Ratgeber
FM-Transmitter sind eine hervorragende Lösung, wenn Autoradios den Anschluss mobiler Endgeräte wie Smartphones, Tablets oder MP3-Playern nicht unterstützen. Sie wandeln Audioinhalte von externen Medienquellen in Radiosignale um, die vom Radio empfangen und abgespielt werden können.
In unserem Ratgeber erklären wir, wie FM-Transmitter funktionieren und worauf beim Kauf zu achten ist.
Die Technik, mit der Autos heutzutage ausgestattet werden, hat sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt. Fortschrittliche Infotainment-Systeme mit Touchscreen-Bildschirmen und diverse Anschlussmöglichkeiten gehören mittlerweile zum Standard moderner Pkw. Es ist zu einer Selbstverständlichkeit geworden, Mobilgeräte wie Smartphones, Tablets oder MP3-Player mit dem Fahrzeug verbinden zu können und darüber eigene Inhalte zu streamen. Ob USB, WLAN oder Bluetooth – normalerweise steht mindestens eine der Verbindungsoptionen zur Verfügung.
Bei älteren Fahrzeugen, in denen konventionelle Autoradios verbaut sind, ist das jedoch nicht die Regel. Hier verhält es sich oft so, dass weder ein USB noch ein AUX-Anschluss geschweige denn eine WLAN- oder Bluetooth-Funktion vorhanden sind. Dementsprechend ist es nicht möglich, Musik vom Handy über das Autoradio wiederzugeben oder eingehende Anrufe entgegenzunehmen und das Radio als Freisprechanlage zu nutzen. Für solche Fälle gibt es zwei Lösungen: Entweder man tauscht die alte Audioanlage gegen eine neue aus, was mit einigen Kosten verbunden ist, oder man verwendet einen FM-Transmitter.
FM-Transmitter fungieren wie eine Art Adapter. Sie sind in der Lage, Audioinhalte vom Smartphone oder einem anderen mobilen Endgerät in Radiosignale umzuwandeln, die vom Autoradio empfangen und über die Lautsprecher wiedergegeben werden können. Für die Wiedergabe muss ein Transmitter nicht per Kabel mit dem Radio verbunden werden, so dass letzteres keine externen Audioeingänge braucht. Manche Transmitter sind außerdem mit integrierten Mikrofonen ausgestattet, können als Freisprechanlage verwendet werden und stellen automatisch die Musik leise, wenn Anrufe auf dem Smartphone eingehen.
Seit 2006 ist der Betrieb von FM-Transmittern in Deutschland erlaubt, sofern diese eine CE-Kennzeichnung tragen und eine maximale Strahlungsleistung (= effektive Sendeleistung) von 50 Nanowatt nicht übersteigen. Transmitter, die die Anforderungen nicht erfüllen, sind für Kraftfahrzeuge nicht zugelassen. Zwar beträgt die Reichweite aufgrund der begrenzten Sendeleistung nur wenige Meter, für den Gebrauch im Pkw oder Lkw ist das jedoch vollkommen ausreichend. Da die Radiowellen Karosserie und Wände kaum durchdringen, wird der Empfang anderer Autos nicht gestört.
Im Grunde genommen handelt es sich bei FM-Transmittern um Radiostationen im Miniformat, die Audiosignale in UKW-Frequenzen übersetzen und aussenden. Damit das gelingt, müssen eine Verbindung zur Medienquelle (Smartphone, Tablet, MP3-Player, USB-Stick, CD-Player o.ä.) und eine Stromversorgung sichergestellt sein. Um einen Transmitter in Betrieb zu nehmen, steckt man ihn normalerweise in den Zigarettenanzünder des Autos, worüber er seinen Strom bezieht. Dann wird er beispielsweise per Bluetooth mit dem Smartphone oder Tablet, per USB-Anschluss mit dem MP3- oder USB-Stick oder über ein AUX-Kabel mit dem CD-Player verbunden. Manche Transmitter bieten sogar einen SD-Karten-Slot, um auf Audioinhalte zugreifen zu können, die auf Speicherkarten abgelegt sind. Sobald der Transmitter eingeschaltet ist, zeigt er eine Frequenz an. Diese wird in das Autoradio eingegeben. Ist die Frequenz korrekt eingestellt, kann das Radio die Signale empfangen und über die Lautsprecher ausgeben. Autoradio und Transmitter müssen immer auf derselben Frequenz laufen, damit eine Signalübertragung möglich ist.
Wichtig zu wissen ist, dass die Übertragung der Radiosignale nur funktioniert, wenn die Frequenz frei ist, also kein Radioprogramm darauf ausgestrahlt wird. Da ungenutzte Frequenzen in dicht besiedelten Gebieten rar gesät sind, ist es sinnvoll, einen Transmitter mit einem möglichst breiten Frequenzspektrum (zulässig für analoge FM-Sender ist ein Bereich von 87,5–108,0 MHz) zu wählen. Dadurch erhöht sich die Chance, dass das Gerät eine Frequenz findet, die nicht belegt ist.
Neben einem Display zur Anzeige der eingestellten Frequenz und anderer Informationen sind FM-Transmitter mit mehreren Bedienelementen ausgestattet. Zweiteilige Transmitter bestehen aus einer Basisstation für den Anschluss an den Zigarettenanzünder und einer separaten Bedieneinheit, die beispielsweise auf dem Armaturenbrett oder an den Lüftungsschlitze angebracht werden kann. Solche Modelle sind eine gute Lösung, wenn der Zigarettenanzünder schlecht erreichbar ist und eine Bedienung des Transmitters umständlich wäre. Eine Alternative sind Transmitter mit Fernbedienung.
Falls der Zigarettenanzünder für andere Geräte gebraucht wird, kann man zu FM-Transmittern greifen, die per Akku mit dem nötigen Strom versorgt und flexibel im Auto untergebracht werden können. In dem Fall ist keine permanente Verbindung zum Bordstrom notwendig. Allerdings muss der Akku regelmäßig aufgeladen werden.
Beim Kauf eines FM-Transmitters sind mehrere Kriterien zu berücksichtigen. Wichtig ist zunächst einmal, dass der Transmitter mit den mobilen Geräten (Smartphone, Tablet) bzw. externen Medienquellen (MP3-Player, CD-Player etc.) verbunden werden kann. Hier kommt es auf geeignete Schnittstellen an. USB sollte in jedem Fall vorhanden sein, da es sich dabei um den Standard-Anschluss portabler Geräte handelt. Ein Klinken- bzw. AUX-Eingang kann für den Anschluss an ältere Handys oder CD-Player erforderlich sein. Vorteilhaft ist zudem eine Bluetooth-Funktionalität, um den Transmitter mit Bluetooth-fähigen Geräten zu verbinden. Man sollte allerdings nicht nur auf eine kabellose Musikübertragung setzen, da es im Auto immer mal zu Empfangsproblemen kommen kann – vor allem dann, wenn es weitere funkende Geräte gibt. Eine kabelgebundene Übertragung ist zuverlässiger und sollte daher stets möglich sein. Sollten die Anschlüsse nicht zueinander passen, kann man sich gegebenenfalls mit Adaptern behelfen (bspw. USB-A zu USB-C).
Des Weiteren sollte ein FM-Transmitter in einem möglichst breiten Frequenzbereich arbeiten, um auch in Ballungsgebieten freie Sendefrequenzen ausfindig machen zu können. Gerade der obere und untere Bereich des Frequenzbandes, also 87,5 und 108 MHz, sind eher dünn besiedelt und sollten unbedingt geprüft werden. Es wäre eine vertane Chance, wenn ein FM-Transmitter diese nicht abdeckt. Auch zwischen den Radiosendern gibt es Lücken, die für die Übertragung genutzt werden können. Wichtig ist, dass die Frequenz überhaupt gewechselt werden kann. Von FM-Transmittern, die nur eine feste Frequenz nutzen, ist abzuraten, denn ist diese schon belegt, hat man keine Möglichkeit zu wechseln und muss sich mit dem gestörten Empfang arrangieren. Bei manchen Transmittern, die eine Wechseloption bieten, muss die Einstellung manuell vorgenommen werden, andere suchen automatisch nach einer freien Frequenz. Wird der Transmitter oft in denselben Regionen angewandt, lohnt sich ein Frequenzspeicher, der sich geeignete Frequenzen merkt. So muss nicht jedes Mal ein kompletter Suchdurchlauf erfolgen.
Weitere relevante Punkte beim Kauf eines FM-Transmitters sind die Anzeigeoptionen auf dem Display, die Bedienelemente und die Stromversorgung. Auf dem Display sollte wenigstens die aktuell ausgewählte Frequenz angezeigt werden. Viele Transmitter gehen darüber hinaus und liefern zum Beispiel Informationen darüber, welche Medienquelle gerade eingespielt wird, oder geben Hinweise auf eingehende Anrufe, wenn eine Freisprechfunktion unterstützt wird. Was die Bedienelemente betrifft, so sollten alle wichtigen Wiedergabeoptionen (Start/Stopp/Pause/Wiederholung) und das Springen zwischen Musikdateien (Vor/Zurück) abgedeckt sein. Hintergrund ist der, dass ein FM-Transmitter lediglich die Radiofrequenz an das Bordradio im Auto sendet. Zugriff auf die gespeicherten Audioinhalte des Quellgeräts hat das Radio demzufolge nicht. Die Steuerung der Musik ist daher nur über den Transmitter möglich. Beim Autofahren ist es vorteilhaft (weil sicherer), wenn die Wiedergabeoptionen per Direkttasten abrufbar sind.
Was die Stromversorgung betrifft, verfügen Kfz-FM-Transmitter meist über einen Anschluss für den Zigarettenanzünder bzw. die Bordsteckdose, um darüber die nötige Energie beziehen zu können. Bei Pkw beträgt die Bordnetzspannung üblicherweise 12 V, bei Lkw, Bussen und Booten hingegen 24 V. Hier ist darauf zu achten, dass der Transmitter mit der jeweiligen Spannung umgehen kann.
CVC steht für Clear Voice Capture und bezeichnet eine Technologie, die Stör- und Umgebungsgeräusche beim Sprechen ins Mikrofon ausblendet und Echos reduziert. Gerade beim Autofahren kann es passieren, dass die Sprachqualität durch Motorgeräusche, Wind und Straßenlärm beeinträchtigt wird. Eine gezielte Geräuschunterdrückung hilft dabei, besser verstanden zu werden.
Kann man FM-Transmitter nutzen, um DAB+ im Auto nachzurüsten?
Seit 2020 ist DAB+, die Weiterentwicklung von DAB (Digital Audio Broadcasting) für Neuwagen vorgeschrieben. Das Digitalradio bietet im Vergleich zum klassischen UKW-Radio eine bessere Tonqualität, weil die Audiosignale digital und nicht als störanfällige Radiowellen übertragen werden. Außerdem stehen mit DAB+ mehr Programme zur Verfügung. Wer ein älteres Auto hat, das kein DAB+ unterstützt, hat die Möglichkeit nachzurüsten: entweder durch den Einbau eines DAB+-Radios oder mithilfe eines DAB+-Adapters und eines DAB-FM-Transmitters, wobei letzteres kostengünstiger ist. Der Adapter fungiert als DAB-Empfänger. Er empfängt die digitalen Signale über eine DAB+-Antenne, die einfach an die Windschutzscheibe geklebt wird. Das Signal wird dann vom FM-Transmitter in UKW-Signale umgewandelt und auf eine freie Frequenz des Autoradios gesendet. Das hat den Vorteil, dass man Radiosender hören kann, die nur über DAB+ angeboten werden.
Was ist der Unterschied zwischen AM und FM?
Informationen können bekanntermaßen mithilfe von Radiowellen übertragen werden. Eine Radiowelle besteht aus einer Abfolge aus Wellenbergen und Wellentälern, deren Höhe man als Amplitude bezeichnet. Ändert sich die Amplitude zum Zweck der Informationsübertragung, spricht man von einer Amplitudenmodulation (AM). Ändert sich die Amplitude nicht, sondern stattdessen die Anzahl der Wellenberge und Wellentäler, also deren Frequenz, handelt es sich um eine Frequenzmodulation (FM). FM ermöglicht eine zuverlässigere und weniger störanfälligere Übertragung als AM.
Können FM-Transmitter nur MP3s wiedergeben?
Nein. Zwar gibt es Transmitter, die nur auf die Wiedergabe von MP3-Dateien ausgelegt sind, es sind aber auch Modelle erhältlich, die deutlich mehr Dateiformate unterstützen, beispielsweise WAV, FLAC, WMA oder APE.
Kann man einen Transmitter als USB-Ladegerät nutzen?
Wenn der Transmitter eine USB-Ladebuchse bereitstellt, ist das kein Problem. Viele Modelle sind damit ausgestattet, allerdings handelt es sich dabei oft um USB-Anschlüsse vom Typ A. Um ein Smartphone mit USB-C-Eingang darüber aufzuladen, braucht man einen Adapter.
Werden FM-Transmitter nur zum Aufrüsten von Autoradios verwendet?
Nein, auch HiFi-Anlagen mit UKW-Radio, wie sie in vielen Privathaushalten zu finden sind, können mithilfe von FM-Transmittern aufgerüstet werden. So ist es beispielsweise möglich, eine Bluetooth-Verbindung zwischen Transmitter und Smartphone herzustellen und darauf gespeicherte Playlists durch Umwandlung in UKW-Signale über das Radio der HiFi-Anlage anzuhören. Bei Musikanlagen, die keine integrierten Bluetooth-Empfänger haben, ist das von Vorteil.