Ratgeber
Mit einem WLAN-Router in der Tasche verfügen Sie an jedem beliebigen Ort über einen Internetzugangspunkt, den Access Point, sofern Sie nicht gerade in einem Funkloch stecken. Zwar können mobile Hotspots auch mit den meisten Smartphones bereitgestellt werden, doch der Akku und gegebenenfalls das mobile Datenvolumen Ihres Smartphones werden beim Tethering – also der Freigabe der Datenverbindung eines Smartphones für andere – stark beansprucht. Es handelt sich daher eher um eine praktische kurzfristige Lösung.
Geräte für mobile Hotspots verursachen keine derartigen Probleme, denn sie sind speziell für die Bereitstellung von Access Points konzipiert. Sie verfügen in der Regel über leistungsstarke Akkus mit langen Betriebszeiten. Um mobile WLAN-Hotspots nutzen zu können, benötigen Sie eine aktivierte SIM-Karte – bestenfalls mit einer Internetflat beziehungsweise einem Tarif mit großem Datenvolumen. Das ist notwendig, weil die Router über Mobilfunk eine Internetverbindung herstellen und mehrere Geräte darauf zugreifen. Wie viele Teilnehmer sich einem mobilen Hotspot anschließen können, unterscheidet sich von Modell zu Modell und reicht von 10 bis hin zu 32 Geräten oder sogar mehr.
Im öffentlichen Raum, etwa an Bahnhöfen, in Bibliotheken, Hotels oder Restaurants, wird Kunden beziehungsweise Besuchern häufig ein Hotspot zur Verfügung gestellt, um Internetzugang zu ermöglichen. Über den Hotspot können Tablets, Notebooks und Smartphones mit dem WLAN verbunden werden. Je nach Hotspot-Einstellungen ist dafür gegebenenfalls ein WLAN-Passwort nötig. Kunden Zugang zum Internet zu bieten, ist heutzutage in vielen Einrichtungen selbstverständlicher und daher in vielen Fällen kostenloser Teil des Service. Der Nachteil solcher Internet-Access-Points: Die Nutzer müssen in Reichweite des Hotspots bleiben, andernfalls bricht die Verbindung ab.
Mit Routern für mobile Hotspots sind Sie jedoch unabhängig und können überall via WLAN im Netz surfen. Dafür benötigen Sie lediglich eine SIM-Karte und die entsprechende Hardware, die die Internetverbindung über Mobilfunk herstellt. Moderne Hotspots sind leicht, kaum größer als aktuelle Smartphones und daher ideal für unterwegs geeignet. Ein eigener mobiler Hotspot bietet zudem weitere Vorteile: Zum einen können mehrere Teilnehmer mit ihren Geräten über nur eine SIM-Karte im Internet surfen. Zum anderen sind private mobile Hotspots zumeist mit einer Verschlüsselungstechnik ausgestattet. Über öffentliche WLAN-Netze werden Datenpakete häufig unverschlüsselt versendet, daher sollten Sie in solchen Situationen nicht mit sensiblen Daten am Notebook, Tablet oder Smartphone hantieren, zum Beispiel kein Online Banking betreiben. Bei Ihrem eigenen mobilen Hotspot entscheiden Sie außerdem selbst, wer auf Ihren Internet-Access-Point zugreift. Verbundene Geräte erkennen Sie anhand ihrer MAC-Adressen (Media-Access-Control-Adresse).
Wenn Sie mit der Anschaffung eines eigenen mobilen Hotspots liebäugeln, sollten Sie beim Kauf genau prüfen, ob alle gewünschten Features geboten werden.
Geschwindigkeit
Wichtig beim Surfen ist vor allem die Internetgeschwindigkeit – das gilt auch für mobile Hotspots. Die meisten mobilen WLAN-Geräte unterstützen die Übertragungsstandards GSM/2G, UMTS/3G sowie LTE/4G. Mobile WLAN-Hotspots mit LTE-Support bieten besonders hohe Downloadgeschwindigkeiten, die von 300 Mbit/s bis hin zu 600 Mbit/s oder sogar 1000 Mbit/s reichen. Ebenso wichtig ist die Wahl eines Mobilfunkanbieters und des Tarifs: Achten Sie darauf, dass die Netzabdeckung am Einsatzort des Geräts sehr gut ist und wählen Sie einen Tarif mit einem ausreichend großen Datenvolumen.
Maximale Betriebszeit
Wer häufig einen mobilen Hotspot in Anspruch nehmen möchte, für den ist neben Highspeed-Internet ein leistungsstarker Akku, der eine Verbindung über mehrere Stunden hinweg problemlos meistert, unverzichtbar. Die maximalen Betriebszeiten eines voll aufgeladenen Hotspot-Geräts variieren stark und reichen von circa 6 bis 25 Stunden.
Display
Einige Modelle sind mit einem Display ausgestattet, das Auskunft über Internetverbindung, Akkustand, verbundene Geräte und andere technische Aspekte gibt.
Slots und Anschlüsse
Neben dem Steckplatz für die SIM-Karte verfügen einige mobile Hotspots über einen MicroSD-Speicherplatz oder einen Ethernet-Anschluss, den Sie zum Beispiel für Drucker nutzen können.
Weitere Features
Manche Geräte zur Bereitstellung mobiler LTE-Hotspots können als Powerbank genutzt werden, um Smartphones oder Tablets aufzuladen. Auch das Empfangen und Versenden von SMS ist mit einigen Modellen möglich. Es gibt Hersteller, die für ihre mobilen WLAN-Geräte Apps anbieten, über die Sie zum Beispiel bequem Datenlimits festlegen oder einsehen können, welche Geräte mit Ihrem WLAN-Netz verbunden sind.
Unser Praxistipp: LTE-Abdeckung vorher überprüfen
Die LTE-Abdeckung ist nicht bei jedem Mobilfunk-Anbieter gleichermaßen umfassend. Bevor Sie sich für eine SIM-Karte und einen Tarif eines Anbieters entscheiden, lohnt es sich, die Netzabdeckung vorab auf den Webseiten der Mobilfunkanbieter zu überprüfen. Nicht an jedem Ort können Sie das Highspeed-Internet nutzen.
Wie kann man sichergehen, dass nur berechtigte Personen Zugriff auf die Internetverbindung des mobilen Hotspots haben?
Den WLAN-Zugang sollten Sie mit einem sicheren Passwort schützen, damit sich nur Teilnehmer anschließen können, die über die Login-Daten verfügen. Die voreingestellten Standard-Passwörter lassen sich in den meisten Fällen mit wenigen Klicks über das Webinterface anpassen.
Welche Reichweite hat ein mobiler Hotspot?
Das ist vom jeweiligen Hotspot-Gerät und der Umgebung abhängig. In geschlossenen Räumen ist die Sendereichweite mit 10 bis 20 Metern im Allgemeinen geringer als im Freien. Wenn Sie weit entfernt vom Hotspot sind, müssen Sie mit deutlich langsamerer Internetgeschwindigkeit rechnen. Sobald Sie außerhalb der Reichweite sind, bricht die Verbindung ab.
Welcher Tarif ist der richtige?
Wenn Sie den Router häufig nutzen und anderen Personen zur Verfügung stellen, sollten Sie sich für einen Tarif mit hohem Datenvolumen entscheiden. Kommt der WLAN-Router nur selten zum Einsatz, reicht ein (Prepaid-)Tarif mit kleinerem Datenvolumen.
Kann der Router im Ausland genutzt werden?
Gerade bei Auslandsreisen mit mehreren Personen, beispielsweise beim Familienurlaub oder auf Dienstreisen, erweist sich ein mobiles WLAN-Gerät als praktisch: Mit nur einer SIM-Karte können alle Mitreisenden vom mobilen Internetzugang profitieren. Aber Vorsicht: Prüfen Sie vor der Reise genau Ihren Datentarif und nehmen Sie gegebenenfalls Anpassungen vor, damit Ihnen später keine hohen Rechnungen ins Haus flattern. Bei längeren oder wiederholten Auslandsaufenthalten an einem Ort können Sie unter Umständen ausländische SIM-Karten als preisgünstigere Alternative nutzen.