Ratgeber
Das erste mit Gas betriebene Heizgerät stammt von einem Mann, der wohl eher mit seinen Flugzeugkonstruktionen in Verbindung gebracht wird: Hugo Junkers, ein deutscher Ingenieur und Luftfahrtpionier. 1894 meldete er das Patent für einen Gasbadeofen an. Mit Gas wird nach wie vor geheizt. Nicht nur stationär, sondern auch mobil. Und besonders effektiv, wenn die Wärmeausbreitung dabei durch ein Gebläse unterstützt wird. In unserem Ratgeber informierten wir Sie über Typen und Bauformen von Gasheizgebläsen und erklären deren Funktion.
Ein Gasheizgebläse ist ein Heizgerät, das Gas als Brennstoff verwendet, um Luft zu erwärmen. Ein Ventilator oder ein Gebläse verteilt die erwärmte Luft vorzugsweise in großen Räumen. Zu den typischen Anwendungsbereichen zählen Werkstätten, Garagen und Baustellen. Gasheizgebläse lassen sich aber auch bei Veranstaltungen im Freien nutzen, zum Beispiel zum Beheizen von Zelten.
Größter Vorteil dieser Gasheizer – neben der zügigen Erwärmung der Umgebung – ist ihre Mobilität. Die weitaus meisten Gasheizer lassen sich aufgrund ihres geringen Gewichts einfach von einem Ort zum anderen transportieren. Sie besitzen im Allgemeinen ein Gehäuse aus rostfreiem Edelstahl, Tragegriffe und stabile Standflächen, benötigen allerdings immer einen 230-Volt-Netzanschluss für den Betrieb des Ventilators.
Zu unterscheiden sind direkt und indirekt wirkende Gas-Heizgebläse. Direkte Heizgeräte verbrennen das Gas und blasen die Verbrennungsluft direkt in den zu heizenden Raum. Sie sind zwar effektiv, lassen sich aber nur in gut belüfteten Bereichen verwenden, um die Ansammlung von Schadstoffen in der Raumluft zu vermeiden.
Indirekte Gasheizgebläse verbrennen das Gas dagegen in einer Brennkammer, die von einem Wärmetauscher umgeben ist. Die vom Ventilator an der Rückseite des Geräts angesaugte Luft streicht über den Tauscher, wird dabei erhitzt und an der Vorderseite in die Umgebung abgegeben. Durch den Wärmetauscher sind die Verbrennungsprodukte vom erwärmten Bereich getrennt, eine Schadstoffbelastung findet nicht statt – vorausgesetzt, dass in wenig belüfteten Räumen die Brennkammer ein ins Freie führendes Abluftrohr besitzt.
Zunächst ist das Heizgebläse mit einer Gasquelle zu verbinden, in der Regel eine Druckgasflasche mit Propan, Butan oder einem Gemisch aus beiden Gasen. Im Gegensatz zu Butan besitzt Propan aber nicht nur einen höheren Brennwert, es lässt sich auch bei Temperaturen von bis zu minus 42 Grad Celsius verwenden. Butan ist dagegen unterhalb des Gefrierpunkts nicht mehr brennfähig.
Der Betriebsdruck des Gasheizers muss zudem zwingend durch einen Druckminderer an der Flasche einzustellen sein. Je nach Außentemperatur herrscht in üblichen Propan-Gasflaschen ein Druck von 5 bis 10 bar, wobei knapp 5 bar bereits bei 0 Grad Celsius anliegt. Besitzt der Druckminderer ein Manometer, lässt er sich als fein einzustellender Druckregler einsetzen. Da der Ventilator auf einem Elektromotor beruht, wird auch ein Netzanschluss benötigt. Die meisten Gasheizgebläse verfügen im Allgemeinen über ein extra langes Stromkabel.
Die Zündung des Gases übernimmt in der Regel ein kleines Piezoelement. Es ist in der Piezozündung eingebaut und lässt sich über einen Drucktaster bedienen. Große Gasheizgebläse besitzen oft auch eine elektronische Zündung.
Wichtig für den Betrieb sind die vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen. So regeln Thermostate die Betriebstemperatur des Heizgebläses und schalten das Gerät aus, wenn die gewünschte Temperatur erreicht ist. Bei Anzeichen von zu hohen Temperaturen im Innern des Geräts greift der Überhitzungsschutz, der ebenfalls die Heizung deaktiviert.
Einige Geräte erkennen auch Fehlfunktionen wie das Verlöschen der Zündflamme. Zur Erkennung verwenden sie eine Ionisationselektrode, an die eine kleine Spannung anliegt. Die Elektrode ist so positioniert, dass sie sich im direkten Kontakt mit der Flamme des Brenners befindet. Wenn die Flamme brennt, ionisiert sie Gasatome, die Elektronen abgeben, sich dabei in positiv geladenen Ionen verwandeln und den Stromfluss durch die Elektrode ermöglichen. Erlischt die Flamme zum Beispiel durch Wind, Defekte oder Verschmutzung, wird der Stromfluss unterbrochen. Dies wird von der Steuereinheit registriert, die daraufhin automatisch das elektromagnetische Gasventil schließt. Einige Modelle können das Gerät auch abschalten, wenn sie einen Sauerstoffmangel oder einen Überschuss an Kohlenmonoxid in der Raumluft feststellen.
Der geplante Verwendungszweck ist das wohl wichtigste Kriterium. Ist das Gasheizgebläse für Innen- oder Außenbereiche vorgesehen, für Notfälle oder den täglichen Gebrauch? Danach richten sich sowohl der Typ als auch die Leistung. So eignen sich direkt arbeitende Geräte nur für gut belüftete Bereiche oder für den Einsatz im Freien. Indirekte Heizgebläse erfordern zwar eine Abluftanlage, dafür sind sie aber in mehr oder weniger geschlossenen Räumen oder Zelten zu betreiben.
Bei der Leistung ist zwischen der elektrischen und der Heizleistung zu unterscheiden. Erste liegt in der Regel bei wenigen Watt und beziehen sich auf die Netzstromaufnahme des Heizgebläses. Die Heizenergie wird in Kilowatt beziehungsweise kW angegeben. Sie liegt meist zwischen 4 kw und 73 kw, einige Modell speziell für das Beheizen großer Räume können auch Heizleistungen im dreistelligen kW-Bereich erbringen.
Eng mit den Leistungen verbunden ist der Luftdurchsatz. Während kleinere Gebläse etwa 350 Kubikmeter Luft pro Stunde erwärmen können, liegt der Luftdurchsatz bei großen und entsprechend leistungsfähigeren Geräten bei mehreren Tausend Kubikmetern.
Wesentlich für die Auswahl sind natürlich auch die im Gasheizer vorhanden Maßnahmen zu Komfort und Sicherheit. Neben einem Thermostat sollten sowohl Abschaltungen bei zu hoher Hitze als auch beim Verlöschen der Zündflamme vorhanden sein. Je nach Art des Einsatzes sind zudem eine stabile Konstruktion, ein Gehäuse aus Edelstahl oder wetterfester Beschichtung und leichte Transportierbarkeit von Bedeutung.