Ratgeber
Halogenlampen erzeugen ein Licht, das einem angenehmen, natürlichen Tageslicht ähnelt. Eingesetzt werden sie immer dann, wenn eine möglichst gute Ausleuchtung erwünscht ist. Das kann beispielsweise bei der Beleuchtung von Schaufenstern und Waren im Einzelhandel der Fall sein. Wissenswertes zu Halogenlampen erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Eine Halogenlampe verfügt über einen Glaskolben, der mit einem Edelgas gefüllt und zusätzlich mit einer kleinen Menge Halogengas angereichert ist. Meist handelt es sich dabei um Iod oder Brom. Für die Erzeugung von Licht macht man sich bei Halogenglühlampen den sogenannten Wolfram-Halogen-Kreisprozess zunutze. Dabei wird ein aus Wolfram bestehender Glühdraht mit einer Temperatur von ca. 2.700 °C erhitzt. Dadurch geht das Wolfram konstant in den gasförmigen Zustand über und verbindet sich mit dem Halogen. Sobald die Verbindung in die Nähe des Glühfadens kommt, zerfällt sie und setzt sich wieder als metallisches Wolfram auf dem Faden ab. So werden ein Anschwärzen des Glaskolbens und ein Ausdünnen des Glühfadens vermieden. Die bei Halogenlampen verwendeten Glaskolben werden absichtlich möglichst klein gewählt, damit eine hohe Temperatur erreicht wird. Würde das Glas nicht mindestens auf 250 °C aufgeheizt, könnte sich Wolfram niederschlagen. In der Regel wird auf Quarzglas zurückgegriffen, das den hohen Temperaturen problemlos standhält.
Halogenlampen bringen mehrere Vorzüge mit sich. Zum einen erreichen sie eine hohe Lichtausbeute und sind nach dem Einschalten sofort hell. Bei Energiesparlampen ist das beispielsweise nicht so. Diese benötigen immer einen Moment, bis die volle Helligkeit erreicht ist. Zum anderen ist das Licht einer Halogenlampe relativ neutral und ähnelt einem angenehmen Tageslicht. Des Weiteren sind Halogenleuchtmittel sehr kompakt und können daher an Stellen verbaut werden, wo nur wenig Platz zur Verfügung steht. Zu guter Letzt haben sie eine bessere Energieeffizienz vorzuweisen als Glühlampen.
Den Vorteilen stehen allerdings einige Nachteile gegenüber: Eine Halogenglühlampe benötigt deutlich mehr Energie als eine LED-Lampe oder eine Energiesparlampe. Der Wirkungsgrad liegt bei lediglich 10 Prozent, die restliche Energie wird als Wärme abgestrahlt. Im Vergleich zu einer Energiesparlampe ist der Energieverbrauch um den Faktor drei höher, bei einer LED-Leuchte wird sogar der Faktor vier erreicht. Die mittlere Lebensdauer kann sich im Vergleich zu einer herkömmlichen Glühlampe mit bis zu 3.000 Stunden durchaus sehen lassen. Vergleicht man die Lebensdauer aber mit modernen Energiesparlampen (bis zu 10.000 Stunden) und LED-Leuchtmitteln (25.000 bis 50.000 Stunden), schneiden Lampen mit Halogen nicht mehr so gut ab. Außerdem werden Halogenleuchtmittel sehr heiß. Sie dürfen daher nicht in der Nähe von brennbaren Materialien angebracht sein. Auch für das Anstrahlen verderblicher Lebensmittel sind diese Leuchtmittel nicht geeignet.
Mit moderner LED-Technik können herkömmliche Glühbirnen und Halogenlampen nicht mithalten. LED-Lampen zeichnen sich durch eine deutlich längere Lebensdauer aus und ermöglichen es, bis zu 90 Prozent Energie einzusparen. Darüber hinaus gibt es LED-Leuchtmittel mit verschiedenen Farbtemperaturen, angefangen bei warmweiß über neutral- und kaltweiß bis hin zu Tageslichtweiß. Zudem sind Modelle erhältlich, die Farben aus dem RGB-Spektrum erzeugen und bis zu 16,7 Millionen Farbtöne darstellen können. So findet sich für jede Stimmung und jeden Anlass die passende Beleuchtung. Wie bei einer normalen Glühbirne oder Halogenlampe steht die volle Helligkeit direkt nach dem Einschalten zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es dimmbare LEDs, deren Helligkeit nach Belieben eingestellt werden kann. Auch die Lichtausbeute liegt mit ca. 150 Im/W deutlich oberhalb von Halogen- (60 bis 100 Im/W) und Energiesparleuchtmitteln (40 bis 70 Im/W).
Der Verkauf der meisten Halogenlampen ist seit dem 1. September 2023 in der EU nicht mehr zulässig. Händler dürfen aber noch ihre Lagerbestände veräußern. Der Grund für das Verbot ist eine Verordnung der Europäischen Union zur "Festlegung von Ökodesign-Anforderungen an Lichtquellen". Einfach ausgedrückt: Es geht um das Einsparen von Energie. Vom Markt verschwinden Halogenlampen der Sockel G4, GY6.35 und G9 sowie Leuchtstoffröhren des Typs T8, die 600, 1.200 oder 1.500 mm lang sind.
Zunächst ist zu überlegen, ob Hochvolt-Halogenlampen oder Niedervolt-Halogenlampen benötigt werden. Hochvolt-Halogenlampen werden mit 230 bis 240 Volt betrieben, Niedervolt-Lampen dagegen mit 12 Volt. Für letztere ist ein Trafo erforderlich. Wichtig ist zudem die benötigte Leistung. Viele haben beim Kauf von Leuchtmitteln immer noch die Leistung von normalen Glühlampen als Orientierungswerte im Hinterkopf. Doch 60 Watt bei einer Glühlampe entsprechen nicht 60 Watt bei einer Halogenlampe. Die Leistung der beider Leuchtmittelarten lässt sich folgendermaßen vergleichen: Eine 25-Watt-Glühlampe entspricht einer Halogenlampe mit 20 Watt. Dagegen ist das passende Gegenstück einer 60-Watt-Birne eine 45-Watt-Halogenlampe. Bei einer Glühlampe mit einer Leistungsaufnahme von 100 Watt kommt eine Halogenlampe auf 75 Watt. Erhältlich sind Halogenleuchtmittel mit einer Leistung von bis zu 5.000 Watt. Die Energieeffizienzklassen helfen Ihnen dabei zu erkennen, ob eine Lampe besonders viel oder besonders wenig Strom verbraucht. Achten Sie darüber hinaus auf eine geeignete Bauform (Kolben, Reflektor, Stab)und den passenden Sockel (E27, E14 etc.), um sicherzugehen, dass das Leuchtmittel in die Fassung der Leuchte passt.
Tragen Sie beim Einsetzen von Halogenleuchtmitteln am besten Stoffhandschuhe oder nutzen Sie ein Papierhandtuch. Das Fett, das sich an den Fingern befindet, bleibt sonst am Glaskolben haften und kann sich gegebenenfalls einbrennen. Es kann auch sein, dass an den betreffenden Stellen abweichende Temperaturen auftreten. Beides kann zu einer verkürzten Lebensdauer der Lampe führen.
Welche Farbtemperatur eignet sich für welchen Raum?
Die Wahl der Farbtemperatur ist größtenteils vom eigenen Empfinden abhängig. Nachfolgend finden Sie einige Empfehlungen: Halogen-Glühlampen, die ein warmweißes Licht mit einer Farbtemperatur von 2.700 bis 3000 K erzeugen, werden als behaglich und gemütlich empfunden und eignen sich daher optimal für Gasträume, Spa-Bereiche oder auch für den Einzelhandel. Für Büro-, Konferenz- und Klassenräume ist dagegen neutral- bis kaltweißes Licht zwischen 3300 und 5000 K besser geeignet. Tageslichtweiß (5300 bis 6500 K) kommt dagegen in Umgebungen zum Einsatz, in denen ein besonders konzentriertes Arbeiten erforderlich ist, etwa in OP-Sälen, Laborräumen oder Behandlungszimmern, aber auch in der Industrie.
Wie entsorge ich defekte Leuchtmittel richtig?
Normale Glühlampen und Halogen-Lampen dürfen dem Hausmüll zugeführt werden. Energiesparlampen und LEDs müssen für eine fachgerechte Entsorgung zur Sammelstelle gebracht werden.
Kann ich Halogen-Leuchtmittel als Ersatz für normale Glühlampen verwenden?
Ja, das geht in vielen Fällen. Wichtig ist, dass die Halogenlampe nicht mehr Spannung erfordert und in Sachen Leistung genauso kompatibel mit der Lampe ist wie die Glühbirne.
Welche Faktoren haben einen Einfluss auf die Lebensdauer von Halogen-Lampen?
Wenn Sie Halogen-Lampen häufig ein- und ausschalten, kann das deren Lebensdauer beeinträchtigen. Ebenfalls wirken sich Schwankungen der Netzspannung negativ auf die Lebensdauer aus.
Welche Umgebungsfaktoren können die Lichtausbeute von Halogen-Lampen reduzieren?
Ein hohe Luftfeuchtigkeit kann sich negativ auf die Lichtausbeute auswirken, indem sich Kondenswasser auf der Oberfläche der Lampe bildet. Auch Staub hat einen negativen Effekt. Lagert sich Schmutz auf der Lampe ab, wird ein Teil des Lichts geschluckt, was die Helligkeit reduziert.