Ratgeber
Geräte zur Reinigung der Raumluft gehören zur Kategorie „Luftverbesserer“. Sie sorgen dafür, dass kleinste Partikel wie Staub, Pollen oder organische Verbindungen aus der Luft entfernt werden und tragen somit zu einer Verbesserung der Atemluftqualität bei. Nebenher erfüllen sie mitunter Aufgaben anderer Geräte gleich mit und dienen als Luftbefeuchter, -trockner oder -erfrischer.
Die Qualität der Raumluft spielt im Alltag eine große Rolle, da sich die meisten Menschen zu einem Großteil der Zeit in geschlossenen Räumen aufhalten. Laut Umweltbundesamt atmet der Mensch je nach Alter und persönlicher Aktivität 10 bis 20 Kubikmeter Luft pro Tag ein. Bei der Bewertung der Qualität von Raumluft sind zu unterscheiden:
- objektive Kriterien, zum Beispiel die An- oder Abwesenheit von Schadstoffen wie organische Verbindungen, die Lufttemperatur und der Grad der Luftfeuchtigkeit.
- subjektive Kriterien, wie Gerüche.
Luftreiniger werden zur Optimierung beider Kriterien der Raumluftqualität eingesetzt. Besonders bei Allergien kann es von essenzieller Bedeutung sein, dass ein funktionaler Luftreiniger im Einsatz ist, der die Luft von Pollen, Hausstaub und sonstigen allergenen Partikeln befreit. Zu trockene Raumluft führt darüber hinaus dazu, dass Schleimhäute austrocknen und anfälliger für Infekte werden.
Zur Verwendung und Funktionsweise der Geräte existieren Normen: Die Norm EN 16798-3:2017 gilt für die energetische Bewertung von Nichtwohngebäuden in Bezug auf Lüftungs- und Klimaanlagen und Raumkühlsystemen ab 2017. Sie ersetzt die EN 1521 sowie die EN 13779.
Zur Reinigung der Raumluft wird diese durch das Reinigungsgerät angesaugt. Im Inneren befindet sich ein Filtersystem, das Partikel wie Staub in der Luft zurückhält und auf der Ausgangsseite gereinigte Luft ausbläst. Der eigentliche Reinigungsvorgang wird durch unterschiedliche Filtertechniken realisiert. Der Filter ist die technische Einrichtung, die die Stoffe (Partikel) einer bestimmten Größe von anderen (kleineren) Stoffbestandteilen trennt. Zum Vergleich sei ein Kaffeefilter genannt, der die „Partikel“ des gemahlenen Kaffees zurückhält und nur die Flüssigkeit durchlässt.
Für die Reinigung der Raumluft gibt es verschiedene Filtertechniken. Dabei haben einige Hersteller Technologien mit zum Teil geschützten Bezeichnungen entwickelt. Zum Transport der Luft durch das Filtersystem kommen meist geräusch- und verbrauchsarme Radiallüfter zum Einsatz.
Es gibt eine Reihe sehr guter Luftreiniger, die für kleine oder größere Räume wie Büros oder Wohnungen geeignet sind. Beispiel: Ein Raum mit 5 mal 5 Metern Grundfläche hat bei 2,70 Metern Raumhöhe ein Volumen von 67,5 Kubikmetern. Beachten Sie die Reinigungsleistung (Kubikmeter pro Stunde), die bei den einzelnen Produkten angegeben ist, um verunreinigte und trockene Luft im Raum ausreichend zu reinigen und gegebenenfalls befeuchten zu können.
Ein wesentliches Kriterium zur Auswahl des geeigneten Geräts ist die verwendete Filtertechnologie. Die wichtigsten sind:
Aktivkohlefilter
Aktivkohle nimmt die zu entfernenden Substanzen auf und reichert sie in der Kohlenstoffmasse an. Aufgrund chemischer Prozesse verbraucht sich die Aktivkohle und muss nachgefüllt/ersetzt werden.
EPA-/ Aktivkohlefilter
Eine Kombination aus „Efficient Particulate Air Filter“ (Hochleistungs-Partikelfilter) und Aktivkohle-Technik in einem Filtergehäuse.
HEPA-Filter
Abkürzung für High Efficiency Particulate Air Filter (Schwebstofffilter). Dese Filter halten Feinstaub und kleinste Teilchen bis 1 Mikrometer Größe zurück.
Ionisator
Die Geräte mit Ionen-Funktion ionisieren die Luft partiell, was Materialien auf- oder entladen kann. Die entstehenden Radikale fördern chemische Abbauprozesse zur Geruchsbeseitigung und Desinfektion.
Kaltluftreiniger
Diese Luftreiniger arbeiten nach dem Prinzip der fotokatalytischen Selbstreinigung. Eine Nanopartikel-Schicht aus Titandioxid (TiO2) wird mit UV-Licht bestrahlt. Dadurch werden organische Materialien auf der Oberfläche zersetzt. Diese antibakterielle Technik wird meist in Verbindung mit anderen Filtertechniken eingesetzt.
Luftwäscher
Diese Geräte reinigen und dienen im gleichen Arbeitsgang als Raumbefeuchter. Sie verfügen über einen Wassertank. Mitunter dienen sie neben der Luftreinigung dazu, Raumdüfte freizusetzen, sind also zusätzlich Aroma Diffuser.
Zusätzliche Ausstattungsmerkmale von Luftreinigern umfassen diverse Komfortfunktionen. Dazu zählen beispielsweise Hygrostaten (Regler für die Luftfeuchtigkeit) und Fernbedienungen, integrierte Ionisatoren, Timerfunktionen, (wechselnde) Beleuchtung(en) und die Ausführung der Displays zur Steuerung.
Worauf ist beim Umgang mit Luftreinigern zu achten?
Schalten Sie Luftreiniger erst ein, wenn alle Filter korrekt installiert sind.
Achten sie darauf, dass keine Luft angesaugt wird, die mit schädlichen Dämpfen oder Gasen sowie Abgasen, Rauchgasen oder mikrobiologisch belastet ist. Ebenso darf Luft, deren Staubbelastung über haushaltsübliche Konzentrationen hinausgeht, die fettig oder heiß ist, nicht angesaugt werden.
Setzen Sie Luftreiniger nicht gleichzeitig mit Imprägniermitteln, Haarsprays, Insektiziden oder anderen entzündlichen Flüssigkeiten oder in chlorhaltiger Umgebung ein. Es besteht Brand- und Explosionsgefahr.
Der beste Luftreiniger kann das Lüften und Belüften von Räumlichkeiten nicht ersetzen. Sie dürfen nicht als Ersatz für Abzugshauben oder Absaugungen eingesetzt werden. Beim Einsatz im Freien oder in Feuchträumen besteht die Gefahr, dass Feuchtigkeit die Geräte beschädigt.
Wie machen sich defekte Luftreiniger bemerkbar?
- Kein Reinigungseffekt aufgrund verstopfter Filter oder nachlassender Ansauglüfter.
- Übermäßige Erwärmung durch Überlastung des Lüftermotors. Das kann ebenfalls auf verschmutzte Filterelemente zurückzuführen sein.
- Keine Funktion: Stromzufuhr oder Gerätesicherungen überprüfen.