Ratgeber
Energiekosten-Messgeräte helfen dabei, „Stromfresser“ aufzuspüren und sich einen Überblick über den Stromverbrauch angeschlossener Verbraucher zu verschaffen. Ein Strommessgerät verrät Ihnen mehr über den Energieverbrauch in den eigenen vier Wänden, im Büro oder Gewerbe.
Wie Energiekostenmessgeräte funktionieren und worauf Sie beim Kauf achten sollten, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Es handelt sich um kleine Geräte, deren Hauptaufgabe es ist, den aktuellen Stromverbrauch zu ermitteln und anzuzeigen.
Diese Erfassung ist sinnvoll, da der Verbrauch aller im Haushalt oder Arbeitsbereich angeschlossenen Geräte für den Menschen schwierig zu schätzen ist. Zwar wird der Energiebedarf der Geräte meist von Herstellern angegeben, doch die Dauer der Anwendung, eingestellte Modi und schwankende Nutzungsintervalle über die Jahreszeiten machen einen spontanen Schätzwert kaum möglich.
Strommessgeräte geben mit Echtzeitanzeigen klare Angaben aus und können durch ihre Arbeit über Monate und Jahre hinweg den Gesamt-Stromverbrauch in unterschiedlichen Lebens- und Arbeitssituationen abbilden.
Energiekosten-Messgerät mit und ohne Display
Grundsätzlich können die Stromverbrauch-Messgeräte in zwei Untergruppen aufgeteilt werden: Modelle mit und ohne Display.
Energiekosten-Messgerät mit Display
Wer die Energiekosten direkt an der Steckdose mit einem kurzen Blick ablesen möchte, ist mit einem Display-Modell gut beraten. Über kleine Bedienflächen können verschiedene Werte abgefragt und Funktionen wie Kostenprognose oder Alarm eingestellt werden. Manche Strommessgeräte besitzen zusätzlich zum Display einen farbigen LED-Ring, der zwischen Rot, Gelb und Grün wechselt, um unmittelbares Feedback über den Energiebedarf eines elektrischen Verbrauchers zu geben.
Energiekosten-Messgerät ohne Display
Ein digitaler Energiekosten-Messer kann jedoch auch auf ein Display verzichten und den Stromverbrauch nur über Software an ein Auswertungsprogramm weiterreichen. Dies kann bequem via App auf ein Smartphone oder Tablet erfolgen. Für das Auslesen des Stromverbrauchs und die Steuerung müssen Anwender nicht unmittelbar vor dem Energiekosten-Messer stehen. Manche Modelle bieten dennoch den farbigen LED-Ring zur groben Einschätzung des Stromverbrauchs ohne Blick auf die App.
Als Stromverbrauchs-Zähler ist es die primäre Aufgabe der Messgeräte, den Energieverbrauch zu ermitteln. Diese Funktion ist als Basisfunktion daher immer vorhanden.
Viele Geräte sind zusätzlich befähigt, auf der Grundlage des Stromverbrauchs eine Kostenprognose zu erstellen. Hierfür können anwendende Personen ihren gewählten Stromtarif eingeben und das Stromverbrauch-Messgerät berechnet für einen gewünschten Zeitraum die Kosten.
Manche Strom-Messgeräte bieten hierbei die Eingabe von zwei Tarifen, um unterschiedliche Varianten anzuzeigen. Das hilft bei der Entscheidung für einen Tarif.
Neben der Angabe des Stromverbrauchs erheben viele Energiekostenmessgeräte weitere Daten, darunter Wirkfaktor und Wirkleistung. Letztere meint die Leistung in Watt, die vom angeschlossenen Gerät wirklich aufgenommen wird. Der Wirkfaktor wiederum gibt das Verhältnis von Wirkleistung zu Scheinleistung an.
Die Scheinleistung in Voltampere zeigt an, wie viel Strom in das Gerät fließt und welche Spannung anliegt.
Weitere Daten, die ein Energiekostenmessgerät erfassen kann:
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Nennspannung
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Leistung
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Strom
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Frequenz
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CO2-Ausstoß
Zwischenstecker
In Privathaushalten sowie Büroräumen sind am häufigsten Zwischenstecker im Einsatz. Diese Strommessgeräte werden einfach zwischen das Endgerät und die Steckdose gesetzt und können aus dieser Position heraus die gewünschten Daten erheben.
Nach dem Plug-and-Play-Prinzip werden beispielsweise die Waschmaschine oder der Drucker in das Stromverbrauch-Messgerät gesteckt und normal bedient.
Mobile Strommessgeräte
Sie sind nicht für den dauerhaften Einsatz, sondern für die mobile Verwendung gedacht. Die Stromverbrauchsmessgeräte besitzen Stecker sowie Kupplung und liefern als Zwischenzähler digitale Ergebnisse zum Energieverbrauch. Viele Modelle besitzen eine MID-Zulassung, sind demnach nach dem europäischen Mess- und Eichgesetz eingestellt. Die erhobenen Daten können daher offiziell zur Energiekostenabrechnung genutzt werden.
Profi-Modelle zur Montage
Neben Zwischensteckern und mobilen Strommessgeräten, die beide vergleichsweise günstig sind, gibt es Energiekostenmessgeräte im Profi-Sektor, die durchaus vierstellige Anschaffungskosten aufweisen können.
Sie werden in der Industrie sowie in der Verwaltung von Liegenschaften genutzt. Ihre Montage erfolgt durch Fachkräfte direkt an Verteilerkästen im Gebäude.
Datenlogger
Das Stromverbrauch-Messgerät besitzt einen internen Speicher, um erhobene Daten für eine spätere Auslesung parat zu halten.
Schnittstelle
Messergebnisse können auf unterschiedliche Weise übertragen werden. Häufig ist eine WLAN-Schnittstelle vorgesehen. Gelegentlich sind auch Slots für eine SD-Karte sowie eine Bluetooth®-Schnittstelle vorhanden.
Datenexport
Der Export der Informationen erfolgt per E-Mail oder im CSV-Format, um in der Buchhaltung unmittelbar damit zu arbeiten. Oft ist die Speicherung auch in einer Cloud möglich, sodass alle Berechtigten von überall einen Zugriff auf die Daten erhalten.
TRMS
Das Kürzel steht für True Root Mean Square. Gemeint ist eine Effektivwertmessung, bei der mögliche DC-Anteile in die Messung einbezogen werden. Ohne TRMS werden nur AC-Kurven erfasst.
Länderfreigabe
Nicht jedes Strommessgerät kann in jedem Land genutzt werden. Hersteller geben daher in der Regel an, für welche Nationen ein Messgerät konzipiert wurde.
Strommessgerät mit MID-Eichung kaufen?
Neben der Frage nach den Features ist es wichtig, sich für oder gegen eine MID-Eichung zu entscheiden. Strommessgeräte mit Eichung sind kostenintensiver, dafür haben die Daten eines MID-konformen Geräts rechtlich Bestand. Wichtig zu beachten. Die Eichung digitaler Strommessgeräte muss nach acht Jahren wiederholt werden.
Welches Zubehör gibt es für Energiekosten-Messgeräte?
Sie suchen Wege, vorhandene Strommessgeräte mit mehr Komfort auszustatten? Wer einen Stromzähler mit optischer Schnittstelle im Keller besitzt und ausreichend WLAN-Empfang bieten kann, findet praktische Erweiterungsboxen. Sie werden in Zählernähe installiert, mit einem Smartphone verbunden und erlauben künftig dank App eine bequeme Kontrolle des Stromverbrauchs.
Alternativ gibt es Multifunktions- und Energiezähler, die samt externem Display als Zubehör verfügbar sind. Sie dienen der Fernüberwachung und zeigen sofort alle relevanten Messdaten an.