Ratgeber
Im Bereich der Elektronik sind Speicherkarten in diversen Formaten sowie SIM-Karten weit verbreitet. Entsprechend praktisch ist es, dass die verschiedenen Kartensockel als Ersatzteile erhältlich sind.
Erfahren Sie hier, welche Arten von Sockeln es gibt und welche Besonderheiten sie aufweisen.
Anwendungsgebiete und Arten von Kartensockeln
Egal, ob es sich um ein IoT-Gerät handelt, das regelmäßig aktuelle Statusinformationen funkt, oder um ein Embedded-System, das eine SD-Karte als Speicher nutzt – ohne den passenden Kartensockel funktionieren sie alle nicht. Und selbst beim Aufbau von Testschaltungen finden die Bauteile häufig Verwendung.
Generell haben alle Speicher- oder SIM-Karten eigene Fassungen. Wir werfen einen Blick auf die Varianten, die am häufigsten eingesetzt werden. Mit einer SIM-Karte hatte sicher jeder schon einmal Kontakt, der ein Mobiltelefon nutzt. Es handelt sich dabei um einen Chip, der den Nutzer im Mobilfunknetz identifiziert. Das ermöglicht es erst, die Dienste eines Telekommunikationsanbieters zu nutzen. SIM-Karten werden in vier Größen eingeteilt: Die Full-Size-SIM-Karte hat die Größe einer Scheckkarte und wird heute kaum noch verwendet. Gebräuchlicher sind die Mini-SIM-Karte (25 x 15 mm) und die Micro-SIM (15 x 12 mm). Die meisten modernen Smartphones nutzen bereits die noch etwas kleinere Nano-SIM (12,30 x 8,80 mm). Im Bereich der Elektronik finden meist Mini-SIM-Karten Verwendung, es gibt aber auch Sockel für Micro-Sim-Karten. Die entsprechenden SIM-Kartensockel haben zwischen 6 und 10 Kontakte. Bei der Befestigung der Karte gibt es verschiedene Möglichkeiten: Bei der einfachsten Version wird der SIM-Chip einfach über die Kontakte geschoben, die einen Druck auf die Karte ausüben und sie so festklemmen. Ebenfalls erhältlich sind Sockel, die mit einer Klappe ausgestattet sind. Diese wird geöffnet und die SIM-Karte auf die nun freiliegenden Kontakte gelegt; danach kann die Klappe wieder verriegelt werden. Die vielleicht eleganteste Methode zum Einlegen einer SIM-Karte ist die sogenannte Push/Push-Variante: Dabei wird der SIM-Chip einfach in den SIM-Kartensockel geschoben, bis er einrastet. Ein Drücken auf die Karte löst die Verriegelung wieder und ermöglicht die einfache Entnahme.
Als günstiges und zuverlässiges Speichermedium sind SD-Karten heute nicht mehr aus unserem technologischen Alltag wegzudenken. Unterschieden wird in diesem Bereich zwischen SD-Karten (32 x 24 x 2,1 mm), MiniSD-Karten (20 x 21,5 x 1,4 mm) und MicroSD-Karten (11 x 15 x 1,0 mm). Die Speicherkarten sind in Kapazitäten von 8 MB bis (derzeit) maximal 2 TB verfügbar. Sie speichern Daten nach dem Flash-Speicher-Prinzip und sind unempfindlich gegenüber Vibrationen und Erschütterungen. Maximal sind beim Lesen Geschwindigkeiten von etwa 300 MB/s möglich, bei Schreibvorgängen liegt die Obergrenze bei ca. 240 MB/s. Auch bei SD-Kartensockeln und MicroSD-Kartensockeln gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Karte zu fixieren. Eine besteht darin, die Speicherkarte einfach durch die Kontakte festzuklemmen (Druck/Zug), eine andere Variante funktioniert so, dass die Karte bei Druck einrastet und bei erneutem Druck wieder freigegeben wird (Druck/Druck). Ebenfalls genutzt werden Sockel mit einer Kappe. Ein SD-Kartensockel ist kompatibel zur Multimedia Card (MMC), umgekehrt ist ein Betrieb dagegen nicht möglich. Eine MMC erreicht eine Speicherkapazität von bis zu 256 Gigabyte (eMMC). Da SD-Kartensockel und MMC-Sockel miteinander kompatibel sind, gibt es die gleichen Möglichkeiten hinsichtlich der Kartenaufnahme wie bei der SD-Karte.
Ein echtes Multitalent stellt schließlich der Multi-Kartensockel dar: Er kann mit unterschiedlichen Speicherkarten wie beispielsweise SD, MMC und Memory Stick umgehen. Bei einem Memory Stick handelt es sich um ein proprietäres Speichermedium, das von Sony entwickelt wurde und primär in den Produkten des Herstellers eingesetzt wird. Die Speicherkarte kann bis zu 32 Gigabyte an Daten fassen. Aufgrund ihrer Länge lassen sich speziell Memory Stick und Memory Stick Select schon auf den ersten Blick von einer SD-Karte unterscheiden. Die neueren Modelle Memory Stick Duo und Memory Stick PRO Duo ähneln dagegen optisch dem SD-Kartenstandard.
Natürlich ist in erster Linie wichtig, ob Sie eine SIM- oder eine Speicherkarte einsetzen möchten. Bei SIM-Karten spielt die Größe der Karte eine wichtige Rolle. Kleinere Karten wie Micro- oder Nano-SIM lassen sich mit einem günstigen Adapter problemlos in einem normalen Mini-SIM-Kartensockel betreiben. Somit ist es kein Problem, wenn sich der SIM-Typ irgendwann einmal ändern sollte.
Wenn es um Speicherkarten geht, steht die Frage nach dem Format im Raum. Wenn Sie sich unsicher sind, welchen Typ Sie gerne einsetzen möchten, greifen Sie im Zweifelsfall zu einer SD- oder Micro-SD-Karte. Diese bieten mehr Speicherkapazität und eine höhere Geschwindigkeit als beispielsweise MMC-Karten. Den Sony Memory Stick sollten Sie zumindest dann meiden, wenn es um professionelle Anwendungen geht. Nicht weil der Memory Stick schlecht wäre, vielmehr hängt die Verfügbarkeit größtenteils von einem Hersteller ab und wer weiß schon was, in drei oder vier Jahren ist?
Unser Praxistipp: Der richtige Sockel bei Vibrationen
Achten Sie darauf, dass Sie zu einem Sockel mit einer Druck/Druck-Aufnahme oder einem Modell mit Klappe greifen, wenn während des Betriebs Erschütterungen oder Vibrationen zu erwarten sind. Wenn die SIM- oder Speicherkarte häufiger gewechselt werden muss, empfiehlt sich ebenfalls ein Sockel mit Druck/Druck-Aufnahme.
Wie werden Kartensockel montiert?
Wie bei vielen Bauelementen in der Elektronik werden auch die hier vorgestellten Kartensockel durch Löten montiert.