Ratgeber
Mit einem Hauswasserautomat bzw. Hauswasserwerk wird es spielend leicht, Brauchwasser zu nutzen und damit die Waschmaschine oder Toilettenspülung günstig mit Wasser zu versorgen. Auch zur Gartenbewässerung muss kein Trinkwasser mehr benutzt werden.
Was genau ein Hauswasserwerk ausmacht, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Hauswasserwerke gehören in die Kategorie der Pumpen. Die Aufgabe aller Pumpen ist es, Flüssigkeiten wie Wasser zu transportieren. Für Wohnhäuser und Gartenanlagen sind Pumpen interessant, die zur Bewässerung oder zur Entwässerung genutzt werden können, damit Wasser an gewünschte Orte transportiert werden kann beziehungsweise ins Abwasser geleitet wird.
Hauswasserwerke übernehmen die Aufgabe, aus Wasserquellen wie einem Brunnen oder einer Zisterne das dortige Nutzwasser zu fördern.
In einem Garten ohne Anschluss an die öffentliche Wasserversorgung sind sie die beste Möglichkeit, Wasser zu gewinnen und tragen daher auch synonym die Bezeichnung Eigenwasserversorgungsanlage.
Doch auch in einem Haus ist der Einsatz eines Hauswasserwerkes sinnvoll, um Trinkwasser zu sparen und stattdessen Nutzwasser zu fördern. Sowohl für die privaten Finanzen als auch für die Umwelt rechnet sich diese Wahl.
Die Frage ist gerechtfertigt, da es sich bei beiden Hilfsmitteln um Pumpen handelt. Wer von einer klassischen Wasserpumpe spricht, meint jedoch im Regelfall eine Gartenpumpe, die manuell eingeschaltet wird. Mit ihr wird beispielsweise bei Bedarf mit etwas Vorlaufzeit nach der Aktivierung Wasser aus der Regentonne entnommen.
Das Hauswasserwerk ist hingegen eine komplexere Maschine, die jederzeit zur Wasserentnahme bereitsteht, sodass zum Beispiel stets Wasser nach dem Toilettengang in den Spülkasten läuft. Anders als die Gartenpumpe ist das Hauswasserwerk fest in die Hauswasserversorgung integriert.
Welche Pumpe besser ist, hängt daher vom Einsatzwunsch ab. Bei seltener Nutzung gewinnt die Wasserpumpe, bei der dauerhaften Nutzung ist es das Hauswasserwerk.
Ein Hauswasserwerk besteht aus folgenden Bauteilen: Pumpe als Hauptbestandteil, dazu Druckbehälter samt Membran und Druckschalter.
Die Pumpe ist an eine Schlauchleitung angeschlossen und saugt über sie das Wasser aus dem Brunnen, der Zisterne oder anderen Wasserquellen. Das Nutzwasser wird in einen Druckbehälter (auch Kessel genannt) geleitet, der mittels Membran in zwei Teile aufgegliedert ist. Eine Seite beinhaltet ein Gas wie Luft oder Stickstoff und erzeugt so einen Gegendruck. Befindet sich Wasser in der anderen Hälfte des Kessels, kommt weiterer Druck über die Membran auf die gasgefüllte Seite. Ein Manometer misst diesen Druck und aktiviert einen Druckschalter, sobald ein Wunschwert erreicht ist. Ab diesem Punkt fließt kein weiteres Wasser nach und der Kessel bleibt gefühlt, ohne überzulaufen.
Der Vorgang funktioniert natürlich auch in die Gegenrichtung: Wird Wasser aus dem Behälter entnommen, sinkt der Druck und bei einem Minimaldruck wird die Pumpe wieder aktiviert, um neues Nutzwasser aus Brunnen, Zisternen und Co. nachlaufen zu lassen. Bei welchem Maximal- und Minimaldruck die Pumpe deaktiviert beziehungsweise aktiviert wird, kann am Hauswasserwerk eingestellt werden.
Die folgende Abbildung zeigt den schematischen Aufbau eines Hauswasserwerkes:
Diese Frage ist für die Planung im Haushalt wichtig, sie kann aber nicht pauschal beantwortet werden. Es kommt auf das gekaufte Hauswasserwerk und dessen Leistung über einen festgelegten Zeitraum an. Die Leistung wird von den Herstellern in Watt angegeben und variiert stark. Rechnet man einmal mit 800 Watt als Wert, sind dies 0,8 kWh pro Stunde. Der tatsächliche Stromverbrauch hängt davon ab, wie oft die Pumpe am Tag anspringen muss. Wird sie nur wenige Minuten zum Gießen im Garten genutzt, ist der Stromverbrauch deutlich geringer als beim ständigen Nachfüllen der WC-Kästen.
Fördermenge & Förderhöhe
Die Fördermenge wird entweder in Liter pro Stunde (l/h) oder in Liter pro Kubikmeter (l/m³) angegeben und die Förderhöhe in Metern. Beide Merkmale hängen unmittelbar zusammen, denn je höher das Wasser bewegt werden muss, desto geringer fällt die vom Hersteller angegebene Fördermenge in der Praxis aus. Muss beispielsweise eine Förderhöhe von 40 überwunden werden, da die Entnahmestelle unterirdisch liegt und der Spülkasten sich im Dachgeschoss befindet, sinkt die Fördermenge im Vergleich zu einer Förderhöhe von nur zehn Metern um zwei Drittel. Die meisten Hauswasserautomaten bieten Förderhöhen zwischen 35 und 55 Metern. Wird nur eine geringe Fördermenge für wenige Entnahmestellen auf einer Ebene benötigt, sind 3.000 l/h Fördermenge ein guter Orientierungswert. Möglich sind sich aber auch deutlich mehr, beispielsweise 9.000 l/h.
Druck
Der Förderdruck wird in Bar angegeben und liegt zwischen 3,5 und 5,5 bar. Mit der Anzahl der zu bedienenden Entnahmestellen sollte der Druck steigen. Für Eigenheime gelten 4 bar als guter Durchschnitt.
Kesselgröße
Für die Bewässerung eines kleinen Grundstückes genügen Kessel mit 20 Litern Fassungsvermögen. Größere Privathaushalte sind mit 30 bis 40 Litern gut beraten.
Pumpenart
Die Hauswasserautomaten arbeiten mit selbstansaugenden Pumpen. Dies können eine Kreiselpumpe, eine Saugpumpe oder eine Jetpumpe sein. Die Kreiselpumpe erzeugt Zentrifugalkräfte, eine Jetpumpe wird über einen Wasserstrahl von innen angetrieben. Beide Pumpen sind vergleichsweise günstig, die Jetpumpe gilt jedoch aufgrund der geringen Reibung als langlebigere erste Wahl. Eine Saugpumpe ist kostenintensiver, besitzt dafür einen hohen Wirkungsgrad und ist leiser im Betrieb.
Lautstärke
Je nach Pumpenart liegt sie bei 70 bis 85 Dezibel.
Gewicht
Kleine Modelle wiegen weniger als 15 Kilogramm und können als mobile Geräte transportiert werden. Es gibt aber auch fest installierte Hauswasserwerke, die über 30 Kilogramm wiegen.
Ausstattung
Neben einer Trockenlaufsicherung sollten Entlüftungsschrauben vorhanden sein, um eventuell angesaugte Luft mit wenigen Handgriffen entweichen zu lassen. Auch Wasserablassschrauben, um bei Bedarf schnell sämtliches Wasser zu entfernen, sind sinnvoll.
Weitere Ausstattungsmerkmale können ein Vorfilter (zum Fernhalten unerwünschter Feststoffe) und ein integriertes LC-Display zum Ablesen des Status oder eventueller Störungsanzeigen sein.