Ratgeber
Mithilfe von Etikettendruckern stellen Sie schnell und unkompliziert Etiketten, Aufkleber oder Labels her, um beispielsweise Waren auszupreisen, Produkte zu kennzeichnen oder Gegenstände zu beschriften und auf diese Weise für Ordnung zu sorgen. Welche Typen von Etikettendruckern es gibt und was es beim Kauf zu beachten gilt, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Etikettendrucker sind, wie der Name es schon andeutet, speziell zum Drucken von Etiketten konzipiert. Mit ihrer Hilfe lassen sich Versandmarken, Namensschilder, Barcode-Etiketten, Fahrkarten, Eintrittskarten und andere etikettenähnliche Druckerzeugnisse schnell und unkompliziert erstellen.
Etikettendrucker sind vor allem im gewerblichen und industriellen Bereich verbreitet, erweisen sich aber auch im Privatgebrauch als nützlich, beispielsweise wenn es darum geht, Weinflaschen, Gewürzdosen, Kompottgläser und andere Haushaltswaren zum Zweck der übersichtlicheren Lagerung zu kennzeichnen. Die Geräte nehmen einem das manuelle Beschriften ab und bieten die Möglichkeit, Etiketten ganz nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten.
Im Handel erhältlich sind stationäre und mobile Etikettendrucker. Mobile Etikettendrucker sind klein und kompakt konstruiert. Die Beschriftung der Etiketten kann man über einen PC oder direkt am Gerät vornehmen, sofern es mit einer integrierten Tastatur ausgestattet ist. Vorteilhaft an mobilen Etikettendruckern ist, dass sie quasi überallhin mitgenommen werden können. Sie eignen sich besonders gut für kleinere bis mittlere Druckvolumen.
Stationäre Etikettendrucker sind die richtige Wahl für den gesteigerten Bedarf. Mithilfe einer speziellen Software lassen sich Motive oder Vordrucke am PC erstellen, die schließlich an den Drucker gesendet und ausgegeben werden. Die meisten neueren Geräte sind WLAN-fähig und/oder mit diversen Schnittstellen wie USB (USB 2.0), LAN oder Bluetooth ausgestattet.
Etikettendrucker können nach der Art des Druckverfahrens, auf dem sie basieren, unterschieden werden. Zwar gibt es Ausführungen, die via Laserdruck und Tintenstrahldruck arbeiten, am gängigsten sind jedoch das Thermodirektdruck-Verfahren und das Thermotransferdruck-Verfahren. Beide Drucktechniken haben ihre individuellen Vorzüge und eignen sich für unterschiedliche Einsatzzwecke.
Thermodirekt-Technik
Etikettendrucker, die mit der Thermodirekt-Technik arbeiten, kommen ohne Farbband, Toner oder Trommel aus. Um ein Etikett herzustellen, benötigt man thermo-sensitives Spezialpapier. Sobald es mit den aufgeheizten Heizelementen im Druckkopf in Berührung kommt, färbt es sich an der betreffenden Stelle schwarz. Auf diese Weise wird ein Druckbild in Graustufen erzeugt. Vorteile eines Thermodirekt-Druckers sind die niedrigen Anschaffungs- und Folgekosten. Zwar kostet das Spezialpapier etwas mehr als gewöhnliches Etikettenpapier, der finanzielle Aufwand amortisiert sich jedoch mit der Zeit, da keine sonstigen Verbrauchsmaterialien nachgekauft werden müssen. Da Etikettendrucker, die auf dem Thermodirekt-Verfahren basieren, in der Regel einfach aufgebaut und robust konstruiert sind, fällt der Wartungsaufwand gering aus. Nachteilig ist allerdings, dass die thermo-sensitiven Etiketten wenig UV-beständig sind und der Druck mit der Zeit verblasst. Ein Etikett, das via Thermodirektdruck erzeugt wird, ist also nicht sehr lange haltbar. Aus diesem Grund eignet sich das Druckverfahren insbesondere für die Herstellung von Druckerzeugnissen, für die keine lange Lebensdauer vonnöten ist. Das können beispielsweise Parkscheine, Versandkarten, Eintritts- oder Fahrkarten sein.
Thermotransferdruck-Technik
Etikettendrucker auf Basis des Thermotransferdrucks sind besser für die Erstellung von dauerhaft haltbaren Etiketten geeignet. Sie arbeiten mit einer zusätzlichen Thermotransferfolie, die als Farbband fungiert. Die Folie ist mit temperaturempfindlicher Farbe beschichtet und wird punktuell durch die Heizelemente im Druckkopf erhitzt. Dadurch schmilzt die Farbschicht und das Druckbild wird auf das Etikettenpapier übertragen. Die Ausdrucke sind licht- und temperaturunempfindlich, wischfest und punkten mit einem klaren, scharfen Druckbild in intensiver Farbe, daher ist die Thermotransfer-Technik zum Drucken von Produktkennzeichnungen, Seriennummern und Barcodes, deren Lesbarkeit für die Erfassung mit dem Barcode-Scanner elementar ist, eine sehr gute Wahl. Vorteilhaft an Thermotransferdruckern ist, dass sie Drucke auf unterschiedlichen Etikettenmaterialien (Metall, Folie) ermöglichen. Von Nachteil ist jedoch, dass nicht nur das Etikettenmaterial, sondern auch die Thermotransferfolie immer wieder nachgekauft werden muss, wodurch die laufenden Kosten steigen. Problematisch ist darüber hinaus, dass das gesamte Druckbild als Negativ auf dem Farbband zurückbleibt. Handelt es sich also um vertrauliche Informationen oder solche, die dem Datenschutz unterliegen, muss das Farbband nach jedem Gebrauch zerstört werden.
Zunächst einmal gilt es zu überlegen, welches Druckverfahren für Ihren Einsatzzweck am besten geeignet ist. Legen Sie Wert auf eine lange Haltbarkeit der Etiketten, entscheiden Sie sich am besten für einen Thermotransferdrucker. Liegt die Haltbarkeit nicht im Fokus und soll das Gerät günstig sein, liegen Sie mit Thermodirektdruckern richtig.
Das zu erwartende Druckvolumen spielt bei der Auswahl eines geeigneten Etikettendruckers ebenfalls eine Rolle. Wenn Sie am Tag 300 oder 500 Etiketten drucken, genügt ein Etikettendrucker für ein kleines Druckvolumen. Geräte, die mehrere Tausend Etiketten am Tag produzieren, sind entsprechend teurer. Hier gilt es, Kosten und Nutzen abzuwägen. Das Gleiche gilt für die Druckgeschwindigkeit. Wenn Sie eine große Anzahl an Etiketten drucken möchten, ist es sinnvoll, auf einen Drucker mit hoher Druckgeschwindigkeit zu setzen. Bei einer nur geringen Anzahl zu druckender Etiketten fällt es hingegen nicht so stark ins Gewicht, ob der Drucker schneller oder langsamer druckt. Die Druckgeschwindigkeit wird in ppm (pages per minute) angegeben. Die Angabe ist zwar nicht sehr aussagekräftig, da ein Etikettendrucker keine ganzen Seiten druckt, eine grobe Orientierung kann sie aber dennoch bieten.
Die maximale Etikettenbreite gilt es ebenfalls zu berücksichtigen. Wer lediglich Adress-Etiketten, Parkscheine oder schmale Eintrittskarten bedrucken möchte, wählt einen Etikettendrucker mit schmalerer Etikettenbreite. Für die Anfertigung großflächiger Labels wie Paletten-Versandetiketten sind Geräte mit einer maximalen Etikettenbreite von 10 cm oder mehr besser geeignet.
Auch die verfügbaren Schnittstellen können ein relevantes Auswahlkriterium sein. Die meisten Geräte verfügen über eine USB-Schnittstelle (bspw. USB 2.0), über die sie schnell und bequem mit dem PC verbunden werden können. Auf diese Weise ist es möglich, Produktionsnummern oder andere Angaben aus Datenbanken zu übernehmen und auf die Etiketten zu drucken. Noch praktischer sind Netzwerk-Etikettendrucker, die sich über WLAN in ein bestehendes Netzwerk integrieren lassen. Alle darin befindlichen Geräte, beispielsweise Smartphones oder Tablets, können mithilfe passender Apps auf den Etikettendrucker zugreifen. Um einen Etikettendrucker zu installieren, ist in den meisten Fällen weder ein Treiber noch zusätzliche Software erforderlich. Viele Hersteller setzen auf bauseits integrierte Programme, die automatisch starten, sobald das Gerät an den PC angeschlossen wird, beispielsweise via USB-Kabel.
Zusätzliche Ausstattungsmerkmale und Funktionen können für noch mehr Bedienkomfort sorgen. Insbesondere beim Umgang mit Endlos-Etiketten erweisen sich integrierte Cutter oder andere Vorrichtungen zum Zuschneiden und Abreißen als nützlich. Ein Etiketten-Aufwickler erleichtert das Aufrollen gedruckter Etiketten und ein Etikettenspender ermöglicht es, jedes Etikett einzeln zu entnehmen.
Etikettendrucker gibt es mit einer Auflösung von 203 dpi, 300 dpi und 600 dpi (dots per inch). Je mehr dpi ein Drucker ausgeben kann, desto detailreicher und schärfer ist am Ende das Druckbild. Zum Drucken sehr kleiner Barcodes und detailreicher Grafiken empfiehlt sich eine Auflösung von 600 dpi, während eine Auflösung von 203 dpi für den Hausgebrauch und zum Drucken großer Barcodes ausreicht. Zur Orientierung: Eine Auflösung von 300 dpi ist im industriellen Bereich Standard.
Mein Etikettendrucker erzeugt ein fehlerhaftes Druckbild. Was kann ich tun?
Ein schwaches, zu helles oder fehlerhaftes Druckbild kann mehrere Ursachen haben. Prüfen Sie zunächst, ob Sie das Farbband korrekt eingelegt haben: Die Seite mit der Farbbeschichtung muss in Richtung der Etikettenoberfläche zeigen. Es kann auch sein, dass Farbband und Etikettenmaterial (Papier, Folie oder Metall) nicht miteinander kompatibel sind. In dem Fall müssen Sie eine der beiden Komponenten austauschen. Beachten Sie hierzu die Angaben des Herstellers. Einem zu hellen Druck können Sie durch Anpassung der Druckschwärzung oder durch Herabsetzen der Druckgeschwindigkeit entgegenwirken. Ein nicht zufriedenstellendes Druckbild kann auch auf Verunreinigungen oder Verschleißerscheinungen am Druckkopf, an der Druckwalze oder an anderen Drucker-Komponenten zurückzuführen sein.
Kann man den Druckkopf eines Thermodruckers eigenhändig säubern?
Ja, und das sollte man auch regelmäßig tun, denn während des Gebrauchs bilden sich zwangsläufig Ablagerungen am Druckkopf, die das Druckbild beeinträchtigen können (Stichwort: Streifenbildung). Um den Druckkopf zu reinigen, lassen Sie ihn zunächst abkühlen und schwenken ihn, sofern möglich, aus. Dann säubern Sie ihn mithilfe eines weichen, fusselfreien Vliestuchs und reinem Alkohol (bspw. Isopropanol). Anschließend lassen ihn ein paar Minuten trocknen. Achten Sie darauf, die Glasschutzschicht des Druckkopfs nicht zu berühren und verwenden Sie keine spitzen Gegenstände. Andernfalls ist die Gefahr der Beschädigung groß. Bei Thermodirektdruckern empfiehlt sich eine Reinigung nach jedem Wechsel der Etikettenrolle, bei Thermotransferdruckern nach jedem Wechsel der Transferfolie.