Ratgeber
Für ein optimales Raumklima ist die vorherrschende Luftfeuchtigkeit ein wichtiger Indikator. Ist die Luft zu feucht, kann Schimmel entstehen. Wenn die Raumluft zu trocken ist, wird weniger Staub gebunden. Eine zu geringe Luftfeuchtigkeit kann zu Reizungen an den Schleimhäuten und der Haut führen. Die Messung mit einem Luftfeuchtemessgerät hilft Ihnen, die Luftfeuchtigkeit zu ermitteln und in Folge auf einem idealen Niveau zu halten.
Ob Menschen sich in einem Raum wohlfühlen, ist maßgeblich von dessen Raumklima abhängig. Das gilt gleichermaßen für Büros und das heimische Wohnzimmer. Neben der aktuellen Temperatur spielt dabei die Luftfeuchtigkeit eine wichtige Rolle. Mit einem Luftfeuchtemessgerät können Sie die in einem Raum herrschende Luftfeuchtigkeit ermitteln und bei Bedarf die nötigen Gegenmaßnahmen ergreifen. Speziell in klimatisierten Räumlichkeiten wird die Luft schnell zu trocken. Die unangenehme Folge ist eine erhöhte Staubbelastung in der Umgebungsluft, da nicht mehr ausreichend Feuchtigkeit vorhanden ist, um diesen zu binden. Reizungen an den Augen, der Nase und im Rachen können das Resultat sein. Zudem erhöht eine zu geringe Luftfeuchtigkeit die Gefahr von statischer Aufladung. Speziell bei der Arbeit an empfindlichen elektronischen Geräten kann es so zu Schäden kommen. Bei einer zu geringen Feuchtigkeit wird darüber hinaus die Ausbreitung von Viren und anderen Mikroorganismen begünstigt.
Speziell in Küchen oder sanitären Einrichtungen ist die Luftfeuchtigkeit dagegen häufig zu hoch. Auch durch das Aufhängen von feuchter Wäsche in Wohnräumen kann die relative Luftfeuchte schnell ein zu hohes Niveau erreichen. Eine hohe Luftfeuchtigkeit kann auf Dauer zur Folge haben, dass sich Schimmel bildet, der nicht nur hässlich aussieht, sondern auch die Gesundheit gefährdet. Je nach Grad des Befalls können kostenintensive Sanierungsarbeiten erforderlich sein, um der Lage wieder Herr zu werden.
Wie funktioniert ein Hygrometer?
Bei einem digitalen Thermo-Hygrometer wird die Luftfeuchtigkeit durch die Veränderung eines elektrischen Widerstandes gemessen. Dagegen kommen bei einem analogen Feuchtemessgerät sogenannte hygroskopische Stoffe zum Einsatz. Es handelt sich dabei um Materialien, deren Länge sich abhängig von der Feuchte verändert. Früher wurde dazu häufig menschliches Haar eingesetzt. Bei trockener Luft oder niedriger Feuchte zieht sich das Haar zusammen. Bei steigender Luftfeuchte dehnt sich das Haar dagegen wieder aus. Die Veränderung der Länge wird an einen Zeiger übertragen. Anhand einer Skala kann dann die relative Luftfeuchtigkeit abgelesen werden.
Wenn man von Luftfeuchtigkeit spricht, muss grundsätzlich zwischen absoluter Luftfeuchtigkeit und relativer Feuchte unterschieden werden.
Die absolute Luftfeuchtigkeit gibt an, wie viel Gramm Wasser sich bei einer bestimmten Lufttemperatur in einem Kubikmeter Luft befindet. Bei einer Temperatur von -7 °C beträgt die maximal mögliche Wassermenge 2,2 Gramm pro Kubikmeter.
Liegt die Temperatur bei 0 °C, sind es maximal 4,4 Gramm Wasser pro Kubikmeter.
Wenn die Temperatur 20 °C beträgt, sind 17,0 Gramm pro Kubikmeter möglich, während es bei einer Temperatur von 40 °C rund 50 Gramm Wasser pro Kubikmeter sein können.
Die relative Feuchtigkeit gibt dagegen den aktuellen Wasseranteil in der Luft in Relation zum physikalischen Maximum an.
Beim Kauf eines Luftfeuchtemessgerätes haben Sie die Wahl zwischen Digital-Geräten und analogen Modellen. Während Sie bei einem Digital-Hygrometer Batterien für den Betrieb benötigen, ist das bei einem Analog-Hygrometer natürlich nicht der Fall. Ein Digital-Gerät bietet Ihnen allerdings den Vorteil, dass das Display meist leichter ablesbar als eine Zeigerskala ist. Letztlich bleibt es aber eine Frage des persönlichen Geschmacks, ob Sie sich für ein Digital- oder Analog-Gerät entscheiden, genaue Messwerte liefern beide. Achten Sie beim Kauf auf den minimalen und maximalen Messbereich, in dem eine Messung der Feuchtigkeit sowie der Temperatur erfolgen kann. Digitale und analoge Hygrometer besitzen immer auch ein integriertes Thermometer.
Neben reinen Luftfeuchtemessgeräten sind auch viele Geräte mit zusätzlichen Funktionen erhältlich. So kann das Messgerät Bestandteil einer kompletten Wetterstation sein, die auch über ein Barometer, einen Niederschlagsmesser oder einen Datenlogger verfügt. Zusätzlich lässt sich ein Funk-Thermo-Hygrometer-System häufig mit zusätzlichen Sensoren für den Außenbereich erweitern. Sollten Sie ein Thermo-Hygrometer für den Industrie-Bereich benötigen, müssen Sie darauf achten, dass das Gerät die passenden Schnittstellen aufweist, damit Ergebnisse der Messung schnell auf einen PC übertragen werden können. Mögliche Anschlüsse können USB, Bluetooth oder RS232 sein. Bei einigen Geräten können die Daten auch auf einer SD-Karte gespeichert werden.
Unser Praxistipp: Die richtige Luftfeuchtigkeit in Wohn- und Arbeitsräumen
Für ein optimales Raumklima in Wohn- und Arbeitsräumen wird bei einer Temperatur von 20 bis 23 °C eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 bis 60 Prozent empfohlen. In Badezimmern sollte die Luftfeuchte dagegen 50 bis 70 Prozent (20 bis 23 °C Raumtemperatur) betragen. Bei Kellerräumen sollte die Luftfeuchtigkeit bei einer Temperatur von 10 bis 15 °C nicht oberhalb von 65 Prozent liegen.
Wie funktioniert ein Thermometer?
Es gibt verschiedene Arten von Thermometern: Ein digitales Temperaturmessgerät misst die Temperatur mit einem elektronischen Fühler und gibt die Messwerte auf einem Display aus. Bei einem Flüssigkeitsthermometer wird ein Röhrchen, das mit Alkohol oder Quecksilber gefüllt ist, auf einer Temperaturskala fixiert. Mit ansteigender Temperatur dehnt sich die Flüssigkeit im Röhrchen aus und der Temperaturwert kann an der Skala abgelesen werden. Bei einem Bimetall-Thermometer kommt eine Feder aus Metall zum Einsatz. Je nach Temperatur dehnt sich das Bimetall aus oder zieht sich zusammen, die Bewegung des Metallsteifens wird an einen Zeiger übertragen. Anschließend lässt auf dem Thermometer die aktuelle Temperatur ablesen.
Was ist ein Hygrograph?
Ein Hygrograph funktioniert wie ein Hygrometer. Der große Unterschied liegt darin, dass ein Hygrograph die gemessenen Werte kontinuierlich aufzeichnet. Somit ist es möglich, den zeitlichen Verlauf der Luftfeuchtigkeit genau zu verfolgen.
Ab welcher Luftfeuchtigkeit muss ich mit der Bildung von Schimmel rechnen?
Gewöhnlich geht man davon aus, dass sich Schimmel bei einer Luftfeuchtigkeit von über 80 Prozent bildet. Es gibt allerdings auch Schimmelarten, die bereits ab einer Feuchte von 70 Prozent gedeihen.