Ratgeber
Mobile Heizgeräte wie Heizlüfter, Infrarotstrahler oder Konvektoren sorgen im Handumdrehen für Wärme im Haus. Sie bringen Wohnräume, das Büro oder die Werkstatt bedarfsweise auf Wunschtemperatur, sind flexibel einsetzbar und eignen sich perfekt als Ergänzung zur fest installierten Heizung. In unserem Ratgeber erfahren Sie, welche gängigen Arten von elektrischen Heizgeräten und Heizlüftern es gibt und worauf beim Kauf zu achten ist.
Mobil einsetzbare, elektrische Heizgeräte bieten maximale Flexibilität, wenn es um Wärme geht. Sie können in den Wohnräumen zu Hause, in der Werkstatt oder im Hobbykeller, im Büro oder im Gäste- oder Ferienhaus aufgestellt werden und heizen die Räumlichkeiten innerhalb kurzer Zeit auf Wunschtemperatur. Heizgeräte eignen sich perfekt als Übergangslösung, wenn keine fest installierte Heizung vorhanden ist, oder als Ergänzung zu bestehenden Heizsystemen. Sie sind weniger als konstante Hauptwärmequelle, sondern eher für den temporären Gebrauch vorgesehen und spielen ihre Vorteile aus, wenn schnell und punktuell Wärme erzeugt werden soll.
Heizgeräte können in Direktheizgeräte und Speicherheizgeräte unterschieden werden. Direktheizgeräte geben die erzeugte Wärme direkt an den Raum ab, wohingegen Speicherheizgeräte Wärme zwischenspeichern, so dass man sie zu einem späteren Zeitpunkt nutzen kann. Direktheizgeräte haben den Vorteil, dass sie in der Anschaffung relativ günstig sind und wenig Installationsaufwand verursachen. Es ist lediglich ein Anschluss zur Spannungsversorgung über das Hausnetz erforderlich. Um selbiges nicht zu überlasten, ist die Leistung von Direktheizgeräten meist auf 2 bis 3 kW begrenzt.
Abhängig von der Bauform lassen sich drei Typen von Direktheizgeräten differenzieren: strombeheizte Heizkörper, elektrische Heizstrahler und elektrische Heißluftgeräte. Zu den strombeheizten Heizkörpern zählen vor allem Radiatoren und Konvektoren. Relativ verbreitet sind Ölradiatoren. Hierbei handelt es sich um kompakte Heizkörper, die mit einem Thermo-Öl gefüllt sind, das sich bei Stromversorgung erhitzt. Die erzeugte Wärme wird über die Rippen des Heizgeräts abgegeben. Vorteilhaft ist, dass das Öl die Wärme eine Weile speichert, so dass sie nicht sofort verloren geht. Darin unterscheiden sich Radiatoren von Konvektoren. Ein Konvektor ist ein Heizkörper, der im unteren Teil kalte Luft ansaugt und sie mithilfe von Heizwendeln erwärmt. Dadurch wird die Luft verdichtet, steigt auf und wird im oberen Teil wieder ausgegeben. Auf diese Weise entsteht eine stetige Luftbewegung bzw. Luftströmung (Fachbegriff: Konvektion), die durch ein integriertes Gebläse verstärkt werden kann.
Elektrische Heizstrahler zeichnen sich dadurch aus, dass sie Wärme abstrahlen. Sie arbeiten mit Infrarotstrahlen, die nur die Bereiche und Gegenstände erwärmen, auf die sie treffen. Aus diesem Grund heizen Infrarotstrahler nicht die Umgebung, sondern liefern eher lokale Wärme. Das bringt Vor- und Nachteile mit sich. So eignen sich IR-Heizstrahler zwar nicht für das Beheizen eines ganzen Raums, aber durchaus für das Beheizen einzelner Bereiche. In dem Fall spielt es keine Rolle, ob der Raum schlecht isoliert ist, da die Wärme ausschließlich an den Stellen entsteht, die die Strahlen erreichen.
Zu den am häufigsten verwendeten mobilen Elektroheizungen zählen Heißluftgeräte bzw. Heizlüfter. Sie sind mit Ventilatoren ausgestattet und unterscheiden sich darin von Konvektoren, deren Funktionsweise auf dem thermischen Auftrieb basiert. Neben einem Ventilator verfügen Heizlüfter über ein Heizelement aus Glühdrähten, die sich durch elektrischen Strom erhitzen. Die erwärmte Luft wird dann mithilfe des Ventilators im Raum verteilt.
Neben konventionellen Heizlüftern gibt es sogenannte Keramik-Heizlüfter, die etwas anders aufgebaut sind und spezifische Vorteile bieten. Wie klassische Heizlüfter saugen Keramikheizer kalte Luft an, erhitzen sie und blasen die warme Luft wieder aus. Allerdings sind sie zum Erwärmen der Luft nicht mit Glühdrähten aus Metall ausgestattet, sondern mit Heizelementen aus PTC-Keramik. PTC steht für Positive Temperature Coefficient und bezeichnet einen Halbleiter bzw. ein elektrisches Bauteil mit temperaturabhängigem Widerstand. Steigt die Temperatur, erhöht sich Eigenwiderstand des Bauteils, was zu einer verringerten Stromleitfähigkeit führt. Das heißt, je heißer das Heizelement wird, desto weniger Strom fließt hindurch. Ein Überhitzen ist somit quasi ausgeschlossen. Dank dieser Selbstregulierung ist die PTC-Heiztechnologie besonders sicher und zuverlässig. Neben dem Sicherheitsaspekt punkten Keramik-Heizlüfter mit einem leisen Betrieb. Das liegt darin begründet, dass weniger Ventilation erforderlich ist, um einer Überhitzung entgegenzuwirken. Keramik-Heizelemente werden nämlich nicht so heiß wie Metalldrähte.
Beim Kauf von Heizgeräten spielt der Anwendungsbereich eine große Rolle, denn er grenzt ein, welcher Typ von Elektroheizung überhaupt in Frage kommt. Sollen nur bestimmte Bereiche eines Raums erwärmt werden, etwa der Wickeltisch, die Hobbybank oder die Sitzecke, sind Infrarot-Heizstrahler eine gute Wahl. Demgegenüber eignen sich zum Aufheizen ganzer Räume Radiatoren, Konvektoren und Heizlüfter besser.
Im Zusammenhang mit der Quadratmeterzahl der zu beheizenden Fläche steht die Leistung. Je größer der Raum, desto leistungsstärker muss das Heizgerät sein. Viel Power bieten Modelle um die 2000 bis 3000 Watt. Sie sind für den Gebrauch am haushaltsüblichen Stromnetz ausgelegt. Für anspruchsvolle Anwendungen in Industrie, Landwirtschaft oder Gewerbe werden noch leistungsstärkere Ausführungen angeboten. So liefern beispielsweise Industrie-Heizlüfter gerne mal 5, 9 oder sogar 15 kW. Für den direkten Anschluss ans Hausnetz sind solche Geräte nicht geeignet.
Von Vorteil ist, wenn mehrere Leistungsstufen zur Verfügung stehen. So kann man bedarfsweise einstellen, wie stark ein Raum beheizt werden soll. Viel Komfort bieten Heizgeräte mit integriertem Thermostat. Ein Thermostat misst kontinuierlich die Raumtemperatur und regelt die Heizung abhängig vom Ergebnis rauf oder runter. Wird es im Raum zu warm, also ein bestimmter Temperaturwert überschritten, drosselt der Thermostat die Heizleistung oder schaltet das Gerät ganz aus. Wird es im Raum zu kühl, stellt der Thermostat die Heizung höher. Timer und Zeitschaltuhren sorgen ebenfalls für mehr Heizkomfort. Hierüber können Heizgeräte so programmiert werden, dass sie sich zu festen Uhrzeiten ein- oder ausschalten. Dadurch wird zum einen nicht länger als nötig geheizt und zum anderen sind die Räume genau dann warm, wenn man es braucht.
Sehr praktisch bei Heizlüftern ist eine Kaltstufe, die es ermöglicht, die Geräte im Sommer als Ventilator zu nutzen. Die Luft wird nicht erwärmt, sondern so wie sie ist wieder ausgestoßen, was in überhitzten Räumen eine Erleichterung sein kann. Allerdings sind Heizgeräte mit Ventilationssystem weniger gut geeignet für Allergiker und Allergikerinnen, da sie beim Ausblasen und Verteilen der Luft zwangsläufig Staub aufwirbeln. In dem Fall sollte man sich für einen anderen Gerätetyp entscheiden. Auch die Geräuschentwicklung ist zu berücksichtigen, insbesondere dann, wenn das Heizgerät im Büro, Schlaf- oder Kinderzimmer aufgestellt werden soll. Ein lautes Betriebsgeräusch kann in einer ruhigen Arbeits- und Wohnumgebung schnell stören.
Darüber hinaus sind Sicherheitsmechanismen von Bedeutung. Dazu zählen in erster Linie ein Überhitzungs- und ein Kippschutz. Ein Überhitzungsschutz ist deswegen wichtig, weil Heizgeräte eine nicht unbeträchtliche Wärme erzeugen. Stehen sie zu nah an der Wand, so dass die Luft nicht genügend zirkulieren kann, oder werden sie versehentlich verhängt oder verdeckt, besteht die Gefahr, dass die Hitze nicht mehr abgeführt werden kann und ein Brand entsteht. Ein integrierter Überhitzungsschutz verhindert das, indem er das Gerät ausschaltet, wenn eine bestimmte Temperatur überschritten wird. Auch ein Kippschutz trägt dazu bei, Überhitzung zu vermeiden. Er sorgt für einen sicheren Stand und verhindert, dass das Heizgerät umkippt und im ungünstigsten Fall Stauwärme entwickelt.
Den Stromverbrauch eines Heizgeräts können Sie ganz leicht selbst berechnen. Dazu multiplizieren Sie die Leistung (in Watt) mit der Betriebszeit (in Stunden) und teilen das Ergebnis durch 1000. Anschließend multiplizieren Sie den Wert mit dem Preis pro Kilowattstunde, den Sie bei Ihrem Energieversorgungsunternehmen zahlen. So können Sie herausfinden, wie viele Kosten perspektivisch auf Sie zukommen, und Produkte unter ökonomischen Gesichtspunkten miteinander vergleichen.
Kann ich meinen elektrischen Heizlüfter auch im Auto verwenden?
Nein. Elektrische Heizlüfter für Haus und Wohnung haben eine viel zu hohe Leistung für den vergleichsweise kleinen Innenraum eines Pkw, was mit einem erhöhten Brandrisiko einhergeht. Sucht man eine Alternative zur Standheizung, muss man zu speziellen Auto-Heizlüftern greifen.
Was muss ich beim Kauf eines Bad-Heizlüfters beachten?
Lüfter fürs Badezimmer müssen eine hohe Luftfeuchtigkeit tolerieren können. Darüber hinaus sollten sie vor Spritzwasser (entsprechende IP-Schutzart beachten!)geschützt sein, insbesondere, wenn sie in der Nähe der Dusche, Badewanne oder des Waschbeckens stehen. Am besten greift man zu Modellen, die explizit als Bad-Heizlüfter angeboten werden. Ein Kipp- und Überhitzungsschutz sollten in jedem Fall vorhanden sein.
Ich habe vorwiegend kleine Räume und nicht viel Stellfläche. Gibt es Heizgeräte für solche Fälle?
Ja. Zum einen gibt es Heizgeräte wie Mini-Keramik-Heizlüfter, die kompakt gebaut sind und aufgrund ihrer geringen Abmessungen nicht viel Stellfläche beanspruchen. Zum anderen werden Steckdosen-Heizlüfter angeboten, die mit einem integrierten Netzstecker ausgestattet sind und für die Inbetriebnahme einfach nur in die Steckdose gesteckt werden müssen. Sie haben ein handliches Format, benötigen wenig Platz und sind im Hinblick auf die Leistung vorrangig für kleine Räume ausgelegt. Zum Beheizen von großen Räumen sind diese Lüfter weniger geeignet.