Ratgeber
Beheizbare Decken und Kissen sorgen für wohlige Wärme und erweisen sich nicht nur in der kalten Jahreszeit als praktisch. Sie sind eine hervorragende Lösung für Menschen, die schnell frieren, und können im Zuge einer Wärmetherapie genutzt werden. Wie Heizdecken und Heizkissen funktionieren, welche speziellen Ausführungen es gibt und worauf bei der Auswahl zu achten ist, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Heutige Heizdecken haben mit den klassischen Heizdecken von früher nicht mehr viel gemeinsam, sieht man vom Grundprinzip einmal ab.
Sie bestehen aus atmungsaktiven, weichen Stoffen, sind mit moderner Technologie ausgestattet, bieten viele Sicherheitsfeatures und erzeugen Wärme auf Knopfdruck, die individuell angepasst werden kann.
Im Gegensatz zu Wärmflaschen, die früher oder später auskühlen, halten Heizdecken und Heizkissen so lange warm, wie man möchte. Kein Wunder also, dass die Geräte ein Revival feiern und von jeder Generation gerne genutzt werden.
Sie sorgen das ganze Jahr über für wohltuende Wärme und eignen sich ideal für Menschen, die schnell frieren oder bestimmte Körperregionen zu Therapiezwecken mit Wärme behandeln möchten. Das Angebot an beheizbaren Decken und Kissen ist umfangreich.
Ob für Nacken, Rücken, Schulter oder den ganzen Körper – für jeden Bedarf findet sich eine Ausführung.
Heizdecken und Heizkissen sind elektrisch betriebene Heizgeräte mit textilem Überzug. Sie sind mit Heizdrähten ausgestattet, die sich durch die Zufuhr von Strom erwärmen und diese Wärme nach außen abgeben.
Die Leistung, die zum Aufheizen nötig ist, ist vergleichsweise gering. Bei Heizkissen beträgt sie 60 bis 100 Watt, bei Heizdecken 100 bis 200 Watt. Der geringe Stromverbrauch lässt sich darauf zurückführen, dass beheizbare Decken und Kissen verhältnismäßig niedrige Temperaturen erzeugen, um Verbrennungen auf der Haut auszuschließen.
Die Maximaltemperatur liegt üblicherweise bei 45 bis 50 °C, wobei es auch Geräte gibt, die bis zu 70 °C erreichen.
Zur Standardausstattung gehört ein Temperaturschalter, über den die Wärme bedarfsweise reguliert werden kann. Heizdecken und Heizkissen können als körpernahe Wärmequellen oder zum Aufheizen des Betts genutzt werden.
Im Hinblick auf die Anwendung ist wichtig zu wissen, dass sie höheren Gewichtsbelastungen im Regelfall nicht standhalten. Das heißt, normale Heizdecken und Heizkissen kann man nur zum Zudecken verwenden. Draufsetzen oder drauflegen darf man sich nicht.
Neben elektrisch betriebenen Heizdecken und Heizkissen gibt es Wärmekissen, die im Prinzip denselben Zweck erfüllen, aber nicht elektrisch funktionieren. Wärmekissen sind Wärmespeicher. Das heißt, sie werden erwärmt und geben die Wärme anschließend langsam an die Umgebung ab. Wie genau das geschieht, ist von Wärmekissen zu Wärmekissen unterschiedlich. So gibt es beispielsweise Ausführungen, die mit Naturstoffen wie Kirschkernen, Traubenkernen, Roggenkörnern, Dinkel oder Hirse gefüllt sind und im Ofen oder in der Mikrowelle aufgeheizt werden. Solche Wärmekissen halten ein bis zwei Stunden warm und können danach wieder erwärmt werden. Andere Modelle werden in einem Wasserbad erhitzt. Sie enthalten häufig Natriumacetat-Trihydrat, ein Salzhydrat, das sich bei einer Temperatur von 58 °C verflüssigt. Nach der Verflüssigung kristallisiert das Salzhydrat wieder, wobei Wärme freigesetzt wird (exotherme Reaktion). Das Wärmekissen erwärmt sich dann wieder auf seine Schmelztemperatur und hält über längere Zeit warm.
Das Angebot an elektrischen Heizdecken und elektrischen Heizkissen ist groß. Es werden nicht nur beheizbare Decken oder Kissen zum Zudecken und Auflegen angeboten, sondern eine Vielzahl weiterer Ausführungen, mit denen sich spezifische Körperbereiche, etwa Kopf, Nacken, Schulter, Bauch oder Rücken wärmen lassen. Wir geben Ihnen einen Überblick über Sonderformen von elektrisch beheizbaren Decken, Kissen und Wärmespendern, mit denen Sie mehr Komfort in Ihren Alltag bringen.
Wärmeunterbett
Mit einem Wärmeunterbett sorgen Sie im Handumdrehen für ein warmes Bett. Es handelt sich dabei um eine beheizbare Auflage, die auf die Matratze gelegt wird. Im Gegensatz zu Heizdecken hält ein Wärmeunterbett das Gewicht einer schlafenden Person aus. Dafür ist es nicht zum Zudecken geeignet, denn die Oberfläche ist nicht flauschig und weich, sondern glatt. Es empfiehlt sich, ein Laken über das Wärmeunterbett zu legen oder es mit Bettwäsche zu beziehen. Wichtig ist, auf die richtigen Abmessungen zu achten. So sollte ein Wärmeunterbett nicht größer als die Matratze des Bettes sein. Zu berücksichtigen ist, dass die beheizbare Fläche meist nicht dem kompletten Deckenmaß entspricht.
Heizkissen bzw. Sitzauflage
Beheizbare Sitzauflagen halten genauso wie Wärmeunterbetten dem Gewicht einer Person stand, man kann sich also draufsetzen. Im Prinzip handelt es sich um elektrische Sitzkissen, die im Inneren mit einem Schaumstoffkern ausgestattet sind, der für Sitzkomfort sorgt. Manche Auflagen werden ausschließlich dazu verwendet, eine warme Sitzfläche zu schaffen, andere kommen zu therapeutischen Zwecken zum Einsatz. So gibt es beispielsweise Ausführungen in Keilform, die zusätzlich den Rücken entlasten und zu einer Verbesserung der Sitzhaltung beitragen sollen.
Nacken- und Schulterkissen
Um Körperbereiche wie Schulter und Nacken punktuell zu wärmen, sind handelsübliche Heizkissen aufgrund ihrer Form eher weniger gut geeignet. Nacken- und Schulterkissen sind in dem Fall die bessere Lösung. Sie sind speziell auf die Formgebung von Nacken und Schulter abgestimmt und passen an, um sie gleichmäßig zu wärmen. Häufig sind die Spezialkissen in U-Form designt, damit sie um den Nacken gelegt werden und so die Schultern mitwärmen können. Nachteilig ist, dass die Kissen aufgrund ihrer spezifischen, körperangepassten Form nur für Nacken und Schulter verwendet werden können.
Rückenwärmer
Bei Rückenwärmern handelt es sich um elektrische Heizkissen, die speziell den Rücken wärmen. Sie können unterschiedlich ausgeführt sein. So gibt es beispielsweise Rückenwärmer in Form von Wärmegürteln, die um den Bauch befestigt werden und den unteren Rücken wärmen, aber auch Modelle, die wie eine Weste gestaltet sind und genauso angezogen werden. Wer seinen Rücken warmhalten möchte, kann auch zu Wärme-Capes greifen, die um den Oberkörper gelegt werden und Schultern und Nacken gleich mitwärmen.
Wärmegürtel
Wärmegürtel (auch Lendengürtel genannt) werden um Taille oder Bauch getragen und meist via Klettverschluss geschlossen, um auf den individuellen Körperumfang angepasst werden zu können. Sie halten die Nierengegend, die Bauch- und untere Rückenpartie sowie Teile des Unterleibs schön warm. Elektrische Wärmegürtel sind eine gute Alternative zu Wärmepflastern, da sie wiederverwendbar sind und man selbst steuern kann, wie lange die Wärme erzeugt werden soll.
Fußwärmer
Wer häufig kalte Füße hat, wird einen elektrischen Fußwärmer zu schätzen wissen. Dabei handelt es sich entweder um eine Heizmatte, auf die man die Füße stellt, oder um Heizkissen, das wie eine Tasche oder ein sehr breiter Schuh gestaltet ist, in den man mit den Füßen hineinschlüpft. Manche Modelle bieten darüber hinaus eine Massagefunktion, die für echten Wellness-Faktor sorgt. Die meisten Fußwärmer sind mit einem Inlett aus kuscheligem Material ausgestattet, das herausgenommen und in der Waschmaschine gereinigt werden kann.
Wasserdichte Isolierung
Üblicherweise sind die Heizdrähte der Geräte wasserdicht isoliert, um sie vor dem Kontakt mit Feuchtigkeit zu schützen. Dadurch ist sichergestellt, dass es zu keinem Kurzschluss kommt, wenn man beispielsweise nachts im Bett stark schwitzt oder versehentlich ein Glas Wasser über dem Heizgerät verschüttet.
Überhitzungsschutz
Im Regelfall sind elektrische Heizkissen und Heizdecken mit einem Überhitzungsschutz ausgestattet. Ein Überhitzungsschutz sorgt dafür, dass sich das Kissen oder die Decke im Fall eines Defekts oder einer zu hohen Belastung bzw. Überhitzung ausschaltet, indem er den Stromkreis unterbricht. Dadurch wird das Risiko der Brandentstehung reduziert.
Abschaltautomatik
Neben einem Überhitzungsschutz gehört eine Abschaltautomatik zum Funktionsumfang vieler Heizkissen und Heizdecken. Ein Heizgerät mit Abschaltautomatik schaltet sich nach einem bestimmten Zeitraum eigenständig aus. Das ist zum einen der Sicherheit zuträglich, zum anderen hilft es dabei, Strom zu sparen, da die Decke oder das Kissen nicht unnötig lange in Betrieb ist, sollte man das Abschalten einmal vergessen haben. Oftmals ist es möglich, den Zeitpunkt der automatischen Abschaltung selbst zu bestimmen. So lässt sich beispielsweise einstellen, ob die Abschaltautomatik nach 1, 3 oder 5 Stunden ausgelöst werden soll.
Rückschaltautomatik
Eine Alternative zur Abschaltautomatik ist die Rückschaltautomatik. Hier schaltet sich das Gerät nicht sofort ab, sondern drosselt über einen gewissen Zeitraum hinweg allmählich die Wärmeleistung, bis es schließlich ganz ausgeht.
Temperaturregelung
Im Normalfall bieten Heizdecken und Heizkissen eine elektronische Temperaturregelung, so dass man nach Belieben und Bedarf seine persönliche Wunschtemperatur einstellen kann. Beleuchtete Temperaturstufen und beleuchtete Temperaturregler sind auch abends oder nachts im Bett gut sichtbar, falls man noch einmal nachregeln möchte.
Fernsteuerung
Moderne Heizgeräte lassen sich sogar via App und Smartphone bzw. Tablet fernsteuern. Sehr vorteilhaft ist das beispielsweise bei Wärmeunterbetten, wenn man sich das Aufstehen ersparen will.
Timer
Praktisch ist auch eine Timerfunktion, mit deren Hilfe ein Zeitpunkt festgelegt werden kann, zu dem das Heizgerät sich automatisch einschaltet. Häufig besteht die Möglichkeit, eine Betriebsdauer einzustellen, nach deren Ablauf sich das Heizgerät abschaltet. In dem Zusammenhang erfüllt ein Timer denselben Zweck wie eine Abschaltautomatik.
Zunächst einmal ist zu überlegen, ob man eine Heizdecke für den ganzen Körper, ein Wärmeunterbett oder ein Heiz- bzw. Spezialkissen für einen bestimmten Körperbereich, beispielsweise Nacken, Schulter, Rücken oder Füße, benötigt.
Ist der richtige Gerätetyp gefunden, geht es um die Auswahl eines konkreten Modells. Was die Aufnahmeleistung betrifft, rangieren die meisten Heizgeräte zwischen 50 und 100 bzw. 100 und 200 Watt. Der Stromverbrauch hält sich dementsprechend in Grenzen. Entscheidend sind eine möglichst kurze Aufheizzeit sowie eine Temperaturregelung. Von Vorteil ist es, wenn die Temperatur kleinschrittig angepasst werden kann und beleuchtete Temperaturstufen zur Verfügung stehen, so dass man das Gerät auch im Dunkeln problemlos bedienen kann. Sicherheitsfunktionen wie eine Abschaltautomatik und ein Überhitzungsschutz sollten in jedem Fall Teil der Ausstattung sein.
Im Hinblick auf Komfort ist die Beschaffenheit des Oberflächenmaterials von Bedeutung. Weich, atmungsaktiv, kuschelig und waschbar sind Stoffe wie Vlies, Baumwolle oder Frottee. Sie können ohne Probleme im Schonwaschgang in der Waschmaschine gewaschen werden. Generell ist aus Hygienegründen sehr empfehlenswert, zu Produkten mit waschbaren, abnehmbaren Bezügen oder herausnehmbaren Inlets zu greifen. Ob eine Heizdecke oder ein Heizkissen waschbar ist, hängt vom zugrundeliegenden Material, aber auch davon ab, ob das Gerät mit einem abnehmbaren Schalter und einem abnehmbaren Netzkabel ausgestattet ist. Elektronische Komponenten würden Schaden nehmen, wenn man sie mitwäscht.
Unser Praxistipp: Auf Prüfsiegel und Zertifizierungen achten
Heizkissen und Heizdecken müssen hohe Qualitätsstandards und Sicherheitsanforderungen erfüllen. Ob das der Fall ist, lässt sich anhand von Prüfsiegeln und Zertifizierungen erkennen. Aufschlussreich in diesem Zusammenhang sind das GS-, das TÜV- und das VDE-Siegel. Das GS-Siegel (GS = Geprüfte Sicherheit) ist innerhalb Europas gesetzlich geregelt und besagt, dass das Produkt die Anforderungen nach § 21 des Produktsicherheitsgesetzes erfüllt. Das TÜV-Siegel (TÜV = Technischer Überwachungsverein) gibt Aufschluss darüber, ob ein Heizkissen oder eine Heizdecke als technisches Produkt den technischen Anforderungen des TÜV entspricht. Das VDE-Siegel (VDE = Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik) erhalten elektrische Geräte, die die Sicherheitsbestimmungen und Normen des VDE erfüllen.
Was bedeutet es, wenn eine Wärmedecke mit „Standard 100“ ausgezeichnet ist?
Standard 100 ist ein Label, das von Öko-Tex vergeben wird und Textilien als schadstofffrei zertifiziert. Wärmedecken, die mit dem Standard 100 ausgewiesen sind, enthalten keine gesundheitsschädlichen Chemikalien, haben einen hautfreundlichen pH-Wert und sind auf Farbechtheit getestet. Sie müssen aber nicht zwingend ökologisch produziert sein oder aus Naturfasern bestehen.
Kann ich eine elektrische Wärmedecke falten?
Nur, wenn es in der Produktbeschreibung explizit angegeben ist. Manche Wärmedecken dürfen nicht gefaltet oder zusammengeschoben werden, da sonst die Gefahr besteht, dass die Stellen, die sich überlappen, überhitzen. In dem Fall würde der Überhitzungsschutz auslösen und die Wärmedecke könnte nicht mehr betrieben werden.
Gibt es Heizdecken und Heizkissen mit Akku?
Ja, zwar ist die überwiegende Anzahl an elektrischen Heizdecken und Heizkissen für den Betrieb an der Netzsteckdose vorgesehen, es gibt aber auch batterie- bzw. akkubetriebene Ausführungen. Solche Modelle eignen sich gut für unterwegs, für Reisen und für längere Autofahrten.
Wann lohnt sich der Kauf eines speziellen Nacken-Heizkissens?
Ein Nacken-Heizkissen ist hinsichtlich seiner Form perfekt auf die Nackenregion abgestimmt. Es passt sich den Konturen perfekt an und findet von alleine Halt, so dass man es nicht zwingend festhalten muss. Die Anwendung ist daher sehr komfortabel. Ein klassisches Heizkissen ist meist rechteckig gestaltet. Das heißt, man muss es festhalten und gegen den Nacken drücken, damit es den Bereich gleichmäßig erwärmt und nicht verrutscht. Das wird irgendwann unbequem. Dafür kann ein normales Heizkissen vielseitiger verwendet werden. Wer gezielt seinen Nacken behandeln möchte, liegt mit einem Nackenkissen richtig.