Ratgeber
Miniatur-Halogenlampen erzeugen ein helles Licht und eignen sich aufgrund ihrer geringen Baugröße ideal für die Verwendung in Kleingeräten. Sie werden als Leuchtmittel in Taschenlampen und Leseleuchten genutzt, kommen aber auch bei der Fahrzeugbeleuchtung zum Einsatz.
In unserem Ratgeber erfahren Sie, wie Miniaturlampen mit Halogen funktionieren und worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Halogenlampen galten in Sachen helle Beleuchtung einst als das Maß der Dinge. Sie gewannen vor allem nach dem Verkaufsverbot konventioneller Glühbirnen an Bedeutung, weil die LED-Technik zum damaligen Zeitpunkt noch nicht so weit fortgeschritten war wie heute. Der große Vorteil von Halogenlampen besteht darin, dass sie ein sehr helles Licht erzeugen können. Die Lichtleistung steht unmittelbar nach dem Einschalten zur Verfügung, so dass keine Verzögerungszeit in Kauf genommen werden muss. LED-Lampen waren dazu noch nicht in der Lage. Sie reichten weder an die Helligkeit von Halogenlampen heran noch konnten sie ihre Lichtleistung derart schnell abrufen. Ein weiterer Grund dafür, dass sich Leuchtmittel mit Halogen großer Beliebtheit erfreuten, war die im Vergleich zu Glühlampen deutlich längere Lebensdauer.
Mittlerweile sind die Herstellung und das Inverkehrbringen der meisten Halogenlampen in der EU und der Schweiz basierend auf den Verordnungen 2019/2020/EU und 2019/2015/EU verboten. Die letzte Stufe trat am 1. September 2023 mit dem Ausphasen von Hochvolt-Halogenlampen (G9) und Niedervolt-Halogenlampen (G4 und GY6,35) in Kraft. Restbestände dürfen aber noch verkauft werden. Leuchtmittel für Spezialanwendungen wie Not- und Signallampen sind von den Verordnungen allerdings ausgenommen.
Obwohl sich die LED-Technik stark weiterentwickelt hat, in Sachen Lichtleistung längst nicht mehr hintenansteht und vor allem mit ihrer Energieeffizienz und Lebensdauer überzeugt, sind Halogenlampen nach wie vor in Gebrauch. Sie werden nicht nur zur Raumbeleuchtung genutzt, sondern kommen auch als Leuchtmittel in Taschenlampen und kompakten Leseleuchten sowie in Lichtanlagen von Kraftfahrzeugen, Kleinkrafträdern und Fahrrädern zum Einsatz. Zu diesem Zweck gibt es spezielle Miniatur-Halogenlampen, die aufgrund ihrer besonders geringen Baugröße problemlos in kleinen Leuchten, Blinklichtern usw. integriert werden können.
Miniatur-Halogenlampen ermöglichen aufgrund ihrer geringen Abmessungen punktgenaue Beleuchtungen, können bei entsprechendem Ausstrahlwinkel aber auch für großflächige Beleuchtungen eingesetzt werden. Sie erzeugen ein sehr helles und brillantes Licht ohne Aufwärmzeit und sind eine gute Wahl, wenn es um eine gerichtete Abstrahlung geht. Bei Miniatur-Halogenlampen handelt es sich um Halogenglühlampen, die nicht mit Halogen-Metalldampflampen verwechselt werden dürfen. Letztere enthalten zwar auch Halogen, erzeugen das Licht aber mithilfe von Gasentladung und beruhen somit auf einer anderen Technik.
Halogenglühlampen basieren auf einem Wolfram-Halogen-Kreisprozess. In einem Kolben aus hitzebeständigem Quarzglas befinden sich ein dicker Glühdraht aus Wolfram und ein Füllgas, dem eine kleine Menge des Halogens Iod (früher Brom) zugesetzt ist. Der Glühdraht wird durch Stromfluss zur Weißglut erhitzt, was dazu führt, dass Wolframatome verdampfen, also gasförmig werden.
Mit diesen reagiert das Halogen, woraus eine gasförmige Verbindung (wolframhaltige Atmosphäre) entsteht, die im Glaskolben zirkuliert. Dadurch wird verhindert, dass sich das Wolfram ab einer bestimmten Temperatur auf den Glaskolben niederschlägt, was eine Kolbenschwärzung zur Folge hätte. Das wiederum ermöglicht eine besonders kompakte Bauweise, denn wäre eine Schwärzung zu befürchten, müsste der Kolben größer dimensioniert sein. Durch das geringe Volumen entsteht außerdem ein höherer Betriebsdruck, so dass der Wolframdraht nicht zu schnell abdampft und infolgedessen immer dünner wird. Deswegen haben Halogenlampen trotz höherer Betriebstemperaturen eine längere Lebensdauer als herkömmliche Glühlampen.
Miniatur-Halogenlampen sind Niedervolt-Halogenlampen, das heißt, sie arbeiten immer mit einer Niederspannung, da sich hieraus die bestmögliche Effizienz ergibt. Das setzt allerdings voraus, dass bei Netzbetrieb die höhere Netzspannung in die niedrigere Betriebsspannung umgewandelt werden muss. Das gelingt mithilfe eines Transformators oder Schaltnetzteils.
Das Angebot an Halogenlampen war früher enorm umfangreich. Die Leuchtmittel waren in zahlreichen Formen und Größen sowie mit unterschiedlichen Sockeln erhältlich, wodurch sie für eine Vielzahl an Leuchten und Anwendungen geeignet waren. Zwar sind heute die meisten Typen von Halogenlampen verboten, die verschiedenen Sockelausführungen haben aber immer noch Bestand und werden nun überwiegend von LED-Lampen bedient. Generell können Lampensockel in Schraubsockel, Stiftsockel und Bajonettsockel unterteilt werden. Alle drei Sockeltypen ermöglichen eine einfache Befestigung und einen unkomplizierten Wechsel des Leuchtmittels.
Lampen mit Schraubsockel verfügen über ein Gewinde, mit dessen Hilfe sie einfach in die Fassung der Leuchte eingedreht werden. In Büros und Haushalten werden vorwiegend Lampen mit dem Sockel E27 genutzt, dessen Gewinde einen Durchmesser von 27 Millimetern hat. Die Stromversorgung erfolgt direkt über den Sockel mit einer Spannung von 230 Volt. Ein gesondertes Netzteil bzw. Trafo ist daher nicht erforderlich. Lampen mit E27-Sockel sind faktisch der Standard und kommen beispielsweise bei der normalen Deckenbeleuchtung zum Einsatz. Der Sockel kann Lampen mit einer Leistung von bis zu 200 Watt aufnehmen.
Eher für dekorative Zwecke werden Lampen mit dem Sockel E14 genutzt. Besonders beliebt sind die Tropfen- und die Kerzenform. Der Durchmesser des Gewindes beträgt 14 Millimeter, geläufig sind Leistungsklassen bis maximal 60 Watt. Auch bei E14 erfolgt die Stromversorgung direkt über den Sockel mit einer Spannung von 230 Volt. Für professionelle Anwendungen ist der Sockel E40 vorgesehen. Entsprechende Leuchtmittel finden sich zum Beispiel in der Straßenbeleuchtung. Das Gewinde hat einen Durchmesser von 40 Millimetern und auch in diesem Fall ist kein Netzteil für den Betrieb erforderlich. Der E40-Sockel ist für Lampen mit einer Leistungsaufnahme von mehr als 200 Watt geeignet. Leuchtmittel mit E10-Gewinde werden in Taschenlampen oder in Fahrradlampen eingesetzt. Der Durchmesser des Gewindes liegt bei 10 Millimetern und die Spannungsversorgung erfolgt auch in diesem Fall direkt über den Sockel.
Lampen mit Stiftsockel werden nicht in die Fassung geschraubt, sondern gesteckt und sind zu diesem Zweck mit zwei Kontaktstiften ausgestattet. Auch unter den Stiftsockeln gibt es mehrere Varianten. Diese unterscheiden sich im Hinblick auf ihre Bauform und die erforderliche Betriebsspannung. Bei Lampen mit dem Sockel G9 beträgt der Abstand zwischen den beiden Kontaktstiften 9 Millimeter. Die Spannungsversorgung erfolgt direkt über das 230-Volt-Netz, so dass kein Netzteil oder Trafo erforderlich ist. Dasselbe gilt für Lampen mit dem Sockel GU10. Hier liegen zwischen den Kontakten 10 Millimeter. Die Kontakte des Sockels GU5.3 liegen 5,3 Millimeter auseinander. Entsprechende Lampen arbeiten mit einer Betriebsspannung von 12 V, so dass für den Betrieb ein Trafo benötigt wird, der die Netzspannung reduziert. Um Niedervoltlampen handelt es sich auch bei Leuchtmitteln mit GU4-Sockel. Hier ist ebenfalls eine Nennspannung von 12 Volt erforderlich. Der Abstand der Kontaktstifte liegt bei 4 Millimetern.
Bei Glühlampen mit dem Bajonettsockel BA9s handelt es sich um besonders kleine Leuchtmittel, die in Kraftfahrzeugen zum Beispiel als Standlicht verwendet werden. Bei Taschenlampen sind häufig Leuchtmittel mit dem Sockel P13.5s zu finden. Dieser ähnelt dem klassischen Bajonettsockel. Neben den erwähnten Sockeln gibt es spezielle Ausführungen für Leuchtstoffröhren und sogenannte Linienlampen.
Beim Kauf einer Miniatur-Halogenlampe spielt der richtige Sockel eine entscheidende Rolle. Da es, von wenigen Ausnahmen abgesehen, keine Kompatibilität zwischen den verschiedenen Sockeln gibt, müssen Sie von Vornherein ein passendes Leuchtmittel aussuchen. Hier ist zu prüfen, welche Fassung die Leuchte bzw. die Beleuchtungsanlage bereitstellt.
Miniatur-Halogenlampen können unter anderem mit Schraubsockel (E10), Stiftsockel (G4, G6.35...) oder Bajonettsockel (Ba9s) ausgestattet sein. Sockeltyp und Leistungsaufnahme stehen miteinander in Zusammenhang. So haben G4-Halogenlampen meist eine Leistung von 5, 10 oder 20 Watt, während sich die Leistungsaufnahme bei G6.35-Lampen zwischen 20 und 80 Watt bewegen kann.
Die Glaskolben von Miniatur-Halogenlampen können matt oder klar ausgeführt sein. Durch matte Glaskolben wird das Licht eher diffus oder indirekt abgestrahlt, durch klare Glaskolben hingegen erscheint das Licht brillant und wird direkt abgestrahlt. Je nach Anwendungszweck können Parameter wie die Farbtemperatur in Kelvin (neutralweiße, kaltweiße oder warmweiße Farbe) und die Helligkeit in Lumen relevant sein.
Wenn Sie den Glaskolben einer Halogenlampe mit den Fingern berühren, kann das deren Lebensdauer drastisch verkürzen. An der Haut haftendes Fett setzt sich am Glas ab und brennt durch die hohe Hitze, die im Inneren der Lampe entsteht, ein. Dadurch erreicht die Lampe nicht mehr an allen Stellen die gleiche Temperatur, was letztlich zu einem Defekt führt. Sollten Sie das Glas versehentlich berühren, reinigen Sie es vor dem Einschalten der Lampe mit einem weichen und fusselfreien Tuch.
Was sind die Unterschiede zwischen den Sockeln GU10 und GZ10?
Die emittierte Abwärme wird von GU10-Leuchtmitteln primär nach vorne abgestrahlt. Dagegen strahlt eine GZ10-Leuchte die Wärme hauptsächlich nach hinten ab, um beispielsweise angestrahlte Objekte vor der Wärmeeinwirkung zu schützen. Sie können ein GU10-Leuchtmittel problemlos mit einem GU10- oder einem GZ10-Sockel verwenden. Eine GZ10-Lampe passt dagegen nicht eine GU10-Fassung.
Sind Halogenlampen dimmbar?
Ja, Halogenlampen sind standardmäßig dimmbar. Darin unterscheiden sie sich von LED-Leuchtmitteln, auf die das nicht von Hause aus zutrifft. Aus diesem Grund müssen Halogenlampen im Gegensatz zu LEDs nicht explizit als dimmbar gekennzeichnet sein.
Mit wie viel mA Betriebsstrom arbeiten Miniatur-Halogenlampen?
Der Betriebsstrom von Miniatur-Halogenlampen fällt von Modell zu Modell unterschiedlich aus. Manche arbeiten mit 416 mA, andere mit 833 mA und wieder andere mit bis zu 1,66 A.
Wie werden Halogenglühlampen entsorgt?
Halogenglühlampen fallen wie herkömmliche Glühlampen nicht unter das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG). Sie können im Restmüll entsorgt werden. Bei Gasentladungs- und LED-Lampen sieht das anders aus. Sie müssen sachgemäß entsorgt und entweder zu offiziellen Sammel- und Rücknahmestellen der Kommunen (Wertstoffhöfe) gebracht oder bei größeren Elektronik-Fachmärkten oder Baumärkten abgegeben werden, die eine Rücknahme anbieten bzw. dazu verpflichtet sind.