Ratgeber
Der Nadeldrucker, manchmal auch Impact-Drucker genannt, hat trotz großer Konkurrenz durch moderne Laser- und Tintenstrahldrucker nach wie vor seine Daseinsberechtigung. Dafür gibt es gute Gründe, denn er bietet Vorteile, die keine andere Druckertechnologie aufweist. Worin diese bestehen und worauf Sie bei der Anschaffung eines Nadeldruckers achten sollten, lesen Sie in unserem Ratgeber.
Der Druckvorgang bei einem Nadeldruck läuft etwas anders ab als bei anderen Druckern. Während des Druckens wird ein Farbband am Druckkopf vorbeigeführt. Im Druckkopf befinden sich einzelne Nadeln, die gegen das Farbband schlagen und so das gewünschte Zeichen aufs Papier bringen.
Der Prozess ist mit dem Tippen auf einer Schreibmaschine vergleichbar. Wie viele Nadeln sich im Druckkopf eines Nadeldruckers befinden, ist von Modell zu Modell unterschiedlich. Es gibt 24-Pin-Nadeldrucker mit 24 Nadeln, aber auch Ausführungen, die nur über neun Nadeln verfügen. Da die Nadeln relativ kraftvoll gegen das Band schlagen, ist die Anfertigung von Durchschlägen kein Problem.
Tatsächlich werden Nadeldrucker hauptsächlich eingesetzt, wenn Durchschläge angefertigt werden müssen. Sie finden daher beispielsweise in Behörden, Ämtern, Banken und Arztpraxen Verwendung, aber beispielsweise auch im Einzelhandel zum Ausdrucken von Rechnungen.
In vielen Industriebetrieben wird heute noch auf Endlospapier gedruckt. Auch dafür sind viele Nadeldrucker optimal geeignet. Aufgrund ihrer robusten Beschaffenheit werden die Drucker zudem genutzt, wenn hohe Temperaturen oder eine hohe Staubbelastung den Betrieb von anderen Druckern unmöglich macht.
Ein Nadeldrucker mag heute auf den ersten Blick wie ein technischer Anachronismus anmuten, doch das täuscht. Nadeldrucker haben einige Vorteile, bei denen weder Laser- noch Tintenstrahldrucker mithalten können. Das beginnt bei den Druckkosten: Diese sind deutlich niedriger als bei jeder anderen Art von Drucker. Ein Farbband kostet zwischen 5 bis 30 Euro und reicht für mehrere Tausend gedruckte A4-Seiten aus.
Außerdem ist nur ein Nadeldrucker in der Lage, Durchschlag-Formulare oder berührungssensitive Papiere zu bedrucken. Das ist einer der Gründe, warum diese Druckerart auch heute noch bei fast jeder Behörde zu finden ist. Im Handel finden Sie Modelle, die bis zu neun Durchschläge anfertigen können. Zudem ist ein mit einem Nadeldrucker gedrucktes Dokument deutlich haltbarer als ein mit Toner oder Tinte bedrucktes Papier. Während letzteres bereits nach relativ kurzer Zeit verblasst, sind die Ausdrucke eines Nadeldruckers auch nach vielen Jahren noch deutlich lesbar.
Hinzu kommt, dass die mit einem Farbband ausgestatteten Nadeldrucker keine bestimmte Arbeitstemperatur benötigen wie es etwa bei Laserdruckern der Fall ist. Das reduziert den Stromverbrauch speziell im Standby-Betrieb deutlich. Ein Farbband trocknet auch nicht so schnell aus wie eine Tintenpatrone oder eine Tonerkartusche. Zudem sind Nadeldrucker außerordentlich robust, langlebig und zeichnen sich durch eine hohe Zuverlässigkeit aus.
Bei Nadeldruckern werden drei verschiedene Druckmodi unterschieden: Beim sogenannten Draft-Modus handelt es sich um eine Entwurfsansicht. Hier wird der Druckkopf mit einer hohen Geschwindigkeit auf Kosten der Druckqualität bewegt. Im Draft-Modus gedruckter Text ist lediglich als zweckmäßig zu betrachten.
Eine bessere Qualität bietet der NLQ-Modus. Die Geschwindigkeit des Druckkopfes wird hier im Vergleich zum Draft-Modus um 50 Prozent reduziert. Daraus ergibt sich bei gleicher Anschlagfrequenz der Nadeln eine höhere Auflösung, was zu einem schärferen Schriftbild führt. Der Druck einer Seite im NLQ-Modus dauert bis zu viermal länger als im Draft-Modus.
Die höchste Qualität wird im LQ-Modus erreicht. Die Geschwindigkeit ist noch einmal langsamer als im NLQ-Modus. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass mit dem Anstieg der Druckgeschwindigkeit die Ausgabequalität sinkt, da weniger Zeit zur Erzeugung eines Druckzeichens zur Verfügung steht.
Bei der Anschaffung eines Nadeldruckers sind mehrere Faktoren zu beachten. Die Anfertigung von Durchschlägen ist immer möglich, aber nicht jeder Nadeldrucker kann Endlospapier verarbeiten. Falls Sie diese Funktion benötigen, sollten Sie sich vor dem Kauf vergewissern, dass das gewünschte Modell entsprechend ausgestattet ist. Wenn Sie vorrangig in A4 drucken werden, sollten Sie zu einem A4-Nadeldrucker greifen. A4 ist das gängigste Papierformat für Dokumente. Auch Aufgabenblätter in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen sowie Formulare in Behörden sind in der Regel in A4 gehalten.
Von Bedeutung ist zudem die Druckqualität, die Sie an der Höhe der Auflösung (dpi) erkennen. Sehr gängig sind 360 x 180 dpi, es gibt aber auch Drucker mit der höheren Auflösung von 360 x 360 dpi. Ebenfalls wichtig sind die zur Verfügung stehenden Schnittstellen, um eine Anbindung an den PC oder an ein anderes Gerät sicherzustellen. Üblicherweise haben Nadeldrucker heutzutage einen USB-Port, so wie es bei anderen Arten von Druckern auch der Fall ist. Daneben sind Nadeldrucker mit parallelem oder seriellem Anschluss erhältlich. Relevant ist in dem Zusammenhang, welche Anschlüsse der Computer hat, der mit dem Drucker verbunden werden soll. Da allerdings jeder moderne PC über USB-Ports verfügt, dürfte ein Nadeldrucker mit USB-Schnittstelle die beste Wahl sein. Möchten Sie das Gerät darüber hinaus in ein Netzwerk integrieren, greifen Sie zu einem Modell mit zusätzlichem LAN-Eingang.
Ein Nadeldrucker ist während des Betriebs deutlich hörbar, um nicht zu sagen laut. In geräuschsensiblen Umgebungen kann das schnell stören. Soll dennoch auf einen Nadeldrucker zurückgegriffen werden, lohnt sich die Anschaffung spezieller Lärmschutzgehäuse, die das Betriebsgeräusch dämmen und so zu einer ruhigen Arbeitsumgebung beitragen.
Welche Farbbänder gibt es für Nadeldrucker?
Es ist zwischen monochromen und multichromen Farbbändern zu unterscheiden. Ein Band für Schwarz-Weiß-Druck ist mit schwarzer Tinte getränkt, während Farbbänder für farbige Drucke aus den Farben Blaugrün (Cyan), Purpur (Magenta), Gelb (Yellow) und Schwarz (Key) bestehen. Deshalb nennt man sie auch CMYK-Farbbänder. Die einzelnen Farben sind in Spuren nebeneinander angeordnet.
Wie erreiche ich eine optimale Durchschlagsqualität?
Um Durchschläge mit der bestmöglichen Qualität zu erhalten, sollten Sie zum einen hochwertiges Durchschlagpapier verwenden, das für einen Nadel-Drucker geeignet ist. Zum anderen muss der Drucker passend eingestellt werden: Wählen Sie die richtige Papierdicke und stellen Sie sicher, dass der Druckkopf korrekt ausgerichtet ist und den richtigen Druck ausübt. Der Druck muss groß genug sein, damit klare Durchschläge entstehen, sollte aber auch nicht zu stark sein, damit das Papier unbeschadet bleibt. Darüber hinaus empfiehlt es sich, den Nadel-Drucker regelmäßig zu warten und zu säubern. Schmutzpartikel und Ablagerungen können sich negativ auf die Druckqualität auswirken.
Welche Vorteile bietet eine USB-Verbindung im Vergleich zu anderen Schnittstellen?
USB punktet mit einer schnellen Datenübertragung, was gerade bei umfangreicheren Druckaufträgen Zeit spart. Außerdem bietet die Schnittstelle eine hohe Kompatibilität, weil jeder Computer über USB-Anschlüsse verfügt.
Wie viele dpi sollte mein Nadel-Drucker haben?
Wenn Sie primär Textdokumente und Rechnungen ausdrucken, spielt eine hohe Druckauflösung keine sonderlich wichtige Rolle. Geht es jedoch um Grafiken, sieht die Sache anders aus. Dann ist eventuell eine höhere Auflösung notwendig, um eine gute Druckqualität zu erreichen.
Was ist ein Matrixdrucker?
Als Matrixdrucker bezeichnet man eine Gattung von Druckern, bei denen das Druckbild durch das Setzen einzelner Bildpunkte erzeugt wird. Sowohl Nadeldrucker als auch Tintenstrahldrucker, Thermodrucker und manche Laserdrucker gehören zu den Matrixdruckern.