Ratgeber
Fußschalter erleichtern die Bedienung von Maschinen und Geräten, denn sie ermöglichen es, beide Hände für den Arbeitsvorgang frei zu haben. Sie sind in unterschiedlichen Bauformen erhältlich und teils mit praktischen Zusatzfunktionen ausgestattet. In unserem Ratgeber erfahren Sie mehr zur Wirkungsweise und den Anwendungsbereichen von Fußschaltern.
Ein Fußschalter (engl. footswitch) erweist sich als äußerst hilfreich, wenn man beim Gebrauch einer Maschine oder eines Geräts beide Hände für den Arbeitsvorgang benötigt. Das kann zum Beispiel bei einer Schlagschere der Fall sein, an der Bleche zugeschnitten werden. Um einen geraden Schnitt zu erhalten, muss das Blech mit den Händen exakt ausgerichtet und fixiert werden. Da ist es schwierig, nebenher noch einen Schalter manuell zu bedienen. Komfortabler ist es, wenn der Schneidevorgang durch Betätigung eines Fußschalters ausgelöst wird. Dazu tritt man einfach mit dem Fuß auf das mit dem Schalter verbundene Pedal, so dass man beide Hände für die eigentliche Arbeit frei hat.
Die Einsatzbereiche von Fußschaltern sind vielfältig. Sie werden häufig im Handwerks-, Industrie- und Produktionsbereich genutzt und sind beispielsweise an Maschinen zur Holz- und Metallverarbeitung sowie an Geräten der Umform- und Verpackungstechnik zu finden. Auch in der Medizinbranche sind sie vertreten. In Arztpraxen, Krankenhäusern und Laboren gibt es zahlreiche Maschinen, die mit einem Fußschalter bedient werden – seien es Röntgen- oder Chirurgiegeräte. Darüber hinaus werden Fußschalter bei Nähmaschinen (Schneidereien) und Tätowiermaschinen (Tattoo-Studios) eingesetzt.
Einfache Fußschalter lösen bei Betätigung einen Arbeitsvorgang aus und sind gewöhnlich für alle Geräte, von denen keine Gefahr für das Bedienpersonal ausgeht, ausreichend.
Bei Maschinen wie Stanzen, Pressen oder Schlagscheren erfüllt der Fußschalter gleichzeitig die Funktion eines Sicherheitsschalters. Wenn das Pedal bis zum Druckpunkt gedrückt wird, beginnt der Arbeitsvorgang wie gewohnt. Wird bei Erreichen des Druckpunktes das Pedal weiter durchgedrückt, erfolgt ein sofortiger Stopp. Es sind auch Modelle erhältlich, bei denen die Not-Abschaltung über ein zweites Pedal realisiert wird.
Abbildung:
1. Zugentlastung
2. Anschlussklemmen
3. Microschalter
4. Rückstellfeder
5. Schalterbetätiger
6. Wippenverschraubung
7. Wippenmechanik
Fußschalter können sich hinsichtlich ihrer Bauform und Ausstattung unterscheiden. Während manche lediglich über ein Pedal verfügen, sind andere Schalter zwei- oder dreipedalig konstruiert. In dem Fall erfüllt jedes Pedal eine andere Funktion, wodurch sich die Steuerungsmöglichkeiten erweitern. Werden Fußschalter anwendungsbedingt sehr häufig genutzt, kann das zu einer Ermüdung des Fußes führen. Um das zu vermeiden, gibt es Fußpedale, die mit einer ergonomisch günstig positionierten Fußstütze versehen sind.
Für Industrie und Handwerk werden besonders widerstandsfähige Fußschalter mit einer hohen Schutzart wie IP67 angeboten. Diese sind staubdicht und vor zeitweiligem Untertauchen geschützt, wodurch sie auch in anspruchsvollen Umgebungen eingesetzt werden können. Im Bereich der Produktion kommen häufig Fußschalter zum Einsatz, die mit einer Schutzhaube versehen sind. Sie verhindert, dass der Schalter versehentlich betätigt wird. Manche Schutzhauben können bei Nichtgebrauch komplett um das Pedal gezogen werden und schützen den Schalter vor herabfallenden Gegenständen. Fußschalter mit Pedalrastung sind ebenfalls gegen ungewolltes Betätigen geschützt. Hier muss mit dem Fuß erst ein Sperrhebel entriegelt werden, bevor das Pedal gedrückt werden kann.
Fußschalter sind je nach Ausführung mit unterschiedlichen Schnittstellen ausgestattet, über die sie an die jeweilige Maschine oder das Gerät angeschlossen werden. Verbreitet sind RS 232, RS 485 und CAN-Bus. Zunehmend anzutreffen sind USB-Fußschalter. Sie können einfach per USB-Kabel mit einem entsprechenden Gerät verbunden werden. USB-Fußschalter eröffnen ein breites Anwendungsspektrum. Sie können beispielsweise an einen PC angeschlossen und mit Mausfunktionen oder Tastaturbefehlen (Short Keys) belegt werden. So ist es möglich, bei Betätigung des Fußpedals zwischen Programmen zu wechseln, Texte zu kopieren und einzufügen oder den Task-Manager zu öffnen. Für moderne Arbeitsumgebungen sind USB-Fußschalter gut geeignet.
Zunächst ist wichtig zu wissen, über welche Schnittstelle der Fußschalter mit der Maschine kommunizieren soll. Eine Kompatibilität zwischen verschiedenartigen Schnittstellen ist in der Regel nicht gegeben bzw. schwer realisierbar, deswegen ist darauf zu achten, einen Schalter mit passender Schnittstelle für das Gerät zu kaufen. Ebenso ist zu überlegen, wie viele Fußpedale gebraucht werden. Ein-, zwei- und dreipedalige Ausführungen sind in recht großer Vielfalt erhältlich. Alles, was darüber hinausgeht, ist schwieriger zu finden. Die Anzahl der Pedale sollte sinnvoll gewählt sein und davon abhängen, wie viele Schaltoptionen gebraucht werden. Mehr ist nicht immer besser, denn ein Fußschalter soll die Arbeit erleichtern und den Workflow nicht durch ein Zuviel an Auswahlmöglichkeiten beeinträchtigen.
Fußschalter, die im handwerklichen und industriellen Bereich eingesetzt werden, müssen einiges aushalten. Hier sollten die Pedale aus robustem Metall oder strapazierfähigem Hochleistungskunststoff bestehen. Ist der Fußschalter betriebsbedingt Staub, Schmutz und Feuchtigkeit ausgesetzt, muss er einen ausreichenden IP-Schutz vorweisen. Das ist wichtig, um die mechanische Funktionalität des Pedals sicherzustellen. Fußschalter aus einfachem Kunststoff und mit geringerer Schutzart können für weniger anspruchsvolle Umgebungen ausreichend sein, beispielsweise für Büros.
In stark frequentierten Bereichen wie Arztpraxen oder Produktionsstätten kann jedes Kabel, das auf dem Boden liegt, schon eines zu viel sein. Eine mögliche Lösung sind Fußschalter, die die Steuerbefehle drahtlos per Bluetooth an das zu bedienende Gerät übermitteln. Die Reichweite solcher Ausführungen liegt bei etwa 10 Metern. Allerdings muss man sich darüber im Klaren sein, dass Funkstörungen auftreten können, beispielsweise durch andere funkende Geräte in der Nähe. Dann hat der Schalter keine Verbindung zum Gerät, was den Arbeitsablauf stören kann. Eine Verbindung per Kabel ist zuverlässiger und empfiehlt sich vor allem bei sensiblen Arbeitsvorgängen. Hier kann man sich gegebenenfalls mit Kabelbrücken oder ähnlichen Abdeckungen behelfen, um zu verhindern, dass das Kabel zur Stolperfalle wird.
Was ist der Unterschied zwischen einem Fußschalter und einem Fußtaster?
Die Begriffe Fußschalter und -taster werden häufig synonym verwendet, genau genommen handelt es sich aber um unterschiedliche Bedienelemente. Während ein Schalter nach Betätigung in seiner Stellung verbleibt, geht ein Taster nach Betätigung automatisch wieder in seine Ausgangsposition zurück. Ein Taster gibt also nur Impulse, durch die beispielsweise elektrische Geräte ein- oder ausgeschaltet werden. Ein Schalter dient hingegen dazu, einen Stromkreis zu schließen oder zu unterbrechen, indem er in die jeweilige Stellung gebracht wird.
Was versteht man unter einem "Power Maintained Footswitch"?
Ein "Power Maintained Footswitch" ist nichts anderes als ein Fußschalter, der beim Einschalten seine konstante Leistung beibehält. Das ermöglicht ein komfortables Arbeiten und ist beispielsweise beim Gebrauch von Fräsen, Sägen, Bohr- und Drehmaschinen relevant.