Ratgeber
Die Entwicklung der LED (Light Emitting Diode = Licht abgebende Diode) hat in den letzten 25 Jahren gigantische Fortschritte gemacht.
Nachdem es technisch möglich war, neben den roten, grünen und gelben LEDs nun auch blaue und weiße LEDs zu produzieren, legte die Entwicklung ihren Fokus darauf, die Lichtausbeute zu erhöhen.
Mit der Entwicklung der superhellen LEDs war die Zeit endgültig vorbei, in der Leuchtdioden lediglich zu Anzeigezwecken genutzt werden konnten.
LEDs sind seit einigen Jahren auch als lichtstarke Leuchtmittel einsetzbar.
Nachdem die ersten LED-Leuchtmittel mit Schraub- oder Steckfassungen ihre Alltagstauglichkeit unter Beweis gestellt haben, begann man damit, SMD-LEDs (Surface Mounted Device = oberflächenmontierbares Bauteil) als Leuchtmittel auf dünne Folienstreifen oder auf starre Streifen aus Platinenmaterial zu montieren.
Neben den LEDs wurden auch die benötigten Vorwiderstände und die Leiterbahnen für die Stromversorgung mit auf den Streifen integriert.
Die Leiterbahnen für die Stromversorgung der LEDs durchziehen die LED-Lichtbänder auf kompletter Länge.
Somit ist es ausreichend nur an einem Ende des LED-Lichtbandes die erforderliche Stromzuführung anzuschließen, damit alle LEDs des Lichtbandes leuchten.
LED-Lichtbänder bieten eine Vielzahl von Vorteilen, wodurch sie für die unterschiedlichsten Aufgaben perfekt geeignet sind:
Hohe Effizienz
LEDs weisen einen deutlich besseren Wirkungsgrad als herkömmliche Glühbirnen auf. Dadurch wird die elektrische Energie vorrangig in Licht und nicht in Wärme umgesetzt.
Kostengünstiger Betrieb
Durch den hohen Wirkungsgrad wird weniger Energie benötigt, um die erforderliche Lichtstärke zu erreichen. Besonders bei Beleuchtungen, die täglich lange Betriebszeiten aufweisen, können die Kosten nachhaltig gesenkt werden.
Geringe Wärmeentwicklung
Durch die minimale Wärmeentwicklung können LED-Streifen problemlos auf sensiblen Materialien wie Holz oder Kunststoff montiert bzw. aufgeklebt werden.
Langlebig und zuverlässig
LEDs sind bei korrekter Stromversorgung ausgesprochen langlebig und zuverlässig. Aus diesem Grund sind LED-Lichtbänder im gewerblichen Einsatz ideal für sicherheitsrelevante Bereiche geeignet.
Kompakte Bauform
Aufgrund der geringen Abmessungen lassen sich LED-Lichtbänder ideal in Wohn- und Arbeitsbereichen für eine blendfreie indirekte Beleuchtung nutzen. Aber auch für Präsentation-Vitrinen sind LED-Lichtbänder perfekt geeignet.
Flexibler Einsatz
LED-Streifen können problemlos gekürzt und bei Bedarf im gewissen Umfang auch verlängert werden. Dadurch ist die mechanische Anpassung der LED-Streifen an das zu beleuchtende Objekt schnell und einfach möglich.
Licht mit Richtwirkung
Im Gegensatz zu Glühbirnen, die ihr Licht kugelförmig abstrahlen, geben LEDs ihr Licht gezielt in eine Richtung ab. Durch die gebündelte Lichtabgabe in eine Richtung wird z.B. eine effektive Hintergrund- oder Objekt-Beleuchtung erreicht.
Farbenvielfalt
Neben den einfarbigen LED-Streifen gibt es auch RGB-LED-Streifen, die mit Hilfe der drei Grundfarben Rot, Grün und Blau auch Mischfarben bis hin zu weißem Licht erzeugen können. Dadurch kann die Lichtfarbe individuell angepasst oder geändert werden.
Einfache Montage
Die meisten LED-Streifen sind auf der Rückseite mit einem doppelseitigen Klebestreifen ausgestattet. Nach dem Abziehen der Schutzfolie kann der LED-Streifen am Montageort einfach aufgeklebt werden. Somit ist auch eine Montage z.B. auf der Rückwand eines Fernsehgerätes möglich.
Der Einsatzort ist entscheidend
Wenn es um die richtige Auswahl eines geeigneten Lichtstreifens geht, muss man sich im Klaren sein, wo der Lichtstreifen montiert werden soll.
Da LEDs robust gegen Kälte sind, werden LED-Streifen gerne im Außenbereich eingesetzt.
Um die LEDs, die Leiterbahnen und die Kontaktstellen effektiv vor den extremen Witterungseinflüssen zu schützen, werden im Außenbereich mit durchsichtigem Silikon vergossene LED-Lichtbänder eingesetzt.
Im Innenbereich ist ein derartiger Schutzüberzug mit Silikon im Regelfall nicht erforderlich. Einzige Ausnahme: Wenn die LED-Lichtbänder in Feuchtbereichen wie z.B. im Bad montiert werden, müssen die verwendeten Lichtbänder vor Feuchtigkeit und Spritzwasser geschützt sein.
Wie gut der Schutz ist kann bei den jeweiligen Produkten an der IP Schutzart abgelesen werden. Die erste Ziffer steht für den Schutz gegen Fremdkörper und Berührungen und die zweite Ziffer kennzeichnet den Schutz vor Wasser und Feuchtigkeit.
Im unmittelbaren Bereich der Dusch- oder Badewanne müssen Lichtbänder die Schutzart IP67 aufweisen. Damit sind sie gegen zeitweiliges Untertauchen geschützt.
Im Bereich oberhalb der Dusch- oder Badewanne bis zu einer Höhe von 2,25 m müssen die Lichtbänder mindestens die Schutzart IP65 aufweisen. Produkte mit dieser Schutzklasse sind vor Strahlwasser geschützt.
Werden Lichtstreifen in einem 60 cm breiten Streifen rund um die Dusch- oder Badewanne angebracht, müssen die Lichtstreifen noch mindestens die Schutzart IP44 aufweisen.
Starr oder flexibel
LED-Lichtbänder gibt es in starrer oder flexibler Ausführung.
In der starren Ausführung sind die SMD-LEDs auf einem stabilen Material montiert, das zum Teil auch für Platinen verwendet wird.
Die Streifen sind mit Steck- oder Lötanschlüssen bzw. offenen Anschlussleitungen ausgestattet und können bei Bedarf auf die erforderliche Länge gekürzt werden.
Selbstverständlich können auch mehrere starre Lichtstreifen hintereinander geschaltet werden.
Starre LED-Streifen werden vorzugsweise in Kombination mit LED-Aluminium-Profilen genutzt. Dadurch ergibt sich eine effiziente Beleuchtung, die zudem auch noch gut aussieht und z.B. bei der Beleuchtung von Ausstellungs-Vitrinen gerne genutzt wird.
Flexible LED-Lichtbänder werden dann eingesetzt, wenn es um den einfachen und schnellen Aufbau einer indirekten Beleuchtung geht.
Durch das anschmiegsame Trägermaterial lassen sich flexible Lichtbänder auch auf gewölbten Flächen, wie z.B. die Rückwand eines Fernsehers, problemlos befestigen.
Zum Kürzen der Streifen reicht eine Schere und bei Bedarf sind die Streifen auch in gewissem Umfang verlängerbar.
Einfarbig oder bunt
Ein weiteres wichtiges Auswahlkriterium ist die Lichtfarbe, in der das LED-Lichtband leuchten soll.
Einfarbige Lichtbänder:
Während man bei Rot, Grün, Blau, Gelb und all den anderen Farben eine klare Vorstellung hat, wie das Beleuchtungsergebnis später aussehen wird, sieht das bei den Farben Warmweiß, Neutralweiß, Kaltweiß oder auch Tageslichtweiß nicht ganz so konkret aus.
Diese Begriffe beschreiben im Prinzip nichts anderes als die Farbtemperatur bzw. Einfärbung des weißen Lichtes.
Als warmweiß werden alle Lichtquellen unterhalb 3300 Kelvin bezeichnet. Diese gelblich/roten Lichtquellen wirken wohnlich und angenehm und eignen sich für Küche, Wohn- und Schlafzimmer.
Lichtquellen zwischen 3300 und 5300 Kelvin werden als neutralweiß gekennzeichnet. Diese Lichtquellen sind ideal für Büros geeignet.
Bei Lichtquellen über 5300 Kelvin spricht man von tageslichtweißem Licht. Diese eher bläulich eingefärbten Lichtquellen werden gerne in der Industrie eingesetzt. Allerdings werden Werte oberhalb von 6000 Kelvin oft auch als sehr „kalt“ empfunden. Darum spricht man hier auch von kaltweißen Leuchten. Architekt*innen und Fotograf*innen nutzen vorzugsweise Lichtquellen mit 8000 Kelvin.
RGB-Lichtbänder
Mit RGB LED-Lichtbändern kommt eine bunte Farbenvielfalt in die Beleuchtung.
Anstelle von einfarbigen LEDs werden auf diese Lichtbänder RGB-LEDs montiert. Diese RGB-LEDs haben jeweils eine rote, eine grüne und eine blaue LED in einem Gehäuse integriert.
Je nachdem, in welcher Kombination und mit welcher Helligkeit die blauen, grünen oder roten LEDs über dem zum Lichtstreifen gehörenden Controller angesteuert werden, gibt der RGB-LED-Streifen die unterschiedlichsten Farben ab.
Einige RGB LED-Lichtbänder haben neben den RGB-LEDs noch zusätzlich weiße LEDs montiert, wodurch das Erzeugen von weißem Licht über die RGB-LEDs überflüssig wird. Diese Lichtbänder werden dann als RGBW-Lichtbänder bezeichnet.
Bevor ein Lichtband montiert werden kann, muss es auf das erforderliche Maß gekürzt werden. Flexible Lichtbänder können leicht mit einer Schere zerschnitten werden. Für starre Lichtstreifen nimmt man am besten eine PUK-Säge.
Wichtig!
Teilweise sind bei den LED-Lichtbändern zwei oder drei LEDs elektrisch in Serie geschaltet und mit einem Vorwiderstand versehen.
Diese gruppenweise angeordneten Bauteile dürfen natürlich mechanisch nicht getrennt werden.
In diesem Fall würden die LEDs dieser Gruppe nicht mehr leuchten.
Aus diesem Grund sind auf den Lichtbändern die Trennstellen zwischen den einzelnen LED-Gruppen genau gekennzeichnet.
Sollte ein Verlängern des LED-Lichtbandes erforderlich sein, so muss darauf geachtet werden, dass der max. zulässige Strom des Leuchtstreifens nicht überschritten wird. Im Zweifelsfall sollten lange Lichtstreifen so geplant und montiert werden, dass die Stromeinspeisung in der Mitte erfolgt und der Strom sich somit auf die beiden Stränge rechts und links aufteilt.
Die Montage der Lichtbänder ist verhältnismäßig einfach. Bei verdeckter Montage hinter Lichtleisten werden die Streifen einfach aufgeklebt. Dazu wird die Schutzfolie des doppelseitigen Klebebandes an der Rückseite des Lichtstreifens abgezogen und der Lichtstreifen aufgeklebt.
Unser Praxistipp: Anbringen der Lichtbänder
Da das doppelseitige Klebeband auf der Rückseite eine sehr hohe Haftkraft hat, sollte die richtige Klebeposition auf Anhieb getroffen werden. Ein Abziehen und erneutes Ankleben ist nur sehr schwer möglich.
Sind die LED-Lichtbänder später sichtbar, empfiehlt es sich geeignete Aluminium-Profile mit Abdeckungen zu verwenden. Neben der ansprechenden Optik sorgen die Aluminium-Profile auch für eine gute Kühlung der LED-Lichtbänder.
Einfarbige LED-Lichtbänder verfügen in den meisten Fällen über einen zweipoligen Anschluss (Plus und Minus) und werden in der Regel über ein Netzteil betrieben.
Die Betriebsspannungen der meisten LED-Lichtbänder liegen bei 12 V oder 24 V. Bei der Auslegung des Netzteiles ist neben der Betriebsspannung auch darauf zu achten, dass der Strom des angeschlossenen Lichtbandes nicht den Maximalstrom des Netzteiles überschreitet bzw. das Netzteil eine Leistungsreserve von ca. 30% aufweist.
Unser Praxistipp:
Durch die Verringerung der Betriebsspannung leuchten auch die LEDs der Lichtbänder nicht mehr so hell. In der Praxis lassen sich so die LED-Leuchtbänder bei Bedarf auch dimmen.
Alternativ zu den 12 V oder 24 V Lichtbändern, gibt es noch batteriebetriebene Exemplare, die mit 4,5 V oder 6 V arbeiten und Lichtstreifen mit USB-Anschluss, die eine Versorgungsspannung von 5 V aufweisen.
Neben den LED-Lichtstreifen mit fester Betriebsspannung gibt es auch noch LED-Streifen, die mit einem konstanten Strom betrieben werden müssen. In diesem Fall sind spezielle Vorschaltgeräte (Stromkonstantquellen) erforderlich.
Damit ein RGB-LED-Lichtband in den tollsten Farben leuchten kann, ist es erforderlich, dass die roten, grünen und blauen LEDs der RGB-LED-Chips gezielt angesteuert werden.
Dazu ist ein spezielles Vorschaltgerät bzw. ein LED-Treiber erforderlich.
Diese Vorschaltgeräte beinhalten zum Teil auch einen Fernsteuerempfänger, damit bequem vom Sofa aus die gewünschte Lichtfarbe eingestellt werden kann.
Da aber nicht jedes Vorschaltgerät zu jedem Lichtband passt, bieten viele Hersteller Komplett-Sets an, die alle erforderlichen Komponenten beinhalten und zudem noch perfekt aufeinander abgestimmt sind.
Was sind LEDs?
LEDs begegnen uns mittlerweile überall: Egal ob Ampeln, Fernseher oder die Beleuchtung in privaten und geschäftlichen Räumen. Durch ihre lange Lebensdauer, ihre geringe Größe sowie die variantenreichen Formen und Farbspektren haben sich LEDs in kurzer Zeit gegenüber Glühbirnen, Halogen- und Energiesparlampen durchgesetzt. Hinter jeder LED steckt ein ganzes Stück Technik, die wir Ihnen in unserem Ratgeber kurz erklären. Jetzt mehr erfahren
LED-Lichtbänder ermöglichen eine individuelle Lichtgestaltung der ganz besonderen Art. Dabei hält sich der Aufwand für die Anschaffung und die Montage noch sehr in Grenzen. Grenzenlos hingegen sind die vielen tollen Lichteffekte, die sich mit den pfiffigen Lichtspendern scheinbar wie von selbst ergeben.
Wer sich einmal mit dem Thema näher beschäftigt und die erste eindrucksvolle Leuchtkreation geschaffen hat, wird sehr schnell weitere geniale Möglichkeiten für den individuellen Einsatz von LED-Lichtbändern finden.
Selbst im Modellbau werden LED-Leuchtbänder genutzt, um Modelle nachtflugtauglich zu machen.