Ratgeber
Ob beim Entspannen im Wohnzimmer oder beim konzentrierten Arbeiten im Büro: Für Menschen besitzt ein Raum die ideale Temperatur, wenn der Wert bei circa 22 Grad Celsius liegt. Im Sommer steigen die Temperaturen jedoch deutlich darüber und die Raumluft wird als unangenehm wahrgenommen. Für Abkühlung sorgen Klimaanlagen und eine Möglichkeit besteht in der Installation eines Split-Klimagerätes.
Was man darunter versteht und worauf Sie achten müssen, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Während eine klassische Klimaanlage aus einem Geräte besteht, hat eine Split-Klimaanlage immer mindestens zwei Einheiten. Es muss ein Außen- und ein Innengerät geben. Die Inneneinheit befindet sich im Raum, entzieht dort der Umgebungsluft die Wärme und leitet diese zur Außeneinheit hin ab.
Die einfachen Split-Klimageräte bestehen nur aus einer Außen- und Inneneinheit und werden als Single-Split-Klimaanlage bezeichnet. Das ist im ersten Moment verwirrend, da zwei Geräte im Einsatz sind, doch gezählt wird in diesem Fall die Anzahl der Inneneinheiten. Es wird entsprechend auch nur ein Raum (single room) gekühlt.
Sollen mehrere Räume an eine Außeneinheit angeschlossen werden, muss für jeden Raum ein eigenes Innengerät installiert werden. Sobald eine Außeneinheit und zwei Inneneinheiten zusammenarbeiten, spricht man von der Duo-Split-Klimaanlage und ab drei Innengeräten von der Multi-Split-Klimaanlage.
Abgrenzung zu Monoblock-Klimagerät
Eine Monoblock-Klimaanlage besteht nur aus einer Geräteeinheit, die direkt im Raum aufgestellt wird. Das Kühlen erfolgt im Gerät, sodass keine Außeneinheit nötig ist.
Das Innengerät ist über Kühlmittelleitungen mit dem Außengerät verbunden. Um einen Abkühlungseffekt im Raum zu erzielen, muss die Inneneinheit zunächst die Wärme aufnehmen. Das erfolgt über Ansaugen. Auf dem Weg zur Außeneinheit passiert die Luft ein Kühlmittel und gibt an dieses seine Wärme ab. Dank Umluft-Prinzip wird die vom Kältemittel abgekühlte Luft danach wieder in den Raum abgegeben. Es erfolgt also kein Austausch mit Frischluft, sondern ein Kühlen nach dem Wärmepumpe-Prinzip.
In der Inneneinheit sitzt stets ein Verdampfer, während in der Außeneinheit ein Kompressor vorhanden ist. Beide sind notwendig, damit das Kältemittel innerhalb des Kreislaufes den Aggregatzustand wechseln kann. Der Verdampfer lässt es gasförmig und dadurch kalt werden. So kann die Wärme aus dem Raum aufgenommen werden.
Der Kompressor überführt das Kühlmittel im Außenbereich wieder in einen flüssigen Zustand, was zur Abgabe der Wärmeenergie führt. Nach diesem Prinzip funktioniert auch der handelsübliche Kühlschrank. Da das Kühlen nur über diese Zweiteilung im Geräteaufbau funktioniert, wird der Begriff SPLIT genutzt.
Ambitionierte Hobbyhandwerker wollen die Split-Geräte am liebsten in Eigenregie einbauen, doch das ist nicht nur gefährlich, sondern auch verboten. Der Grund ist die Arbeit mit einem Kältemittel. Gemäß der Klimaschutzverordnung 303/2008 darf nur ein mit Sachkundenachweis zertifizierter Fachbetrieb ein Split-Klimagerät einbauen. Dieser Fachbetrieb übernimmt die Verantwortung dafür, dass das Kältemittel nicht aus dem Kreislauf entweichen kann.
Wer ein Klimagerät erwerben möchte, kann aber bereits beim Kauf darauf achten, dass die Hersteller der Klimaanlage mit Quick-Connector arbeiten. Hier sind spezielle Kupferrohrleitungen als Schnellverschlüsse im Einsatz, die eine einfachere Installation ermöglichen. Entsprechend wird der Fachbetrieb beim Einbau Split-Klimageräts schneller fertig sein.
Wie lange die Installation der Klimaanlage insgesamt dauert, hängt sowohl von den örtlichen Gegebenheiten ab als auch von der Anzahl der Innengeräte, die angeschlossen werden sollen. Das Klimagerät kann binnen weniger Stunden betriebsbereit sein, es können aber auch Tage bis zur fertigen Installation vergehen.
Ob Single,- Duo- oder Multi-Split-Klimagerät – es gibt eine Reihe wichtiger Merkmale, auf die vor dem Kauf geachtet werden sollte:
Kühlmittel
Über welches Mittel die Kühlung erzielt wird, ist für die Sicherheit und für den Schutz des Klimas wichtig. Noch sind häufig das Kühlgas R32 (Difluormethan) und R-410A im Einsatz. Da beide für das Klima deutlich schädlicher als CO₂ sind, empfiehlt sich eher das Mittel R290 (Propan).
Kühlleistung
Die Angabe erfolgt in Watt und variiert je nach Klimaanlage stark. Eine Kühlleistung zwischen 2.600 und 8.800 Watt ist für Split-Geräte üblich. Die Angabe in Watt oder Kilowatt sagt vor allem aus, wie schnell Sie damit einen Raum kühlen.
Wichtig ist auch der sogenannte SEER-Wert, der „Seasonal energy efficiency ratio“. Er zeigt die energetische Effizienz an und sollte daher so hoch wie möglich sein. Liegt der SEER-Wert bei der angegebenen Kühlleistung bei 7 oder 8, handelt es sich um ein effizientes Klimagerät.
Raumgröße
Wie sich die Kühlleistung eines Klimageräts in der Praxis anfühlt, hängt wesentlich von der Raumgröße ab. Die Anlage muss zu den Maßen des Zimmers passen, um einen spürbaren Unterschied auszumachen. Die Hersteller machen Angaben zur empfohlenen Raumgröße. Sie nutzen dafür entweder Quadratmeter (Länge mal Breite für die Wohnfläche) oder Kubikmeter (Länge mal Breite mal Höhe zur Erfassung der Luftmenge im Raum) als Kennzahlen.
Zur Orientierung: Kleine Anlagen kühlen Räume bis 15 m², größere Zimmer benötigen leistungsstärkere Klima-Splitgeräte.
Wie laut sind Split-Klimageräte?
Die Lautstärke variiert zwischen 20 und 40 dB. In Schlafräumen sollte die Lautstärke bei maximal 30 dB liegen, sodass der Betrieb bei Nacht nicht stört.
Gewicht und Einbaumaße
Vor dem Kauf sollten sowohl das Eigengewicht als auch die Einbaumaße für Außeneinheit und Inneneinheit bedacht werden. Das Klimagerät muss für die Installation ausreichend Platz haben.
Features
Natürlich ist das Kühlen die Hauptaufgabe der Klimaanlage, doch es gibt eine Reihe von Ausstattungsmerkmalen, die mehr Komfort mit sich bringen. Daher sollte vor dem Kauf überlegt werden, welche Features gewünscht sind:
LED-Anzeige, Steuerung über Fernbedienung und/oder Sprachsteuerung (z. B. über Alexa), Timerfunktion, ECO-Funktion, zusätzliche Heizfunktion