursacher dieser Art von Spitzenlasten können viele Arten von Großverbrauchern sein: Halogenstrahler oder Kreissägen können beim Anschalten eine Stromspitze verursachen.
Alle problematischen Geräte haben eine Gemeinsamkeit: Ihr Stromverbrauch liegt schon im Normalbetrieb nahe an der maximal zulässigen Last der Stromleitung. So kann es beim Anschalten leicht zu einer Überspannung kommen, wenn Sie zum Anlaufen noch mehr Energie benötigen.
Bei normalen Steckdosen liegt die maximale Last bei 3.680 Watt oder 16 Ampere * 230 Volt. Liegt die benötigte Strommenge bei Betrieb der Geräte deutlich unter diesem Wert, ist im Normalfall kein Anlaufstrombegrenzer erforderlich.
Bei Conrad finden Sie verschiedene Arten von Einschaltstrombegrenzern, die sich für verschiedene Stromnetze und Geräte eignen. Um das richtige Produkt für Ihr Anwendungsgebiet zu finden, sollten Sie auf einige Spezifikationen achten.
Eine ist die Größe des Widerstands, der im Gerät verbaut ist. Je nach dessen Größe lässt der Anlaufstrombegrenzer im ersten Moment nur eine bestimmte Menge Stromfluss zu – ein zu großer Widerstand könnte dafür sorgen, dass der angeschlossene Verbraucher nicht genügend Strom bekommt, um zu starten. Ein zu kleiner Widerstand könnte bei einem besonders problematischen Verbraucher dafür sorgen, dass die Sicherung aufgrund zu hoher Stromstärke trotz des Begrenzers auslöst.
Ebenso wichtig ist die maximale Anschlussleistung, zum Teil auch maximaler Last- oder Nennstrom genannt. Dieser Wert gibt an, wie viel Strom die angeschlossenen Geräte im Schnitt auf Dauer maximal verbrauchen dürfen. Dieser Wert sollte von den Verbrauchern nicht überschritten werden, da es ansonsten zu bleibenden Schäden am Gerät oder gar zum Brand kommen kann.
Dazu sollten Sie noch darauf achten, für welche Spannung und Netzfrequenz der Begrenzer ausgelegt ist. Die meisten Geräte sind dafür ausgelegt, mit der in Europa üblichen Stromfrequenz von 50 Herz und 230 Volt Netzspannung zu arbeiten. Einige Anlaufstrombegrenzer sind bei Conrad in anderen Variationen erhältlich.
Da die Geräte für die Begrenzung von Großverbrauchern ausgelegt sind, die über Wechselstrom versorgt werden, eignen sie sich nicht dafür, an Gleichstrom angeschlossen zu werden.
Sollten Sie sich beim Kauf unsicher sein oder weitere Fragen haben, steht unser Kundenservice Ihnen auch sehr gern mit persönlichem Rat zur Verfügung.
Fazit
Sollten Sie das Problem haben, dass ihre elektrischen Geräte beim Einschalten die Sicherung auslösen, können Sie dies mit einem Anlaufstrombegrenzer von Conrad sehr einfach lösen. Auch lässt sich mit ihnen bei aufwändigen Lichtshows oder ähnlichem vorbeugen, dass diese durch das Auslösen einer Sicherung misslingen. Die Begrenzer lassen sich universell für verschiedene Verbraucher einsetzen – sofern Sie die oben genannten Spezifikationen beachten – und sorgen für eine verlässliche Stromversorgung für ihre Geräte.