Ratgeber
Klingeltaster sind ein wesentlicher Bestandteil von Türklingelanlagen. Sie dienen dazu, die Klingel oder den Gong auszulösen, und ermöglichen es auf diese Weise, sich bemerkbar zu machen, wenn man vor einer Wohnungs- oder Haustür steht und beispielsweise eingelassen werden will. Was für Arten von Klingeltastern es gibt und was es bei der Auswahl zu beachten gilt, lesen Sie in unserem Ratgeber.
Klingeltastern kommt innerhalb von Türklingelanlagen eine wichtige Funktion zu. Sie werden außerhalb der Wohnungs- oder Haustür angebracht und lösen einen akustischen Signalgeber wie einen Gong, eine Klingel oder eine Glocke aus, sobald sie betätigt werden. Der Signalton setzt Personen, die sich innerhalb des Hauses oder der Wohnung befinden, darüber in Kenntnis, dass jemand vor der Tür steht. Umgekehrt helfen Klingeltaster Besuchern und Besucherinnen dabei, ihre Anwesenheit zu signalisieren.
Bei einem Klingeltaster handelt es sich um ein elektrisches Hilfsmittel, das eine Verbindung zwischen drinnen und draußen überhaupt erst ermöglicht, indem es ein Signal an die Haustürklingel weiterleitet. Im Unterschied zu Schaltern geben Taster das Signal nur so lange weiter, wie sie gedrückt bleiben. Lässt man sie los, besteht keine Verbindung mehr zur Klingel.
Schalter rasten dagegen ein und leiten das Signal auch dann weiter, wenn man sie loslässt. Erst bei erneuter Betätigung ändern sie ihre Position und die Verbindung zur Klingel wird getrennt.
Klingeltaster werden klassischerweise in verdrahtete Türklingelsysteme integriert. Die erforderliche Spannung wird durch das haushaltsübliche Niederspannungsnetz (230 V AC) bereitgestellt und über die Klingelleitungen transferiert. Manche Klingelsysteme können problemlos mit 230 V AC arbeiten. Es kann aber auch sein, dass die Komponenten einen deutlich geringeren Spannungswert und/oder Gleichspannung benötigen. In dem Fall muss ein Klingeltransformator zwischengeschaltet werden, der die Netzspannung in die erforderliche Betriebsspannung umwandelt.
Bei Klingeltastern, die Teil drahtgebundener Türklingelanlagen sind, handelt es sich im Normalfall um sogenannte Schließer. Sie werden in den Stromkreis zwischen Klingel und – sofern vorhanden – Klingeltrafo geschaltet. Bei Betätigung schließen die Taster einen Arbeitskontakt und in der Folge den Stromkreis. Dadurch fließt Strom und ein elektrisches Signal wird zur Türklingel geleitet. Beim Loslassen öffnet sich der Arbeitskontakt, so dass der Stromkreis unterbrochen wird. Dann fließt kein Strom mehr und das Signal bleibt aus.
Verdrahtete Türklingelanlagen werden in Neubauten nur noch selten installiert und sind deshalb eher in älteren Gebäuden zu finden. Heute nutzt man hauptsächlich moderne Türsprech- bzw. Gegensprechanlagen, gegebenenfalls sogar mit Bildübertragung, die auf Basis von Funk oder WLAN arbeiten und häufig ins Smart Home integriert werden können.
Funkklingeln sind eine gute Option, wenn das Verlegen von Kabeln nicht möglich oder mit großem Aufwand verbunden wäre. In dem Fall fungieren Taster und Klingel als Sender und Empfänger. In vielen Fällen werden die Taster durch Batterien mit Strom versorgt und senden bei Betätigung ein Funksignal zur Türklingel, die daraufhin auslöst. Ebenfalls häufig in Funkklingelanlagen eingesetzt werden Klingeltaster, die auf Piezotechnik beruhen.
Sie funktionieren unabhängig von einer Stromversorgung und kommen daher ohne Batterien oder Anbindung ans Spannungsnetz aus. Stattdessen nutzen sie den piezoelektrischen Effekt, um mechanische in elektrische Energie umzuwandeln. Mithilfe von Piezoelementen erzeugen sie so viel Strom wie nötig ist, um ein Funksignal an den Empfänger senden zu können. Da Piezo-Drucktaster kaum bewegliche Teile enthalten, sind sie weniger anfällig für Verschleiß und somit langlebiger als klassisch mechanische Drucktaster.
Klingeltaster sind Bestandteil von Klingelplatten bzw. -tableaus, wie sie an Eingangstüren vieler Mehrfamilienhäuser oder Unternehmensgebäude zu finden sind, oder werden einzeln angebracht. Sie sind in runder oder rechteckiger Form realisiert, wobei runde Drucktaster häufiger als Klingelknöpfe bezeichnet werden. Rechteckige Taster und Klingelknöpfe gibt es mit oder ohne Namensschild, beleuchtet oder unbeleuchtet. Beleuchtete Taster oder solche mit beleuchteter Beschriftung sind bei Dunkelheit oder schlechten Sichtverhältnissen gut erkennbar und vor allem dann von Vorteil, wenn sich in Türnähe keine andere Lichtquelle befindet. Die meisten beleuchteten Taster arbeiten heutzutage mit LEDs, die sich durch einen geringen Stromverbrauch und eine lange Lebensdauer auszeichnen.
Damit das Licht nicht permanent angeschaltet bleibt, haben manche LED-Taster eine Zeitschaltuhr, über die entsprechende Zeitfenster programmiert werden können. Andere sind an einen Bewegungsmelder gekoppelt, der die Beleuchtung aktiviert, sobald jemand in den Erfassungsbereich des Sensors tritt.
Daneben werden LED-Taster angeboten, die mit Dämmerungsschaltern ausgestattet sind. Dämmerungsschalter verfügen über Sensoren, die die Umgebungshelligkeit detektieren, und schalten die Beleuchtung je nach Lichtsituation ein oder aus. Zeitschaltuhren, Bewegungsmelder und Dämmerungsschalter benötigen immer eine Stromversorgung.
Beim Kauf von Klingeltastern sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen. Zunächst einmal ist wichtig zu wissen, an welche Art von Klingel der Taster angeschlossen werden soll. Angeboten werden Modelle für den Anschluss an elektronische, elektromechanische, verdrahtete, batteriebetriebene Klingeln und viele mehr. Bei Funkklingeln und Funktastern ist auf die Angaben zur Reichweite zu achten. Diese sind allerdings eher als Idealwerte zu verstehen, da sie für das Freifeld, also bei direktem Sichtkontakt und ohne störende Einflüsse, gelten. Die tatsächliche Reichweite kann deutlich geringer ausfallen, etwa wenn sich Wände und Decken aus Stahlbeton, metallische Gegenstände wie Heizkörper oder Isolierglasscheiben zwischen Taster und Klingel befinden. Auch Geräte, die auf demselben Frequenzband funken, können die Übertragung beeinträchtigen.
Darüber hinaus ist zu überlegen, welche Bauform (rechteckig oder Klingelknopf) der Klingeltaster aufweisen und ob er einzeln oder zusammen mit mehreren Tastern in Form einer Klingelplatte angebracht werden soll. Eine weitere Frage ist, ob Namensschilder Teil der Ausstattung sein oder beispielsweise auch Adresse und Hausnummer angezeigt werden sollen. Klingelplatten und Klingeltaster mit LED-Beleuchtung sind in jedem Fall empfehlenswert. Sie geben auch bei widrigen Lichtverhältnissen eine Orientierungshilfe, so dass beispielsweise Gäste und Lieferdienste schnell herausfinden, wo sie klingeln müssen.
Weitere wichtige Kriterien sind die Art der Montage und die IP-Schutzart. Klingeltaster sind für die Aufputz- und Unterputz-Montage erhältlich. Modelle für die Aufputz-Montage werden mithilfe von Schrauben, Klemmen oder Klebepads angebracht. Solche Varianten lassen sich ohne großen Aufwand wieder entfernen, da die Befestigung auf der Oberfläche erfolgt. Die haltbarere und meist ästhetischere Lösung sind Unterputz-Taster, die für den Einbau vorgesehen sind. Hier ist bei der Auswahl vor allem auf die Einbautiefe und die Einbauhöhe zu achten. Die Einbauhöhe gibt an, wie weit der Taster nach dem Einbau herausragt. Bei Klingeltastern, die in Bedienfelder, Rahmen, Leisten oder Gehäuse eingebaut werden, ist entscheidend, für welche Plattenstärke sie geeignet sind.
Ein ausreichend hoher IP-Schutz ist vor allem dann wichtig, wenn der Klingeltaster im Außenbereich angebracht wird, da er hier Wind und Wetter ausgesetzt ist. Mindestanforderung ist IP44 (Schutz vor allseitigem Spritzwasser und Partikeln ab 1 mm Durchmesser). Auf der sicheren Seite ist man jedoch mit Tastern ab IP65. Sie sind staubdicht und besser vor Nässe geschützt (wasserdicht), weswegen sie sich auch für den Einsatz unter rauen Bedingungen eignen. Die meisten Klingeltaster sind übrigens aus Edelstahl gefertigt, da das Material besonders witterungsbeständig ist und nicht rostet.
Bei der Verdrahtung oder Durchverdrahtung eines Klingeltasters sollten Sie sich an die anbei liegende Anleitung und den Schaltplan halten. Denken Sie schon beim Kauf an erforderliches Montagezubehör wie Klemmmaterial und Kabel. Bevor Sie mit der Installation beginnen, stellen Sie sicher, dass die Leitungen stromlos sind. Bohren Sie ein Montageloch im angegebenen Durchmesser. Isolieren Sie falls nötig die Anschlussdrähte ab und führen Sie die Leitungen an der vorgesehenen Stelle durch Dichtung oder Gummistopfen. Schließen Sie die Drähte an die Klemmen des Tasters an und drücken Sie die Dichtung auf. Im Fall von LED-Klingeltastern müssen Sie noch die Leitungen für das Licht verbinden. Befestigen Sie den Taster dann wie vorgesehen im Einbaubereich. Vor der Endmontage sollten Sie nach Möglichkeit einen Funktionstest durchführen. So können Sie überprüfen, ob die Signalübertragung zur Klingel oder Sprechanlage funktioniert. Bei jeder Betätigung des Tasters muss das Klingelsignal ertönen. Ist dem nicht so, überprüfen Sie die Anschlüsse. Handelt es sich um ein Funkmodell, wählen Sie einen anderen Montageort aus.
Was versteht man unter Kontaktbelastbarkeit?
Die maximale Kontaktbelastbarkeit referiert auf elektrische Eigenschaften. Sie gibt an, für welche maximalen Spannungen und maximalen Ströme ein Taster geeignet ist.
Die Beleuchtung meines LED-Klingel-Tasters flackert. Was tun?
Ein Flackern trifft häufig dann auf, wenn ein LED-Taster mit Wechselspannung versorgt wird. In dem Fall kann es sinnvoll sein, einen Transformator zwischenzuschalten, der die Wechselspannung in eine Gleichspannung umwandelt.
Was bedeutet der Begriff Hub in Verbindung mit Drucktastern?
Da es sich bei Klingeltastern um Drucktaster handelt, spielt der Druckpunkt bzw. Hub bei der Bedienung eine Rolle. Davon hängt ab, ob sich das Drücken der Taste oder des Klingelknopfs satt anfühlt und die Person dadurch ein haptisches Feedback erhält.